Stefan sucht ja freiwillige, die das Black Forest Winter Camp von Angel illuminieren.
Ich dachte da an drucklosen Petroleumlampen (Hat mir der Nikolaus gebracht..)
Was haltet ihr davon? Funktionieren diese im Winter, also auch bei zweistelligen Minusgraden? Was ist sonst noch zu beachten? Duftöle sind ja weniger geeignet, aber funktioniert dann wenigstens Petroleum?
Vielleicht können ja einige von Ihren Erfahrungen berichten. Danke im Voraus
Moin Georg, die gezeigten drucklosen Petroleumlampen sind immer einsatzfähig. Wir haben in der Familie immer noch Exemplare von vor 50 Jahren im Einsatz. Die Lichtleistung entspricht je nach Docht (Wert= xxlinig) mehreren Kerzen. Die Lichtregulierung funktioniert über ein Stellrädchen mit dem der Flachdocht bewegt wird. Max. Lichtleistung ist die Flammhöhe kurz bevor die Flamme rußt. Für Normallicht bildet die Flamme ein kompaktes Flammbild.Im Zelt braucht man nicht mehr Licht. Bei kleiner Flamme reicht der Tankinhalt für eine komplette Nacht. Bei minderwertigem Petroleum wird der Docht nicht nur dunkel (das ist ok), sondern wird auch hart. Dann kann man den Docht sauber nachschneiden (wichtig gerade schneiden und keine Fäden stehen lassen), es muß wieder ein gleichmäßiges Flammbild entstehen. Draußen,bei richtig viel Wind kann die Flamme vielleicht mal anfangen zu flackern. Dann sollte man für etwas extra Windschutz sorgen. Normalerweise reicht der Windschutz vom Glas aber locker aus. Beim Transport auf Standsicherheit achten. Im Canadier ist mir eine Lampe schon mal unbemerkt umgefallen. Dann läuft das Petroleum aus. Viele Grüße docook
moin es ist so wie docook geschildert hat - als Ergänzung: das auf dem Bild gezeigte ALKAN von Petromax erscheint manchen Nutzern als zu teuer - ist es aber nicht a. es braucht weniger als reines Petroleum 2. es riecht nicht - beim Transport und beim Abbrand 3. es rußt nicht
Wir haben bei div.WinterTipiLagern diese und auch die Starklichtlampen von PETROMAX im Einsatz bisher keine Probleme LG Albert
Hallo Georg, bei 2stelligen Minusgraden habe ich es noch nicht mit Petroleum probiert. In normalen Drucklosen Lampen, also gemeinhin den Sturmlaternen könnte es aber Probleme geben da diese Lampen, wenn man sie den anbekommt nicht genug Eigenwärme produzieren um die Lampe selbst gut auf zu heizen. So bis −10 sollte es funktionieren da Petroleum schon etwas mehr abkann als Diesel. Gilt wenn die Lampen im Zelt sind. Nach einer Nacht draussen und −20 Grad könnte es schwerer werden. Wurde früher dem Diesel ja auch im Winter zugesetzt um die Fliessfähigkeit zu erhöhen. Die von dir abgebildeten LH1 von Petromax gehören zu den kleinsten Sturmlaternen die man heute noch kaufen kann. Die Flamme ist nicht sehr gross, genau wie die Heizleistung. Besser wären hier auf jeden Fall grössere Laternen von z.B. Feuerhand. Die heute noch käufliche Typ 276 Eternity wäre da schon besser. Oder „Altertümchen" bei denen es ganz schöne Brocken gibt.
Was aber selbst getestet bis so -20 Grad funktioniert sind Starklichtlampen die mit Petroleum laufen. Also Petromax, die China Clone Sea Anchor, schwedische Optimus und wie sie alle heissen, können das ab. Noch sicherer wären Benzin Starklichtlampen, also die Produktpalette von Coleman die man ja auch heute noch bekommt. Viele andere Marken haben ja auch Benzinfresser gebaut, oder die Lampen sind konvertiert worden. Gilt auch für Petromax. Generell ist bei so tiefen Temperaturen das Anzünden problematisch. Die meisten Lampen besitzen entweder Vorwärmschalen die den Vergaser vorheizen die mit Spiritus befüllt werden, oder sog. Rapidzünder. Oft auch beides. Bei Kälte tut sich Spiritus bekanntlich schwer zu zünden, da wäre der Rapid dann die Wahl. Der funktioniert mit dem Lampenbrennstoff quasi wie eine Lötlampe und heizt dann den Vergaser sicher vor. Einmal in Betrieb entwickeln diese Lampen dann genug Eigenwärme um die komplette Lampe und besonders auch den Tank zu erwärmen. Ein Zusatz von 10-20 % Waschbenzin ist bei den Petroleum Starklichtlampen gut möglich und macht da den Brennstoff noch Kälteresistenter und erhöht die Zündfreudigkeit. Aber niemals in Dochtlampen!! also Sturmlaternen. Da darf nur Petroleum oder Paraffinöl rein.
Tipp! Vergiss den auf deinem Bild gezeigten Brennstoff, der ist preislich inakzeptabel. Normaler flüssiger Grillanzünder kostet i.d.R bis so 2.20 € oder günstiger und ist nix anderes als reines Petroleum. Damit betreibe ich alle meine Lampen ausser nat. den Benzinern. Wer in der Nähe der französischen Grenze/Elsass wohnt hat es gut. In Frankreich bekommt man im Baumarkt Heiz oder Leuchtpetroleum in 40 l Ballons zu Preisen die hier in D-land einem die Freudentränen in die Augen treiben. In „Fachkreisen“ wg. der gelblichen Farbe auch Franzosenpippi genannt. In Sturmlaternen und Starklichtlampen gehören auf keinen Fall Duftöle und Bio Lampenöl oder so Zitronella Zügs. Die setzten in kurzer Zeit den Docht oder den Vergaser zu. Reines Paraffinöl ist gut im Sommer, bei Kälte aber völlig ungeeignet da es ja das Paraffin ist das ausflockt. CU Bernd
vielen Dank für Eure ausführlichen Erklärungen. Die helfen mir, und wahrscheinlich auch vielen anderen, sehr. Ich mag das Fratzenbuch und den anderen Social-Media Kruscht nicht wirklich, aber heute habe ich im Forum einen (forumsinternen) "Gefällt mir" Button gesucht.
Endlich kommt hier auch mal ein Thema zu Richtiger Beleuchtung auf
Tipps, Zubehör und angeschlossenes Forum, wo ich zugegebenermaßen schon seit längerer Zeit nicht mehr aktiv bin, gibts auf der Pelam-Seite.
Benzinstarklichtlampen der Petromax-Art der Marke Geniol benutzte das schweizerische Militär und beförderte die Lampen in eigens dafür konstruierten Lampenkisten wie zum Beispiel dieser hier http://shop.strato.de/epages/62098650.sf...omax%20s.gut%22
Edit: wenn ich den aktuellen Preis für solche Kisten heutzutage sehe, muß ich zugeben, dass ich mir ein Lächeln nicht verkneifen kann und froh bin, vor Jahren zum halben Preis gekauft zu haben.
Ansonsten ist der Preis der Schweizer Kiste sehr gut. 2 Petromax 500 mit Schirm heute neu gekauft liegt gut bei 280 bis zu 300 Euronen. Die Schweizer Kiste enthält 250 ziger welche die besseren Lampen sind und die es gar nicht mehr neu zu kaufen gibt. Für unsere Beleuchtungszwecke ist die 250 viel besser geeignet wenn man nicht gleich ein ganzes Camp illuminieren will. Die Besonderheit der Lampen des Schweizer Militärs sind der verbaute grosse Tank einer 500 mit dem Brenneraufsatz einer 250. Das bedeutet bei völlig ausreichender Helligkeit deutlich längere Brenn-bzw Leuchtzeit. Auch nicht schlecht das die mit Benzin laufen und einen Stützbügel haben was eine längere Standzeit des Glühstrumpfes garantiert. Ist gerade beim Transport der Lampe wichtig. CU Bernd
Wo wir gerade beim Thema sind, hier mal ein paar Anhaltspunkte für die tatsächliche Helligkeit die man mit den diversen Lampen erwarten kann. Bei z.B den Starklichtlampen aller Hersteller hat sich die Angabe HK (Hefner Kerze) ist so eine Art Standartkerze oder CP (Candle Power) was das selbe ist durchgesetzt. Eine normale Haushaltskerze kann man in etwa mit 1HK ansetzen was in Watt etwa 0.77 W entspricht. In die Klasse fällt dann auch die beliebte Schweizer Faltlaterne.
In Watt kann man sich normalerweise die Helligkeit besser vorstellen da man da den Vergleich bei Glühbirnen vor Augen hat.bzw. hatte. So hat dann z.B die HL 1 Sturmlaterne mit ca. 2-3 HK eine Lichtleistung von ca. 2.3W, eine Feuerhand 276 mit 4 HK kommt auf 3 W eine Starklichtlaterne z.B Petromax 150 HK auf 115 W 250 Hk auf 193 W 350 HK auf 270 W 500 HK die bekannte BW Funzel auf 385 W.
In Deutschland eher unbekannt und fürs Zelt zwar toll aber etwas schwierig zu transportieren sind die amerikanischen Aladdin Lampen. Neu noch als Aladdin 23 zu kaufen. Dabei handelt es sich um drucklose Dochtlampen in Kombination mit einem Glühkörper. Die sind lautlos, geruchslos und für eine Dochtlampe gnadenlos hell mit bis zu ca. 55 W und dabei, da die Lampe ein Blaubrenner, ist mit ordentlicher Heizleistung!
Besonders bei den Starklichtlaternen aber auch bei den Sturmlaternen darf nicht vergessen werden das die tatsächliche energetische Leistung der Lampen deutlich höher ist. Eine 500 HK kommt dabei auf gut 1500 W. Das ist ganz ordentlich aber davon ist die Lichtausbeute mit eben ca. 385 W ab zu ziehen. Der Rest ist dann Abwärme also echte Heizleistung. Das kann bei nicht zu tiefen Temperaturen schon ausreichen ein Zelt innen halbwegs zu temperieren. Beim Ausseneinsatz ist das natürlich verlorene Energie die aber immerhin die Lampe auf Temperatur hält und so kältetauglich macht. So bekommt man für die PX 500 und 350 (die Grössenmässig baugleich und nur anders bedüst ist) einen Umbausatz der die Lampe ohne Beschädigung in eine Infrarot Heizquelle verwandelt. Dabei wird die erzeugte Flamme nicht in einen Glühkörper geleitet sondern in einen Korb aus Edelstahl. Durch das Glühen wird dann IR Strahlung erzeugt die in Verbindung mit einem auch erhältlichen Seitenreflektor aus der Lampe so was wie einen Heizstrahler macht. CU Bernd
Zitat von Lodjur im Beitrag #10...In Deutschland eher unbekannt und fürs Zelt zwar toll aber etwas schwierig zu transportieren sind die amerikanischen Aladdin Lampen. Neu noch als Aladdin 23 zu kaufen. Dabei handelt es sich um drucklose Dochtlampen in Kombination mit einem Glühkörper. Die sind lautlos, geruchslos und für eine Dochtlampe gnadenlos hell mit bis zu ca. 55 W und dabei, da die Lampe ein Blaubrenner, ist mit ordentlicher Heizleistung! ... CU Bernd
Aladdins sind meiner Meinung nach für Zelt und Camp völlig ungeeignet, da sie nicht vernünftig zu transportieren sind und sehr empfindlich auf Zugluft reagieren. Und ruckzuck ist der Strumpf zugerust und der Brenner überhitzt... Entwickelt sind sie ja eigentlich als Wohnraumbeleuchtung...
@Günther Vollständige Schweizer Kisten gibts doch gar nicht mehr! Die Faltlaternen bringen in der Bucht einzeln verkauft doch viel mehr Rendite! Mit ein bisschen Glück findet man im Brockihuus in der Schweiz aber für wenig Fränklis einzelne Laternchen.
ich sehe schon, da hat mir Albert..Ähh. der Nikolaus doch nichts falsches Gebracht.
Werde dann im Frühjahr nach der Schneeschmelze mehr berichten (-:
Ok, ihr habts schon verstanden. Leider habe ich in Physik nicht so aufgepasst.
Wie sieht es mit CO oder CO2 aus? Darf soll/kann/darf man die Lampen auch im Zelt verwenden? Soll man mehr nach oben lüften oder mehr von Unten lüften?
Ich habe mir mal Folgendes für die Abgase beim verfeuern notiert: Spiritus = Zelt oben offen, da leichter als Luft Petroleum = unten offen, da schwerer als Luft
Passt das so (vereinfacht ausgedrückt?
Gruss Georg
Troll
(
gelöscht
)
Beiträge:
09.12.2014 19:41
#13 RE: Es werde Licht oder Petroleumlampen Im Winter..
Hi, Klaus hat schon Recht die Lampen sind zumindest zum Transport nicht wirklich geeignet. In einem grossen Zelt geht es aber schon. Für draussen sind die aber nix. Sind aber ansonsten echt Toll
Georg, ein oder zwei kleine Petroleumlampen kannst du ohne Probleme im Zelt brennen lassen. CO keine Gefahr da CO ein Produkt unvollständiger Verbrennung also schwelen ist. Kommt bei einer Lampe nicht vor. Wenn das Petroleum ausgeht erlischt der Docht, kleines Qualmwölkchen und gut ist. Wenn bei der Verbrennung CO2 entsteht ist das bei einer Lampe in so geringem Ausmaß pro Zeiteinheit das auch das keine Gefahr darstellt. In einem Tippi/Lavvu hockt man ja nicht in einem Gasdichtem Raum. CO2 ist schwerer als Luft und sinkt nach unten. Und der Vollständigkeit halber. CO ist, wenn auch nur geringfügig, leichter als Luft und steigt demzufolge auf. Zelt oben auf hilft aber nicht denn man atmet bei echtem CO Ausstoss, aus z.B schwelendem Ofen, beim aufsteigen evt. schon genug davon ein um den Urlaub mit grosser Wahrscheinlichkeit auf ewig zu verlängern. Also immer dafür sorgen das das Zelt unten nicht völlig dicht ist und alles ist gut. CO Gefahr durch Öfen ist ein anderes Thema...
Und was du dir da notiert hast geht so nicht auf, bei der Verbrennung von Spiritus entsteht Wasser und CO2 also im Prinzip Zelt unten auf... bei Petroleum auch CO2 also genau so. CO wird nicht frei gesetzt also Zelt oben auf braucht es auch nicht. Wegen gutem Luftaustausch im Allgemeinen aber wohl eher doch
Moin, Hier mal eine schnelle Versuchsanordnung, die die Eingangsfrage vielleicht etwas beantwortet.
Petroleumlampe "klein" mit kleinem noname Billig-Brenner, 5 mm Runddocht (soll heißen, es gibt bessere Brenner und bessere Dochte) Brenner mit Standartpetroleum gefüllt und in der Tiefkühltruhe herunter gekühlt. Bei -15°C den Docht gezündet. Ergebnis: Sofort entstand eine zuverlässige Flamme, die Petroleumlampe funktioniert!
@Lodjur Da hast Du sicher Recht, dadurch, dass Aladdins aber einen recht kleinen Standring haben, würde ich im Zeltgebrauch eher eine mittels Kette oder Harfe aufgehängte Aladdin bevorzugen. Was allerdings nicht unterschätzt werden sollte ist der sehr heiße Abgasstrom der Aladdins! Darum unbedingt einen Blaker verwenden!
Ja, Vorsicht ist da angeraten. Ich habe genug robusteres anderes Leuchtgedöns das ich wohl auch keine Aladdin mitnehmen würde. Aber bei einem entsprechend grossem Zelt in einem Basislager wäre die schon ein Hit Das grosse Manko der Aladdins ist der hohe Gesamtpreis und die extrem hohen Kosten für Ersatz Glaszylinder und Glühkörper. 12.50 €/Stück für die miese Glühkörperqualität die es zur Zeit nur gibt ist schon sehr ärgerlich. Ich bastel gerade an einer Selbstbaulösung die jetzt schon seit 5 Tagen und gut 25 Stunden Brennzeit funktioniert...bei Kosten von 60 Cent! Habe noch nicht die bestmögliche Helligkeit aber das wird noch. CU Bernd
Ja die Anschaffungskosten sind bei Neulampen sicher ein Argument, ich habe aber auch schon sehr gute Erfahrungen bei Aladdins aus dem Vereinigten Königreich gemacht. Zum Teil sind die Versandkosten - wenn der Verkäufer denn international verschifft - auch recht interessant. Wobei mir noch NIEMAND erklären konnte, wie das mit der Royal Mail wirklich funktioniert. Ich habe schon Versandkosten übermittelt bekommen, die jenseits von Gut und Böse waren, und dabei glaubhaft versichert bekommen, dass es sich hierbei um reine Paketkosten handle... andre Verkäufer verschicken dann wiederum zu Beträgen, die innerhalb Deutschlands nicht viel günstiger sind...
Die Glühkörper sind schon recht empfindlich, darum ja auch nicht sonderlich transportabel. Andererseits macht ein Riss im Strumpf einer Aladdin ja auch nichts aus, im Gegensatz zu einem Glühstrumpf bei einer Drucklampe.
Mein Traum war ja immer eine Aladdin Tischlampe auf meinem Schreibtisch: grüner Schirm, angenehmes Licht, Gläschen Whisky... den Schirm hab ich mittlerweile, das Büro dazu wird es wohl in unserem jetzigen Haus nie geben.. und Träumerei bleiben.
Danke, dass ihr meinen Gusto auf ne Alladin wieder geweckt habts.
Nebenbei, ihr habt es in Deutschland ja eh gut mit der Royal Mail. Wir armen Österreicher müssen da immer mit einer Versanddauer von bis zu 2 Monaten rechnen. Der Postweg von England nach Österreich führt leider sehr oft über Australien...
LG Günter
A bad day on the water is better than any good day at work (Jerry Vandiver)
Ich hab meine Aladdin fast immer dabei! Wenn die Lampe ordentlich verpackt und der Glüchstrumpf entsprechend gesichert wird hatte ich noch nie einen Schaden...