Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Zur Vermeidung rechtlicher Auseinandersetzungen werden Äußerungen über die Firma Gatz-Kanus, deren Namen und deren Produkte nicht geduldet.

Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 884 mal aufgerufen
 TOURENBERICHTE
Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

23.05.2017 08:59
Wildbach Isar auf 34 km ab Bad Tölz Antworten

Wildfluss Isar




Am Sonntag den 21.05. 2017, verschlug es ein kleines Fünferpäckchen von Kanufahrern, darunter zwei einarmige Banditen, an den Wildfluss Isar. Der Pegel Tölz betrug 56 cm, das Wetter bescherte uns unerwartet mehr Sonne als Wolken. Das anvisierte Ziel Schäftlarn, gute 34 Flusskilometer entfernt.

Zu Beginn paddelten wir nur wenige Hundert Meter auf dem spiegelglatten Isarstausee Tölz, setzten an der Staumauer um, wo vorzugsweise für schwere Kanus eine Rollbahn genutzt werden kann und begaben uns letztendlich auf die Reise.

Der Flussabschnitt von Bad Tölz bis Einöd war mir bisher nicht bekannt, ab Einöd bis Schäftlarn schon. Hier der damalige Bericht der Tour vom 06.07. 2014, ab Einöd bis Schäftlarn.

Wildfluss Isar

Der damalige Pegel von 90 cm, was eine Vielzahl von Kiesbänken Untertauchen lies und so die kritischen Kiesbanküberläufe im Rahmen blieben, bescherte damals nicht so die Schwierigkeit, sie lagen eher an den Hindernissen im Stromstrich in den S- Kurven.

Durch den nun niedrigen Pegel, zog der Sog der Kiesbanküberläufe, die Kanus stets in die schauklige schmale Fahrrinne, besonderes in Hauptkurven. Hindernisse in und an diesen Fahrrinnen waren gewöhnungsbedürftig, weil sie so dicht am Kanu vorbeigeschnellt sind. So wurde umso mehr vorrausschauendes paddeln von Nöten und Zeit zum Reagieren war meist knapp bemessen. Ein erst nachdenken über Paddeltechnik hätte nicht funktioniert, Tandembesatzungen würden diese Proben nur bestehen, wenn auch alle im Kanu zusammen funktionieren! Ich selber würde mir eine Befahrung im Tandem noch nicht zutrauen...

Die gesamte Durchfahrt würde ich dennoch als frei beurteilen, was nicht heißt, das viel Platz war. Einmal streifte ganz leicht mein Kanu unter der Wasseroberfläche, einen in Fließrichtung liegenden Baumstamm und einmal streichelte mein Heck einen Flussstein. Vom Kurs wurde mein Kanu dadurch nicht gebracht, ein abkommen hätte sich ungünstig gestaltet.

Interessant war für mich zu erfahren, dass diese Fahrrinnen längerer und kürzerer Natur, auch an Prallwänden, sehr unterschiedlich waren. Zum einen mit hohen Wellen und sehr kurzen Wellentälern, oder Wellen stehender Natur, wo mein gekürztes Kunststoffpaddel auch schon mal zu kurz dafür wurde. Über eine zwingende hohe Verschneidung zu paddeln war nicht ganz ohne, weil das Kanu förmlich über ein Drahtseil zu Tanzen begann, wahrscheinlich halfen mir dort meine Donauerfahrungen bei hohem Pegel.

Am Anfang der Tour verfolgte ich einen Wasserstrahl, der etwa zwei Bootslängen vom Bug aus Richtung Ufer spritzte. Eine Fahrrinne war so rasant, das plötzlich mein Kanu keinen Kontakt mehr zum Wasser hatte, eine Paddelstütze wurde ausgefahren, aber doch nicht benötigt.

Zur Mittagsstunde landeten wir in Einöd / Dietramszell an. Meine Hosenbeine waren durch das Spritzwasser nun auch gut befeuchtet. Dort bereiteten sich zwei vollausgestattete Wildwasserpaddler mit ihren Kajaks für ihre Tour vor, diese waren die einzigen Paddler die wir auf Tour sichteten. Leider sah es in gastronomischer Hinsicht wirklich öde in Einöd aus und paddelten so nach einer kurzen Pause weiter.

Der nun bevorstehende Flussabschnitt war mir nicht fremd, hatte sich natürlich hier und da gut verändert. Die sonst belebten Kiesbänke waren diesmal kaum von Erholungssuchenden bekleckert, ein Dutzend zählte ich nur bis Schäftlarn und ein Rauchzeichen.



Nahe Wolfratshausen landeten wir in Fließrichtung rechts unter einer Straßenbrücke an und fanden unweit der Isar an der Austraße, das „Wirtshaus zum Pupplinger“. Unser Hunger wurde mit vorzüglichen Essen und Service unter sonnigem Himmel belohnt, fünf Espresso rundeten die schöne Mittagsgeschichte ab.




Der folgende Flussabschnitt war auch gut spritzig, oft kam mein Bilgeschwamm zum Einsatz. Kurz vor dem Ickinger Wehr sprudelte recht hoch die Mündung der Loisach, die gut Wasser der Isar bescherte. Am Wehr setzten wir wieder um und paddelten die ebenso nicht langweilige kurvige Schlussetappe bis Schäftlarn.





Nach 34 vielfältigen Wildflusskilometern war unsere schöne Tour beendet. Die Anhängerrückholzeit genossen wir zu dritt unter Sonnenschein auf der dortigen Kiesbank.




Am Abend merkte ich die 34 Flusskilometer, anderer Art! an meinen doch müden Knochen


LG Mike


Spartaner Offline




Beiträge: 1.163

23.05.2017 09:23
#2 RE: Wildbach Isar auf 34 km ab Bad Tölz Antworten

Zitat von Donaumike im Beitrag #1
Eine Fahrrinne war so rasant, das plötzlich mein Kanu keinen Kontakt mehr zum Wasser hatte, eine Paddelstütze wurde ausgefahren, aber doch nicht benötigt.

Das muss wirklich rasant gewesen sein. Ein fliegendes Kanu? Dass es an Land geschmissen wurde, kann ich mir noch weniger vorstellen. Siehst du, da hätte sich wieder eine GoPro gelohnt.

Gruß Michael


Troubadix Offline



Beiträge: 1.359

23.05.2017 11:01
#3 RE: Wildbach Isar auf 34 km ab Bad Tölz Antworten

Danke für den netten Bericht. Bei mir liegt das ziemlich genau 47 Jahre zurück und ich erinnere mich fast nur noch an viel Kies, Barben am Grund und die vielen Mädels rechts und links auf den Kiesbänken. Damals noch nicht im Canadier.
LG
Jürgen


Donaumike Offline




Beiträge: 1.365

24.05.2017 06:56
#4 RE: Wildbach Isar auf 34 km ab Bad Tölz Antworten


 Sprung