Also wir (meine Tochter 7 Jahre und ich 2 meter groß) haben uns heuer einige mal ein Kanu ausgeliehen und nun sind wir zum Händler gegangen. Der hatte eine Mad River Malecite UL im Angebot statt 3149,-- um 2500,--. Meine Frage dazu ist dieses Boot für einen Anfänger geeignet? Wie kippelig ist das Boot, und vor allem wie robust ist das Material? Uns hat das Boot grundsätzlich sehr gut gefallen, vor allem das Gewicht ist ein Traum mit 22kg. Das kann ich dann auch alleine auf den Dachträgerr unseres VW Buses hochladen. Der Preis ist halt noch immer reltiv hoch.... Was meint Ihr dazu, wer hat ein solches Boot wer kann da Erfahrungen dazu posten?
oder wer hat eine Alternative im Angebot? Kann gern auch was gebrauchtes sein....
Im Katalog von 1991 behauptet MadRiver dass mein Sundance eine ähnliche Charkteristik wie der Malecite hat. Ich habe mal alle Touren mit dem Sundance sowie die Renovierung als ich ihn vor einem Jahr bekam zusammen gestellt.
Der Malecite scheint für etwas mehr Wellengang ausgelegt zu sein und ist kürzer. Mein 20 Jahre altes Fiberglasboot würde ich nicht als sonderlich "robust" bezeichnen wenn ich es z.B. mit meinem Kevlar-Prospector vergleiche. Kevlar hält schon allerhand aus (und lässt sich reparieren - wenn auch nicht so einfach wie Fiberglas).
Der Sundance ist - entgegen anderer Behauptungen - grundstabil, hat viel Endstabilität und hat - wie es sich für einen V-Rumpf gehört - einen guten Geradeauslauf aber etwas weniger Anfangsstabilität. D.h. er ist, wenn man sich reinsetzt, zunächst etwas kippelig. Hat man sich daran gewöhnt kann man ihn gnadenlos aufkanten ohne dass ein Gefühl der Unsicherheit aufkommt.
Beim Sicherheitstreffen vorletztes Wochenende wollten ihn mir Christoph und Dany gleich abschwatzen weil er pfeilschnell ist. Der Malecite dürfte etwas weniger schlank sein.
Deine Erwägungen, den Sitz zum Fischen tiefer zu hängen (anderer Thread): Steht dies in Zusammenhang mit dem beabsichtigten Kauf eines Malecite?
Falls ja, hier meine Meinung hierzu.
Der Malecite ist bei gut 5m Länge max. 88cm breit. Das ist so schon nicht gerade "breit", sieht man sich jedoch Boote anderer Hersteller, welche explizit "Angelcanadier" im Programm haben, an, dann ist das extrem schmal. Mein Kipawa z.B. hat eine maximale Breite von 91,4cm, und der ist auch noch weit von einem "Angelboot" entfernt. Ich (1,86cm Größe) habe in dem Kipawa schon gefischt, einmal auch mit einem Freund (1,95m) an ruhigeren Abschnitten der oberen Traun, aber wohl habe ich mich hierbei nicht gefühlt. Und mein Boot hat im Gegensatz zum Mad River Malecite keinen V - Boden, welcher den Kippeffekt, oder nennen wir es Kipptrend, auch wenn eine hohe Reservestabilität gegeben ist, noch verstärkt. Der Grund liegt einfach darin verborgen dass man beim Werfen, drillen, usw., stets Bewegungen macht, welche vom üblichen Canadierfahren abweichen und welche einem intuitiv erschrecken lassen, vor allem wenn man diese bewegungen nicht selber macht . Alles im Sitzen zu erledigen und stets dabei darauf achten müssen, nur ja keine zu schnellen Bewegungen zu machen, lässt für mich das Angeln gleich mal unentspannt werden. Und dabei fingen wir damals noch nicht einmal einen kapitalen Fisch. Ohne zu wissen wo und worauf du fischt: Was machst du, wenn dir ein Hecht mit deutlich über einem Meter, oder von mir aus ein Wels ab 1,5m beißt und der gelandet werden will?
Wenn du bei deiner Körpergröße jenen Sitz den du sonst zum Paddeln nutzt auch noch dauerhaft tiefer hängst, handelst du dir eine Reihe weiterer "Problemzonen" ein. a) beim Paddeln kannst du nicht mehr ordentlich knien, bzw. kriegst die Füße nicht unter den Sitz. Solltest du stets so paddeln, dass du die Füße nicht unter dem Sitz hast, dann hast du im nunmehrigen Langsitz dennoch eine schlechtere Kraftübertragung als wenn du dich mit den Beinen am Boden abstützen könntest und höher sitzt. b) im nun noch tieferen Sitzen bist du in deiner Bewegungsfreiheit beim Fischen noch weiter eingeschränkt. Ich habe pers. keine Probleme mit der Beweglichkeit, aber den halben Tag im Langsitz fände ich sehr unbequem.
Ein Arbeitskollege von mir ist ein absoluter Wallerspezialist. Er Vertraut beim Angeln auf ein Luftboot von Mission Craft, ein DSD 320. Das motorisiert er je nach Erlaubnis entweder gar nicht, mit E- Motor oder mit 5PS Honda. Und das Ding vertrug auch seinen bisher größten Waller mit 2,50m und einem Gewicht, welches im Mastschweinebereich liegt.
Fazit für mich: ZUM Fischen fahren mit dem Canadier ist ok und insofern toll, als man schnell von A nach B kommt. IM Canadier angeln kommt für mich nur Trolling auf Seen und ruhigen Flüssen in Frage. Für alles andere gibt es geeignetere Boote - siehe oben.
Ausnahme: außer du machst es so wie der Herr im Bild .
Nein wir reden hier nicht von dem Malecite........ Der wurde mir angeboten, hat bzw. gefällt mir sehr gut, aber dennoch nicht ideal für´s angeln. Wäre halt ein sehr leichtes Boot und ideal zum laden auf einen VW Bus.
ich dachte da eher an einen Discovery Scout von Old Town den ich günstig bekommen hätte... Aber ich schwanke da eh immer noch ob es nicht besser ist sich gleich ein kleines Schlauchboot mit Motor zu kaufen und das zum angeln in Schweden einfach mitzunehmen... Nur ein Boot wäre halt idealer. Ansonten kann ich mir auch noch vorstellen ein 2er Kayak wie Wilderness 145t Pamlico zu nehmen, robust und kippstabil, super bequeme Sitze und dann noch einfacher zu paddeln für meine Tochter... die ja immer mit will. Zum angeln halt auch nur mit Einschränkungen geeignet.
Alles erst mal Überlegungen. Ich versuche mir erst mal einige Tips und Überlegungen zu holen bevor ich da jetzt einiges an Geld investiere. Fischen würde ich eh meist auf einem See in Schweden oder im Salzkammergut. Ein reines Angelkayak hatte ich ja aber leider nur einen 1 Sitzer, somit kein Platz für die Tochter.
Na ja vieleicht hat ja noch jemand eine Idee zur Eierlegenden Wollmilchsau....
Solltest du einen Canadier und kein Kajak suchen, gebe mal "eierlegende Wollmilchsau" ein. So wird der"Atkinson Traveller" beschrieben. Es gibt ihn auch in einer leichten Version. Gruss aus Niedersachsen Bodo
Sorry im falschen Faden gepostet, sollte eigentlich zu "Sitz tiefer legen?" gehören..
Hallo Mazdaspeed, nimm dir einen länglichen Fender mit und bau dir einen Ausleger... Muß ja nicht gleich so extrem wie auf dem Bild sein
Wobei das am Bild zwei alte (Militär-?) Schwimmkörper vom Flohmarkt sind. War ne lustige Testfahrt. Da könnmtest sogar auf den ausleger rausgehen aber kanten unmöglich.
Hallo Mspeed, Ich habe den Malecite mit Mittelsitz und flexiblen Tragjoch, solo und Tandem jahrelang gern gefahren und denke das ist ein gut geeignetes Kanu zum Fischen, mit Potential, die über diese Anforderung hinaus geht. Geräumig, läuft gut, ist ausreichend gut manöverierbar, ist flach geschnitten, bietet also dem Wind weniger Angriffsfläche als Boote mir recurved ends... mit Zuladung ist schon die Anfangsstabilität sehr gut, im Solobetrieb legt er sich gern minimal zur Seite und bleibt dort recht stabil, was dem Paddeln allein entgegenkommt. Das beschreibt auch schon alle spürbaren Auswirkungen der V-Bodens. Wegen der anwenderfreundlichen Eigenschaften, war das Kanu besonders im Winter oft und gern im Einsatz. Ohne den Zustand des Kanus ausreichend zu kennen....ein gutes Angebot. Petri Heil, W
Wenn nicht Wildwasser mit geplanter Steinberührung am Programm steht, ist es eine Frage des kultivierten Umganges mit dem Boot. Robust ist schwer, muß auch so robust sein, weil es so schwer ist. Leicht, erfordert kultivierten Umgang. Allerdings: bei den Algonquin Outfitters in Ontario liegen hunderte Leihkanus in Kevlar, denn Schäden entstehen bei Flachwassereinsatz meist außerhalb des Wassers, zB. bei Auf und Abladen. Und sie sind leicht zu reparieren, wenn was passiert.
Empfehlung für Deinen Bedarf: Ein Einsteigerkurs, 2 Tage, plus leichtes Kanu. LGW
Hallo Walter, man kann sich nicht den Pelz waschen, ohne naß zu werden. Auf Deine Anfrage bezogen : ultraleichte Laminate sind immer empfindlicher, als ein robustes ALL-KEVLAR Laminat. Mad River wurde vor 30 Jahren mit dem All-Kevlar Explorer für das stabilste Laminat ausgezeichnet. Das Boot wird sich sicher nicht beim ersten Steinkontakt zerlegen, mit gesundem Menschenverstand allerdings wirst Du lange Freude an dem Boot haben es sei denn, Du gehörst zu den Menschen, die z.B.ein teures Carbon-Rennrad am Kälberstrick über einen Schotterweg hinter sich herziehen würden. Jörg Wagner
Danke nochmal für die Info. Ich ohnehin eher ein vorsichtiger Mensch und schaue normalerweise sehr auf meine Sachen. Es kann zwar immer was passieren Da ich ohnehin lieber am See fahre und auf langsamen Flüssen dürfte es wohl passen. Ich bin derzeit in den USA und komme erst in ca 10 Tagen wieder heim Dann werde ich das ganze ernsthaft angehen. Es ist halt so auch an einem See wenn man ans Ufer kommt kann man leichten Stein oder Schotterkontakt haben. Mich stören jetzt keine Kratzer. Aber das sollte das Boot abkönnen ohne Leck zu schlagen. Lg aus Minnesota