danke für deine Antwort und deine genauere Schilderung der Umstände; dir und allen anderen sorry falls mein Beitrag die Vermutung aufkommen lassen hat, ich wolle irgendetwas reglementieren, irgendjemanden seine Eigenverantwortung absprechen, oder irgendjemanden (nämlich dem Schreiber von interessanten Tourenberichten) irgend eine Verantwortung für seine Beiträge aufbürden. Ich freue mich über alle Berichte, habe denke ich inzwischen auch genug Erfahrung, die Berichte angemessen kritisch zu betrachten, und jeder muss selber wissen, was er für sich aus diesen Beiträgen herausließt. Ich wollte eben nur auf den Zusammenhang zwischen den beiden Touren aufmerksam machen und damit auch auf einen vielleicht zu bedenkenlosen Umgang mit Gefahrenstellen, der mir an diesem Beispiel aufgefallen ist.
Ich selber bin über diese Sohlschwellen auch schon gefahren und bin mir aber nicht sicher, ob sich alle, die damals dabei waren, bei der Sache ganz wohl gefühlt haben. Meiner Meinung nach zeigt sich hier einfach eine deutliche Diskrepanz in der Wahrnehmung von etwaigen Gefahrenstellen: Auf der einen Seite werden die Sohlschwellen in der Jübermann-Karte und auch mit Schildern als gefährlich und zu umtragen beschrieben, auf der anderen Seite wird eine Befahrung als relativ harmlos dargestellt (daraufhin übrigens im Forum durchaus kontrovers diskutiert!) oder sogar als 'Highlight' tituliert. Wie man damit umgehen soll weiß ich nicht, aber ich denke, eine bewusste Diskussion darüber kann nicht schaden...
Beste Grüße in die Runde Rüdiger
____________________________________________________ The world is not a place to be if you're in a hurry!
Hallo Zusammen, als ich gestern meine "harmlose", einzeilige Frage stelle habe ich mit diesem Feedback nicht gerechnet. Allerdings war es durchaus meine Absicht, diese Diskussion zu starten. Habt Dank für all Eure Kommentare. Meine Sichtweise: 1. Ein Schwimmer kann diesem Rücklauf nicht entrinnen. Er ertrinkt mit höchster Warscheinlichkeit nach wenigen Minuten. 2. Wer in einem solchen Rücklauf schwimmt und Glück hat nicht von seinem Boot erschlagen zu werden, benötigt nach spätestens, allerspätestens 2 Minuten einen Wurfsack - bei guter Kondition -, ansonsten eine angeseilte Springerrettung zur Bewußtlosenbergung. Ich bin von dem Bild zu der Frage animiert worden, weil in kaum einem anderen Bild (im Kanadierbereich) die potenzielle Gefährlichkeit einer Einzelstelle so anschaulich zu sehen ist wie auf diesem. Wehe, man hat da nicht genug Dampf. Für eine versierte Kanadiergruppe, mit Wurfsäcken ausgestattet, ist die Befahrung als "kalkuliertes" Risiko einzustufen. Mir graut aber vor dem Gedanken an den Papi, der mit seinem Luftboot und Söhnchen an Bord auch mal Indianer spielen will. Somit stimme ich mit Rüdiger am ehesten überein. Ich bin mal in einem ähnlichen, aber kleineren Rücklauf geschwommen. Anschließend schrie ich meine Kameraden an warum das so lange gedauert hat, ehe mir eine Bootsspitze gereicht wurde. "Wie? Das waren keine 30 Sekunden" hieß es damals. Mir kam es wie eine halbe Stunde vor, und ich weiß nicht, wie lange ich noch durchgehalten hätte. Du baust nach dem ersten Schluck Wasser brutal schnell ab, denn dann hustest Du nur noch. Da gings ab wie in der Waschmaschine. Keine Chance die Orientierung zu behalten. Bitte, wenn in so einer Stelle einer schwimmt, dann ist ALLERSCHNELLSTE Action angesagt. Aber das ist den meisten von uns sicherlich klar. Ich bin in diesem Forum noch zu jung dabei, um gleich am Anfang mit dem erhobenen Zeigefinger zu fuchteln. Es gibt viele schönere Themen über die ich noch mit Euch sprechen möchte. Mein Vorschlag: Ändern des Titels auf "Gefahrenstelle". Dann wird der Thread mit entsprechender Beachtung gelesen und hat somit einen hohen Zweck erfüllt. So long JoeBee
PS: Vinylsüllrand ist ausgebohrt und abgebaut, jetzt kommen die Eschenleisten dran, dann gibts Bilder ;-)
Vielleicht sollten wir uns bei diesem Thema mit wirklich gefährlichen Stellen beschäftigen. Die Sohlschwellen bei Dettingen sind das – bei einem Pegel unter 100cm (und der steigt selten darüber und selbst dann bleiben sie für geübte Paddler in geeigneten Booten fahrbar) – nicht. Die Höhe der Schwellen beträgt ungefähr 50cm. Der Flussgrund unterhalb der Schwelle ist glatt (und nicht aufgebrochen wie unter manch anderer älterer Schwelle). Im Sommer poltern wochenends hunderte von Leihbooten drüber weil der Verleiher sie auch aktiv dazu ermuntert. Die Schwierigkeit Aus- und Einsatzstellen zu finden hängt damit zusammen, dass niemand wirklich welche benutzt. Die dramatischen Schilder 400 Meter vor den Schwellen suggerieren dennoch Todesgefahr.
Nicht allein deshalb neige ich dazu solche Stellen dennoch abzusichern. Insbesondere, wenn ich weiß, dass viele unerfahrene Paddler in der Gruppe dabei sind (ich habe da einen korpulenten Solopaddler vor Augen, der ausschließlich Flachwassererfahrungen mitbrachte). Ich habe das selbst an anderer Stelle schon mal angesprochen).
Was ich höchst bedauerlich finde, ist, dass Matthias jetzt den Verweis auf seinen Bericht (und manches andere) gelöscht hat. Damit hätte ich nicht gerechnet und ich kann es fortwährend nicht ganz nachvollziehen. Ganz besonders schade finde ich, dass er jetzt sogar die Einstellungen seines Paddeltagebuchs dahingehend geändert hat, dass es nicht mehr öffentlich zugänglich ist.
Aber natürlich mache ich mir auch Gedanken, ob ich mit meinen Tourenberichten nicht auch Leute zu unvorsichtigen Handlungen verführe. Das ist – Eigenverantwortung hin oder her – ein Risiko dessen man sich bewusst sein muss. Wenn ich mir die Beschreibungen dieser Stelle in Berichten von Matthias, dem anderen Matthias oder mir ansehe, kann ich jedoch nicht erkennen, dass da etwas verharmlost wird. Der Respekt vor den Risiken wird stets erkennbar aber es wird auch nicht dramatisiert. Das erledigen meines Erachtens diejenigen, die diese beiden Sohlschwellen nicht kennen.
hinsichtlich der Einstellungen meines Paddeltagebuchs muss ich Dich korrigieren. Du hattest einen alten Link. Es ist immer noch öffentlich zugänglich.
Viele Grüße,
Matthias
P.S.: Damit sich niemand leichtsinnig in Gefahr begibt, habe ich mittlerweile den Bericht dahingehend ergänzt, dass ich vor der Lebensgefahr an den beiden Schwellen hinweise.