bei der von dir geschildertenm Situation würde ich der Einfachheit halber die Paddelseite wechseln. Dann übernimmt der Wind die Korrektur. Umgekehrtes J kenne ich nur beim Rückwärtspaddeln.
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Auf der windzugewandten Seite zu paddeln ist schon mal richtig, da der Korrekturbedarf reduziert wird - vorausgesetzt, der Trimm des Bootes stimmt wenigstens einigermaßen.
Was mir bei den selbstgebastelten Paddelschlägen nicht gefällt: Hat man den Körper nach vorn aufgedreht, Spannung im Rumpf und Länge nach vorn - statt die Spannung im Oberkörper für einen optimalen Vortrieb zu nutzen und am Ende des Paddelschlages dann nur so viel zu korrigieren, wie grad durch den Paddelschlag Drehimpuls erzeugt wurde - wurstelt man vorn in einer bugziehschlagähnlichen Haltung an der Korrektur ohne zu wissen, wie viel grad gebraucht wird. Dazu kommt, dass es dabei schwer sein dürfte, einen guten Catch zu erreichen, ebenso eine gute Länge in der Zugphase. Man verplempert vorn Zeit und Weg. Irgendwie wurstelt man sich sicher so dahin, effizientes Paddeln geht aber anders.
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #22Auf der windzugewandten Seite zu paddeln ist schon mal richtig, da der Korrekturbedarf reduziert wird - vorausgesetzt, der Trimm des Bootes stimmt wenigstens einigermaßen.........
Hmm, mir war, als ob ich auf der windabgewandten Seite paddel. Muß ich beim nächsten Mal besser darauf achten, ich mache das mehr intuitiv, wo es eben besser geht. Manchmal kommen ja auch noch Wellen hinzu, die den Bug wegdrücken.
Wenn Boote leicht luvgierig (also mit der Nase in den Wind ziehend) getrimmt sind hat das unter Anderem den Vorteil, daß man von Böen nicht so schnell nach Lee "verblasen" wird, die Luvgierigkeit wird durch paddeln auf der Luvseite ausgeglichen - soweit die Theorie; der Trimm hängt aber auch stark von dem Kurs, der Rumpfform und der Tagesform ab, da hilft letztendlich nur Erfahrung.
@Nordstern: Das Boot muss man nicht luvgierig trimmen, durch die Fahrt wird es automatisch luvgierig, je höher das Tempo, desto luvgieriger - vorausgesetzt, es weht seitlicher Wind. Exakter wäre es zu sagen, dass der Drehpunkt des Bootes sich unter Fahrt in Abhängigkeit der Geschwindigkeit nach vorn verlagert - auch ohne Wind. Um da einen gewissen Ausgleich zu schaffen, ist in vielen Situationen ein leicht hecklastiger Trimm vorteilhaft.
@Stefan: Wenn Du unter oben genannten Bedingungen paddelst, Dein Boot einigermaßen gleichmäßig getrimmt ist, dreht der Wind Dein Heck aus dem Kurs. Paddelst Du auf der windabgewandten Seite, bringst Du neben dem Vortrieb auch einen Drehimpuls ins Boot, leider in die gleiche Richtung, Du verstärkst also das Ausbrechen des Hecks und hast erheblichen Korrekturbedarf. Paddelst Du auf der windzugewandten Seite, geht Dein Drehimpuls in die entgegengesetzte Richtung, Du reduzierst damit die Drehung durch den Wind und sparst somit viel Korrektur. Wenn der Wind Deinen Bug aus dem Kurs drücken würde, wärst Du sehr stark hecklastig unterwegs.
gibt es eigentlich offiziell eine Variante des J-Schlages die ich mal umgekehrter J-Schlag nennen möchte? Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Naja, das wäre natürlich der Ttoj-Schlag.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
gibt es eigentlich offiziell eine Variante des J-Schlages die ich mal umgekehrter J-Schlag nennen möchte?
@ Gundhar
du kannst einen diagonalen Ziehschlag mit einem Vorwärtsschlag kombinieren. Das würde deinem umgekehrten J am nächsten kommen, oder nur einen diagonalen Ziehschlag. Probier mal aus, was am Besten passt.
Zitat Und zwischen den beiden Punkten ist auf dem Paddel keine Kraft, du läßt es einfach an dir vorüberziehen.
Nein, es ist beabsichtigt dass Sie von Anfang ab eine aktive Vorwärtsschlag machen, vorzugsweise ein sogenannte "Pitch-Schlag". Eine Pause dabei führt zu ein stationäres Korrektur, ein Fehler den viele Paddler leider machen. Nur wenn Sie mit der Wind in die Rucke paddeln, ist ein stationäres Korrektur kein Problem :-)
Dirk Barends
Hallo Dirk, ich wollte damit sagen, das eine sehr kurze, pointierte Kraftphase im Moment, wo das Paddel senkrecht steht, besser wirkt, als wenn ich über einen langen Weg Kraft in das Boot übertrage. Dies beim Vorwärtsschlag genauso wie beim "J".. Eine "Ruderpinne" als "J" meinte ich nicht, nur die Zeit, in der die Kraft auf das Paddel gegeben wird und die ist (sehr viel) kürzer als das Paddel im Wasser ist. Und das können Anfänger anhand dieser Skizzen eher nicht erkennen, das ist das Schwierige dabei.
Und: Bei Rückenwind nehme ich immer den Regenschirm ;-)
Zitat von André im Beitrag #29 Hallo Dirk, ich wollte damit sagen, das eine sehr kurze, pointierte Kraftphase im Moment, wo das Paddel senkrecht steht, besser wirkt, als wenn ich über einen langen Weg Kraft in das Boot übertrage.
Dies beim Vorwärtsschlag genauso wie beim "J".
Der Unterschied zwischen Pitch und J besteht doch aber gerade darin, dass beim Pitch die Steuerwirkung von der Powerphase bis zum Exit ausgeübt wird - ohne Pause wie beim J. Das hat zwei Vorteile: 1. das Steuern wirkt unmittelbar in der durch die Powerphase erzeugten Geschwindigkeitsspitze und dadurch vorgeschobenen Drehpunkt des Bootes, 2. durch die Kraftverteilung auf dem Weg des Paddels durch das Wasser wird die Belastung der auf Schulter und Nacken wirkenden Querkraft erheblich reduziert.
Pitch und J würde ich nicht unterschiedlich einordnen, die gehören zusammen und gehen eher ineinander über. Pitch ist eher eine Variation des J-Schlages. Durch das Verschieben des Drehpunktes kann man also bei höheren Geschwindigkeiten die Korrektur auch sehr kurz und nah am Körper fahren, was dann wieder höhere Paddelfrequenzen erlaubt. Ganz nebenbei reduziert sich auch der Korrekturbedarf bei höheren Geschwindigkeiten auch deutlich, das Wasser fühlt sich "härter" an, so dass zur Korrektur letztlich ein minimaler Dreh am Paddel ausreicht, statt einen aktiven Kraftimpuls mit senkrechtem Paddel deutlich hinter dem Körper zu fahren.
Wenn ich die vielen interessanten Zeilen so lese und auswerte, samt Video, kommt mein „C-Schlag“ dem Pitch- Stroke wirklich am nächsten. Mit Wind, Strömung und Trimmung zu experimentieren macht mir besonders viel Freude, weil das ist wie eine verriegelte Schatzkiste, die nur verstanden werden muss, geöffnet zu werden. Ich hoffe es klappt beim nächsten Baggerseepaddeln wieder so gut. Ich bin wohl auf dem richtigen Weg. Danke für die Mühen und wertvollen Tipps.