Hallo Leute, viele von euch meiden Wehre, manche fahren sie. Dieses Filmchen zeigt eine Reihe von Wehrabfahrten während eines Kanuausflugs auf dem irischen Fluss Liffey. Ihr seht, es scheint gar nicht so schwer zu sein. 2 mal geht es allerdings doch schief. Konstruktive Manöverkritiken welcome. Aber jetzt kommt mir bitte nicht mit "scouten" ...
Das macht Spaß, aber Kanuausflug? Wohl kaum. Wenn jede Menge Leute im Rahmen einer Veranstaltung mit Startnummern Einweisen und Sichern ist Scouten natürlich kein Thema.
Würdest Du den Fluß ganz ohne, mit einer Gruppe als Guide so druchfahren? Spritzige Grüße, W
Wehre sind immer so eine Sache. Die im Film gezeigten sind eher von der harmlosen Sorte; soll heißen wenn etwas schief geht schwimmt man eben und leert aus. Keine haltenden Walzen, oder zubetonierte Ausweichmöglichkeiten. Wenn man es dem Bootsmaterial zumuten möchte fährt man die eben;macht ja auch mal Spaß! Die hierzulande häufig anzutreffenden Sohlabstürze mit senkrechtem Abfall zuweilen noch mit umgebenden Tosbecken sind da schon eine andere Nummer. Hier ist Gefahr für Leben und Material je nach Fallhöhe höchst wahrscheinlich, da verhalte ich mich stets sehr defensiv!
Habe bloß mal schnell reingeschaut. Manöverkritik: Kenterung bei 4:30 Schräg in die Gegenströmung unten reingefahren, die Kenterung war vorher schon abzusehen. Das gleiche Prinzip wie im Kehrwasser.
Kenterung 6:15 Mit dem Heck noch in der Stromzunge, der Bug hängt allerdings im Rücklauf und bekommt Gegendruck. Auch hier wieder Prinzip gegenläufige Strömung. Dazu kommt der Druck von der Wehrkante von links. Hier wäre ein Durchkommen nur möglich gewesen, wenn man exakt mittig der Stromzunge bleibt - was unter diesen verhältnissen nicht ganz einfach ist. Der Bugpaddler muss hier ganz fix mit Duffeks reagieren.
Naja, und Kenterung 6:15 hätte man wohl nur mit viel Glück vermeiden können. Glaubst du wirklich, du hättest dort mit gezielten Paddelschlägen gezielte Richtungsänderungen hinbekommen?
Die Kenterung bei 4:30 hätte - denke ich - mittels beherzten Aufkantens (linkes Knie belasten!) verhindert werden können. Besser wäre natürlich eine vertikale Abfahrt über das Schrägwehr gewesen. Die Kenterung bei 6:15 wäre vermutlich durch einen kräftigen Ziehschlag (etwa bei 6:11) durch den Bugpaddler vermeidbar gewesen (ein Duffek allein hätte bei der niedrigen Geschwindigkeit womöglich nicht gereicht). Ich versteh auch nicht warum der Bugpaddler sein Paddel nach rechts wirft während er zu linken Seite hin kentert.
Aber über die Vermeidung von Kenterungen lässt sich natürlich trefflich spekulieren wenn man nicht dabei war. Die Kenterungen scheinen ja - wie das ganze Rennen - Spaß gemacht zu haben. Schade, dass solche Veranstaltungen in unseren Breiten so rar sind.