Vielen Dank für eure netten Kommentare, danke nochmals an das Forum für die tolle Idee!
Jetzt bin ich schon ein Stück weiter mit den Auslegern. Ich wollte ja schon immer einmal eine GFK-Form machen, die Auslegerspitze ist das perfekte Projekt dazu. Hier habe ich die Anleitung für den Formenbau gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=rZ0wntKi...index=8&t=2693s (ab Minute 37) Hier das Vorbild für die Form: https://www.youtube.com/watch?v=tojXXwoV...qae0TH&index=14 - da bekommt der Begriff "in See stechen" eine sprichwörtliche Bedeutung ;-) Es klingt nicht nur aufwändig, ist es auch! Alleine das Urmodell hat mich eine Woche gekostet, das Negativmodell noch länger. Das Laminieren geht dann an einem Abend, das Ausformen ist allerdings etwas kniffelig. Mir sind schon einige Stellen Formenharz weggebrochen, ich habe auch den Grund dafür gefunden: Ich habe Spanten eingesetzt und diese zu sehr ins Laminat gedrückt, dadurch sind Luftblasen entstanden und die Wachsschicht wurde weggedrückt sodass das Harz mit dem Formenharz verklebt ist… Ich muss jetzt halt nacharbeiten. Das Ergebnis ist nicht so wie im Video auf Anhieb perfekt aber für die Premiere in dieser Technik ganz gut geworden. Ich brauche jetzt noch zwei Abformungen, das sollte die Form noch hergeben.
Hier das Urmodell, eine geputzte Abformung und eine Abformung direkt aus der Form:
Der Ausleger ist ausgefahren 310 cm, eingefahren 210cm lang. Nochmals geteilt passt dann alles in den Kofferraum oder eine Tragetasche, ich habe nämlich vor, nur die Ausleger auch für einen Minikatamaran zu nutzen.
Geplant war ein Gewicht von 5kg je Ausleger, ich bin jetzt bei 6 kg gelandet. Die GFK-Spitze ist schwerer als erwartet (ca. 500 Gramm), ist aber dafür sehr stabil.
Jetzt müssen die Verbindungen noch Wasserdicht gemacht werden, das ist die nächste Herausforderung ;-) LG, KH
Lange habe ich überlegt, was für Segel denn passen könnten und wie ich diese genau abspannen und vor allem fertigen soll. Zum Glück habe ich einen Segelbauer gefunden, der mich hier sehr unterstützt und auch schon das passende Segel für mich gefunden hat - ein gebrauchtes Segel der WM-Medailiengewinnern Bagehr/Mähr von 2017 in der 470-er Klasse (!) Das Teil passt perfekt auf meinen Trimaran, es sind aber noch viele Anpassungsarbeiten notwendig, vor allem an der Stabilität, an den Schwimmern und an der Dichtheit... Auch müssen wir unter die 12 Quadratmeter Segelfläche kommen, sonst braucht man das Bodenseeschifferpatent. Dazu wird am Hauptsegel der untere Teil abgeschnitten, auch damit der Baum den Steuermann nicht von Bord befördert ;-)
Der Teleskopmast ist wirklich genial, er ist 6-teilig, ausziehbar auf 6 Meter und nur 2,7 kg schwer. Die Höhe des Aufbaus ist wirklich beeindruckend und der erste Belastungstest wird sicher spannend...
Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Kanu, das Du gebaut hast. Ich habe den Bericht über den Fortschritt Deiner Bautätigkeit von Anfang an verfolgt und bin von dem Ergebnis sehr beeindruckt.
Vom Segeln habe ich leider keine Ahnung -- umso mehr fasziniert mich Dein Projekt, das mich dazu angeregt hat mich ein wenig mit dem Thema Kanu und Ausleger zu beschäftigen.
Das Resultat dieser Auseinandersetzung ist das Konzept für einen Ausleger, dessen Bauweise der des Sperrholz-Tornado-Rumpfes entspricht (tortured plywood).
Zitat von StefanO im Beitrag #23mich ein wenig mit dem Thema Kanu und Ausleger zu beschäftigen.
Hast du das selbst ebtwickelt? Sieht ja grossartig aus, wirst du das auch realisieren?
Du hast 3mm Marinesperrholz vorgesehen, wo bekommst du das her? Ich habe 3mm Pappelsperrholz verwendet, weil das erschwinglich ist (40 Euro für eine 2520x1850 Platte). Dieses Sperrholz sperrt sich aber ziemlich gegen das Biegen, deshalb sind die Schwimmer am Biegeradius auch genutet worden...
Es ist unwahrscheinlich, dass ich diesen Ausleger jemals baue, da es noch so viel andere Projekte gibt, die ich zuerst fertigstellen oder in Angriff nehmen möchte.
Ich wünschte, ich wüsste woher man 3mm Marinesperrholz bekommt. Ich habe das nur dazu geschrieben, weil das das optimale Material wäre. Aus Gründen der Verfügbarkeit würde ich das von dir erwähnte 3mm Pappelsperrholz verwenden und es auf einen Versuch ankommen lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es nicht funktionieren sollte.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Jungfernfahrt deines Trimarans -- Toi toi toi dafür schon einmal im Vorhinein!
Zitat von Bernie4x4 im Beitrag #26bei dem big Segel mit der Geschichte solltest du dir auch noch ein Bremssystem überlegen
Ganz klar das Wichtigste: Segel blitzschnell runter im Notfall! Ich wollte das ja wie gewohnt mit zwei Falleinen machen, geht aber leider aus verschiedenen Gründen (Wanden, Verjüngung des Mastes,..) einfach nicht. Jetzt kann das auf zwei Arten gemacht werden:
- Ist genug Zeit, die sechs Mastsegmente lösen und einschieben auf 1,15 Meter - jetzt Mast mit Segel, Wanden und Vorstag einfach umklappen, sichern und wie gewohnt rudern - Ist keine Zeit, Vorstag lösen, gesamten Mast nach hinten klappen, sichern und wie der Teufel dem Unwetter davonrudern ;-)
PADDELN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das heißt Paddeln, Du machst Dich hier noch unbeliebt! Jörg Wagner
@Jörg: Das könnte man auch dezenter anmerken ohne dieses Geblinkte und die Aufregung, ich kann auch aus dem Forum davonrudern, wenn das gewünscht wird. Ich habe mir deshalb lange überlegt, ob ich hier weiter posten soll. Ich denke aber, dass mein Projekt schon einige interessiert, deshalb mein nächster Post bezüglich des Cockpits:
Ich möchte die Ruderanlage (der Begriff stimmt hier jetzt mit Sicherheit) für das Segeln mit einer Seilzuglenkung umsetzen. Auch möchte ich einen E-Motor einbauen und ebenfalls mit dem Lenkrad bedienen. Zudem soll eine Solarladeanlage für die 90Ah Batterie, eine GPS-Geschwindigkeitsanzeige, eine Strommanagementanzeige, eine vorschriftsmäßige Bootsbeleuchtung, diverse Anschlüsse und ein Sattelitenradio eingebaut werden. Das Cockpit muss beim Segeln auch die Kräfte vom Baum über das Hauptschot in den Bootskörper einleiten können und deshalb entsprechend stabil sein.
mir ist dieser Tekkno-schmaily auch etwas zu hyperaktiv ... aber das ist noch lange keine Grund davon zu "RUDERN". Denke Jörg hat vermutlich nur den [IRONIE-Button] vergessen um seiner Aussage die Ernsthaftigkeit zu entziehen ;o)
Ich find deine Ideen und die Umsetzung top und interessant ...
Weiter so :o)
Gruß Bernhard
-------------------------------------------------------- [!] InfoBOX für gegen Fettnäpfchen im FORUM: - Buche ist nix für das Draußen; - Wir rudern nicht wir PADDELN; - Leinöllappen entzünden sich selbständig, weshalb ich sie immer kontrolliert verbrenne; - Das Paddeln erlernt man nicht mit Hilfe von Wii-Sport; - verrutschende Kniematten dürfen niemals mit dem Boot verklebt werden; - Aufkleber sind stets oberhalb der KWL anzubringen... -------------------------------------------------------- [IRONIE-OFF]
Hallo Jörg, jedes Segelkanu wird gepaddelt wenn der Wind ausfällt und das ist eigentlich in der Mehrheit so. Nur die Vielseitigkeit macht aus uns gute Sportler, darum paddle ich beispielsweise alles was mir in die Hände kommt. Rudern ist auch gut, aber man schaut immer zurück, das ist weniger gut. Beim Segeln schaut man wieder voraus, Toll! Gruss Paul
Ihr Lieben, tatsächlich hätte ich den Humor-Button setzen können, denn so war´s gemeint, die humorlos-beleidigte Reaktion hat mich doch etwas irritiert. Helau Jörg
ich bin euch noch den Bericht zur ersten Testfahrt der Chillout mit Vollbeladung schuldig. Zum Glück konnten wir das in diesem Sommer noch machen, auf den Campingplätzen war "nur" Maskenpflicht.
Wir konnten das geplante Segel nicht aufbauen, weil hier noch eine offizielle Zulsssung notwendig wird - so haben wir einfach ein provisorisches Segel gebaut...
erst einmal Glückwunsch zu dem tollen Canadier. Er ist super gut gelungen und sieht schick aus.
Die Ausleger würde ich vielleicht noch mal überdenken. Die kastenförmige Form ist für Ausleger nicht ideal, da sie, sobald sie eintauchen, zu viel Auftrieb erzeugen. Besser sind spitz zulaufenden Rumpfformen (Dreieck), die mit zunehmender Eintauchtiefe mehr Auftrieb erzeugen. Es gibt gute Pläne bei CLC-boats, oder Selway Fisher.
Ich bin auch gerade dabei mir ein Segelkanu zu bauen und habe mich für ein traditionelles Luggersegel entschieden. Das hat folgende Vorteile: - kurzer Mast und damit niedriger Segeldruckpunkt - Mast kommt ohne Wanten und Stagen aus, wird also nur eingesteckt - das Rig kommt mit einem Minimum an Hardware aus. Niederholer und Schot, das wars. - Es lässt sich schnell setzen, bergen und reffen - super Segeleigenschaften (am Wind ist das Bermuda Rig jedoch überlegen)
Wieso brauchst du für das Segel eine offizielle Zulassung? Ist das nur am Bodensee so?
Ich bin gespannt, wie es sich in der Praxis bewährt!
Zitat von inseltom72 im Beitrag #35Wieso brauchst du für das Segel eine offizielle Zulassung? Ist das nur am Bodensee so?
Hallo Tom, am Bodensee brauchst du für jedes Segel und/oder Motor (auch die 1PS-Elektromotoren) eine Registrierung (Bootsausweis), allerdings bis 12 Quadratmeter noch noch kein Segelpatent. Zudem verlangt die Behörde von meinem Projekt auch eine Vorführung und einen Baubericht - die haben so einen Eigenbau anscheinend noch nie gesehen...
Wir sind auf unserer Tour der Deutschen und der Österreichischen Seepolizei begegnet. Die Deutschen haben kurz das Blaulich angeschaltet, dann aber nur geschaut wie wir "segelpaddeln", die Österreicher haben uns aufgehalten und zurechtgewiesen - Zitat: "sonst fährt da ja jeder mit was selbstgebastelten herum". Ich finde das etwas kleinlich und schade, aber Regeln sind halt einmal Regeln. Anlanden darfst du auch so gut wie nirgens (am Österreichischen Ufer hat uns die Naturwacht sofort vertrieben), Feuer machen und wild campen darfst du schon gar nicht. Deshalb suche ich nach Plätzen an denen das erlaubt ist, Schweden ist halt leider sehr weit weg...
Ich bin gespannt auf dein Projekt, stellst du deinen Baubericht auch hier herein? LG, KH
Hier noch ein Nachtrag zu einem Baufehler, welchen ich aus falscher Sparsamkeit an der Chillout gemacht habe. Ich habe den Boden mit einer Sperrholzschicht aufgedoppelt, so wie es im Forum empfohlen wurde, leider habe ich hier zwei fatale Fehler gemacht:
1. Zu wenig Epoxi für die Verklebung: ich habe die Verstärkungen zwar epoxiert, aber viel zu wenig. Es war somit die Verbindung nicht überall perfekt und es kann bei Undichtigkeit Wasser zwischen die Schichten eindringen.
2. Übergänge nicht blasenfrei laminiert: Es waren noch Luftblasen am Übergang der Verstärkung zum Rumpf im Laminat. Wir wissen ja, dass das Laminat an solchen Stellen sehr leicht reissen kann, die Aussenschicht ist nicht mehr Dicht und mit dem vorigen Fehler ist das fatal! In diesem Video kann man hören, wie die Glasfaser an den Luftblasen reisst:
ich dachte zuerst, dass das Holz gebrochen ist, habe aber keinen Schaden gefunden und war einfach froh.
Irgendwann ist mir dann ein schwarzer Fleck aufgefallen und ich habe den Schaden zum Glück noch frühzeitig entdeckt, denn so etwas kann schnell einmal irreparabel werden.
Die Sanierung hat mich dann eine Woche gekostet. Verstärkt habe ich alles mit teilweise mehrschichtigem Karbon, weil das Holz ja schon ziemlich weggefault war. Die komplette Trockenlegung war mir ebenso wichtig, bevor dann alles wieder - dieses Mal richtig – mit Epoxi versiegelt wurde. In Zukunft verzichte ich auf Holz-Aufdopplungen mit kritischen Übergängen und setzte lieber auf teilweise auch mehreren Karbonschichten. Die Verstärkung statt mit Holz mit Karbon zu machen ist zwar teurer, rentiert sich aber auf jeden Fall.