Lavvu Mittelstangen(-problematik)

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13.01.2016 01:00
avatar  jörg i
#26 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)

Sorry Olaf,
da muß ich Dir widersprechen. Wandstärke der Alurohrstangen spielt sehr wohl eine Rolle und die bekommen auch nicht so schnell Beulen bei normalem Umgang. Wandstärke der Rohrstangen (nicht Gesamtdurchmesser wohlgemerkt). Aber 1,5mm Wandstärke reicht halt nicht.

Die Tipis waren sehr wohl vom Schnee befreit. Nur was nützt mir in kalter dunkler Winternacht ein Zelt, wenn ich dauernd dabei stehen muß, um es vom Schnee zu befreien. Da kann ich mich gleich für den Rest der Nacht unter einen Baum stellen oder gleich die Nacht im Auto oder in der Kneipe verbringen.
Natürlich ist jede Behausung irgenwann überlastet, aber sooo extrem war es nicht.


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13.01.2016 09:15
#27 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Hi Donaumike,

das die Tarnstangen aus GFK robuster als die Alus sind wage ich zu bezweifeln. Bei einem Armyshop in meiner Nähe (Shop ist viell. übertrieben, ein alter Steinbruch voll mit Militaria, die nur alle paar Wochen ein, zwei Tage offen haben) hat eine Kiste mit GFK Stangen, aber ca 90% davon unbrauchbar, da gesplittert (und zwar richtig gesplittert). Und die Tarnstangen werden ja auch nicht im "robusten" Gebrauch eingesetzt. Beulen sind bei meinen Alus kein Problem, eher Verbiegungen (ein Heeresfahrzeug ist doch massinver als ne Stange)

Aber Danke für die Erinnerung, mir fällt gerade ein, der Shop hat ja auch noch Zeltgestänge von den Großzelten dort liegen. Muß doch wieder mal hinfahren.

LG Günter

A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)

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13.01.2016 09:23 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2016 09:27)
avatar  Ulme
#28 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Hervorhebungen von mir.

Zitat von Solist im Beitrag #25
Servus Georg,
kein nennenswerter Wind, nur starker Schneefall. Der dazu noch extrem nass.
Ich vermute, bei den meisten war die zusätzliche Belastung durch Tarp usw. das Tüpfelchen auf dem I.
Gruß
Frank


Klingt sehr plausibel.

Zitat von jörg i im Beitrag #26
Sorry Olaf,
da muß ich Dir widersprechen. Wandstärke der Alurohrstangen spielt sehr wohl eine Rolle und die bekommen auch nicht so schnell Beulen bei normalem Umgang. Wandstärke der Rohrstangen (nicht Gesamtdurchmesser wohlgemerkt). Aber 1,5mm Wandstärke reicht halt nicht.



Eben.
Dazu ein paar einfache Erklärungen - siehe Bilder.
Das Buch befindet sich in meinem Privatbesitz.

---------
"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


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13.01.2016 10:24
#29 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Ja, aber die Lastannahme ist nicht realistisch, da ein Baum unten "eingespannt" ist, die Stange in einem Tipi eher einer Pendelstütze entspricht und bei diesem Lasteintrag (Punktlast von oben) die Knicklänge entscheidet. Das Modell des Baumes mit eingespannter Stütze hat einen völlig anderen Momentenverlauf, da treten unten die stärksten Biegekräfte auf.
Die dickste Stelle unten entspricht aber nicht dem Kräfteverlauf, die müßte eher in Stangenmitte sein.
Daß auch die Lösung "Material nach aussen" - geringe Materialstärke Grenzen hat und durch Materialeigenschaften limitiert ist, ist klar.
Eine Verringerung der Knicklänge könnte helfen, das Ausweichen der Stange zu verhindern, aber wie, dass es in der Praxis funktioniert? Da ist es einfacher stärker zu dimensionieren.
Holz?
Ist nicht homogen, braucht viel Reserve, daß Unregelmäßigkeiten egalisiert werden. Wer viel damit zu tun hat, ist im Vorteil, da ist viel Erfahrung nötig. Dann kann auch der Dachträger für das Auto aus Holz sein.
LGW


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13.01.2016 10:50 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2016 10:51)
#30 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Zitat von cb1p111 im Beitrag #21
Wird schon nen Grund geben warum man die in Gegenden mit extremem Wetter sinnvollerweise einsetzt.
Irgendwie sind die base camps an den schneereichen Bergen dieser Welt überzogen mit Geodäten.
Und die Leute leben da ganz gut mehrere Wochen...

Ein Vorteil von Geodäten ist, dass sie freistehend sind. Das dürfte im Gebirge für Lavvus das Hauptausschlusskriterium sein.

Ein grundsätzlicher Nachteil ist, dass ein relativ großer Teil der Dachfläche wenig bis gar keine Neigung aufweist, was das Ablaufen von Regen und das selbsttätige Abrutschen von Schnee deutlich verschlechtert. Im Gebirge wiederum dürfte dieser Punkt weniger relevant sein, wenn man keinen Regen erwartet, dafür aber Pulverschnee und viel Wind, der diesen vom Zelt fegt.

Kommt halt immer drauf an, von welchen Umgebungsbedingungen man ausgeht.

Gruß,
Markus


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13.01.2016 12:47 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2016 11:13)
avatar  Ulme
#31 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Zitat von Wolfgang Hölbling im Beitrag #29
Ja, aber die Lastannahme ist nicht realistisch, da ein Baum unten "eingespannt" ist, die Stange in einem Tipi eher einer Pendelstütze entspricht und bei diesem Lasteintrag (Punktlast von oben) die Knicklänge entscheidet. Das Modell des Baumes mit eingespannter Stütze hat einen völlig anderen Momentenverlauf, da treten unten die stärksten Biegekräfte auf.
Die dickste Stelle unten entspricht aber nicht dem Kräfteverlauf, die müßte eher in Stangenmitte sein.
Daß auch die Lösung "Material nach aussen" - geringe Materialstärke Grenzen hat und durch Materialeigenschaften limitiert ist, ist klar.



Habe das Bild im Anhang (Abb. rechts, Text dazu unten) zuerst nicht eingestellt, weil der Text gekappt war und es mich nicht gefreut hat, das nochmal einzuscannen.

Zitat von Wolfgang Hölbling im Beitrag #29

Eine Verringerung der Knicklänge könnte helfen, das Ausweichen der Stange zu verhindern, aber wie, dass es in der Praxis funktioniert?



Zeltofen in die Mitte stellen und Stange um Ofenhöhe einkürzen.


Zitat von Wolfgang Hölbling im Beitrag #29

Da ist es einfacher stärker zu dimensionieren.
LGW


Ja. Dickwandigere Rohre aus z.B. Al 7075 T6.

---------
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C. Lundyn


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13.01.2016 13:58 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2016 17:15)
#32 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Hallo,

interessant, hier noch kleine Ansätze.

Man beachte, dass Pulverschnee bis zu 60 kg / Kubikmeter, Pappschnee 200 bis 300 kg / Kubikmeter wiegt.

Eine Kunststoffplane in Form von Baumarktplane, LKW Plane... eignet sich hervorragend um Pappschnee eigenständig abrutschen zu lassen, wenn der Neigungswinkel passt und alles straff gespannt ist. Im Beitrag 22 von Nurdiehartenkommingarten, ist es ja schon angedeutet bzw. aufgezeigt.
Diese Praxis ist ja auch nicht neu erfunden. Man muss nur die Schneeaufschüttung wegschaufeln damit die Schneelast nachrutschen kann.
Natürlich ist es bei einem größeren Tipi etwas aufwendiger solch eine Konstruktion in Form eines Tarps / Überbaus zu basteln. Bei einem Tipi könnte ich mir eine LKW - Planen-haube vorstellen, in Form einer Mütze, die etwa zwei Drittel des Tipis abdeckt und so den Schnee abrutschen lassen würde. Dies ist vielleicht nur eine improvisierte Lösung für Schneefälle, so wie im Schwarzwald geschehen oder so wie ich es vom Thüringer Wald auch her kenne. Wenn der Schneefall zur Neige geht, löst man die Schnüre und zieht diese Konstruktion einfach ab.

Eine improvisierte Lösung für eine Mittelstange, wäre ein Rohr vom Rohrbaugerüst. Die Aluausführung bietet sich dafür an. Bei 123 edit; 321 sorry Leichtgewicht bekommt man u.a. für 14,99 €, 300 cm Länge mit einem Durchmesser von 48,3mm, das hält dann...
Die Rohre kann man auch in mehrere Segmente zuschneiden, dafür gibt es auch Steckbolzen...

@GünterL

Ja die GFK Stangen sind bestimmt nicht stabiler als die aus Alu, aber vielleicht stabiler als die Aluzahnstocher von den Tipis?

Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike


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13.01.2016 14:20
avatar  Thoma
#33 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
Th

Hallo,

hatte heute ein Telefongespräch mit Herrn Elsel betreffs unserer Mittelstange vom Kongsvold.

E-Mail: bernward@helsport.no
www.helsport.no

Mittelstangen sind bei Ihnen auf lager in Alu und Stahl verschiede Längen.

Austausch unserer zwei defekten Stangen, nimmt er beim WTL im Februar vor. Dafür einen herzlichen Dank.

Viele Grüße Thomas


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13.01.2016 14:22 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2016 14:24)
#34 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Werbung: http://www.ebay.de/itm/Gerustrohr-Alumin...XQAAOxyrrpTh2RG

SOWAS! (fünf davon sind schon verkauft - los outet Euch, wer war's??)


heißt übrigens 3...2...1... (Klugscheißermodus wieder aus)

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13.01.2016 17:14 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2016 17:18)
avatar  Ulme
#35 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Gebrauchte Zaunpfähle aus Aluminium als Ersatz.
Sind sicher aus nahtlos gezogenen Rohren, 100 % gerade und sicher aus hochwertigem Aluminium.
Passt hervorragend zum > 1.ooo € Lavvu!
Manchmal kratzt man sich am kaum noch vorhandenen Haupthaar.

---------
"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


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13.01.2016 17:23 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2016 17:33)
#36 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Daumen hoch! Der (Beitrag) ist gut!

Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike


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13.01.2016 19:02 (zuletzt bearbeitet: 13.01.2016 19:06)
avatar  Andreas Schürmann ( gelöscht )
#37 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
An
Andreas Schürmann ( gelöscht )

Zitat von markuskrüger im Beitrag #6
Ich fand die auf einigen Bildern nur zu ahnende Schneelast schon beeindruckend. Die aufgespannten Tarps hingen schon sehr deutlich durch - Die hälfte dieser Last landet ja auch auf der Tipistange...

Ob ein Lavvu das aushalten muss, weiß ich nicht... Ohne klugscheißen zu wollen (Lessons learned): Wahrscheinlich sollte man unter solchen Bedingungen das Tarp einholen.

Ich hatte im Herbst mit Nurdiehartenkommenindengarten mit zwei- und Dreibein-Aufhängung für ein 9er Tentipi experimentiert und war beim Hochziehen über die zu überwindenden Kräfte sehr erstaunt. Das hatte ich so nicht erwartet. Eine ~5cm (nicht ganz gerade) starke Stange hat im Zweibeinbetrieb recht schnell die Grätsche gemacht.

Wahrscheinlich reichen bei solcher Belastung schon minimale seitliche Kräfte bzw. Verkantungen/Verschiebungen der Einzelelemente gegen den senkrechten Kraftvektor, damit es zur Katastrophe kommt.

Gruß,
Markus


@markuskrüger Hallo Markus

Ich habe mal die Stelle im Zitat rot markiert an der ich ansetzen möchte.
Die statische Gewichtskraft, deren eine Hälfte Du richtigerweise der Tipistange zu schlägst, kann man relativ zu den Kräften aus den schräg laufenden Verspannungen, fast vernachlässigen.

Ich habe mal zwei kleine Grafiken als Einschätzungshilfe angefertigt.
[[File:ZugkräfteZeltstange.pdf|none|auto]]
Seile und Zeltbahnen können nur Zugkräfte aufnehmen, alle Senkrechten Zugkräfte führen zu Druckkräften in der Tipistange.
In der ersten Grafik zerlege ich grafisch die roten Zugkräfte in waagerechte und senkrechte Teile. Die waagerechten heben sich durch das gegenüberliegende Seil auf, die senkrechten muss die Stange halten.
Im Fall von 45°, Kraft im Seil geteilt durch Wurzel aus 2 (als so ca. 1.4) das aber pro Seil.
Bringe ich also 12 Seile in 45° mit einem Zug der 10kg vergleichbar ist aus, so lastet auf der Stange eine Kraft die 85kg vergleichbar ist.

[[File:ZugkräfteZeltstangeTarp.pdf|none|auto]]
Mit einem Tarp kommt da noch eine Last drauf die beachtlich ist.
Hinge ein Tarp pro Meter 10cm durch, so würde eine Last von 10kg auf das Tarp, eine 100kg vergleichbare Zugkraft verursachen.
Hängt das Tarp nur 5cm pro Meter durch wäre die Kraft schon doppelt so hoch.

Die Lasten auf dem Tarp könne also schnell mal die 10fachen Kräfte auf die Zeltstange auslösen.

Das ist der eine Punkt, der zweite auch nicht unwichtige, ist die Vorspannung.
Meine ich es besonders gut und ziehe meine Abspannungen besonders fest (kann ja Schnee geben) dann erhöht sich die schon vorhandene Kraft auf die Stange auch entsprechend.

Nach fest kommt halt immer lose.

Tarp am Tipi erfordert bei Wind und Schnee viel Aufmerksamkeit.

Gruß
Andreas


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13.01.2016 23:14
avatar  Eckes
#38 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
Ec

[[File:20160113_174701.jpg|none|auto]
Habe so eine Teleskop-Stange aus Alu ca 6cm Aussendurchmesser die lässt sich von 2,0- bis 3,80 Meter ausziehen scheint mir stabil genug zu sein!
Gewicht ca 3 kg
Das ist die Querstange von einer Absturzsicherung die wir ab einer bestimmten Höhe laut BG beim Gerüstbau verwenden müssen!
Bezugsquelle Altrad und Baumann
Weiss bloß nicht ob es sie einzeln zu kaufen gibt?
Die Teleskopstange wäre meines Erachtens ne Schmucke und Stabile Lösung
Lg


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14.01.2016 09:08
#39 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

@Andreas:
Danke für die ausführliche Erklärung!
Da habe ich deutlich zu kurz gedacht. Meine 'Hälfte der Last' könnte bei nochmaliger Überlegung natürlich höchstens die senkrechten Gewichtskräfte eines festen Körpers erklären (der ein Tarp nun mal nicht ist)...

Ich nenne es mal 'Schneemännchenrechnung'.

Gruß,
Markus


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14.01.2016 23:22
#40 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Hallo zusammen,
hier nochmals kurz eine Rückblende aus den Tagen des Geschehens

http://youtu.be/JDOyIRPA5IM

liebe Grüsse aus den tief verschneiten schweizer Alpen (stabile Stahlmittelstangen sind bereits im Einsatz)

welfi, guldipfupf und mucmuc


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15.01.2016 06:59 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2016 11:14)
avatar  Ulme
#41 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Habe nun erstmals Bilder von dem Lager gesehen.
Immerhin besitze ich ein Helsport Finnmark und ich frage mich, wie es dem bei 3 - 5 cm Schnee
ergangen wäre. Dessen Stange ist ja nicht zylindrisch, sondern hat von oben nach unten ansteigende Durchmesser.
Hand auf's Herz: Das sind ja nun wirklich keine Schneemengen - nass hin oder her.

Die Brüche sehen spröde und nahezu verformungslos aus.
Vermutung: Zu sehr "lightweight". Zu hohe Festigkeit/Härte des Aluminiums, zu dünnwandig,
(rel.) niedrige Temperaturen und für all das trotzdem zu hohe Last - wenig Schnee hin oder her.

"Ein Werkstoff versagt nicht.
Ein Werkstoff hat eine Belastbarkeit und eine Belastbarkeitsgrenze.
Wenn er bricht, wurde letztere überschritten."

---------
"Be prepared - not scared!"
C. Lundyn


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15.01.2016 09:02 (zuletzt bearbeitet: 15.01.2016 09:05)
#42 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Wurde denn inzwischen Tentipi informiert?

Ich denke es ist offensichtlich, dass da bei den Mittelstangen nachgebessert werden könnte und vielleicht ist das Resultat dieses Events eine ausreichend überzeugende Argumentation!

Ich war zwar nicht dabei, aber so wie ich das lese waren das doch alle langjährige Tipi-Profis im Camp, die wissen doch wie man so ein Zelt aufbaut. Und selbst wenn da ein Greenhorn dabei war, da standen doch genug Kenner mit Rat und Tat zur Seite...

Gruß
Uwe


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15.01.2016 13:44
avatar  Wezo
#43 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
We

Ich verwende für mein Tentipi Varie 9 einen gekürzten Windsurfmast, denn ich habe festgestellt, dass die einzelnen Original-Stangenteile ineinandergedrückt werden. Das könnte man vermeiden. indem man innen passende Stangenstücke zur Verbindung verwendet. Je länger diese sind, desto stabiler wird das Ganze.
Meinen Ersatzmast transportiere ich halt auf dem Autodach.

WeZo


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15.01.2016 14:55
#44 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Hi Pogibonsi,
Tentipi ist informiert, nachzulesen in Angel's Beitrag #118 2. BlackForestWinterCamp 2016 (8).
Ebenso wurde Helsport schon informiert, siehe Thoma's Beitrag #33 etwas weiter oben.

So wie ich das lese, reagieren beide Firmen schnell und unkompiziert. Wobei aber wieder zu betonen ist, dass dies kein Problem einer einzelnen Firma ist; sondern ein allgemeines Problem, vermutlich durch den (auch von uns geforderten) Leichtbau.

@Wezo: Biegt sich so ein Windsurfmast nicht zusehr? Habe da leider keine Erfahrung damit.

Ein Danke an die "Schweizer Runde" für Euer Video

LG Günter

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15.01.2016 15:31
avatar  Wezo
#45 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
We

Ich hatte noch kein Problem damit. Allerdings handelt es sich um einen Anticorodalmast. Da der Druck auf den Mast von oben erfolgt, biegt er sich kaum. Damit er nicht einsinkt oder seilich wegrutscht, habe ich darunter ein ein kleines Brett mit Löchern für Häringe und einem passenden, runden Schraubdeckel, den ich mit der Öffnung nach oben auf dem Brettchen befestigt habe. Wenn man das Surfsegel für Starkwind mit einem Flaschenzug am Gabelbaum flach zieht, biegt er sich zwar, da das Zelt aber nur im Top am Mast angreift, ist das kaum möglich. bei Starkwind werden viel eher zuerst die Häringe aus dem Boden gerissen.

WeZo


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15.01.2016 17:43 (zuletzt bearbeitet: 15.01.2016 17:46)
#46 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Servus Wezo,
der Wind war ja kein Problem. Wenn ich die Beiträge richtig interpretiere (selber war ich ja nicht dort) gab es Stangenbrücke/-verbiegungen durch den (einseitigen) Druck der Schneelast auf der Zelthaut. Dadurch verbogen sich die Stangen und brachen teilweise an der schwächsten Stelle, der Verjüngung.
Diese "Sollbruchstelle" fällt natürlich bei einer einteiligen Stange weg. Dafür hast du ein Transportproblem, solltest du nicht mit dem Auto bis zum Lagerplatz fahren können. Was ja speziell bei einem Winter Tipi Lager fast eher die Norm ist. Auch auf Tour im Canadier ist eine ~3 m Stange eher sperrig.

Zitat
dass die einzelnen Original-Stangenteile ineinandergedrückt werden

Kannst du das näher schildern? Rutschen bei dir die Segmente über die Verjüngungsstelle durch?

LG Günter

A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)


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16.01.2016 09:32
avatar  Andreas Schürmann ( gelöscht )
#47 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
An
Andreas Schürmann ( gelöscht )

Zitat von GünterL im Beitrag #46
Servus Wezo,
... gab es Stangenbrücke/-verbiegungen durch den (einseitigen) Druck der Schneelast auf der Zelthaut. Dadurch verbogen sich die Stangen und brachen teilweise an der schwächsten Stelle, der Verjüngung. ...



@GünterL Hallo Günter
Für das Ergebnis des Bruchs zwar unerheblich, für das Verständnis und die Nutzung von Tipis aber vielleicht interessant:
Ob die Last auf der Zelthaut einseitig oder rundum ist, ist für die Belastung der Stange unwichtig. Da die Stange momentenfreie Lager hat, kann auch eine einseitige Belastung der Zelthaut keine Biegekräfte einleiten.
Wesentlich ist nur die Knickbelastung aus den Druckkräften.

Leite ich allerdings direkt Momente in die Stange, zum Beispiel zusätzliche Kleiderhalter an der Stange, sieht es anders aus.
Dann sinkt die mögliche Belastung bis zum Versagen erheblich. Ich habe jetzt keine Lust zu rechnen, würde aber schätzen, das 5 kg Jacken an einem 15 cm langen Halter an der Stange die mögliche Belastung bis zum Knickversagen halbieren.

Knickbelastungen und Brüche sind recht tückisch, weil das komplette Versagen sich nicht so ankündigt, wie bei einem Biegebruch.
Gerade steht alles noch 1A und im nächsten Moment ist alles am Boden.

Das man das Versagen der Stange bei den Herstellern durchaus mit einkalkuliert, sieht man doch schon daran, dass bei Tentipi die Aufbauhilfe-Schnur auch gleich eine Markierung für die Stangenlänge hat um im Wald entsprechenden Ersatz zu suchen.


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16.01.2016 09:50
#48 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #47

Ob die Last auf der Zelthaut einseitig oder rundum ist, ist für die Belastung der Stange unwichtig. Da die Stange momentenfreie Lager hat, kann auch eine einseitige Belastung der Zelthaut keine Biegekräfte einleiten.
Wesentlich ist nur die Knickbelastung aus den Druckkräften.


Diese Aussage halte ich persönlich für inkorrekt - kann sie jedoch nicht so schön wortgewandt physikalisch richtig begründen - an der Stelle, wo sie in der Tipispitze einliegt, wirken jedoch nicht nur senkrechte Kräfte auf sie, erst recht nicht, wenn sich die Festigkeit der Stange ggf. durch Windstöße an den Abspannungen gelockert hat (sofern man immer schön alles abspannt), eine weitere Fehlerquelle in der Festigkeit der Zeltstange sehe ich auch durchaus darin, wie sicher die Stange auf dem Untergrund steht - auf Waldboden sinkt diese durchaus unter Belastung mehrere Millimeter ein, auch wenn man diese zum Aufbauzeitpunkt straff abspannte.

Interessant wäre für mich tatsächlich, ob es irgendjemanden hier im Forum gibt, der die auftretenden Kräfte messen kann (Gewichtsbelastung der Stange korrekt abgespannt, mit Schneelast, quer auftretende Zug- und Biegekräfte - - - )


LG Leichtgewicht


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16.01.2016 10:45
#49 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
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Sorry Jungs,
ich bin weder Mathematiker noch Statiker, deshalb tu ich mir mit Ausdrücken wie "Momentefreies Lager" etwas schwer. Ich würde jetzt darunter verstehen, dass die Zelthaut die Stange immer nur direkt nach unten belastet, egal wie die Belastung auf die Zelthaut aussieht. Da glaube ich aber, so wie Leichtgewicht, dass dem nicht so ist. Die Stangen sitzen ja alle oben in einem Korb und können deshalb nicht "frei" unter der Zelthaut hin und herrutschen. Auch haben alle Stangen, die ich kenne, in ihren Verbindern Spiel und sind bei Druck von oben dadurch ganz leicht Bogenförmig.
Bildlicher Vergleich: Die Stange ist die Wirbelsäule, die Zelthaut der Einkauf. Was ist gesünder für meine Wirbelsäule, den ganzen Einkauf auf einer Seite zu tragen oder gleichmäßig auf links und rechts zu verteilen?
Wo liegt mein Denkfehler?

Was mich auch interessieren würde: Gab es infolge der Stangenbrüche Löcher in den Zelthäuten? Oder durch die Schneemassen geplatzte Nähte? Die Stangen können ja im Einsatz "leicht" ersetzt werden, eine defekte Zelthaut wiegt meines Ermessens viel schwerer.

LG Günter

A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)

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16.01.2016 12:01
avatar  Agathos
#50 RE: Lavvu Mittelstangen(-problematik)
avatar

Hallo,

eine Stange "leicht" zu ersetzen ist gar nicht so einfach. Wo bekommst Du in der Arktis eine 3m lange HolzStange/Baum her? Und dort wäre es ziemlich sicher bis tödlich, wenn Dir das Zelt wegen Schnee oder Sturm wegbricht.
Weit hergeholt? ok, wo bekommst Du auf Spiekeroog einen 3m langen Baum mal eben geschlagen? Wird nix. Ich hatte das Problem. UNd da war nur ein wenig Wind ( ok, Stärke 11-12).

Ich beharre auf meiner Aussage, daß das Zelt/die Stange eines der Marktführer nicht unter "Normalbedingungen" (und ich meine damit 20cm Schnee, Windstärke 12, etc) brechen darf! Dafür bezahlen wir nicht ein Markenprodukt mit jahrelanger Forschung und Expertenexpertise! Und wenn der Hersteller sich auf Zusatzbelastungen durch kleine Kleiderhaken stützt und rauswindet, wo bitte ist dann die Experten und Kundenorientierung. Es hat doch jeder etwas an seiner (einzigen) Stange hängen!

Jeder der ein 14kg Zelt durch die Gegend trägt oder fährt, wird nicht bei 1 kg mehr für die stabile Stange weinen! Und selbst auf ner Pulka ist der Mehraufwand die SIcherheit wert.

Sonst kann ich auch bei Aldi oder Salewa etc (;-)) mein Zelt kaufen.

Grüße
Agathos

Nature never betray the heart that loved her. (Rutstrum)

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