Hallo, Ich suche ein schnelleres paddel fur den see, und das mitchell leader scheint was fur mich zu sein. Das gibts aber grad 52 und 54 zoll. Sind die bentshaft generell kürzer? Kann man von der normalen shaftlange auf bentshaftlange umrechnen? Wurde ungern eines bestellen das dann zu kurz ist. Dank für eure erfahrungen, gruess roland
Hi, es gib t keine schnellen Paddel, ohne paddler mit entsprechender Technik tut sich da nix. Ansonsten: weil bentshafts meist sit´n switch gefahren werden, der Arbeitsbereich des bs kürzer ist und das Paddel sinnvollerweise in für´s switchen geeigneten, also eher flachbauenden Booten benutzt wird, reicht eine Schaftlänge je nach Körpergröße zwischen 48 und 53 inches meist aus. Ansonstgen scheint es mir, daß die meisten Paddler in Erwartung größerer Geschwindigkeit mit dem Bentshaft eher engagierter paddeln und daher höhere Geschwindigkeiten realisieren, ein klassischer Fall von self-fulfilling prophecy. Jörg Wagner
Bentshaft-Paddel sind tatsächlich generell kürzer. Wie Jörg schon angedeutet hat, sind sie (ursprüngliche von Gene Jensen für den Canadier-Marathon) für sitzendes Paddeln mit Seitenwechsel entwickelt worden. Das funktioniert am besten in einem Boot, dass für genau diese Fahrweise gebaut wurde, also lang (ab 17"), relativ flach und ohne Kielsprung ist. Mit welchem Boot bist du denn unterwegs?
Vor allem ist aber wichtig, dass du beim Paddeln mit Bentshaft eine deutlich höhere Paddelfrequenz fährst (so etwa 60/min und höher). Die Schläge sind aber mit weniger Kraft und kürzer als mit dem Gradschaftpaddel. Die Geschwindigkeit des Bootes wird über die Paddelfrequenz erhöht durch Beschleunigung der Rückholphase. Vernünftiger Catch und Druckphase beim schon kurzen Vorwärtsschlag können nicht nennenswert beschleunigt werden und bleiben immer in etwa gleich. Das ist also wie Paddeln in einem niedrigen Gang. Es ist wesentlich effizienter und dadurch ist es möglich, sehr lange (Marathon-)Strecken mit einer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit zu fahren.
Ein Bentshaft als Ersatz für ein Gradschaft bei üblicher Fahrweise mit Korrekturschlägen im Heck wird für einen technisch guten Bugpaddler möglicherweise ein Gewinn sein. Im Heck muss man schon ein gutes Repertoire an Schlagtechniken haben, um die eine oder andere dann auch gut mit dem Bentshaft umzusetzen.
Was die Länge angeht: Die übliche Faustregel beim Bentshaft heißt sich auf eine glatte harte Fläche (z. B. Hocker) setzen und das Paddel mit dem Knauf in den Schritt ebenfalls auf diese Fläche aufsetzen. Bei aufrechter Haltung sollte die Nasenspitze auf den Knick zeigen. Mit dieser Methode kommt man ganz gut hin. Im Zweifel meiner Meinung nach immer das kürzere Paddel wählen. Ich bin 1,71m, eher kurzbeinig und fahre mit 50'- und 49'-Paddeln bei 19' langem Blatt bzw. 48' bei 18' langem Blatt (s. Bild).
Was das Mitchell Leader angeht scheint es auch noch die 50'-Variante zu geben.
Ich habe mir übrigens mal das Leader Double Bent kaufen wollen und hatte es in 50' bei Globetrotter bestellt. Nach einem halben Jahr hieß es dann, es sei nicht lieferbar (meines Wissens nach werden Mitchell-Paddel z. Z. von Wavecrest importiert). Welche Bezugsquelle hast du? Obwohl es natürlich sehr schön gearbeitet ist und toll aussieht, finde ich es für ein Bentshaft mit der entsprechenden Fahrweise aber möglicherweise zu schwer. Moderne Carbon-Bentshafts von ZRE wiegen unter 300g und das merkt man nach vielen tausend Paddelschlägen....
Es stellt sich vielleicht auch die Frage, wo Du technisch mit einem geraden Paddel stehst. Nur wenn Du ne wirklich saubere Paddeltechnik drauf hast, kommst Du vielleicht mit einem Bentshaft noch ein Stück weiter.