Hallo Zusammen,

es tritt ja immer wieder die Frage auf: "wie ladet ihr euren Canadier auf ein Wohnmobil?".

Geredet und beschrieben wurde schon viel, auch so manches Bild gab es auch zu sehen, aber nun haben wir einen herrlichen Tag ander Altmühl genutzt um einen kleinen Clip zu drehen.
Wenn ich etwas gequält wirke, mag es daran liegen, daß wir von der Hammermühle startend erst flußaufwärts gepaddelt sind und es nun Abend und Ende der Tour war.

Viel Spaß beim Gucken.

Stefan und Eva

Als ich im vergangenen September ebenfalls zunächst flussauf und dann wieder abwärts gepaddelt und gestakt bin habe ich erst gegen Ende meiner Tour mit der nötigen Aufmerksamkeit die Beschilderung an der Altmühl studiert. Da wird (im vierten Punkt) "geboten" nur flussabwärts zu paddeln.



Die Regelung waren in den Befahrungsregeln des DKV* nicht vermerkt. Ob sie sich der Schildermaler ausgedacht hat oder eine nachvollziehbare Idee der zuständigen Behörden dahinter liegt, konnte ich trotz einiger Recherche nicht ermitteln. Wir sollten also beide etwas vorsichtiger sein, wenn wir unsere Flussauffahrten erwähnen. Vielleicht bewegen wir uns jenseits der Legalität.


Das Booteaufladen auf die dargestellte Weise löst bei mir beim Zuschauen auch "Qual" aus. Das gelingt auf diese Weise nur im Vollbesitz körperlicher Kräfte und mit der Bereitschaft diesen "Vollbesitz" aufs Spiel zu setzen. Bei einem Ausrutscher sind ernste Verletzungen (an Mann und Boot) vorprogrammiert. Es gibt komfortablere und sicherere Lösungen (und niedrigere Autos). Glückwunsch, dass Dir das noch so gelingt. Möge es noch lange so bleiben.

Axel

*die gute alte PDF-Liste der Befahrungsregelungen gibt es wohl nicht mehr. Jetzt sind sie "online" per Suchmaske oder App abzurufen. die Altmühl kann ich leider nicht finden.

Wie man Canadier aufs Dach lädt, ist dem Eingangsbeitrag ja mit hinreichender Deutlichkeit zu entnehmen.

Wie man Naturschutzgebiete auf seinen PC lädt, das kann man u.a. in Schulungsunterlagen nachlesen, die der DKV verteilt, z.B. über diesen Link:

https://geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de

Ein gescheiter Bildschirm ist da schon von Vorteil. Weil ganz Deutschland abgegrast werden kann. Dann kann man notfalls weiter gugeln, wenn was gefunden worden ist. An der Altmühl in dem Gebiet Hammermühle sieht man nur die Hänge mit den 12 Aposteln über Sollnofen und den Hang über Dollnstein als Schutzgebiet. Also spricht die Beschilderung eher für einen moralischen Apell und weniger für eine Bußgeldquelle. (Wie der DKV mit seinen eigenen Empfehlungen in seinen eigenen Druckschriften verfährt, das ist wieder ein Thema für sich).

Ganz allgemein ist es verpönt, bei Strömung flussauf zu fahren. Gelegentlich ist es förmlich verboten. Speziell das sympathische Poling muss dem rechten Naturschützer ein wahres Gräuel sein; da wird doch sogar der Grund berührt. Regelmäßig, systematisch und absichtlich. Da könnte gar ein Bachflohkrebs an Körper und Seele Schaden leiden. Oder mehrere. Das kommt in seiner Wertigkeit vermutlich gleich nach der Einleitung von Zyanid. Auf die Selbstheilungskräfte der Natur vertrauen, das geht in Deutschland natürlich nicht. Die wirken sich in dem Fall normal so aus, dass in der heutigen Spaßgesellschaft fast keiner sich die Mühe macht, den Fluss hochzupaddeln, selbst einen so harmlosen wie die Altmühl. Und sowas technisch anspruchsvolles wie das Stochern, das ist völlig uncool, das machen nur ein paar Irre. (Anwesende ausgenommen, soviel disclaimer muss sein). Früher hat man Irre verständnisvoll belächelt und - wenn harmlos - gewähren lassen. Aber diese Zeiten sind vorbei. Solches muss verboten werden. Und abkassiert. Solange es, wie an der Altmühl, noch geht, ist es vielleicht besser, das stillvergnügt für sich zu betreiben. Ganz gegen den gesellschaftlichen Trend. (Irgendwas tun und Selfie drüber posten). Es ist insofern ganz gut, dass die Thematik hier unter dem Aspekt des Hochhievens von Canadiern behandelt wird. Da hat kein Naturschutz was dagegen.
kp

Zur Ladetechnik möchte ich erwähnen, daß ich bereits seit meinem zwanzigsten Lebensjahr fast ausschließlich Camper fahre und in den ersten Jahren wesentlich unhandlichere Surfboards verladen musste. Erschwerend kam hier auch noch der Faktor Starkwind hinzu. Dagegen ist das hier geradezu einfach.
Beim Canadier laden gibt es bei dieser Technik nur zwei Momente, wo Kraft benötigt wird. Erstens beim Aufladen auf die Schulter (diese Aktion hat man jedoch auch bei Portagen in unwegsamen Gelände) und zweitens beim Hinüberschieben auf das Dach, weil das Boot nicht so leicht über die Gummiauflagen rutscht.
Auf der Leiter selbst steht man recht sicher, da man sich stets mit einer Hand zur Sicherung an einer Sprosse halten kann. Gestürzt bin ich nie, obwohl ich auch schon deutlich umständlichere Dinge wie Fahrradanhänger, LLKW-Ersatzrad oder Campingtische hoch und runter befördert habe.

Was die Befahrungsregeln betrifft, habe ich als DKV-Mitglied natürlich zuvor alle aktuellen und nicht aktuellen Schriften befragt. Axel, wenn du in der Online-Liste den Flußnamen weg lässt, werden dir alle Flüsse in alphabetischer Reihenfolge gelistet. So findet sich auch die Altmühl. Bei mir wurde sie auch nicht bei Eingabe des Flußnamens angezeigt. Keine Ahnung, welchem Syntax der PC hier folgt. Vermutlich liegt es am Umlaut "ü" der nicht erkannt wird.
Das Schild gilt meiner Meinung nach nur für die, des Paddelns ungeübten, Leihbootfahrer.

Natürlich versuchen wir uns naturverträglich und umweltbewusst zu verhalten. Flussaufwärts paddeln versus poling könnte man einwenden, daß ein Paddel deutlich seltener den Grund berührt, während eine Polingstange geschätzt alle 3m in den Flußgrund gerammt wird. Nach dem ersten Grundkontakt paddelt man flacher und vorsichtiger, um sein Paddel nicht zu sehr zu beanspruchen und weiteren Bodenkontakt zu vermeiden, während eine Polinstange für diese rabiate Art der Fortbewegung gebaut wurde.
Dann stellt sich noch die Frage mit den Fliegenfischern. Dürfen die dann auch nicht mehr mit ihren Wathosen in den Fluß stehen?

Grüßle,
Stefan

Sieht doch recht behände aus wie Stefan das macht ... einzig die Schuhe scheinen
recht groß, oder "normal" zu sein und sich mindestens ein mal auf der
Leiter im Weg zu stehen :o) da hab´s ich mit 42einhalb etwas leichter.

Ist es wirklich untersagt die Altmühl Fluß auf zu paddeln ???
Wurde auch schon darauf angesprochen und dacht mir das es bei den Leuten am
Alkohol lag, da sagt man ja oft was, was man sich eigentlich sparen könnte :o)
Hab es immer ignoriert und dacht ich bin der Umweltbewußte, der nicht
erst stundenlang Autos und Boote hin und her shuttelt um sich dann 2-3 Stunden
treiben zu lassen :o/ wie man sich irren kann ...

Gruß Bernhard

Edit meint noch: "Es ist ja nur das Paddeln flußaufwärts untersagt ... rudern ginge ja dann ;o)"

Hallo Bernhard,

die Schuhe (Palm Gradient) sind Größe 47 . Eigentlich habe ich in "normalen" Schuhen a la Lowa Renegade Größe 46 1/2. Im Paddelschuh habe ich entweder die Füßlinge der Trockenhose oder etwas stärkere, wasserdichte Socken von SealSkinz. Da dieser Schuh so konstruiert ist, daß man die Einlegesohle gerade für die Verwendung mit Trockenanzug herausnehmen kann, passt er mir dann optimal.
Auf der Leiter geht es dann schon etwas enger zu, aber normalerweise geht es ohne Stocken.

Deine Gedanken zum Umweltschutz finde ich absolut richtig. Lieber umsichtig flußaufwärts gepaddelt, als zig Mal mit dem Auto hin und her gefahren. Wegen einer Radtour hatte nur mein recht teures MTB dabei und dieses wollte ich nicht unbeaufsichtigt irgendwo anschließen. So kam uns die Idee mit hin und zurück paddeln.

Dieses Schild ist sowieso eine Farce. Wir hatten vor ein paar Jahren im August von der IG eine Veranstaltung im Offroad Park Langenaltheim. Es war sehr heiß und so machten wir einen Abstecher an die Hammermühle zum Schwimmen (ist das auch verboten?). Wenn ich eine Liste gemacht hätte, von den Booten, die KEINEN Alkohol an Bord hatten, wäre mein Zettel wohl leer geblieben.

Aber man soll seine Fehler nicht mit den Fehlern anderer Leute rechtfertigen. Machen wir es einfach so, wie wir es für richtig halten oder bis es uns von behördlicher Seite anders geboten wird und reden nicht mehr darüber, damit es keine Nachahmer gibt.

Grüßle,
Stefan

P.S. Ich hatte das Filmchen eigentlich gezeigt um eventuell andere Dinge zu diskutieren. Die Leiter und deren Handling (meine erste Teleskopleiter), den Dachträger, die Technik des Kanu schulterns, meinetwegen auch die Schuhe.... mein Fehler, daß ich das Flußaufpaddeln erwähnt habe. Man muß es aber auch nicht austreten.

Ich finde an diesem Video nix auszusetzen. Von Knochenbrechen kann da keine Rede sein.

Allerdings kann ich diese Telekopleitern nicht wirklich leiden. Wenn ich auf das Dach von meinem Toyota muss ( etwas flacher weil ich keine Wohnkabine habe ) geht das meistens über den Reifen, Ecke A Säule und dann hoch. Das Kanu draufheben ist das kleinste Problem. Am Anfang war das Festzurren etwas Akt. Aber mittlerweile hat sich das eingespielt. Ich weiß wo ich wie am besten stehen kann und gut ist.

Zu meinen aktiven Zeiten hab ich teilweise 50 Sack Zement über eine Leiter in die 2. Etage geschafft. Wenn der Kran halt wegen Wind nicht drehen darf, muss es trotzdem weiter gehen. Also Lasten über eine Leiter nach oben bringen. Das ist gar nicht so wild.

Und ich würde diese Variante immer vorziehen, solange es noch geht. Bevor ich noch mehr Vorrichtungen aufs Dach baue, die das Aufladen erleichtern, spar ich lieber das Gewicht. Weil irgendwann ist da auch mal Ende und der Schwerpunkt auf dem Dach ist nicht gerade schön.