Moin, es war ein aus gegensätzlichen Richtungen windreiches Wochenende. Mehr als zwei kurze Touren fanden nicht statt, kurz da wir zu schnell am Ziel waren und ohne Beteiligung der großen Mädels weil der Wind für Babys dann doch etwas kräftig in den Böen zu langte. Ein Baum musste bevor wir unsere Zelte errichten konnten aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Die Zeit wurde nicht lang, Henrik veranstaltete einen Diamantknotenkurs für Alex, Nils verwöhnte uns mit verschiedenen gourmetfähigen Fleischvarianten von der Muurika, die großen Mädels hatten ihr Thema mit dem noch frischen Nachwuchs und die älteren Kids beschäftigten sich überwiegend selbst mit Baden, Bäumeklettern, Totschlagfallen bauen, tote und lebendige Viecher an schleppen, Sprosser, Fledermäuse, Wildgänse Störche zu beobachten etc., das Angeln funktionierte mäßig und erfolglos. Selbst war ich, trotz Probetour auf der Förde, ausgesprochen unsicher was das paddeln nach langer Pause anbetrifft und dazu noch faul. Mit einem Kieler der sich mit seinen beiden Kindern in einem Ilmen vom Wind völlig durchnässt bis Schwabstedt durchgekämpft hat habe ich lange sehr nett gefachsimpelt.
moin wieder Mal ein schönes meeting mit den üblichen Verdächtigen..... wir schaffen dieses Jahr vielleicht noch ein aar Kurztouren in Wilhelmsburg oder auf der Alster, besser als gar nix
So früh im Jahr an der Treene ist es herrlich. Der Vatertag beschert uns zwei kühle Sonnentage und hinabtreibendes Dosenbier aus unzähligen gekenterten Kanadiern. Aber er vertreibt leider auch die Eisvögel im Oberlauf. Wir ziehen vorbei an halbnackten Menschen, die betrunken auf den Wiesen ringkämpfen oder aufgereiht ihre blank gezogenen Hintern fotografieren. Schwärmende Eintagsfliegen landen oft auf dem Wasser, lassen sich etwas treiben und erheben sich überraschend leicht wieder heraus. Wir finden eine kleine Kolonie nestbauender Uferschwalben an einem Steilufer und in Treia, wo wir direkt an der rauschenden Sohle zelten, Mehlschwalben, die aus einer feuchten Kuhle Lehm zu den Hauswänden tragen. Bei so viel Wasser flutscht unser Faltrusse wie ein Zäpfchen durch alle drei Staustufen. Die Strömung bringt uns ordentlich in Fahrt, die Treenedeiche schützen noch vor dem Wind. Bauern saugen mit riesigen, sehr lauten und schnellen Jaguar-Heumaschinen, das gemähte Wiesengras ein und spucken es auf parallel dahin rasende Anhänger. Dahinter picken die Störche eifrig das daraus flüchtende Kleingetier auf und nicht weniger eifrig nach konkurrierenden Mantelmöven. Im letzten Abschnitt vor Schwabstedt, wo die Treene jetzt nach Westen abdreht, sind die Wasserflächen breit und wellig, die Strömung ist verschwunden und wir nun abschnittsweise dem Wind und den Wellen ganz ausgeliefert. Wasser weht von unseren Doppelpaddeln ins Boot, die Sonne verschwindet hinter den Wolken und es wird unangenehm schattig. Zäh klebt das Ufer am Boot, das GPS zeigt 2 bis 3 Kilometer pro Stunde an. Zuvor konnten wir uns noch mit einem Bootsrennen gegen drei Alukanadier bei Laune halten, jetzt – kalt, nass, auf der Stelle tretend – droht sie zu sinken. Aber die Landschaft ist nach wie vor phantastisch. Schafe und Kiebitze haben die glotzenden Rinder abgelöst, See- und Teichrosenblätter bedecken die Bereiche vor dem Schilf, in den Flussboden gerammte Pfähle halten Fischernetze, das Trek-Trek-Trek der Rohrsänger ertönt, Rohrweihen gaukeln über dem Schilf und stürzen sich dann hinein und Störche kreisen über allem. Gegen Abend erreichen wir unseren Lieblingscampingplatz in Schwabstedt an der wunderbaren großen Treeneschleife, wo uns Jürgen und einige weitere Camper und Kinder gleich herzlich begrüßen. Nach Essen, Spielen und Baden liegen wir bald müde in den Schlafsäcken und hören, wie der starke Wind ganz oben in den großen Weiden rauscht. Er verhindert auch, dass wir am nächsten Morgen weiter nach Friedrichstadt paddeln. Jürgen ermöglicht uns netterweise dennoch unser traditionelles Tourabschlusseis auf dem Marktplatz von Friedrichstadt, indem er uns kurzerhand mit seinem Auto dorthin kutschiert. Ich erfahre eine Menge von ihm über Wanderfahrten mit dem Kanadier auf dem Meer.