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Neuer Faltcanadier?
#26 RE: Neuer Faltcanadier?

#28 RE: Neuer Faltcanadier?
Zitat von gleiter im Beitrag #27
... Mit drei, vier Lagen Starkfurnier (2,0 bis 2,5 mm), über einer Form gebogen und verleimt, bekommst Du einen recht stabilen Rahmen in genau der gewünschten Form.
Der bräuchte wieder eine gewisse Breite, was dem Ziel "kompakt beim Tranport" entgegensteht.
Matthias,
der gerade von der Idee des Sperrholzcanadiers von StefanO angefixt ist.
#29 RE: Neuer Faltcanadier?

Ja, das sind Möglichkeiten. Ich habe aber auch von dem Händler der PP-Platten noch viel dickeres/festeres Material geschenkt bekommen, das so fest wie Sperrholz ist. Ich verfolge nun weitere Idee:
- Hinter dem Rücken schotte ich den hinteren Teil des Bootes ab, also mit einer Wand hinter dem Sitz, die ich schon angepasst habe. Dann kann man auch das Oberteil des Decks auf die Ränder der Wand im Innern andrücken. Das macht die Sache fester (Bambus-Prinzip). Das könnte man mit Clips und Gurtband richtig festzurren.
- Ich schneide noch einen Einlegeboden aus, der das Gewicht verteilt.
- Ich bringe an der Seite (außen am Rand der Luke oberhalb der Wasserlinie) noch "Stabilitätsstreifen" an. Mit denen könnte ich eventuell die Luke auch bei Bedarf verkleinern. So wie es jetzt ist, wird bei einem Erwachsenen wohl Wasser reinschwappen.
Ich halte euch auf dem Laufenden. Das Projekt muss jetzt zum Abschluss kommen.
P.S.: Ich versuche die Konstruktion so simpel wie möglich zu halten. Daher wäre es erst der Plan B, einen anderen Werkstoff (Holz) hinzuzunehmen.
#30 RE: Neuer Faltcanadier?

Leinen los. Der Champagner für die Bootstaufe und den Stapellauf ist kalt gestellt. Endlich, endlich habe ich mal wieder zwei Stunde Zeit gefunden und habe das Boot vollends oben dicht gemacht und einen Pseudo-Klapp-Süllrand gebaut.
- Leider mussten von der puristischen Form Abstriche gemacht werden und getackerte und geklebte Hilfskonstruktionen verunstalten das ursprünglich angestrebte klare Design.
- Aber egal. Hauptsache fertig. Es ist nur ein Prototyp. Ich habe noch zwei weitere Versuche (es ist noch erschreckend viel Material im Keller, das den Eingang des Nachbarn zu seiner Kellerzelle versperrt). Ich habe schon erste Ideen, wie man einige Probleme eleganter lösen könnte.
Genug der Worte. Hier die Fotos. Bilder des Stapellaufs folgen im Lauf der nächsten Woche. Danke für eure Tipps, ich habe sie zum Teil umgesetzt.
P.S.: Vielleicht verwandelt sich das Boot, einmal auf dem Wasser, in ein U-Boot. Keine Sorge, auch diese Bilder werde ich hier veröffentlichen.
P.P.S.: Um es für alle nochmal klarzustellen, die vielleicht nur diesen Beitrag lesen: Ich gehe nicht davon aus, der neue Ober-Kanu-Bau-Guru zu sein. Es handelt sich um ein Experiment mit einem neuen Bauverfahren mit alternativen Materialien, das sehr viele Vorteile (und auch sehr viele Nachteile) hat. Ich bin aber trotz einiger Rückschläge davon überzeugt, dass diese Technik in der Kanuwelt ein Nischendasein finden wird.
#31 RE: Neuer Faltcanadier?

Selbst wenn es einknickt, bleibt ja immernoch diese Lampenoption.
#33 RE: Neuer Faltcanadier?

Stapellauf! Endlich!
Das Wichtigste zuerst: Allen hat es Spaß gemacht. Das Boot ist nicht gesunken. Der Fluss ist außerdem der Kocher in Schwäbisch Hall. Wir wohnen so rund 50 Meter von der Einstiegsstelle entfernt. Der Fluss ist aber derzeit mehr Ganges als frischer Gebirgsbach.
Die aktuellen Eckdaten
Gewicht: 3,5 Kg.
Aufbauzeit: 3 Minuten.
Leider ist das Boot mit seinen 3 Metern Länge zu kurz für einen Erwachsenen, was leider an der Größenbegrenzung der Platte liegt und schon vorher klar war. Man könnte versuchen, nochmal 20 cm rauszuholen (die Platte ist 3,20 Meter lang), oder an einer Verbindungstechnik feilen.
Ihr werdet es als Profis sofort erkannt haben, die Gewichtsverteilung stimmt nicht bei einem Erwachsenen (Ich wiege 75 Kg). Was natürlich wenig mit dem Gewicht zu tun hat, sondern mit der falsch berechneten Sitzposition (oder sagen wir mal so, ich habe sie gar nicht berechnet und mich beim Bau über die Symetrie gefreut: Vorne gleich lang wie hinten. Das war zu früh gefreut). Den Zwillingen und ihrer Schwester hat's gefallen. Allerdings müssen sie sich noch daran gewöhnen, dass es kipplig ist.
Es ist ja der erste Prototyp und ich habe nach einer Bau- und Entwicklungszeit, die letztendlich auf nur sechs Wochen verteilt war (also so zirka zehn Abende a zwei Stunden) natürlich zehn tolle Dinge an dem Boot entdeckt, aber auch noch zehn, die ich ändern könnte. Wo ein Problem ist: Ein Segment unter meinen Beinen ist einmal nach innen geklappt beim Fahren. Eventuell benötigt man auch vorn eine Versteifung.
Weitere Testfahrten erfolgen und ich werde dann entscheiden, ob ich weitere zwei kleine Boote bauen, die noch übrigen Platten zu einem großen Boot verbinde oder mal eine Pause einlege.
Wer ernsthaftes Interesse daran hat, ähnliches zu versuchen, dem stelle ich gerne Know-how zur Verfügung (und gegen Unkosten auch Material).
Ich habe noch kein abschließendes Fazit gezogen. Tendenziell ist das Projekt vielleicht interessant für die Jugendgruppe eines Kanuvereins. Oder es nimmt sich ein erfahrener Kanubauer vor und verfeinert alles, um ein Erwachsenenboot zu bauen, das allerdings noch einen Tick stabiler sein müsste als mein Prototyp. Man kann auch nicht viel verlieren. Das Boot kostet, so wie auf dem Foto zu sehen, vielleicht 50 Euro an Material. Und die Bauzeit ist echt überschaubar.
Danke für Euer Interesse. Und danke an alle, die mir die Daumen gedrückt haben.
Lob und Kritik nehme ich gerne an.
Gruß von Tobias
P.S.: Falls jemand nur diesen Beitrag liest: Nein, ich bin nicht der neue Kajak-Bau-Guru. Und ja: Ich würde auch lieber mal eine Reise nach Kanada machen, um dort ein original Birkenrinden Kanu bei einem Inuit zu bauen.
#35 RE: Neuer Faltcanadier?

Danke. Ja, vor allem die Idee ist genial: Reduce to the max. Alles aus einem Blatt gefaltet, ohne Ösen, Flügelschrauben, Spanngurten etc. ist schon bestechend. Das Boot ist günstig, leicht zu bauen und besteht tatsächlich nur aus einem Teil. Echte Zen-Philosophie - haha. Das ist ein tolles Boot für Stadtbewohner ohne Bootsschuppen im Garten, die nach Feierabend einfach mal aufs Wasser wollen, ohne vorher schwere Boote aufs Autodach laden zu wollen. Die Aufbauzeit ist auch wesentlich kürzer als bei einem Schlauch (Ich besitze ein Grabner Adventure) und bei einem Faltboot (ich besaß mal einen Oldtimer). Es ist für den Transport einer Weinflasche und Gläser zum Picknickplatz geeignet. Das spricht vielleicht einen neuen Kreis von Paddlern an. Wer natürlich ein gutes Kanu besitzt in dem er sein Tentipi und den Dutch-OVen transportiert etc., wird nun mit den Schultern zucken. Aber jedes Boot hat seine Nische und damit eine Berechtigung.
Trotz aller Probleme, die ich im Forum beschreibe: Ich bin begeistert.

Erfrischend...ich mag solche Projekte! Während andere noch planen,rechnen und simulieren warst du schon auf dem Wasser! Alle Daumen hoch von mir dafür! Viele meiner Projekte sind ganz ähnlich entstanden und haben sich auch erst mit der Zeit entwickelt.Weiter so....
#38 RE: Neuer Faltcanadier?

Also die Platten habe ich von hier:
http://ppplatten.de/hohlkammerplatten.html
http://ppplatten.de/fileadmin/daten/lieferprogramm.pdf
Die liefern eigentlich nur an Großkunden. Wenn man aber per Mail eine klare Bestellung macht, wird man freundlichst bedient.
Das Problem ist der Transport. Wenn man es sich nach Hause schicken lässt, kostet es 300 Euro. Ich habe es selbst abgeholt. Allerdings kann man die flatterhaften Platten nur schwer auf dem Dach festzurren. Es ging dann mit einer extra-langen Palette als Unterbau, die ich spontan an einer Baustelle aufladen durfte. Das Autodach hat Kratzer bekommen, aber das muss es einem Wert sein.
Maße der Platte: 3250 x 2050mm und 5 mm dick. Die Stegverläufe sind automatisch in der richtigen Richtung, also in Fahrtrichtung.
Ich habe für zwei dieser Platten 94,68 Euro inklusive MwSt bezahlt. Und könnte nun insgesamt vier dieser eigentlich zu kleinen Bote bauen, da die Platten geteilt wurden. Denn: Freundlicherweise haben die Mitarbeiter mir aus zwei vier Platten gemacht, damit ich sie der Breite nach überhaupt aufs Autodach bekommen habe. Die Länge meines Kajakdesigns ist nun witzigerweise durch die fehlende Breite der Platte begrenzt worden. Wollte man also die im Original angegeben 3,60 Meter Länge erreichen, für die die Konstruktion ja abgestimmt ist, müsste man nun in der Länge 40 Zentimeter ansetzen und in der Breite rund 1 Meter. So viel Material hätte ich noch. Oder man findet eine größere Platte (die ich aber dann mit dem Auto nicht mehr transportieren kann). Alles etwas knifflig.
Die Pläne stammen außerdem aus google Patent, einer frei im Internet zugänglichen Quelle. Daher gehe ich mal davon aus, dass ich nichts falsch mache, wenn ich einfach mal darauf verweise:
http://www.google.com/patents/US20110017121
Falls jetzt jemand die Idee des Falt-Kajaks professionell umsetzen wollte, wäre das nun ein Problem, da es offensichtlich ein Patent darauf gibt. Allerdings: Es gab schon in den vergangenen Jahrzehnten solche Ideen, die nun in Californien weiterentwickelt wurden. Die Idee ist also nicht absolut neu. Die Konstruktionen findet man, wenn man am Ende der Patent-Seite auf "Patenzitate" etc. klickt. Das lohnt sich.
Das Nortik Faltkajak aus Deutschland hat eine ähnliche Form, besteht aber aus anderem Material (keine Hohlkammern):
https://www.denk-outdoor.de/nortik-fold-...CFYVAGwodn08Frg
Und das hat mich selbst überrascht: Da das mit dem Plotten doch nicht geklappt hat, musste ich den Plan in DIN A 4 ausdrucken und ausmessen. Das habe ich millimetergenau gemacht und dann auf den entsprechenden Maßstab hochgerechnet. Hört sich kompliziert an, ist aber in der Realität total easy. Einfach auf die Platte aufmalen, ausschneiden, vorfalzen und knicken. Das erledigt sich an einem Vormittag. Der Rohling ist echt schnell hergestellt. Und siehe da, er passt perfekt.
Zu der FRAGE: Also man kann so ziemlich alles mit der Platte machen, nur nicht kleben. So wir es zumindest im Internet beschrieben. Da gibt es besonders in USA detaillierte Do it yourself Beschreibungen. Ich hab's nicht gestestet. Ich werde es mal mit Reststücken probieren, ob man zwei Platten irgendwie mit einer Hilfskonstruktion: Klebeband oder ein anderes Band, verbindet. Vielleicht an einer Stelle, die sowieso gefaltet werden muss. Das werde ich noch rausfinden.
Was vielleicht auch mal ein Versuch wert wäre: Erhitzen. Ich habe aber leider keinen Heißluftfön und kein Interesse neben einer Nietzange, einer Nähahle und einem Kabelkanal noch mehr Fehlinvestitionen zu tätigen.
Ich hätte auch noch eine alte Schusternähmaschine, die ich allerdings nicht bedienen kann: Zunähen und hinterher abdichten wäre eine Möglichkeit.
Bei dem Material muss man eher in Kategorien: Bad und Heizung denken und nicht in Birkenrinde und Harz aus Bäumen......
Auf den Fotos ist der Kauf der Platte und der Transport zu sehen.
Ach was mir gerade auch noch einfällt: Die Vertriebsfirma der Platten in Bayern hat neuerdings neben dem Schneidegerät auch ein Falzgerät. Wenn man also den Rohling fertig geschnitten und gefalzt haben will (gegen einen wahrscheinlich entsprechend hohen Aufpreis) wäre das prinzipiell auch möglich. Vielleicht wird dann auch der Transport einfacher.
Hehe - sorry - das Du da eine Stegplatte faltest hatte ich nicht mitbekommen - sehr kuhl
die lassen sich tatsächlich nur sehr schlecht kleben
irgendwie geht dann auch das OREGAMI Konzept flöten
ein Transport sollte sich aber doch organisieren lassen
das Du zumindest die volle Platten-länge nutzen kannst
oder man macht den Trennschnitt nicht mittig sondern bei ±1,2m
is ja nich soo teuer die Platte
die Reste kannst Du immer noch bei Ebay verbimmeln
noch eine Idee / mit Verlaub: Du könntest versuchen das Projekt direkt bei Thyssen oder Degussa / den Herstellern zu präsentieren
ich bin mir sicher die finden das förderungswürdig und würden Dich unterstützen
die fahren da voll drauf ab !!!!
könnte sein
ob deren Anlage eine grössere / längere Platte theoretisch herstellen kann ... ?
ich stelle mir ja vor das des szsgn. Strangware is
oder ?
hmm
unwahrscheinlich
keine Ahnung wie die diese Platten herstellen

#42 RE: Neuer Faltcanadier?

Servus beisammen
Am kommenden Wochenende 9./10.6.18 ist übrigens Onak Canoes beim Kanu-outdoor-testival in Oberschleißheim bei München vertreten. Ist mal eine Gelegenheit die Teile live auszuprobieren. Ich bin auch selber sehr gespannt auf die Faltperformance und vor allem das Fahrvehalten.
Grüße
Holger
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