Vorab: Zum workshop gibt es hier einen eigenen thread (mit der Vorgeschichte und weiteren Bildern). Diesen Bericht habe ich aber extra gesetzt, damit er im laufenden thread nicht „verschwindet“ und so auch für Nurberichtleser besser zu finden ist.
Bericht zum Wochenend - Workshop Canadier segeln - wie geht das ?
Nach der Anreise am Freitag richten sich die Canadiersegler und -paddler auf unserem Vereinsgelände ein. Es findet sich ein Plätzchen für jeden Campingbus und jedes Zelt. Zwei Teilnehmer (Jürgen und ich) schlafen in Ihren Canadiern. Auch die regionalen Vereine, wie Marienbrücke, WWV und KCH reisen an. Es schließt sich die Begrüßungsrunde an. Am Samstag starten wir nach einem gemeinsamen Frühstück. Gleich danach muss Udo, vor der Schleuse liegend, abgeholt werden .Udo ist mit seinem Sohn auf dem Wasserwege angereist, hat also schon richtig etwas getan. Wir beginnen mit der Vermittlung von Basiswissen und Theorie zum Thema Canadier segeln. Schnell ergeben sich kurze Diskussionen. Da das Wetter aber immer besser wird, sind schnell alle 14 Teilnehmer mit Ihren Gedanken auf dem Wasser. Wir treffen uns nach und nach an den Canadiern und jeder schaut nach Baulösungen beim Nachbarn. Überall liegen schöne Canadier, bereit zum segeln. Über Ideen und Möglichkeiten wird sich ausgetauscht. Als Überraschung wird einer der teilnehmenden Canadier, der gerade neu gebaut wurde, mit einer Runde Sekt und dem passenden Wassersportspruch getauft. Zu Mittag werden dann die 11 Canadier aufgeriggt und bei zunehmendem Wind „scharrten alle mit den Hufen“. Mehrfach werde ich gefragt, wann geht`s denn endlich los? Nun, unsere Feuerwehr muss erst vor Ort sein. Auch Thorsten, unser „Schlepper“ macht seinen schönen Wellenbinder zur Begleitfahrt klar. Dann starten wir bei SW bisweilen drehend auf SO 3-4 Bft. Der Wind ist etwas böig und teilweise schralend. Schnell ergibt sich ein tolles Bild vieler segelnder Canadier. Die Bugwelle plätschert. Die Seitenschwerter zeichnen eins Spur in das Wasser. Wir ziehen fast geräuschlos unsere Bahn. Die Hilfe der Feuerwehr wird an der ersten, zu niedrigen, Brücke recht schnell gebraucht. Viele Canadier können Ihre Masten legen oder das Segel fieren. Ein moderner Canadier, mit einem sehr hohen Mast, kann diesen aber nur schwer legen. Die Lösung des Problems: Der Canadier wird fast flach auf das Wasser nieder gelegt und die Feuerwehr sorgt für Stabilität und Vortrieb für die nächsten 20 Meter. Dann wird der Canadier wieder aufgerichtet und es geht weiter. Nachfolgend ist meine Einschätzung nicht optimal. Ein Segelteam braucht etwas mehr Unterstützung. Mich fordert aber auch das Hauptfeld. Der Wind wird böiger, die Bewegungen der Canadier schneller. Ein gerade gesegelter Kurs ist jetzt wichtig damit die Mitsegler jeden Canadier einschätzen können. Auch auf der Segelseite, mit eingeschränkter Sicht gilt es achtsam zu sein. Plötzlich segeln wir mit 3 Canadiern eine Zeit recht dicht nebeneinander oder es wird überholt. Es heißt also verstärkt aufmerksam zu sein. Bei einer besonders starken Böe nehme ich etwas Wasser über. Laut GPS waren das an die 10 km/h Geschwindigkeit. Bald kommt der windgeschützte Pausenplatz in Sicht. Dort könnten wir auch wenden. Am möglichen Wendepunkt ist die allgemeine Meinung, es läuft so schön, wir wollen noch weiter segeln. Ein Canadierteam wird umorganisiert, Nach kurzer Rücksprache mit der Feuerwehr segeln wir weiter. Nach ca. 8 km erreichen wir den nächsten möglichen Anlegeplatz. Dort gönnen wir uns eine ausgiebige Pause. Canadier segeln kann auch etwas anstrengend sein. Es besteht die Möglichkeit zu einem kleinen Imbiss, Füße vertreten usw. Nach der Organisation der Schleppformationen und der Sicherheitseinweisung dazu starten wir in zwei Schleppzügen. Ein Schleppzug besteht aus dem schleppenden Motorboot und 4 gezogenen Canadiern, der andere Schleppzug aus dem Feuerwehrboot und 7 Canadiern. Diese Größenordnung wird von der Länge und dem Gewicht her noch zu einer Herausforderung. In Flusskurven wollen die Canadier trotz Steuerunterstützung natürlich eher den geraden Weg beschreiben. Dadurch kommen die Canadier leicht zu nahe an die Innenkurvenufer. Unterwegs passiert einem Canadierpaddler dadurch noch eine unfreiwillige Kenterung. Zudem fährt das örtliche Fahrgastschiff sehr nahe hinter uns her. Schlussendlich kommen aber alle Teilnehmer wohlbehalten wieder am Verein an. Zusammen sind wir rund 90 km gesegelt. Zunächst sortiert sich jeder nach der Ausfahrt und macht „klar Schiff“ Nun startet das Lagerleben. Zwei Teilnehmer zaubern ein gemeinsames Essen auf die Verandatische. Langsam neigt sich der Tag seinem Ende zu. Das vorbereitete Lagerfeuer kann angezündet werden und ein ausgiebiger, lockerer Erfahrungsaustausch bis spät in die Nacht bildet den Abschluss. Am Sonntag starten wir langsamer in den Tag. Der erste Kaffee wird schon bei angenehmen Temperaturen getrunken. In lockerer Runde findet das Frühstück draußen statt. Je nach Zeitplan wird dann noch etwas vor dem Verein gesegelt oder schon gepackt. So langsam endet ein erlebnisintensives Wochenende.
Danke für die Unterstützung in vielfältiger Form an Sylvia, Thorsten, Thees, Heiko, Michael sowie an unsere freiwillige Feuerwehr.
Herzlichen Dank für all die Fotos und bildhaften Erinnerungen! Ein schöner Bericht und ein tolles Wochenende! Beim nächsten mal wäre ich gerne wieder dabei - dann aber mit eigenem Segel-Canadier.
Nochmal danke fuers veranstalten Enno. Ich bin jetzt voellig begeistert von eine Daenische Suedsee tour beim lesen von Bericht von @Troubadix Fuers umstellen nach schaum als triebvermogen habe ich mich studie gemacht, aber die site von nanoform ist bei mir jetzt tot: http://nanoform-schaumstoffe.de/afc3/index.php
Kann jemand mir erzahlen welches material als schaumtrieb benutzt wird? Ich ahne dass ist polyethyleen schaum? Es gibt auch evazote, dass ist aber ziemlich teuer.
[ja, ich habe erst hier aufs forum gesucht, und habe auch bei songofthepaddle nachgesucht ;)
Glückwunsch zu Eurem gelungenen Kanu-Segelwochenende und Danke für die Informationen und Berichte darüber. Nach 11 Monaten in der Marinewaffenschule in Kappeln sehe ich alles, was mit SL oder mit RD zu tun hat, mit leicht wehmütigen Augen...
Mal in die Runde gefragt: was spricht gegen wasserfesten Brunnenschaum (PU-Schaum aus der Dose)? Eventuell kann man vorher den Raum mit einer Tüte auslegen, damit man den Schaum rückstandsfrei entfernen kann, aber was spricht dagegen?
Gruß
Marc
== Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, es macht ihm Spaß, es hat ja Zeit.
Andreas Schürmann
(
gelöscht
)
Beiträge:
28.05.2016 11:33
#7 RE: Bericht zum Wochenend - Workshop Canadier segeln - wie geht das ?
Normaler PU-Schaum nimmt Wasser auf, wird weich und fängt an zu stinken, wenn er zulange mit Wasser in Kontakt kommt. Mit Brunnenschaum habe ich keine Erfahrung. Es gibt zwei Komponenten Bauschäume die gut geeignet sind. Eine Auskleidung, das man den ganzen Block entsorgen kann ist sehr sinnvoll, aber nicht die Sicherung vergessen, das der Block nicht von selbst rausfällt.
Ich sehe gerade, dieser Schaum ist nur füt Profis, mag ja in den Niederlanden anders sein. Ich habe weder den einen, noch den anderen gern verarbeitet. Mir würden aufblasbare Auftriebskörper reichen.