Nachdem wir den Winter nun bei herrlichen Bedingungen wie zum Beispiel auf meinem "Hausberg", dem Bildstein
und genialen Bedingungen wie hier auf dem Blößling
geniessen konnten, war es an der Zeit eine Frühjahrstour zu paddeln.
Die ganze Woche über wärmte bereits die Märzensonne und die Meisen sendeten mit ihrem fröhlichem kiwitt weitere Frühlingsboten. Ich dachte, eine Paddeltour wäre nun gerade die richtige Abwechslung. Nötig war das Ganze auch, da ich kommendes Wochenende eine Tour auf der alten Elz für die IG-OC Schweiz ausgeschrieben hatte. Bei meiner Tour zum "Einstand" wollte ich mir keine Fehler erlauben und zuvor noch einmal nach dem Rechten sehen. Die neue Aussetzstelle hatte ich schon letztes Jahr Ende Oktober anläßlich einer Solo-Tour in Augenschein nehmen können.
Die Jahre zuvor stieg man am gegenüberliegenden Ufer aus. Diese Wiese ist nun jedoch Naturschutzgebiet und es wurde eine bauliche Aussetzstelle geschaffen. Es gibt für und wider zu solchen Bauten. Ich fand die Wiese romantischer. Auch wenn das Ufer oft steil und glitschig war.
Zurück zu unserer Scout-Tour. Der Wetterbericht sagte einen Temperatursturz und Schneefall für Sonntag voraus. Aber wer glaubt schon an den Wetterbericht? Voller Vorfreude packten wir das Auto bereits am Tag zuvor, da wir am Abend zur Urlaubs-Einstimmung einen Vortrag über Kanada und Alaska besuchen wollten. Am Ende des Vortrages frotzelte der Veranstalter, daß wir beim Hinausgehen einen kleinen Vorgeschmack bekommen würden. Tatsächlich, es schneite leicht.....
Am nächsten Morgen dieses Bild
Was tun? Trotzdem Paddeln? Wir vertrödelten ein wenig und frühstückten ausgiebig.... und frühstückten.... und frühstückten.....
Eigentlich war klar, daß wir paddeln. Aber wir hatten ja Zeit. "Es ist ja lange hell" meinte Eva. Ich packte vorsorglich die Stirnlampe ein Endlich, um 13 Uhr kamen wir los, fuhren durch das verschneite Freiburg, was wohl recht selten ist und waren um 14 Uhr an der Aussetzstelle in der Nähe von Herbolzheim.
Hier stellte ich mein Fahrrad für die Autonachholung ab und flugs fuhren wir zur Einsetzstelle bei Riegel
Vom Schnee auf dem Boot war mittlerweile nur noch ein schmaler Kiel übrig geblieben.
Für Nachpaddler: bitte nur zum Entladen an die Einsetzstelle unter der Straßenbrücke fahren. Parken gegenüber auf dem großen P+M Parkplatz. Es gibt einen kleinen Pfad zurück durch die Kleingartenanlagen. Durch ein Paddel als Wegweiser gekennzeichnet. Man muß wirklich nicht weit laufen, hat ja kein Gepäck und wir Paddler ziehen nicht den Groll der Anlieger auf uns.
Letzte Vorbereitungen. Für die Hände teste ich mal einen schweizer Geheimtipp.... wählte jedoch das Modell "gefühlsecht"
Um 15.10 Uhr heißt es: Los geht's. Es ist lausig kalt und bei dem eisigen Wind bin ich etwas neidisch auf Eva's Mütze, die sie damals beim Yukon Quest erhalten hatte....
Felle oder anderweitiges Isoliermaterial für die Kanu-Sitze hatten wir vergessen. Es war empfindlich kühl am A.... Die Felle für den Pausenplatz hatten wir bewußt daheim gelassen, denn wir wollten nur eine kurze Pause machen. So paddelten wir an dem neu angelegten Pausenplatz in Kenzingen vorbei und sind jetzt bereits unterhalb vom Wehr. Der einzigen Umtragestelle der Tour.
Endlich Pause. Es gab Zuhause vorbereitete Suppe aus Karotten, Petersilienwurzel, Sellerie und vieeel Ingwer. Dazu selbst gebackenes Brot mit Bärlauch und natürlich auch selbst gemahlenem Mehl
S'war kalt, aber scheeee
Dann, endlich. Kurz vor Ende der Tour ein, in den Fluß gestürzter Baum, der die Durchfahrt versperrt. Erst wollen wir umtragen und steigen an's Ufer. Dann entschließe ich mich zum Freischneiden.
Erst mit der Säge
Dann der Eile wegen doch mit der Machete
Die Brocken fliegen
Endlich. Freie Fahrt für freie Bürger. Die Schweizer können kommen.
Neben der ganzen Action hatte Eva auch noch Zeit und ein Auge für die Schönheit der Natur
Um 18 Uhr beenden wir unsere Tour. Mein altgedienter Drahtesel steht noch so da, wie ich ihn abgestellt hatte.
Wir ziehen uns an einer windgeschützten Stelle der Uferböschung um. Genau 18.33 Uhr schnapp ich mein Rad und los geht die wilde Hatz durch den verschneiten Winterwald. Es ist schon sehr dämmrig und ich gebe Gummi. Die Oberschenkel durften sich bisher ausruhen, nun sind sie an der Reihe. Exact 20 min. später bin ich am Auto, lade das Rad auf und bin um 19.10 bereits wieder zurück.
Für das Boot aufladen, den Rest der Ausrüstung zusammensuchen und den Lagerplatz absuchen, ob auch nichts vergessen wurde, brauchen wir tatsächlich die Lampen. Es ist bereits stockfinster.
Schön war es, lehrreich war es, ein rundum gelungener Tag war es
Danke für's mitlesen. Ich hoffe, ich konnte mal wieder für etwas Kurzweil sorgen.
Grüßle, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Schön zu lesen, dass für uns vorgespurt wurde ;-) Haben sich die Abwaschhandschuhe bei dir bewährt? Ich habe in meiner 25-jährigen Kanu/Kajak-Karriere alles versucht und bin am Schluss bei den Spühlis gelandet. Dienen nur dem Zweck, Nässe und Wind von der Hand weg zu halten. Gefühlsecht sind sie, da ich das Hölzlein in meiner Hand spühren muss ;-)
LG bis Samstag!
Christoph
ACA Kanuguide und Tripleader Kanuschule Versam (CH) Tourenleiter
Wegen der Abwaschhandschuhe: die wären schon gut gewesen. Mir fast zu viel Grip. Ich habe sie aus einem anderen Grund gleich wieder ausgezogen. Wegen der Bilder. Ich fotografiere ja viel beim Paddeln (wesentlich mehr als die hier gezeigten Bilder) und da waren sie nicht so geeignet.
Es hat mir jedoch nichts ausgemacht, da ich fast die ganze Zeit ohne Handschuhe paddelte. Beim Paddeln habe ich meist warme Hände. Hitzkopf eben Nur nach der Pause bin ich kurz in meine altgedienten Motorradhandschuhe geschlüpft..... so für etwa 10 min.
Grüßle, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Was ich noch wegen dem Faltboot anmerken wollte: eigentlich war die Tour mit dem Faltcanadier geplant. Eigentlich. Dann den Gedanken ein paar Tage vorher verworfen, weil keiner bei der Kälte das Boot aufbauen wollte Die Wintertauglichkeit sehe ich zum Beispiel als Nachteil der Faltboote. Die Bootshülle ist steif, die Finger bald gefühllos, das Zusammenclicksen der Spanten macht Mühe..... uns fiel die Entscheidung dabei leicht.
Grüßle, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Welch ein Temperaturunterschied zu letztem Sonntag
Wir hatten wirklich traumhafte Bedingungen heute. Nun sind wir in unserem Quartier im Elsass. Busle hat schönen Platz, das Tipi steht, Fondue mit viel Knoblauch, dazu ordentlich Wein vernichtet ..... und morgen geht es auf die Ill.
Bis demnächst, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Das war eine richtige Prachtstour. Nebel zum Start und dann nur noch Märzensonne! Dank deiner umsichtigen Organisation hatten wir eines der schönsten Mittagsplätze seit langem. Ich hoffe, ihr hattet am Sonntag auch eine schöne Fortsetzung im Elsas. Hier der Link zu weiteren Fotos: http://ig-opencanoe.ch/fotos-berichte/alte-elz/
LG
Christoph
ACA Kanuguide und Tripleader Kanuschule Versam (CH) Tourenleiter
Ja, der Sonntag auf dem/der, ach egal, sur l'Ill (die Franzosen machen es sich einfacher ) war einfach nur genial. Meine Bilder schicke ich dir heute noch..... und einen Bericht gibt es auch noch. Ich war gestern mit Womo ausräumen beschäftigt. Heute grundreinigen und wieder einräumen . Demnächst jagt ja ein Paddelevent den anderen..... und einen Job habe ich ja auch noch.
Grüßle, Stefan
EDIT: Bilder sind raus, aber der Bericht dauert noch etwas. Rund 170 Bilder mit der Spiegelreflex und noch einige mit dem Handy.... die Auswahl ist schwer und frisst Zeit.
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'