Nachdem ich bei einigen Booten gemessen habe, bin ich etwas verwirrt, welches wohl gute Abstände für die Sitze in einem Flachwasser-Tandem sind.
Rein technisch hätte ich bei einer Crewgewichtsverteilung 3(hinten):2(vorn) die Abstände zum Auftriebsmittelpunkt umgekehrt angeordnet, also 2:3.
Bei den Booten die ich gemessen habe, war jedoch meist der Hecksitz weiter von der Mitte entfernt. Es sieht so aus als ob die Sitze einfach soweit in die Spitzen gebaut wurden wie es ging.
Für meinen Geschmack gibt das eine arge Vertrimmunng des Bootes, scheint ja aber keinen zu stören, da es bei fast allen so war.
Da das Boot meist ohne nennenswert Gepäck gefahren werden soll, wäre eine vernünftige Lage im Wasser schon interessant. Einfach mal ausprobieren geht leider nicht, weil ich ohne Duchten nicht aufs Wasser möchte, aber die übliche Duchtposition nicht zu meinem 2:3 Maßen paßt.
Könnten Crews mit ähnlicher Gewichtsverteilung vielleicht mal berichten wie es da mit dem Trimmen ist.
Also bei mir sind im Honig farbenen Kevlar Boot mit Edding Striche reingemalt. Das Wasser scheint durch und zeigt wie sauber das Boot getrimmt ist. (also für Tage: kein Wind , See, keine Strömung, Ruhe) Da vorne und hinten trimbare Sitze sind ist die Welt meist in Ordnung und kann bewusst verändert werden.
Viele Rennteams verändern die Anordnung im Boot bewusst (von schwerem Mann hinten mit Sitz auch noch zu weit hinten, leichte Frau vorne mit Sitz eher zu weit hinten) auf Mann vorne, Frau hinten. Oder der mit mehr Gewicht vorne, der Leichtere hinten.
Und schon gehen die Boote viel besser.
Schlecht fürs Ego, gut für die Speed
Bei uns ist die Gewichtsverteilung mit 2:1 natürlich noch krasser. Sieht natürlich erstmal ungewohnt aus. Leichtgewicht ganz ganz nach vorne. Schwergewicht auch maximal vorne. (der Trim dankt es einem dennoch)
Anders herum würde es sogar noch besser funktionieren. Ich mit dem vorderen Sitz ganz nach hinten und die langen Arme kommen noch gut über die Bordwand und sind kräftig für mehr Schub. Sie sitzt dann ganz im Heck, Boot dadurch schön schmal, auch beim sit n switch. Richtungskorrekturen optimal effektiv, da sehr weit hinten ausgeführter Hebelarm. ____________________ Hier beim Rennboot für mixed teams sieht man sehr gut, dass hinten Raum geschaffen wurde, damit der Leichtere noch weiter nach hinten rutschen kann
Hier das Boot für normalere Gewichtsverteilung. Also zwei gleich schwere Personen. _________
Und hier noch ein link der es verdeutlicht: -Am Anfang guter Trim mit 30kg schwererer Person vorne. Ab Minute 2:25 das negativ Beispiel. Ähnlich sind viele in Tandems mit fix montierten Sitzen unterwegs. https://youtu.be/VAIZ83jpPfE
Inwischen hat sich gezeigt, dass das Canoe mit ohne Beladung neutral im Wasser liegt, mittels Verlagerung von Gepäckstücken läßt sich das Boot gut auf die Gegebenheiten von Wind und Wellen einstellen (daran arbeiten wir noch).
Nachteile, natürlich: Durch die fest gelegten Positionen wird's wohl kaum einfach möglich sein die Sitzposition zu ändern ohne dass das Boot vermutlich total schief im Wasser liegt. Na, vielleicht probieren wir's mal. Und signifikant ab- oder zunehmen sollte auch Keiner um die Balance zu halten.
...grau ist alle Theorie und setzt voraus das die Boote absolut symmetrisch sind,oder die wirkliche Volumenverteilung genau bekannt ist! Ich hab es ganz einfach so gemacht: zwei Holzleisten mit Zwingen am Süllrand befestigt zur Versteifung; Probefahrt auf Gepäcktonnen und dann einreguliert; Positionen dann passend eingebaut! Das hat gut und einfach funktioniert...
Wo die paddler sitzen (oder knieen; macht auch noch ein unterschied) hat nicht nur mit den trim zu tun aber auch mit die Massenverteilung über die Bootslänge und mit das Angriffspunkt der Kräfte die die paddler auf das Boot ausüben. Und damit beeinflusst die Sitzanlage nicht nur den trim aber das ganze Fahrverhalten.
Also die erste Frage soll eigentlich sein, was willst du mit das Boot anfangen? Und dann von daraus weiter. Bedenkt jedoch das mit jeden Sitzverschiebung nicht nur den trim aber alles beeinflusst wird. Für ein rein technischen Kalkulation mir zu kompliziert. Noch mal abgesehen von unterschiede in paddelstill die sich gar nicht berechnen lassen.
Wie du weißt haben Annemieke und ich ein ähnlicher Gewichtsverteilung. Also wir trimmen abhängig von Einsatz-ziel unsere Booten und auf Gefühl.
Ein guter(!) tandem-instructor kann dich beraten wo ungefähr für euch die richtige Positionen sind; Feinabstimmung mußt du dann selber machen. Ein guter und erfahrener tandem-instructor kann dich auch bei die Feinabstimmung behilflich sein.
Vielen Dank für die Beiträge. Ich hatte schon vermutet, dass keine Abkürzung um das Probieren herum führt.
Ein Wechsel der Sitzposition ist eine Option die viel "noch einmal lernen" erfordern würde und eigentlich fühlen wir uns mit der besseren Paddlerin vorn ganz wohl.
Verschiebbarer Sitz hinten passt in eine klassische Bootsform nicht wirklich akzeptabel hinein, zumal wir kniend fahren.
Also werde ich mal soweit vorn wie möglich (noch bequem) ein Provisorium einbauen, dann rechnen und hinten etwas platzieren. Gepäcktonnen dürfte für das was wir auch mit dem Boot machen wollen etwas zu wackelig sein, aber Kniebrettchen reinbinden sollte klappen. Dann mache ich auch ein paar Fotos.
Ist mir inzwischen auch deutlich angenehmer als sitzend zu paddeln. Hab' sogar schon überlegt den Hecksitz wieder auszubauen. Weiter nach hinten rutschen kann ich nicht weil eben der Sitz im Weg ist, also muß das wenige üblicher Weise an Bord befindliche Zeugs nach hinten verlagert werden um wieder ausgewogen am Wasser zu liegen.
Andererseits - viel länger als 1,5 bis max. zwei Stunden halte ich das auch nicht durch, dann wird's schmerzhaft in den Beinen. Und dann brauche ich erst wieder zum Entspannen irgend was wo ich den Hintern drauf pappen kann...
Wie schaut denn so ein Kniebrettchen aus, ich kann mir da kein Bild machen.
... ein Sitz mit breiter Strebe vorn und den Sitz hinten ist weglassen
@Trapper >>> ...Ich denke "Herumkringeln" ist nicht unbedingt nötig um einen ausgewogenen Trim zu finden.
Für den Trim sicher nicht aber, wenn wir schon aufwendig testen, dann kann man auch gleich probieren ob vorn genug Platz für die so beliebten extended Figuren ist.