ich möchte mir ein WW-Kanu kaufen und habe festgestellt, dass einige Kanus einen asymmetrischen Kielsprung haben (z.B. Bell Prodigy Bow 5" Stern 3,5"). Warum unterschiedlich? Welche Auswirkung hat das auf eine Rückwärtsseilfähre? Besser/Schlechter????? Und warum gibt es Kanus wo das umgekehrt ist (z.B. Esquif Nitro Bow 5" Stern 7")? Bin dankbar um jede Antwort.
die Idee ist es, das Boot schneller zu machen und dabei keine Drehfreudigkeit zu verlieren. Das klappt auch ganz gut. Auf die Seilfaehre rueckwaerts hat das nicht so die Auswirkung. Beim Prodigy ist das kaum merkbar. Weiterhin kommt die Seilfaehre rueckwaerts beim solo WW fahren nicht oft vor. Manchmal benutze ich das, um beim Bootscouten vor ner Abbruchkannte hin und her zu faehren um die Linie besser sehenzu koennen.
Beim rueckwaerts surfen bemerkt man es schon eher.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Nitro wirklich mehr Rocker hinten hat. Habe ich nicht so in Erinnerung. Ist vielleicht ein Fehler auf derren Seite? Beim Boofen ist Stern Rocker ziemlich wichtig. Ohne Rocker hinten kannst Du den bug nicht anheben. Laenge spielt da aber auch ne wichtige Rolle und Trim.
Guck Dir auch mal ein paar von den kleineren Booten an (Homes, Zoom, Zephyr, Taureau).
beim Outrage ist das auch so (Bow 5,5" Stern 5,75")!?
Ja, der Homes ist schon in meiner engeren Auswahl. Ist nur die Frage ob auf langsamen Passagen die Paddlerei nicht zu anstrengend wird? Der Zephyr würde mir schon gefallen! Ich habe auch schon eine Anfrage laufen wegen Lieferzeit und so. Da würde mich noch interessieren, welche Kanten das Boot besitzt?
Der Zoom und Taureau? Sind das nicht Freestyle – Boote?
Nee, mal im Ernst: Wie schnell man Flachwasser paddelt haengt ganz entscheident von der Technik ab. Viele der hartkantigen Boote kann man nur durch kanten auf gerader Linie halten und nur durch kanten steuern. Damit kann man ne menge Energie sparen. Allerdings ist es immer so: Je besser der Paddler desto weniger wichtig ist das Boot... (immer wieder ernuechternd)
Also Flachwasser "abwärts" geht beim Homes eigentlich relativ gut mit "gegen-den-arc-carven". Klar, der Outrage von Arno ist eine ganze Ecke schneller und auch deutlich leichter zu beschleunigen weil nicht soviel Korrektur benötigt wird. Trotzdem, ist echt ok finde ich.
Aber gegen die Strömung wirds echt anstrengend. Sobald man auch nur ein bisschen aufkantet carvt er halt auch sofort. In Hüningen am WW-Kanal muß man ca. 500 m gegen ganz leichte Strömung zurück fahren - das schlaucht mich bald mehr an als der eigentliche WW-Kanal...
Also im Bushpaddler-Shop ist Esquif nicht vertreten. Wo hast du denn angefragt zwecks Lieferzeiten? Vielleicht gibts ja noch die Möglichkeit für Dich über den britischen Importeur ein Boot zu bestellen... Die Frachtkosten nach Deutschland könnten vielleicht noch einigermaßen im Rahmen bleiben (im Vergleich zu den USA) - weiß nicht... http://www.squarerock.co.uk/
Ich denke die Kanten sollten beim Zephyr ähnlich der weich a la Outrage sein. Es wird ja als anfängerfreundlich beschrieben - also sollte es wohl keine scharfen Kanten sein. Die Kanten des Homes sind übrigens auch lange nicht so scharf wie die des Ocoee (meine Beurteilung der Kanten erfolgt aber nur nach Bildern):
Frank, da muss irgendwo noch ne Kinke in Deiner Technik sein. Der Homes läuft im Sweet Spot klasse im Flachwasser. Vielleicht setzt Du *zuviel* Kraft ein?
Hi Kai, *edit* ach, ist ja auch egal, vielleicht hast du Recht. :-)
Gruß Frank
ich verstehe nicht ganz was du meinst... - ich komme gut voran im Flachwasser (kein Wunder, ich geige ja nur noch auf dem Baggersee rum bei diesem Wassermangel auf unsern Bächen bis gestern...) Gegen die Strömung habe ich das Gefühl fahre ich am besten ohne aufkanten, nur mit J-Schlag und ab- und zu Offside-Schläge.
Hey Frank, ich weiss zwar nicht was Kai mit sweet spot meint....aber....
Versuch den J-Schlag zu eliminieren. Je mehr Feingefuehl Du Dir beim Kanten erarbeitest, desto weniger musst Du steuern. Das bischen was Du steuern musst, mach mit Cross Forwards. Dann kommt auch noch darauf an, jede kleine Stroemung und jeden kleinen Eddy zu nutzen.
An der Flachwassertechnik fuer Wildwasser kann man jahrzehnte arbeiten. Viele Slalom Fahrer bringen wochen auf dem Flachwasserkanal zu um ihren Vorwaertsschlag zu verbessern und jeden korrekturschlag zu eliminieren. Die Zeit, die man damit verbringt den Vorwaertsschlag zu optimieren zahlt sich dann aus, wenn man auf einmal im Kehrwasser ueber nem Wasserfall sitzt und genau 2 Schalege hat um das Boot total horizontal von der Abruchkante segeln zu lassen...
Aber es gibt auch keine Wunder...das Teil wird nie so schnell laufen wie ein Edge mit 13'2'' oder so. Dafuer booft er dann halt besser!
Verdammt, ich bin seit 2 Wochen nicht mehr gepaddelt! Hier ist es absolut trocken, Seit 3 Wochen kein Regen und sau kalt. Da kann man echt in Winterdepression fallen. Sobald der Regen kommt nehm ich mir erstmal ne Woche frei!
Sorry Stefan dass wir hier so deinen Thread kapern
Hi Jan,
ja, flußabwärts bin ich glaube ich auf einem guten Weg den J-Schlag bzw. den Pry zu eliminieren und hauptsächlich Offsides und Kanten einzusetzen. Da übe ich auch viel auf Flachwasser (bleibt ja auch garnix andres übrig...)
Aber wie gesagt, wenn es halt nicht darum geht möglichst schnell auf Maximalgeschwindigkeit zu kommen und diese für gewisse Zeit aufrecht zu erhalten, sondern nur darum eine gewisse Geschwindigkeit gegen Ströung möglichst kraftschonend über eine längere Strecke durchzuhalten - dort finde ich komme ich mit dem J-Schlag am besten und kraftsparendsten vorwärts.
danke für deine Tipps. Der Kern deiner Aussage „Je besser der Paddler desto weniger wichtig ist das Boot“ kenne ich von anderen Sportarten und hat mich echt zum Nachdenken gebracht. Vielleicht lege ich doch nicht so viel Wert auf Flachwasser-Passagen und kauf mir lieber ein kürzeres, „anspruchsvolleres“ Boot.
Mit meiner Spanish Fly habe ich elendig lange gebraucht um eine effiziente Technik im Flachwasser zu entwickeln. Fast wichtiger ist noch das Rückwärts-Geradeausfahren (oder -Beschleunigen) - das ist das, was Dir den Arsch retten kann.
Ich kann bei der Fly nichtmal anderen erklären, wie ich geradeaus fahre und warum ich weder J-Schlag noch X-Forward einsetze sondern einfach "geradeaus" fahre.
Witzigerweise muss man (erst auf die harte Tour) lernen, dass es eine Optimalgeschwindigkeit gibt. Schneller ist kacke und langsamer kostet auch mehr Kraft. Und das ist Teil des Sweet-Spot.
Bei meiner Testfahrt des Homes hatte ich den irgendwie sofort raus und das Teil ging auf dem Flachwasser ab wie Zäpfchen - aber das hängt natürlich auch von der Zuladung ab und da lege ich den Kahn ungefähr 10 Schweinshaxen tiefer als Du.
Stefan, ich stimme Dir zu. Es ist ja schliesslich ein WW Boot. Ich bin mir sicher, dass der Homes oder aehnliches genug speed mitbringt, um schone moves zu carven und Dir nicht immer "absackt".
Je steiler das Wasser, desto einfacher wird es mit einem kuerzeren Boot. Nur auf ausgesprochenem Bigwater haben die groesseren Boote Vorteile.
Lernen tuts sich allerdings in einem Boot einfacher, was etwas besser geradeaus faehrt. Oft ist es bei Anfaengern so, dass sie sehr viel paddeln muessen um das gleiche zu erreichen wie ein fortgeschrittener Paddler.
Je komfortabler man auf einem bestimmten Schwierigkeitsgrad ist, desto weniger Paddelschlaege braucht man um eine Linie zu halten. Timing ist hier alles. Ohne Timing und richtiges Kanten z.B. erwischen Dich kleine Stroemungen udn man muss dagegen ankaempfen. Wenn ich mit Anfaengern paddle, sage ich ihnen immer, dass sie Sich die Seele aus dem Leib paddeln sollen. Je schneller man ist, desto einfach ist es aufrecht zu bleiben. Die Effekte sind: Jeder Schlag ist eine quasi Paddelstuetze, nur viel besser. Das Boot wird auch stabiler je schneller man paddelt.
Je fortgeschrittener man wird, desto weniger Schlaege braucht man. Bei den besten Paddlern sieht es oft so asu also ob sie gar nicht paddeln oder mit Leichtigkeit. Trotzdem halten sie genug Geschwindigkeit um alle Moves in einem Drop zu carven. Wenn Du mal ein Kayakvideo siehst, achte mal drauf wie da die besten Kayaker paddeln. Oft wirst Du sehen, das Schlaege geziehlt getimed werden um z.B. den letzten Schlag genau an der Abbruchkannte zu plazieren oder mit dem letzten Schlag den Bug des Bootes ueber den eddy-fence ziehen.
Die meisten dieser Prinzipien sind fuer Kayaks und Kanadier gleich. Denn die Linien sind fuer alle Boote fast gleich. Selten kommt es vor, dass man im OC oder C1 eine andere Line waehlen muss als ein Kayaker. Besonders in schwerem WW wird das deutlich, weil jeder paddler, unabh. vom Boot auf der Wasseroberflaeche bleiben will.
Hallo, was meinst du denn mit Cross Forwards? Mit Ziehschlägen verbundene Vorwärtsschläge? Fahre Slalom und geschlossenen WW-C1, bzw, ich versuchs. Und beim Slalom ham die mir gesagt, ich soll zum Steuern (abgesehen von den Kanten) J-schläge machen.Soweit ichs richtig verstanden hab, Ahnmung hab ich ja zugegebenermaßen nicht viel. Schöne Grüße, insolence
Tschuldigung fuer den Anglizismus... Ich meine damit uebergegriffene Vorwaertsschlaege. Je nach Boot und dessen Geradeauslauf kann man so Steuerschlaege verhindern. Effizienzmaessig sieht das in etwa so aus: niedrigste Effizienz: Hebel etwas besser: J-Schlag (aber nicht gut in Wildwasser, weil das Handgelenk in einer Verletzungsgefaehrdeten Position ist. besser: einige Vorwaertsschlaege, dann ein oder zwei uebergegriffene Vorwaertsschlaege am besten (aber sehr schwer in Perfektion und nur mit VIEL uebung beherrschbar): Steuern NUR duch dosierung der Neigung des Bootes.
Es ist auch noch sinnvoll darauf hinzuweisen, das Slalom Technik etwas andere Massstaebe hat. Man will da ja quasi fuer recht kurze Zeit sehr schnell sprinten. Wenn man aber einfach ueber einige Zeit hinweg effizient paddeln will sollte man auch darauf acheten, das Boot nicht zu sehr aufzuschaukeln. D.h. nicht ganz so aggressiv vorlehnen. Je weniger das Boot vor und zurueck schaukelt, desto besser wird es sich bewegen.
Der uebergegriffene Vorwaertsschlag kommt allerdings nicht ohne erhebliches Vorlehnen aus und solle im WW spaetestens bei den Knien enden.
Auch maximale Beschleunigung profitiert erheblich von ganzem Koerpereinsatz (Hueftkick, vorlehnen)