Ich spiele mit dem Gedanken, mir einen Faltkanadier anzuschaffen. Das Boot soll ein "Familienboot" sein für eher ruhige Gewässer, mit Platz für 2 Erwachsene und einem Kind in der Mitte, und wenn mein Sohn dann älter ist für mich selbst und ihn vorne, plus Feriengepäck (Zelt etc). Ich habe weder eigenes Auto noch Platz für ein Festrumpfboot, so dass ein solches nicht in Frage kommt.
Den Ally 16.5 und die PakCanoes habe ich angesehen und beide kämen soweit in Frage. Was mich allerdings beschäftigt ist der Wiedereinstieg im Vergleich zum Festrumpfboot. Klar ist so ein Boot nicht so einfach zu kentern, aber ich möchte in der Lage sein im Falle eines Falles auf offenem Wasser bei einigermassen ruhigen Verhältnissen wieder einzusteigen (auch ohne zweites Boot).
Mich interessiert nun Eure eigene Erfahrung damit (mit Faltkanadier). Insbesondere auch ob das Gestänge und die Bootshaut am Süllrand das mitmachen. Ich möchte den Wiedereinstieg solo und zu zweit auch üben können ohne mein Boot dabei kaputtzumachen. Beim Festrumpfboot habe ich mich jeweils am Tragejoch über den doch "freundlicheren" Rand "rüberziehen" können.
Was ich im Forum bisher gefunden habe (z.B. hier Thema: Wiedereinstieg in Faltboot) geht entweder in der Richtung "Boot kentert eh kaum" bis "sollte schon gehen", also eher theoretisches als eigene Erfahrung. Ich vermute aber, dass die meisten Ally oder PakCanoe-Besitzer hier im Forum das zumindest mal ausprobiert haben und es wäre schön, Eure Erfahrung damit zu hören (oder lesen).
(meine Paddelerfahrung beschränkt sich auf ingesamt ca. 3 Wochen, welche ich auf Mehrtagestouren mit Kanadier auf See + Fluss sowie mit Seekayak auf Küstentouren verbracht haben. Bin also kein Experte aber auch nicht zum ersten Mal in einem Kanadier. Und mir ist schon klar, dass mit zwei Booten unterwegs sicherer ist und Boot-über-Boot einfacher ist)
von meinen Erfahrungen im Pak 160 kann ich sagen, dass es nicht groß anders ist als in einem Festrumpfboot. Die Landung ist evtl etwas unbequemer, aber sonst ist es ähnlich. Ich fand ihn sogar durch die seitlichen Auftriebsschläuche etwas leichter zu flippen.
Ich habe es mal mit dem Ally Tour 16.5er probiert und fand den Wiedereinstieg auch easy. Seitenschläuche wie beim PakCanoe habe ich nicht vermisst. Um das Boot zu kentern habe ich mich auf den Süllrand gestellt und ordentlich geschaukelt. Kentern war trotzdem nicht einfach (wir waren dabei zu zweit im Boot). Um das Boot zu schonen, sollte man darauf achten, den Süllrand nur da stark zu belasten, wo auch Spanten für Halt sorgen.
Auch die Randos sind beim Wiedereinstieg unproblematisch. Wie Michael schreibt, sollte man eben da anpacken, wo der Süllrand und die Spanten zusammentreffen, um ein eventuelles Herausziehen der Süllrandrohre aus den Lagern zu verhindern. Wenn's doch passiert, kann man versuchen das auf dem Wasser wieder einzusetzen oder man paddlet dazu ans Ufer.
BbbB ... Bis bald beim Bootfahren Max
ACA-Instructor und Nautiraid"Händlerchen" www.Kanu-FFB.de "Du kannst die Wellen nicht anhalten, aber Du kannst lernen, auf ihnen zu reiten." Joseph Goldstein
Unser Pakboat ist durch die seitlichen Schläuche nach dem einfachen langsamen umdrehen, praktisch leer. In der 90° Lage schiebe ich das Boot noch etwas "unter dem Wasser im boot weg". Man stößt also das Boot von sich weg.
Der Einstieg ist etwas schwieriger als im Festboot, 1 der Süllrand ist empfindlicher. 2 das Boot ist innen nicht glatt, man kann da auch mal an Klipps und sonst was hängen bleiben.
Ein Packsack der Einstiegsseite gegenüber außenbords festgebunden recduziert die Menge des Wasser das während des Einsteigens mit hinein läuft. Nicht mit viel Wuppdich ins Boot powern, sondern langsam und kontrolliert, die Kraft auf bewußt gewählte Punkte an denen sich Süllrand und Spant treffen geben. Klappt das nicht wie gewünscht, kann man auch im halbvollen Pakboat sitzen und schöpfen. Nach zwei Einstiegsübungen und einer leicht verbogenen Stange hatte ich es ganz gut raus.
mein Pak war mal auf Tour ordentlich vollgelaufen; konnte mich von hinten über das Heck ins Canoe ziehen u. das fast volle Boot ans nächste Ufer manövrieren. Das Gepäck war zu dem Zeitpunkt schon draußen u. wurde durch einen Mitpaddler aufgenommen. Selbst mit ordentlich Wasser im Pak hatte ich kein Kippen zur Seite, was auf die seitlichen Luftschläuche zurückzuführen sein dürfte. Die Matte sorgt außerdem für Auftrieb. Im Prinzip kann so ein Pak Canoe - wie Du es schon beschrieben hast - nicht untergehen. Weitergehende Erfahrungen liegen bei mir nicht vor.