Hallo, ich habe mir eingeredet, dass ich mir einen Kanadier zulegen muss. Derzeit besitze ich einen G**z Y**o II davor war es ein Boot vom gleichen Hersteller in 5,5m Länge (Familienkanu) Nun hat sich in meinem Kopf das Bild eines Kanadiers vom Typ Prospector festgesetzt. Dazu kommt noch, dass er rot sein soll ;-) Ich fahre zumeist kleinere Flüsse (Hunte, Ochtum, Heideflüsse wie Illmenau usw.), würde aber auch gerne mal eine Gepäcktour in Angriff nehmen (dann wohl Schweden) Gefahren wird zu zweit und auch solo möchte ich mit dem Boot unterwegs sein. Meine Erfahrungen sind noch nicht sehr ausgeprägt, da ich die meisten Kilometer auf dem Wasser bisher mit dem Kajak zurückgelegt habe. (Kajak fahre ich auch immer noch)
Ich habe versucht hier im Forum schon Informationen zu sammeln, jedoch scheinen sich die Vergleiche, die ich gefunden habe, noch auf Royalex zu beziehen. Nun kann ich nicht so gut einschätzen, wie es auf die von mir ausgewählten Boote übertragen werden kann.
Meine derzeitige Sicht auf die Boote:
Armerlite Brooks – da habe ich eigentlich gar nichts zu gefunden, die Bilder im Netz zeigen ein recht eigenwilliges Rot (sehr knallig/leuchtend) Die Enden sind nicht so schön geformt wie bei den anderen Kandidaten. Preislich attraktiv
Esquif Prospecteur – schwerer wie die anderen, wohl recht voluminös. Preislich attraktiv Das T-Formex soll etwas steifer sein wie Royalex ? Gleiteigenschaften?
Nova Craft Prospector – ein Alleskönner, hohe Zuladung, stabiles Material, nicht schwer. Flacher Boden, läuft etwas zäh? (hier im Forum gelesen) Innenausbauten gefallen mir Preislich noch OK
Swift Prospector – der leichteste unter der Auswahl, da Kevlar. Sehr schöne Form. In Norddeutschland schlecht zu bekommen? (Bodensee oder Österreich) Teurer wie der Nova Craft
Wenonah Prospector – schöne Form, Gewicht akzeptabel, der Innenausbau mit den eingnieteten Alublechen für die Sitze und Alurohren als Tragegriffe usw. sehen eher nach Baumarkt aus… Könnte man die Sitze vom Alusüllrand mittels Holzstäben abhängen wie bei den anderen Booten? Soll nicht so trocken laufen und ist vorne etwas enger? Dafür soll er für einen Prospector noch recht flott sein Preislich wohl auch durch die hohen Steuern im Moment nicht so prickelnd. Nur etwas über 200 Kilometer von mir bietet ein Händler derzeit ein Vorführboot an und am nächsten Wochenende bin ich dort in der Nähe…
Sicherlich ist es besser abzuwarten und Probe zu paddeln, jedoch ist z.B. das Treffen am Edersee noch eine ganze Weile hin und Geduld ist nicht eine meiner besten Tugenden. Auch würde ich auf einem See bei einer kurzen Probefahrt wohl nur schwierig die Unterschiede erfahren können?
Wie groß sind die Unterschiede zwischen den Booten einer Gattung? Ich meine, sind sie wirklich gravierend oder sind es letztlich doch recht ähnliche Boote vom Fahrverhalten her. Was bedeutet es, wenn ein Boot „zäher“ läuft? Ich kenne leider nur meinen jetzigen Kanadier Wie ist der von eurer Einschätzung im Vergleich zu einem Prospector? Zäh? Flott?
Als Tandemkanadier mit guter Solo Eigenschaft habe ich den Wenonah Escapade gesehen. Jedoch mag ich die Form nicht wirklich leiden…
Ich weiß, ich bin ein schwieriger Kunde….
Ich würde mich freuen, wenn jemand noch etwas zu den Booten sagen könnte
Falls nicht, habe ich es wenigstens mal alles aufgeschrieben, hilft ja auch manchmal…
Moin Thomas, hier eine Teilantwort: Vorweg-ich habe selbst keinen Prospector, bin aber schon diverse (mit)gepaddelt. Generell ist der ursprüngliche Prospector ja das gut beladungsfähige Lastpferd, was auch noch recht gut läuft und im bewegten Wasser sehr gut klar kommt. Was im Laufe der Jahre von unterschiedlichen Canadierbauern/firmen als Prospector betitelt wird, hat recht unterschiedliche Fahreigenschaften (teilweise auch bedingt durch die Fertigung und die dadurch möglichen/nicht möglichen Formen. Der Ursprungs- Prospector war ja ein wood-canvas Rumpf. U.a. der Nova Craft Prospector ist wohl recht nahe an der Basis. Ich denke, selbst auspropieren wird zielführender sein. Viele Grüße docook
ich glaube, dass Du da Äpfel mit Birnen (oder Kürbissen) vergleichst. Allein durch die Materialien ergeben sich gravierende Unterschiede in Preis, Gewicht und auch de Form.
Ich kenne nur den Robson Brooks 16 im realen Fahrbetrieb, gegen den man als Brot- und Butterboot sicher überhaupt nicht sagen kann. Armerlite ist mir eindeutig zu schwer, aber der Brooks in Armerlite Helium wäre preislich noch attraktiv und leichter als der Wenonah Prospektor in TuffStuff. Der Wenonah Prospektor gefiel mir beim Testpaddeln gut und ich habe ihn als ausgesprochen drehfreudig in Erinnerung- allerdings auch nicht sehr flott. Swift finde ich grundsätzlich edel gebaut.
Wenn ich die Wahl einfach treffen dürfte, würde ich mich (immer) für die leichten laminierten Boote entscheiden, solange ich nicht ständigen Steinkontakt befürchte, wenn der Preis entscheidend wäre, würde ich mir die leichtere Version des Brooks gerne einmal anschauen.
Die verschiedenen Materialien werden mir durch den Hersteller vorgegeben Wie unterschiedlich z.B. Tuf Waeve zu TufStuff oder Armerlite ist, kann ich leider nicht beurteilen. Den Esquif gibt es nur in T-Formex soweit ich weiß und beim Swift ist der in Kevlar quasie außer dem T-Formex der günstigste laut Preisliste Wie empfindlich der gegenüber den anderen Materialien ist würde mich auch interessieren.
Beim Armerlite Helium hätte ich Bedenken, da sich auf unseren Flüsse hier oben Grundberührungen nicht immer vermeiden lassen. Jedoch habe ich weder Armerlite noch die Helium Variante bisher gesehen. Nur auf Bilden, aber das sagt ja nichts. Nur das das Rot von Armerlite auf den Bildern schon etwas quitschbunt rüberkommt.
Tuf Waeve und TuffStuff sind Laminate soweit ich gelesen habe?
Hallo Thomas, diese Bootstypen anhand der Papierform zu vergleichen, ist kaum möglich. Der eine oder andere kennt das eine oder andere, Experten kennen vielleicht auch alle, aber keiner kann Dir sagen, wie Du Dich in dem jeweiligen Boot fühlen wirst. Deswegen ausprobieren, Probe paddeln, vergleichen! Die beste Gelegenheit dafür sind die Treffen, die ja reichlich angeboten werden. Vielleicht machst Du mal eine Andeutung, aus welcher Ecke Du kommst, vielleicht ergeben sich dadurch ja auch gewisse Möglichkeiten. Viele Grüße Ralf
du hast Recht, Probe paddeln ist die vernünftigste Methode. So hatte ich das eigentlich auch geplant Nur bin ich derzeit sehr ungeduldig... Da bleibt die Vernunft bei mir schon mal auf der Strecke Von daher ist es schon mal ganz gut, das ich den Thread gestartet habe und nun von euch ein bisschen wieder eingenordet werde. Ich bin eigentlich schon drauf und dran, mir am Wochenende den Wenonah anzusehen/anzuschaffen...
Ich komme aus Delmenhorst, das ist ganz in der Nähe von Bremen
Ich kenn dein Problem. Ich habe Monate lang das Internet leer gelesen. Tabellen erstellt und wieder und wieder versucht zu vergleichen, ohne auch nur ein Boot berührt zu haben. Am Ende hab ich dann eins gepaddelt das ich überhaupt niemals in Erwägung gezogen hätte. War ein recht flottes Bell. Spaß hatte ich ohne Ende.
Einer glücklichen Fügung hab ich zu verdanken, dass ich Ende der Woche ein Wood Canvas mein eigen nennen kann. Gepaddelt bin ich es noch nie. Aber ich bin mir sicher das es passt.
Allerdings gebe ich den anderen Recht. Paddel Probe. Du wirst dich manches Mal wundern.
_________________________ Loosing is not an option !
Zitat von Thomas130 im Beitrag #5Tuf Waeve und TuffStuff sind Laminate soweit ich gelesen habe?
Wenn ich es überhaupt richtig verstehe: Tuf-weave ist Wenonahs Glasfaser Laminat. Es ist günstiger und schwerer als Kevlar Laminat vom Swift Prospector (oder dem Wenonah Kevlar). In der Nach-Royalex Zeit sind alle aufgeführten Materialien Composites, egal ob Armerlite, TufStuff oder T-Formex.
Zitat von Thomas130 im Beitrag #5Beim Armerlite Helium hätte ich Bedenken, da sich auf unseren Flüsse hier oben Grundberührungen nicht immer vermeiden lassen.
Die Bedenken hätte ich dann - wenn überhaupt - eher bei Tuf-weave und Kevlar, auch wenn mein Wenonah au sTuf-weave 30 jahre auf dem Buckel hat und nicht geschont wurde. Das Armerlite selbst ist nicht so empfindlich; da man bei der Konstruktionen an der Innenschicht Gewicht gespart hat, dürfte die Aussenempfindlichkeit nicht höher geworden sein.
Zitat von Thomas130 im Beitrag #7Probe paddeln ist die vernünftigste Methode.
Auf jeden Fall. Wenn Du die Möglichkeit hast. Allerdings finde ich, dass Gewicht, Material und Preis schon recht wichtige Kriterien sind. Bei mir ist es leider zu oft der Preis , sodass es für nicht mehr als den hōu Prospector reichen würde.
Ich bin auf die Erfahrungen beim Testpaddel gespannt. Als ich mein vermeintliches "Traum"- Kanu testgepaddelt bin war ich so enttäuscht, dass der Traum für alle Zeiten ausgeträumt war... aber ich einen neues Traumkanu gefunden habe!
ja, du triffst es auf den Punkt ich lese ebenfalls das Internet leer (also das was du übrig gelassen hast...) und eine Tabelle habe ich auch schon erstellt ;-) Ich sehe derzeit Kanadier wo gar keine sind...
Glückwunsch zun Neuerwerb Ich wünsche dir viel Freude damit
Laut Preisliste ist der Wenonah derzeit, wohl bedingt durch die Strafzölle, in Tuf Waeve teurer wie der Swift in Kevlar
Zum Vergleich der Gewichte, Preise usw. habe ich schon eine Tabelle erstellt. Und jeden Tag gewinnt ein anderer Kandidat und ich durchwühle das Internet von Neuem... Wenn der Armerlite schönere Enden hätte... Und ich würde gerne Mal ein Bild von einem roten Brooks sehen, welches ungefähr den echten Farbton wiedergibt.
Wenn das Edersee Treffen nur nicht noch so lange hin wäre... Vielleicht ist nach einem Probe paddeln ja sogar der Prospector der falsche Bootstyp für mich Ich mag die Bootsform halt am liebsten leiden.
Der Wenonah Pro läuft ähnlich leicht wie der Swift Pro, ist aber etwas flacher geschnitten. Auf Höhe der Knie des Bugpaddlers sind das ca 2 bis 2,5 cm. Das ist bei Wellen ein wichtiger Unterschied, bei Nutzung im Flachwasser nicht. Ich denke, dass beide gegenüber den Vorbildern in Richtung "benutzerfreundlich" modifiziert sind, was ich durchaus als sinnvoll erachte. Beide Kanus sind aus meiner Erfahrung deutlich agiler als die andere, oben genannten.
Kevlar Vakuumlaminate halten schon einiges aus, das geringe Gewicht kommt einem pfleglichen Umgang entgegen.
Alternative: Northern Prospektor 16, ein sehr gutes Glas-Laminat, robust, aber schwerer als die Kevlar Kanus. Günstiger natürlich auch. Das Positive: Es ist dieselbe Form wie beim Swiftkanu, der zarte Shoe keel ist beim Paddeln praktisch nicht spürbar, schützt aber beim Einsetzen und Anlanden http://www.canoebase.at/swiftkanus/northern-canoe/
Im Februar bin ich zum Kanus zustellen in D, auf Wunsch finden wir einem Treffpunkt zum .....
Ich habe mir die Maße schon von den jeweiligen Webseiten zusammengesucht, soweit auffindbar Demnach ist der Wenonah mit 63,5/38/63,5 vom Papier her höher wie der Swift mit 53,3/35.6/53,3 ? Verzeiht das Kevlarlaminat gelegendliche Grundberührungen? Ich meine jetzt kein mutwillliges rumbrechen oder aufs Ufer fahren. Aber unsere Flüsse werden manchmal schon recht flach oder haben kleine Schwälle mit Steinen drin. Der Swift ist schon echt ein Augenschmaus, jedoch auch preislich ne Hausnummer Den von dir angeführten Northern Pro gibt es nur in gelb?
Norddeutschland ist von Österreich aus gesehen ja ganz am anderen Ende... Wie sehen denn die Lieferzeiten für rote, einfarbige 16er Prospectoren bei Swift aus?
Hallo Thomas, habe den Wenonah, den Nova Craft, den Bell und den Swift Prospector getestet. Würde mich, wenn es um handling, sauberen zügigen Geradeauslauf und kringeln gleichermaßen ginge nur für den Swift entscheiden. Er ist zudem das ästethischere Boot. Falls es ein Holzboot werden soll, natürlich nur ein Algonquin.... ;-) Gruß Algonquin - Klaus
Wenonah und Swift bin ich schon gepaddelt, NovaCraft nur in der Royalexversion. Wenonah und Swift fand ich beide gut zu fahren, (der NovaCraft war plattbodiger und recht öde), Der Wenonah war ohne Mängel, sinnvoll aber schlicht ausgeführt, während Swift mit liebevollen, präzisen Details überzeugt.
Unter dem Namen Prospector sortieren die Hersteller sehr unterschiedliche Boote denen vorallem eine eher große Tragkraft gemeinsam ist. Bei der Anwendung so wie du sie beschreibst, ist der Prospector in meinen Augen nicht das ideale Boot. Ich kaufe mir keinen Fiat Ducato wenn ich eigentlich PKW-Touren mache und alle drei Jahre einen Umzug.
Wenn man das Volumen braucht kann man in den genannten Revieren auch ein 17fuß Boot nehmen, also denke ich du peilst eher auch in Richtung Solo fahren im 16ner. Da ist der Prospector für mich auch nicht das ideale Boot. Durch die große Tiefe sitzt man immer so ein bisschen verloren in der Mitte rum und bringt ihn nur mit reichlich persönlicher Masse auf die Kante.
Da ich auch sehr auf die klassischen Formen stehe, uns der Prospector (unter anderem) aber zuviel Volumen hatte, ist es bei mir eine Lovis von Holzstoff geworden. Lovis (und einen Bell Morningstar in Royalex) kannst du gerne mal in Bremerhaven ausprobieren.
Übereile nichts beim Kauf, das richtige Boot finden braucht Zeit. Wenn es unbedingt sofort sein soll, kauf etwas gebrauchtes und verkaufe es wieder, wenn du weist was es für ein Boot werden soll. Schnäppchen kommen und gehen und kommen auch wieder.
Danke für deine Erfahrungen Der Swift ist wirklich ein schönes Boot Ich werde um Probe Paddeln und somit noch etwas geduldig sein wohl nicht herumkommen
Ein guter, mir einleuchtender Vergleich zu den Fahrzeugen nur ist der Prospector in meinen Augen sexy, der Ducato nicht ;-) Aber ich verstehe schon was du meinst. Allerdings fahre ich einen britischen Verlustöler mit mieser Heizung und auch ansonsten völlig komfortfrei Mit schlechten Entscheidungen/Anschaffungen scheine ich mich ganz gut arangieren zu können ;-) Mein einziger Glücksgriff in meinem bisherigen Leben ist meine Ehefrau...
ja, 16 Fuß wegen der Möglichkeit auch solo zu paddeln. Die notwendige körperliche Masse zum kanten bringe ich mit, das ist leider mein kleinstes Problem... Ich habe den Lovis gerade mal gegooglt- sehr chick, aber auch nicht wirklich leicht wie empfindlich ist dies Bauweise?
Das mit dem gebrauchten Boot ist eine Alternative, ich könnte auch einfach vernünftig sein und meinen jetzigen Kanadier weiterfahren, bis das richtige Boot zu mir gefunden hat. Auf das Angebot der Probefahrt würde ich gerne bei Gelegenheit zurückkommen, Bremerhaven ist ja nicht weit weg
Bei den von mir aufgeführten Prospectoren scheint der Swift hier die besten Noten zu bekommen
Es ist aber auch eine Qual, bei jedem Aufruf des Forums einen roten Prospector vorgesetzt zu bekommen Das Ding sieht für mich einfach nach Freiheit und Abenteuer aus - ich weiß, ich bin bescheuert
Hallo Thomas, nur um dich zu ärgern und Deine Verwirrung zu erhöhen, bringe ich jetzt noch den Swift Chicot ins Rennen. Die Formensprache ist sehr klassisch und dem Prospector nicht unähnlich, die Fahrbarkeit ist aber m.E. deutlich besser und es ist auch das elegantere Boot. Eine Bootsbesprechung gibt es hier im Forum und zum Probepaddeln stehe ich in Braunschweig natürlich zur Verfügung. Komm doch mal Ostern vorbei, dann kannst Du Dir die Finger blutig paddeln. Siehe dazu auch: Saisonauftakt 2019 über Ostern in Braunschweig Du kannst auch gerne auf unsere Website stöbern, da siehst Du noch ein paar Bilder: www.meinkanu.de Grüße Ralf