Hallo Leute, wir überlegen, ob für die Berliner Herbstferien die Tara in Montenegro in Frage kommt. Wir fahren wie immer zu zweit im 16.5er Ally und ordentlich Gepäck über mehrere Tage. Also nicht Tagestouren leer in irgendwelchen Plasteturnschuhen. Die Tara kann man wohl oberhalb und unterhalb der Teufelsklamm befahren, was wir beides versuchen würden, wenn das Wasser ausreicht. Auch wenn es nach Bemühen der Forumssuche unwahrscheinlich scheint, vielleicht weiß ja doch jemand (moose?) von euch Antwort(en) auf ein paar meiner Fragen:
- ist der Fluss überhaupt geeignet, von einem 1/4-Tonnen-Ally-Schiff befahren zu werden? - kennt jemand Online abrufbare Pegel Tara oder nahegelegene Flüsse? - ist im Oktober überhaupt mit ausreichend Wasser zu rechnen dort? - unterhalb der Teufelsklamm, im gewöhnlich häufig befahrenen Abschnitt, kann man sich wohl maximal 3 Tage aufhalten. Früher konnte man bis Foča weiterfahren. Heute passiert man dabei die Grenze von Montenegro nach Bosnien. Das Auswärtige Amt meint in seinen Reisehinweisen, dass man in beide Länder auch nur mit dem Personalausweis reinkommt. Kann das jemand von euch bestätigen? Oder gibt es mit PA irgendwelchen Extrastress? - Im PA landen ja gewöhnlich keine Ein- und Ausreisestempel. Wenn man also mit Boot nach Bosnien gelangt, sollte sich doch keiner dran stören, oder? Oder sind die dort so richtig bissig drauf (Kroatien scheint zB vieles sehr ernst zu nehmen).
- Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, die auf der Tara-Seite im Faltboot-Wiki aktualisiert oder ergänzt werden könnten?
Es wäre schön, jetzt rechtzeitig mehr über diesen Fluss zu erfahren.
Ich bin die Tara 1973 von der Durdevica Tara Brücke (Einstieg linke Flußseite oberhalb der Brücke 43° 8'40.62"N 19°17'51.17"E) bis Foca (wilder Zeltplatz 43°30'45.48"N 18°46'39.33"E) im Kajak gepaddelt. Wir waren zu 2 und mußten im Juli nicht umtragen, hatten kaum Steinkontakt, es sei denn durch Fahrfehler, 1 Kenterung ebenfalls Fahrfehler. 1 Woche kann man da gut drauf bleiben, auch länger, wenn man in die Dörfer hochsteigt(ob man das wagen kann, ist die Frage). Angeln ist der Wahnsinn, riesige Forellen, Äschen. In Foca gabs zumindest damals, das beste Burek in der Altstadt, das ich je gegessen habe. Irgendwann ca. 1990 war ich noch mal zum Fischen da unten, da war schon vieles nicht mehr so nett wie 73, aber der Fluß war noch genau so klar und optisch sauber wie 73.
Aus meiner Sicht kann man mit dem Ally die Tour machen, wie das Wasser im Oktober ist weiss ich nicht (laut kajaktour.de ganzjährig), könnte man ev. über örtliche Raftingtourer herausbekommen. Ich bin nicht der Super Wildwasserspezi, also mußten wir leichtes Wasser bis max IV gehabt haben. Wir waren die ganze Zeit die Einzigen auf dem Fluß - traumhaft. Wir haben Wassermelonen in den Fluß geworfen und diese später aufgesammelt, nette Verpflegungsmethode. Unterwegs gabs keine Verpflegung zu kaufen, war auch nicht nötig. Geeignete Zeltplätze sind auch nicht überall und man teilt mit Kreuzottern den Platz. Wir hatten das Auto bei einem Bauern stehen und mit dem Bus von Foca aus nachgeholt. Wie man das jetzt am besten macht, keine Ahnung. Mehr kann ich dazu nicht beitragen, 1973 war die Befahrungsorganisation sicher einfacher.
Die Tour ist auf jeden Fall lohnend. Bin auf Bericht gespannt. moose
die linke Karte ist von 1925 die rechte Karte von 1986
Die Grenze nach Bosnien dürfte auch nicht schwieriger werden als der Übertritt von der Ukraine nach Ungarn 2010, da es kurz vor dem Zusammenfluss der Tara mit der Piva einen offiziellen Grenzübergang gibt. So werden wir gerne bis Foča durchfahren (auch vor dem Hintergrund, dass es wohl doch bald zu Ende sein wird mit freier Fahrt dort: Kraftwerksbauten).
Wo ich überhaupt nicht weiterkomme, sind Infos über das nötige Permit fürs Paddeln im Durmitor-Nationalpark. Da mus es doch irgendwas offizielles gebe!?! Ich finde nur irgendwelche 3€ Eintritt in den Nationalpark, aber das bezieht sich nicht aufs Paddeln. Und natürlich bei der Fern-Einschätzung des Wasserstandes. Online-Pegel? Fehlanzeige.
Ich war in den 70er und 80er-Jahren an der Tara; einmal mit einem geschlossenen WW-2er-Canadier. Bei einer Fahrt (mit dem 2er-Canadier) sind wir auch das Stück oberhalb der Teufelsschlucht gefahren und haben dann die Teufelsschlucht (sehr mühsam) umtragen. Meines Wissens ist es aber nicht mehr erlaubt oberhalb der üblichen Einsatzstelle zu fahren. Das Permit ist übrigens recht teuer (googeln was es aktuell kostet). Der Wasserstand kann im Oktober problematisch sein; vor allem oberhalb der Teufelsschlucht ist es unwahrscheinlich, dass es reicht. Später kommen starke Quellen, so dass es auf der üblichen Schluchtstrecke eher reicht, und im Oktober können Niederschläge bereits wieder für besseren Wasserstand sorgen. Da meine Befahrungen so lange zurückliegen hier ein aktuellerer Bericht: http://www.kajaktour.de/tara.htm Wie auch immer: super-schön ist es dort! Erich