wer von Euch war schon mal im September in Polen? Mich interessiert vor allem ob es wasserstandstechnische Probleme gibt. Welche Tour ist am empfehlenswertesten: Czarna Hancza, Krutynia oder Biebrza?
ich selber war mal Mitte/Ende in Nordpolen in den niederen Masuren (noch nördlich der bekannten Masuren). Zu der Zeit war auf den grösseren Bächen wie Czarne Hancza, Biebrza genügend Wasser. Czarne Hancza ist sehr schön, kenne allerdings nur ein kleines Stück in der Nähe von Suwalki. Biebrza muss sehr schön sein, habe ich leider noch nicht gefahren, habe aber einige Teile des Biebrza Nationalparks gesehen. Krutynia ist sehr schön wie ich von Bekannten gehört habe, im September wird es dort auch wieder ruhiger sein, Juli/AUgust war dort viel Betrieb.
Ansonsten ist es dort nach der Saison sehr schön. Es wird aber auch früher herbstlich als hier im Westen. Vor allem nachts wird es dann schon sehr frisch.
Hi Rapheal, ich war schon oft im September in Polen, von den angesprochenen Flüssen kenne ich aus eigener Erfahrung nur ein Stück der Krutynia. Die Krutynia ist ja eher eine Seenkette, die durch den Bach verbunden sind. Der eigentliche Flußabschnitt ist ja nicht so viel. Wasserstandsprobleme gibt es dort sicher nicht, bei den anderen Bächen sehr wahrscheinlich auch nicht. Auf der Biebza dürften Übernachtungsplätze rar sein, das Gebiet ist wohl Nat.park, zum Paddeln braucht man wohl ein Ticket.
Im September sind die polnischen Ferien zu Ende, da sind sicher alle drei Flüsse fahrbar. Deine beiden erstgenannten sehr seeeehr beliebte Flüsse in Polen. Wenn ich mich entscheiden müßte, wohl für die C.H.
Die Anreise dorthin ist allerdings ein sehr weiter Weg. Ob der lohnt, muß jeder für sich entscheiden.
>>also das mit der Entfernung ist seeehr relativ Warschau, Göteborg, Tunis und Madrid sind von uns aus ungefähr gleich weit entfern<<
Das mag schon stimmen. Nur, bis in die Masuren hast Du über 600km reine Landstrassen ab der deutschen Grenze. Die sind auf einem baulichen Stand der 50er Jahre, allerdings mit dem Verkehrsaufkommen von heute. Weiterhin fehlen den meisten Ortschaften die Umgehungsstrassen.
Göteborg und Madrid sind dagegen komplett auf Autobahnen nach dem heutigen Standard zu erreichen. Also absolut nicht zu vergleichen.
wir waren Ende Juli 2004 auf der Biebrza und haben die Strecke von Lipsk nach Dolistowo gepaddelt. Dies zu viert in einem Ally 16,5 DR - zwei Erwachsene und zwei Kinder. Ich erinnere mich, dass der erste Teil der Strecke fast ausschliesslich zwischen schilfbewachsenen Ufern zu paddeln war. Man sah nur gelegentlich, was ausserhalb des Flusses los war. Der Fluss mäandriert sehr stark, ein schwer beladenes Tourenboot ist daher nicht das ideale Fortbewegungsmittel, da es manchmal so eng ist, dass es Ziehschläge braucht um die Kurve zu kriegen....Vor allem die beiden ersten Etappen sind stark mit Seerosen bewachsen. Da Quelle und Mündung auf der genau gleichen Höhe liegen, gibt es keine Strömung und man kommt also ziemlich zum Paddeln. Rastplätze gibt es, allerdings sehr einfach eingerichtet aber durchaus sympatisch. Genug Vorräte mitnehmen empfiehlt sich - die Läden sind meistens einige Kilometer weit weg (oder geschlossen) Es braucht eine Bewilligung für die Befahrung, die man einfach erhält. Näheres dazu erfährst Du bei http://www.biebrza.org.pl/pol/turyst/sz_b.html Ich habe die Tour in angenehmer Erinnerung, vor allem die Kraniche und Störche auf den gelegentlich einsehbaren Wiesen haben mich sehr beeindruckt. Unterwegs haben wir sehr sehr nette und hlfsbereite Leute angetroffen- da meine Frau Polnisch spricht, hatten wir es aber auch relativ einfach. Der September kann in Polen schon ziemlich kalt sein - etwa so wie bei uns im Oktober. Wasserstand dürfte hingegen kaum ein Problem sein. Weitere Adressen (z.T. auf Deutsch) für Flussauskünfte in Polen: http://www.szot.pl und http://www.gizycko.turystyka.pl
Hallo Walter! Was ist nicht so gut gelaufen auf Eurer Tour (wir wollen die etwa doppelt so lange Strecke mit 150km von Lipsk bis Wizna in gleicher Besetzung mit vollem Gepäck in 7 Tagen im August durchziehen)? Hattet ihr immer Trinkwasser und habt ihr ca. alle 15km einen Campingplatz gefunden? Sind die Plätze bewirtschaftet oder gibts nur Plumpsklos und keine Duschen? Sollte man Proviant für 1 Woche mitnehmen? Ist Grillen im Hochsommer erlaubt? Darf man in dem Fluß überhaupt angeln? Wie kann ein Rücktransport funktionieren? Ist Grillen auf den Plätzen erlaubt? Kann man wild campen nach Anfrage beim Bauer, oder ist das eher unbeliebt? Und die wichtigste Frage zum Schluß:
Warum nicht Rospuda? Mein Sohn, Frau und ich haben dort mal eine 1-wöchige Tour im Juli gemacht. Mücken gabs fast gar nicht mehr. Der Kanuverleiher hat von der Biebrza abgeraten, da um diese Zeit das Schilf zu hoch ist und man fast nichts von der Umgebung mitbekommt. Rospuda ist nicht so überlaufen wie Czerna und Krutyna, wir waren fast alleine unterwegs.