ich / wir sind neu hier und wollten uns kurz Vorstellen.
wir: 2 Erwachsene und ein Vierbeiner (Labrador) kommen aus der Nähe von Straubing (Niederbayern) und sind " Neueinsteiger / Anfänger " beim Canadier / Kanu fahren.
Bis jetzt hatten wir uns immer Kanus bei unseren Touren ausgeliehen, nun sind wir am überlegen für 2014 uns einen gebrauchten Canadier zu kaufen, was auch mit meiner eigentlichen Frage zu tun hat. Unser Einsatzbereich: Seen, Flüsse (kein Wildwasser), Meer ?? (geht das mit einem Canadier??)
Wir wollen im August / September 2014 nach Korsika.
Hat hier jemand Erfahrung ob es dort Möglichkeiten zum Canadier fahren gibt und wenn ja wo? Sollte kein Wildwasser sein da wir ja mit unserem Vierbeiner fahren und mindestens einen 3er oder 4er Canadier brauchen. Auf einigen Korsika Seiten habe ich zwar Touren mit Kajaks gefunden was aber für uns nicht in Frage kommt.
Kann man auf Korsika auch Canadier leihen?
Würde mich freuen wenn mir jemand ein paar Tipps geben kann.
ich kann zwar nichts zu Korsika sagen, mich treibt aber die Aussage um, dass Ihr zu zweit mit Labrador einen 3er oder 4er Canadier "braucht". Wollt Ihr tagelang autark unterwegs sein oder sind weitere Passagiere geplant? Wenn nein würde ich einen Tandem mit 16 - 17,5 Fuß nehmen. Meer mit Canadier geht für mein Dafürhalten mit den selben Einschränkungen wie alle großen Wasserflächen. Ebbe ist halt ein zusätzlicher Faktor, den man je nach Gebiet nicht unterschätzen darf. Die Müritz oder der Bodensee z.B können genauso gefährlich werden wie das Meer. Buchten und Küstenfahrten bei stabiler Wetterlage und nicht zu wüsten Wellen kann man schon machen. Dafür sollte aber Erfahrung mit Berge und Rettungstechniken vorhanden sein, das Boot richtig ausgerüstet sein und gute Paddelkenntnis vorhanden sein. Schwimmwesten sind eh obligatorisch bei jeder Fahrt. Bei den Kajaktouren einfach mal nachsehen. Wenn das Wanderfahrten sind, sollte das auch im Canadier gehen.
Kenne jetzt Korsika nur vom Motorrad aus und halt diverse Buchen schwimmend :-) Einige Freunde paddeln da auch mit Kajak und Kanadier allerdings nur in der Wildwasser Version. Kenne die Flüsse nur so gut wie leer im Sommer, gut zum plantschen und vielleicht zum drin wandern, oder halt mit Extremwasser und das wirklich können angesagt. Eher nix für ein Tourenboot.
Im Sommer bei ruhigem Meer ist es mit entssprechender Ausrüstung sicher wunderschön an der zerklüfteten Küsten entangzupaddeln, grade an der Westküste haben da aber auch dann schon in den Buchten hefitge Brecher gehabt obwohl dort kein Wind zu spüren war...kamen vom Meer herein, am nächsten Tag wieder spiegelglatt... Von einer Tour um Elba habe ich mal was gelesen...wäre günstiger zum Hinkommen und auch anscheinend "einfacher" zu befahren. Wobei auch da jederzeit heftige Wellen aufkommen können. Denke mal allgemein auf dem Meer und wie schon vorhergeschrieben auf großen Wasserflächen muss man auf alles gefasst sein und entsprechend ausgerüstet, evtl. mit erfahrenen Seepaddlern mal paddeln...
Korsika an sich ist in meinen Augen eine wunderschöne Insel...eine Reise wert...oder zwei...oder drei :-)
Zum Thema Kanu auf dem Meer interessant ist die Website www.ripplewake.ca -> also machbar ist vieles.. mit den entsprechenden, natürlichen Einschränkungen der Spezies. Während ich z.B. Kanus für die definitiv besseren WW-Gefährte halte, sind auf dem Meer dann Qajaqs schon mal schneller im Vorteil, aber da geht's ja für euch noch gar nicht drum.
Was Korsika angeht: Küstennahes Paddeln, weitab von Gefahrenzonen wie Gezeitenströmungen (gefährlicher als Ebbe / Flut sind dann doch eher die davon verursachten Strömungen.. im Mittelmeer jetzt aber auch nicht soo das Problem, aber Korsika ist nun mal eine Insel, die man ja nicht unfreiwillig verlassen möchte ;D) oder Felsigen Steilküsten ohne Strände dazwischen ist dort sicher toll. Würde vorschlagen, Ihr sucht euch ein einfaches Revier mit sicheren Landungsmöglichkeiten und nicht zuu langen Felspassagen aus (Google Maps vorher! Ausdrucken, mitnehmen ;D) und plant danach verschiedene Möglichkeiten ein, dann steht dem sicher nichts im Wege.
Ob man irgendwo Boote leihen kann? Davon würde ich nicht ausgehen. Besorgt Euch einen tauglichen Tandemkanadier (und verabschiedet euch von Begriffen wie "3er oder 4er", die lediglich deutscher Marketingmüll aus grauer Vorzeit sind und mit realem Bootfahren nix zu tun haben - womit ich nicht sagen will, dass es nicht Boote gibt in die so viele Leute/Kinder/Hunde/Pferde/Elefanten reinpassen.. aber das werdet ihr dann mit entsprechender Beschäftigung mit dem Thema schon merken).
Grundregel: Ich kenne kein Unternehmen, das ernstzunehmende Boote baut & handelt und "3er" oder "4er" Kanus anbietet. Einfach davon fernhalten, dann macht ihr schon mal was richtig ;D
Für den Einsatz auf dem Meer und Kleinflüssen/Fliesswasser etc. würde ich dann auf entsprechende Bewegtwassertauglichkeit achten - nicht zu niedrige Süllränder /Seitenwände, Etwas Kielsprung für Wellen- und Manövrierfähigkeit, keine "stabile" Flach-Breitbadewanne, kein extremes Geradeauslauf-Marathonmonster, sondern ein ausgewogener Rumpf.. denn so Begriffe wie die "Stabilität" jedes Bootes sind eine dynamische Größe, die spätestens von der ersten brechenden Querwelle gerne mal ganz neu definiert wird... Stabilität kommt immer am besten vom Paddler, nicht vom Boot :D.
Am besten ihr orientiert euch in Richtung Prospector o.ä. Boote, die für alles was Ihr beschrieben habt schon mal gut geeignet sind und dann sogar WW I-II mit ein bisschen Technik gut wegstecken (was auch mit Hund noch gut machbar ist - so der denn schwimmen kann und will ;D)
Noch was: Ein Basiskurs eines ACA-Instructors gibt euch alles Handwerkszeug an die Hand, das ihr braucht um euer Material auch sicher zu bedienen, macht Spaß und ist ohnehin in der Regel die beste Investition, die man in einer Paddlerkarriere so machen kann. Inklusive lernen der (Selbst-)Rettungstechniken unter Anleitung und so weiter und so fort. Im Zweifel könnt ihr dabei dann auch gleich unterschiedliches Material kennenlernen und testen, denn auch das kann Inhalt sein, auf Anfrage sowieso.
Noch was: Ein Basiskurs eines DKV-Übungsleiters gibt euch alles Handwerkszeug an die Hand, das ihr braucht um euer Material auch sicher zu bedienen, macht Spaß und ist ohnehin in der Regel die beste Investition, die man in einer Paddlerkarriere so machen kann. Inklusive lernen der (Selbst-)Rettungstechniken unter Anleitung und so weiter und so fort. Im Zweifel könnt ihr dabei dann auch gleich unterschiedliches Material kennenlernen und testen, denn auch das kann Inhalt sein, auf Anfrage sowieso.
Es gar nicht so, dass ich völlig unkritisch gegenüber dem DKV und seinen angeschlossenen Vereinen bin - im Gegenteil. Aber die Grundidee dieser Organisation ist ja eigentlich, dass dort eine praxisbezogene Ausbildung im Kanusport - sei es Leistungs- oder Breitensport - mit Doppel- und Stechpaddel betrieben wird.
Ich denke mal, dass es egal ist, ob ACA, DKV, DiKA, whatever. Solange der Kursleiter in der Lage ist einem vernünftig zu vermitteln, wie man richtig mit dem Boot, Paddel und der Sicherheitsausrüstung umgeht. Anfang November geht´s jedenfalls für uns zum ACA/DiKA-Vorbereitungskurs zum Instructor/Kanulehrer Bin mächtig gespannt, was da auf uns zukommt.
Unabhängig von den persönlichen Unterschieden einzelner Kanulehrer kann man speziell beim Canadier durchaus Unterschiede in Know How und Schulungskonzepten ausmachen.
Bevor es nun ganz in Verbänden auf- oder im OT untergeht: Ich habe weder auf Korsika noch Sardinien Canadier am Meer oder entlang der Küsten gesehen. Auch keine Verleiher, die Open Canoes dort anbieten. Wohl aber Horden von SeekajakerInnen, welche sichtlich Spaß am Meereswandern entlang der Küsten hatten. Mit Seajaks (ich weiß dass dies ein Name eines langjährig gebauten Prijon Bootes ist, ich möchte dies nur als Synonnym für meerestaugliche Kajaks verstanden wissen) macht ihr nichts falsch, und ihr bekommt diese Dinger dort geliehen. Aber ich vergaß: ihr habt Hund... Deshalb:
Mahyongg, warum dir die viel strapazierte "Prospector" Form küsten - oder meerestauglichkeit suggeriert, weiß ich nicht. Jedoch weiß ich, dass ich mich darauf im Ernstfall nicht verlassen möchte. Erst letztes Wochenende durfte ich erleben, wie ein deutlich über 5m langer Royalexdampfer mit hohen Bordwänden und den restlichen von dir propagierten Attributen und in klassischer Prospector Form am Fluss schon dort Wasser übernahm, wo ich mit meinem Kanu nicht mal feuchte Zehen bekommen hätte. Und dieses Boot nennt der Hersteller aus Maine "Yukon erprobtes Expeditionsmodell". Nein, ich vertraute gerade an der Küste oder großen Seen (wenn ich das denn machte) auf weniger Bordwandhöhe, dafür auf einen asymmetrischen Riss, wenig erhöhten Steven, und Flare. Solche Kanus gibt es mittlerweile von einigen Herstellern, und die können dann entweder Swift Kipawa, Winisk, Yukon oder von mir aus gerne We-no-nah Cascade heißen.
Naja, wer mal den Yukon gefahren ist, weiss, hohe Wellen gibt es da eher seltener. Zumindest bei unserer Tour war das so. Ausnahme Five-Finger und Rink-Rapids, die ersteren etwas mehr, die zweitere haben kaum Wellen. Was Yukon-erfahren ist, muss also nicht fürs Meer taugen. Denn auf diesem Fluss sind eher Lastenkähne gefragt um alles mitzunehmen, was mensch so braucht für eine lange Reise ohne Einkaufsmöglichkeiten.
Moin Nightcrawler, erst mal herzlich willkommen in der Gemeinde! Canadier habe ich außer fürs Wildwasser auf Korsika noch keine gesehen. Grundsätzlich eignen sich WW-Canadier von der Fähigkeit für das paddeln auf dem Meer schon allein wegen der höheren Seitenwände und der guten Manövrierungsfähigkeit besser als wie sich das einige vorstellen, nur solltet ihr euch bei den Umständen wo diese Attribute entscheidend sein können einfach noch nicht aufs Wasser begeben. Das mit Korsika, Canadier+Hund ist zu Beginn mit der Paddelei vielleicht noch etwas zu anspruchsvoll aber generell überhaupt kein Problem wenn ihr euer eigenes Open Canoe und das nötige Know How mit bringt. Dabei denke ich an Bootsbeherrschung, ausgleichen von schwergewichtiger plötzlicher Hundebewegung, richtige Ausrüstung, wiedereinstieg, etc.. Das dort excellente Wildwasser ist auch für den Anfang unter den Umständen eher nicht so für euch geeignet.
Taucht erst noch ein bisschen tiefer in die spezifische Materie ein und gebt Euch etwas Trainingszeit. Wollt ihr schnell Fortschritte machen und das funktioniert besser als ihr denkt, dann bucht einen Kurs, auf der Journalseite gibt es da gute Angebote und hier im Forum tummeln sich sehr gute Trainer oder Instruktoren aus eurem Einzugsbereich. Äußerungen über das "richtige" Kanu sind grundsätzlich zu hinterfragen, Produktwerbung verschiedener Hersteller ebenso, wie Du vermutlich selbst allein schon im Verlauf deines Threads fest gestellt hast, versuchen immer wieder Paddler mit ausreichend Großgewässererfahrung die Naturgesetze auf den Kopf zu stellen. Fakt ist, dass ein original Chestnut Prospector oder einer der dicht am Original ist ein sehr guter bewährter Allroundcanadier ist, der nichts super gut kann aber von allen gewünschten Eigenschaften in der Summe der Leistungsfähigkeit mehr auf sich vereint, behaupte ich einfach mal. Es gibt auch ausgezeichnete andere Canadier für offenes Wasser bei den diversen Herstellern guter Marken und auch, bis an bestimmte Grenzen stoßend, für leichtgewichtigere Verwendungen flachbordigere geeignete Canadier, das sind dann aber absolut keine Allrounder im Vergleich zum Prospector und wären mir fürs abgeladene längere offene Wasser zu gefährlich.
Oh Mann.. klar, Ulme, Du hast natürlich recht, es gibt da wohl auch fähigere Modelle. Das übernehmen von Wasser ist aber genauso wie alles andere am Ende eher Paddler- als Modellabhängig, wobei ein guter Paddler im "schlechteren" Boot weniger Probleme hat als ein schlechter Paddler in egal was für einem Super-Optimierten Kahn, logischerweise in einem gewissen Spektrum, Extreme werden jedenfalls immer ihre Opfer finden :D. Die Höhe der Bordwand ist aber auch immer relativ zur Gesamtbreite des Bootes und zum Kielsprung zu sehen - letztlich kommt es auf den möglichen Neigungswinkel/Wellenhangwinkel an, der bei einer gegebenen Zuladung erreicht werden kann, bis man Wasser schöpft, oder nicht. D.H. ein eher schmales Boot mit weniger Tiefe kann durchaus den gleichen Winkel einnehmen wie ein breites Boot mit mehr Bordwandhöhe. Von theoretischer und praktischer Zuladung einmal abgesehen und Ein- und Auftauchverhalten auch.
Was aber noch dazukommt ist das Spurverhalten in der - besonders für Anfänger - schwierigsten Situation: schräg von hinten kommende Wellen. Ein spurtreues und "geradkieliges" Boot wird da gerne mal abgelenkt und ist dann nur mit relativ hohem Kraftaufwand ständig zu korrigieren. Ist das Boot von der Rumpfform her wendiger, kann es auch leichter in der Spur gehalten werden. Das sind alles so Faktoren.. Schon beliebt aus der schönen Diskussion bei den Seekayakfahrern, ob ein gutes Boot nun ein Heckruder braucht oder nicht. Die Antwort, kannst Du dir ja denken, ist wie immer ein bisschen Philosophiefrage, aber im Grunde ist es klar - Hilfsmittel sind da, um zu helfen. Ich persönlich bevorzuge jedoch, gar keine Hilfe zu benötigen ;D
Ach ja.. der Yukon. Da gibt's doch Einkaufsmöglichkeiten!?
Ansonsten stimme ich Frank zu.. es ist schon ein deutlicher, qualitativer Unterschied zwischen den verschiedenen Organisationen zu erkennen, die einen machen vielleicht bessere Funktionärsarbeit im Leistungssport, die anderen bringen eben Didaktik und Technik für die Freizeitsportler weiter - klar auch mit den jeweiligen Abstrichen, die jegliche Organisation in der entsprechenden Größe dann eben so mit sich bringt. Und irgend einer Entwicklung hinkt jede Bildungsorganisation immer hinterher. Da hilft es aber schon ein wenig, wenn die tonangebenden Paddler in der für einen selbst relevanten Sparte - hier z.B. nicht Leistungssport - dann eher einer bestimmten Organisation angehören - und derjenigen schenke ich dann auch eher mein Vertrauen (mal abgesehen davon, dass es sich um eine persönliche Empfehlung handelt, die ich deswegen abgebe, weil ich selber sehr positive Erfahrungen damit gemacht habe).
Ergänzend noch dazu - ist vielleicht auch von mir im ersten Eintrag nicht ausreichend betont worden - ich halte die ufernahe Befahrung der korsischen Küste bei gutem Wetter (und guter Vorhersage), ruhigen Bedingungen (keine oder kaum Wellen & Wind, kein ablandiger Wind, entsprechende Bade-Wassertemperatur) und mit entsprechenden Selbstrettungskenntnissen (d.H. Wiedereinstieg ins Boot) durchaus auch für Anfänger für machbar, allerdings würde ich genau da auch die Grenze ziehen, um den Spaß nicht durch unnötigen Ernst zu behindern.... :D Solange ihr noch keine weitergehenden Erfahrungen mit Großgewässern habt oder generell mit dem Kanufahren erst noch auf Tuchfühlung geht, ist sowas also vorsichtig anzugehen, dann aber auch gerne und nicht trotzdem, sondern gerade deswegen interessant und genussvoll zu machen. Spaß haben kann man ja auch, wenn man sich vom Badestrand aus in die nächste, prinzipiell in eigener Schwimmentfernung liegende Sandstrandbucht verzieht, in die die Massen mangels Boot (oder Autostrassen-Zugang..) einfach nicht kommen. Ein bisschen Entdeckergeist, nicht ganz dumm angewendet und ein wenig Beschäftigung mit der Materie vorher sollten da schon reichen. Alleine der Weg hier ins Forum und die vorgeschlagenen Informationen aller Eintragenden hier verschaffen euch schon dem gemeinen Leihkayakfahrer gegenüber einen Vorteil, der noch lange nicht aufhört, wenn diese schon beim Aussteigen aus ihren gekenterten Kayaks mit der Spritzdecke kämpfen.. wenn sie denn eine bekommen haben.
In diesem Sinne.. der beste Bootfahrer ist der, der am meisten Spaß hat ;D
Cheers,
Jan
ps. Ulme, einen Winisk wollte ich mir mal bauen.. bin nie dazu gekommen, ist aber immer noch ein faszinierendes Boot. Würde ich gerne auch mal live probieren! Erfahrungen mit ähnlichem Material habe ich nur im Clipper Tripper, der allerdings ohne Flare daherkommt.. aber auch einen asymmetrischen, modernen Shape hat.
Zu Deiner Frage, Korsika kenne ich nicht. Dennoch würde ich sagen Anfänger gehören nicht aufs Meer.
Generell gibt es sicher Orte und Wettersituationen die jedem eine Fahrt auf dem Meer erlauben, das Problem ist halt die Entendeichbedingungen richtig zu erkennen und von gefährlichen Orten und Wetter zu unterscheiden. Der Spruch dazu heißt: "Nur wer das Meer nicht kennt, fürchtet es nicht."
Grundsätzlich halte ich Seekajaks für das Meer für geeigneter. Insbesondere die im Vergleich zum Kajak viel größere Windangriffsfläche erfordert bei Wind eine konstante und saubere Paddeltechnik, zu der man nur durch Übung kommt. Wellen bedingen außerdem Sicherheit im Boot, Vertrauen in die Möglichkeiten des Bootes und natürlich Kenntnisse im Stützen. Nur 30cm hohe Wellen lassen das Meer vom Land noch völlig Flach erscheinen, sehen im Canadier aber aus, als ob Kapitän Ahab gleich um die Ecke kommt.
Auf Elba hatten wir mal bei Windstille 2m Wellen in einer Bucht, das war ein "mordsgaudi", kann aber auch zur Tortur werden wenn man da durch muss.
Mein Fazit nur machen, wenn vorher vieles geübt wurde, z.B. der Wiedereinstieg in tiefem Wasser muss sitzen. (Das gilt gleichermaßen für Canadier und Kajak(dann eventuell eher rollen)).
Nommal kurz OT... Ich wollte mit meiner Aussage keine Grundsatzdiskussion über die Qualität der unterschiedlichen Ausbildungen lostreten Ich hab selbst bei zweierlei Ausbildern verschiedener Organisationen massive Unterschiede im Herangehen erlebt. Ich hab das einfach so für mich genutzt, dass ich die Didaktikstärken des einen und die Technikstärken des anderen genossen habe. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ein vernünftig arbeitender Kanulehrer einem Neuling immer viel hilfreiches beibringen kann. Ein Lehrer der das nicht kann, sollte keiner sein ... auch wenn es solche vermutlich auch gibt. OT aus
Die Warnung, ja nicht ohne Knoffhoff auf Großgewässer zu gehen, unterstütze ich uneingeschränkt.