Hi, habe mal eine Frage. Habe schon ein paar Canadier in Leisten Bauweise gebaut, aber die Leisten als Satz gekauft. Nun habe ich mir die Leisten selber gesägt und überlege ob ich die Leisten mit 'bead and cove' also Hohlkehle oder nur beim Bauen abkanten soll. Fräse wäre schon vorhanden und die beiden Fräser auch. Habe allerdings gelesen, dass es nicht so einfach zu fräsen ist und einfach abkanten der gleiche Zeitaufwand ist.
Hat jemand damit Erfahrung ... so oder so ?? Danke GRuss
Meine bescheidene Meinung: Fräse die Leisten, Du hast schlicht mehr Kontaktfläche zum Verleimen.
Fräsen geht absolut einfach. Habe meine kleine ELU in den dazu gehörenden Tisch eingebaut, ein Brett mit entsprechender Nut dazu geklemmt. Ergo 4 - seitige Zwangsführung der Leisten. Hohlkehle und Halbstab, zusammen 800 lfm, innert 4 1/2 Stunden gefräst gehabt, ohne Helfer. Und mit ohne Ausschuß.
Moin Andre > wow > mit der kleinen ELU 800 lfm > in 4,5 Std. ::: Respekt !
interessanter finde ich - egal ob mit Oberfräse oder Tischfräse: die Frage nach den Fräsern und nach Anschlag und Vorschub
die dünnen Leisten - hier auch die Frage nach dem Querschnitt: hat man sich global auf 19/6 geeinigt ? oder varriert das noch ? diese Leisten sind gar nicht so einfach zu fräsen, also sowohl an der Tischfräse wie auch mit der Oberfräse
2 x Anpress-Kamm von vorn und von oben ... und dann noch die Vorschubwalzen ?!? Eher nicht meist ist für diese nicht genügend Platz also schiebt man von Hand - ist auch nicht so ein Problem hat man gutes Material und scharfe Fräser funktioniert das auch ohne Vorschub
--- klar ist die Leimfläche bei der Hohlkehle grösser als bei einer Gehrung bzw. Schräge vor allem erhöhrt die Hohlkehle - und das wäre mein HAUPTARGUMENT auch die TOLERANZ
LEIM baut keine Brücken ! der Leim braucht DRUCK - flächig
Ich würde wohl auch fräsen. Hab ich kürzlich noch für ein anderes Projekt gemacht, wenn auch bei deutlich kürzeren Leisten. Der Aufwand war aber doch sehr überschaubar und dem Ergebnis hat es gut getan. Wie kritisch die Toleranzen zu bewerten sind hängt letztlich vom verwendeten Kleber ab. Da habe ich recht gute Erfahrungen mit PU-Klebern gemacht. Durch das Aufschäumen werden Abweichungen in gewissen Grenzen geschlossen und das Ergebnis ist sowohl stabil als auch wasserfest. Aber eigentlich bekommt so ein leistenbeplanktes Boot seine Stabilität doch sowieso weitgehend duch die anschließend auflaminierte Gewebe/Harz-Schicht.
Dett stimmt - die Verwendung von PU-LEIM kann sinnvoll sein
PU-Leim hat eine deutlich höhere End-Festigkeit und wirkt aufgrund des Aufquellens spalt-über-brückend die neueren PU-Leime haben ein verringertes AUF-QUELL-Verhalten - das ist angenehm - früher quoll des alles uunglaublich lange über
während der Verarbeitung kann der PU-Leim aber nerven - weil Hände und Klamotten ... ehm > das Zeug klebt wie Hulluuu
der normale D3-Leim / wir sagen auch Propeller-Leim / ist auch wasserfest aber die Fuge sollte dicht sein - Holz auf Holz mit Druck - Adhäsion & Kohäsion
und der überschüssige Leim quillt gleichmäßig heraus / die LEIM-FUGE ist dann fester als das Holz selbst funzt aber nur LANG - auf LANGHOLZ / Stirn-Holz geht nicht !
@SeSe : Warum Anpresshilfen? Kannst Du Deinen Vorschub denn nicht so schräg stellen, dass die Walzen das Werkstück an den Anschlag pressen?
Selbst die recht abgenudelten Walzen unseres Aigners hätten die Leisten zuverlässig geführt, aber der ganze Aufwand rundherum war mir dann doch zu viel (kein passender Fräskopf, keine Spindel zur Aufnahme eines Schaftfräsers, last not least keine 5,5 m Platz hinter der Maschine, und und und...).
Demgegenüber war die OF ein Klacks, zu zweit wär's schneller gegangen (erst unlängst, ähnliche Situation mit gleichem Aufbau. 300 lfm zu zweit 25 Minuten...).
Ich habe ebenfalls D 3 verleimt, obwohl's ja eigentlich egal ist. Wenn an die Verleimung Wasser kommt hat mensch schon ein gröberes Problem mit dem Laminat, oder nicht? Eben. Da war schon wichtiger die recht lange offene Zeit, sind ja doch ein paar Meter, welche da jeweils sorgsam verleimt werden wollen. Und der leicht angetrocknete Überstand läßt sich so wunderschön einfach mit einem stumpfen Eisen rückstandslos abnehmen, spart auch wieder viel Zeit beim Verschleifen.
Ach ja, noch ein Argument für Hohlkehle/Halbstab: Die Leisten sind zuverlässig zueinander ausgerichtet.
sorry/ wir gleiten in Detailfragen ab es sind ja immer mehrere Argumente die gleichzeitig wirken - eine Erörterung von Vor- und Nachteilen sozusagen ich glaube alle sind sich einig, das Hohl-Kehle besser ist als eine Schräge oder Gehrung
ich arbeite schon sehr gerne mit der OF und habe mir dafür auch schon diverse kleine MINI-Tische gebastelt ... ein Argument für das Arbeiten mit der Tisch-Fräse wäre ja eben die Verwendung des Vorschub aber bei so feinen Leisten ... hat man wenig Kontaktfläche ...
müsste ich ausprobieren / man braucht dann mit dem Vorschub keinen Anpresskamm / -klötze mehr das Hauptargument für oder wieder OF / TF bleibt aber eh ob man sich Spezialmesser anfertigen lässt ? sich selber etwas bastelt ? oder aber mit den Fräsern für die OF klar kommt
was mir jetzt noch einfällt | hehe | das wäre richtig > kuhl
Mit zwei Oberfräsen hinterneinander könnte man in einem Arbeitsgang gleich beide Profile anfahren und hätte dann sogar alles formatiert auf eine einheitliche Breite
Von dem Aufbau mit den beiden Oberfräsen hätte ich dann aber gerne ein Foto.
Ich habe einen recht einfachen Rollladenfräser genommen, der dann auch gleich die Leistenstärke auf 6 mm vorgegeben hat. Positioniert und angepasst habe ich die Leisten jeweils mit zwei gegeneinander verschobenen Keilen.
Ich finde, das Ergebnis ist doch recht ordentlich geworden.
Ob diese Fräsung jetzt unbedingt sein muss, ist wieder ein anderes Thema. Beim letzten Canadiertreffen war einer mit einem 3-teiligen selbstgebautem Boot. Mir hat er erklärt, er hätte ganz ohne Fräsung und ohne irgendwelche Winkel zu beachten einfach rechtwinklig geschnittene Sperrholzleisten miteinander verklebt. Das Boot war stabil.
Mit zwei Oberfräsen hinterneinander könnte man in einem Arbeitsgang gleich beide Profile anfahren und hätte dann sogar alles formatiert auf eine einheitliche Breite
Könnte ein Turnschuh draus werden : ))
Mußte gerade kurz und leicht gequält auflachen. Tatsächlich hatte ich auch diesen Aspekt durch geplant gehabt und mit dem Bau einer entsprechenden Vorrichtung begonnen. Im Endeffekt eine Schnapsidee, das kann nicht funktionieren weil zu viele Toleranzen zusammen kommen.
Hab' mir einen Rolladenfräser anfertigen lassen, sogar mit je zwei Hohlkehlen und Halbstäben dran - falls es zwischendurch nötig wäre auf ein scharfes Eisen umzurüsten. War's dann doch nicht, der Fräskopf hat milde gelächelt über die Mickey-Maus Herausforderung, die verwendeten Schneiden sind noch immer ausreichend scharf. Vorteil war, dass ich den Aufbau unverändert lassen konnte und gerade mal die Maschine neu justieren mußte beim Umstellen von Hohlkehle auf Halbstab.
Und - würde ich je wieder ein Canoe bauen - würde ich nicht mal mehr an die HoMa gehen mit den Leisten, ein gut gerichtetes Federbrett an der TKS sollte an sich reichen.
Gruß aus dem Wein/4, André.
P.S.: Sorry, zum Bringen der Rohware auf die gewünschte Höhe braucht's ja doch die HoMa...
Ich meine ,das ist eine frage der Optik, die ich haben möchte. Bei den üblichen 6mm Leistenstärke wird es nicht die Welt sein, aber den einen oder anderen Spalt wird man sehen. Mit einer Hohlkehle wird es schöner werden.
Einfach ein Probestück bauen, ob es deinen Optischen Vorstellungen entspricht.
Hallo Erst einmal herzlichen Dank für die vielen Antworten. Ich war mir nicht sicher ob ich das Fräsen hinbekomme. Aber das sieht ja auch bei einfachem Aufbau nicht so schwierig aus. Ich werde eine Tischfräse nehmen/bauen und habe 3 Kämme 2 oben und einen von vorne das sollte wohl reichen. Hab eine gute Fräse mit 2200 Watt. Ist wohl auch ausreichend. Ich werde mal Bilder vom Aufbau und dem Ergebnis Posten.
Obwohl ich gestern noch mal geschaut habe ..die ersten 5-6 Leisten sind ja fast gerade. Dann kommen so 7-8 Leisten die mehr oder weniger abgekantet werden müssen. Der Rest wieder gerade ... also auch nicht so viel Aufwand ...
Hallo Habe mich doch für hohlkehle entschieden. Anbei wie versprochend der Fräsentisch. Hat wirklich gut funktioniert. Danke für die Hilfe. Alle Leisten fertig. Gruss