Eigentlich wollte ich ja gar kein Holzboot. Aber NovaCraft konnte nicht liefern und ich bin auf ein Angebot gestossen welches ich nicht ausschlagen konnte: Ein 15.5 Fuss Prospector aus Zeder. Das Boot fährt sich grossartig (bis jetzt war ich mit Allys unterwegs), ist leicht (22kg) und sehr schön. Aber: Auf meiner Hausstrecken (Aare nach Bern) war letzte Woche noch Winterwasserstand und wir sind einmal auf einem Kieselstein aufgesessen und schon ist das Holz gebrochen und das innere Glasgewebe gerissen. Nichts wildes, kann ich flicken. Wär aber schade, wenn das ständig passiert, weil ich lieber paddle als flicke.
Deshalb, mein Frage: Habt ihr Erfahrungen oder Meinungen bezüglich des Verstärken des Bodens eines Leistenkanandiers?
Ich überlege den Boden mit einem Laminat zu verstärken. Glasgewebe oder was anderes? Oder Basalt-, Aramid-, Kohlefasern? Wie schwer?
Würdet ihr innen und aussen eine Lage auflaminieren?
Und hat jemand Erfahrung mit Graphitbeschichtungen?
ganz am Anfang lässt Du ja die Katze aus dem Sack. Für Deine Strecken ist ein Holzboot zumindest nicht so geeignet.
Alles was man tut führt zu mehr Gewicht. Je mehr man tut, umso deutlicher wird das, denn wenn man sehr viel tut, baut man zumindest im Bodenbereich ein zweites, faserverstärktes Boot um das Holzboot herum. 2 x 250g/qm (damit die Gewebestruktur etwas feiner ist) z.B. Glasgewebe, wäre ein guter Anfang. Theoretisch braucht man dazu dann die gleiche Menge Harz. Theoretisch, denn praktisch sind es ohne Vakuumbag schnell mal 20% mehr. Quartzmehl in einer 3ten Schicht würde die Kratzfestigkeit erhöhen, womit wir bei rund 1,5 kg/qm lägen.
Kohle (zugfest) würde das Boot steifer machen, ist aber nicht kratzfest. Aramid (scherstabil) brächte etwas Schlagfestigkeir, aber vom Flussgrund abgeriebene Faserenden stehen wie Pinsel aus dem Laminat hervor und sind bei späteren Reparaturen nur schwer zu bändigen, weil es sehr mühsam ist, sie bündig abzuschneiden. Von daher ist das hausbackene Glasgewebe in alle Richtungen von Anforderungen recht freundlich.
Zu den bekannten Eigenschaften von Grafit ist es aufgrund seiner Farbe ein hervorragend lichtabsorbierendes Pigment, um tiefere Epoxidschichten vor UV zu schützen. Ob es im Wasser sonst viel bringt, lässt sich schwer vergleichen. Es steht dort ja in Konkurrenz zu anderen Oberflächen, die auch gute Eigenschaften haben.
Danke für deine Inputs. Vielleicht hab ich die Festigkeit des Strippers überschätzt, vielleicht hatte ich einfach Pech mit dem einen Stein. Ich hatte mir gesagt, ein Stripper ist auch ein Glasfaserboot, einfach eins mit Holzkern.
Deine Überschlagsrechnung stimmt mich optimistisch. 4 Kilo mehr sind für mich tragbar (wörtlich gemeint), damit kann ich nicht ganz eine zweite Hülle bauen, aber wohl doch einiges an Verstärkung erreichen.
Ich werd den Bruch flicken und weiterpaddeln und ein bisschen Erfahrung mit dem Boot sammeln und dann spätestens im Herbst das Boot verstärken...