Servus, Mich würde aus gegebenem Anlass mal gerne wissen wie Ihr eure 1. Tour mit kleinen Kindern gemacht habt. Meine Überlegungen gingen bisher dahin die zwei Zwerge in unseren 17 Prospector zu setzen und ein Schlauchboot für das Gepäck anzuhängen ist sowas Praktikabel oder echt gefährlich? Habe es noch nie versucht? Natürlich nicht in Nordschweden wo mit Fallwinden vom Gebirge zu rechnen ist. Habe an eine 1 Wochen Tour in Mittelschweden gedacht. Vieleicht mit 3 mal Lager umsetzen in der Woche. Ist noch ne weile hin aber ich versuche gerade mir auszumalen wann und wie es wieder los gehen kann. Wie alt waren Eure Kids bei der ersten größeren Tour. Zum testen dachte ich erst mal an die Müritz aber für ein paar Tage reicht mein Stauraum im Prospector. Aber wohin mit dem ganzen Gepäck wenn die Kids noch zu klein sind für ein eigenes Boot und die Tour etwas länger werden soll. Freu mich auf eure Ideen gerne auch Bilder. Gruß Simon
Hallo Simon, mit Hilfe der Suchfunktion hier im Forum findest Du vielleicht den thread über Paddeln mit Kindern, da war vor längerer Zeit mal was... Ansonsten wären weitere Angaben über das Alter Deiner Kinder hilfreich, um Dir raten zu können. Die Idee mit dsem angehängten Schlauchboot als Gepäcktransporter vergiß möglichst schnell, ein praktischer Versuch wird Dich schnell überzeugen, daß das sogar echt gefährlich werden könnte. Wenn Du mit den Kindern echt eine Kanuperspektive entwickeln willst, dann gilt es, rigoros von den eigenen Bedürfnissen bei einer Kanutour Abschied zu nehmen, das muß so gestaltet werden, daß die Kleinen Spaß haben, also: Basislager mit kurzen Tagesausflügen, Lagerumsetzen mit kleinsten Entfernungen, genügend Bespaßungsmaterial mitnehmen usw. Wir haben die erste Tour mit Kindern im Alter von 9 Jahren in Schweden gemacht uns sind in 3 Wochen ganze 78 km gepaddelt....,im Jahr vorher ohne Kinder waren es fast 400 km in der gleichen Zeit. Viel Glück Jörg Wagner
Es ist recht unterschiedlich von den jeweiligen Kindern abhängig nur wie Jörg schon geschrieben hat, sie allein machen die Vorgaben, das merkst Du schon selbst was geht und was nicht. Meine sind vom ersten Lebensjahr an dabei, null Problemo außer zu wenig Windeln gebunkert. In einem 17er Prospector bekommst Du eigentlich genug Zeug für 3Wochen und 2große+2kleine Personen rein.
Unter Tourenberichte findest Du von "Ich", "Kaalsche","Lej","Spartaner" oder den Loirepaddlern und vielen anderen genug Beispiele mit Kids on Tour, einfach von Anfang bis Ende durchlesen. LG Jürgen
Wir werden zu Pfingsten und in der Woche danach mit unserem 2,5 jährigen mit der ersten 'großen Tour' anfangen. Wir planen, in der McPommSeePlatt zwei oder drei mal auf relativ nahe gelegene Plätze weiterzuziehen. Fahrzeit 1-2h mit der Möglichkeit, weitere Pausen einzubauen. Mal sehen, wie sich der Kleine macht und wie es ihm gefällt...
Klein ist ja relativ, bei unserem ersten Paddeln waren die Kinder 3 Jahre und 6 Jahre. Es war tatsächlich unser erstes Paddeln, wenn ich mal meine Faltbootrunde vor 40 Jahren auslasse.
Wir haben uns dann gleich mal, von einem dünnen Pfahl, der unter der Wasseroberfläche verborgen war, aus dem Boot(-mit diesen blöden Kielen) hebeln lassen. Im April und moor-kalten Wasser ein erfrischendes Erlebnis. Ich war sehr froh noch einmal 8km zurück gefahren zu sein, weil ich zunächst die Schwimmwesten der Kinder vergessen hatte. Das ganze ist jetzt eine schöne Familienerinnerung.
Wie Kinder sich beim Paddeln fühlen ist sicher unterschiedlich. Ich würde zunächst mit einem schönen Standlager starten. Für meinen Geschmack bevorzugen Kinder eine verlässliche Umgebung, die sie sich durch Erkundung erobern. Ziele wie schnell hier hin oder dahin sind ihnen fremd. Nach meinen Beobachtungen sind es die Eltern die den Stress machen.
Das Erkunden eines Umfeldes wird zunehmend schneller gehen, dem entsprechend kann man später dann auch "richtige" Touren planen.
Als etwas schwierig habe ich die Phase in Erinnerung, als sie noch nicht richtig Paddeln konnten, aber auch keinen Bock mehr hatten nur so im Boot rumzuliegen. Nach dem ersten Kinderpaddelkurs war das wieder einfacher.
Jezt kriege ich den "Anpfiff": "Oooh man Papaaaa (.. paddel mal)!" Deshalb immer schön im Auge behalten, wie man als Eltern später mal behandelt werden will ( ... die elterlichen Hoffnungen )
Gruß Andreas
Ach ja und den 17ner Prospector empfinde ich als Tanker, solange die Liegestühle nicht auf dem Oberdeck stehen müssen passt da wirklich Alles rein.
Sohnemann war ca. 2, als er das erste Mal auf dem Wasser, ab drei rel. regelmäßig, immer mal so eine Stunde bis zur nächsten Pause. Ich fuhr/fahre , nicht nur aus Sicherheitsgründen, immer dicht am Ufer, es gibt einfach viel, viel mehr zu sehen. Die wichtigsten Accessoires erscheinen mir 1.) ein eigenens Paddel und 2.) einen Kescher! Damit hat er sich stets super amüsiert und fiebert den nächsten Touren entgegen.
Hallo , Bin etwas früh dran ich weiß meine kleine wird 3 und der Bruder ist noch unterwegs . :-) Wollte einfach wissen wie lange ich noch warten muss bzw war ich schon mal besorgen kann in den nächsten Jahren . Habe gedacht wenn wir keine windeln mehr mitnehmen müssen geht es los. Mache mir einfach wegen dem vielen Gepäck Gedanken. Was wir zu zweit bei 16 tagen tour dabei hätten war nicht wenig ihr meint echt ich bekomme alles in mein boot? Wo setzt ihr dann die Kids hin auf das Gepäck? Gruß Simon
Hallo Simon, hier mal unsere Erfahrungen. Wir haben unseren Sohn mitgenommen da war er 3 Jahre. Da wir eigentlich aus dem Kajak Lager kommen und 2 Solokajaks besitzen, mussten wir uns umstellen und sind inzwischen begeisterte Canadierfahrer, obwohl wir zwischendurch immer noch Kajak fahren. Unsere Erfahrung ist, dass man Kinder daran gewöhnen sollte, unserer erste Tour ging über 3 Tage und war ziemlich anstrengend, da Kinder was erleben wollen und nur sitzen geht gar nicht. Ist aber ein Lernprozess, man muss seine Bedürfnisse an die der Kinder anpassen. Oftmals fahren wir zusammen mit Freunden, dann wechselt er zwischen den Booten hin und her und findet es spannend. Inzwischen machen wir viele Stopps und legen Pausen ein, zum Baden zum toben etc. Man muss die Touren spannend gestalten und dann geht es schon. Aber Strecke machen geht nicht, jedenfalls nicht bei uns, dass wird anstrengend und macht dann allen keinen Spass. Höhepunkt ist immer das Übernachten im Zelt auf den Touren, mit allem was dazu gehört. Man sollte die Kids an dieses Hobby ranführen und ihre Begeisterung dafür wecken. Die Erfahrung kommt dann von alleine, jedes Kind ist auch anders. Nach über 2 Jahren intensiven fahrens, sind wir heute wieder auch mit unseren Kajaks unterwegs, er fährt dann bei Freunden mit oder mit seinem Boot im Schlepp am Canadier. Noch was zu dem Revier, was Du ansprachst. Müritz würde ich mit Kleinkindern meiden, dafür ist sie einfach zu unberechenbar. Es gibt in dem Revier genug Alternativen an ruhigen und vor allem entspannten Nebenarmen oder Strecken. Wir setzen unseren bei Touren immer vor uns, da haben wir ihn im Blick, sofern es ruhige Gewässer sind, kann er auf den Packsäcken sitzen, wirds etwas ungestümter, dann richtig im Boot. Insgesamt denke ich das unter 3 Jahren es geht, aber Touren über mehrere Tage ist wohl ne Erfahrung die jeder selber sammeln muss und vor allem für sich entscheiden sollte, wir würden dies nicht machen, einfach weil man mehr Aufmerksamkeit den Kindern widmen muss als wenn sie älter sind. Zum Gepäck, ja das ist immer ein Problem oder kann es werden wenn man mehrere Tage unterwegs ist. Wir nehmen inzwischen nichts mehr mit an Spielzeug, er findet genug im Wald und Flur zum spielen. Die Garderobe von unserem (wie auch unsere) ist angepasst, sprich schnell trocknend, so kann man diese abends durchwaschen zur Not. Immer wichtg, einmal komplette Wechselsachen die trocken lagern, für den Fall der Fälle. Ansonsten gnadenlos rausnehmen was nicht ins Boot passt, kein Kind braucht zig Paar T-Shrirts oder Hosen auf solcher Tour. Man muss halt Kompromisse und eine Checkliste machen, diese nach Prioritäten sortieren und dann packen. Alles abhängig wohin es geht und wie lange es dauern soll. Nur 14-16 Tage Touren mit Kleinkindern (2-3 Jahre) ist schon nicht ohne, wenn ihr das vorhabt, Hut ab. Gruß Tino
Hallo Simon, in den 17er Prospektor solltest du wirklich alles hineinbekommen was du brauchst. Den Rest brauchst du auch nicht. Wir fahren mit einem Packboat 165 und bekommen die Super-Komfort-Ausstattung unter incl. 12er Lavuu, Übergroße Therm-a-Rest, Dicke Schlafsäcke u.a. Mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern (4+7)im Boot mit Lebensmitteln für 5 Tage wurde es zwar eng, ging aber. Wir hatte aber auch einige Dinge dabei auf die man verzichten könnte. Der Prospektor ist ja noch einmal eine ganze Nummer Größer. Inzwischen fährt der Große im eigenen Boot, jetzt ist alles entspannt.
Das Gepäckvolumen erhöht sich bei längeren Touren eigentlich nur durch die zusätzlich mitzunehmende Verpflegung (ohne Windeln ;-) natürlich!) Wie Jörg schon erwähnt hat solltest du kurze Touren einplanen mit viel paddelfreier Zeit. Wenn du dann alle paar Tage Kontakt mit der Zivilisation zum Nachbunkern einplanst solltest du keine Probleme haben. Touren die dich so richtig in die Wildnis führen würde ich persönlich mit so kleinen Kindern nicht machen aber das ist eine sehr persönliche Meinung. Wir planen unsere Alaska Tour erst dann durchzuführen, wenn unsere Kinder einen Kanadier alleine sicher steuern können, unser großer (10) ist inzwischen soweit, die Kleine (7) noch nicht.
Bei uns saßen die Kinder auf Packsäcken mit weichem Inhalt (Kleider) oder den gerollten Isomatten. Wenn es turbulent wird knien sie sich auf Komando hin und halten sich fest.
Abwechslung ist das Stichwort. Wir sind mit unser Lütten unterwegs seit sie 3 ist. Am schlimmsten findet sie immer noch Touren mit uns alleine. Also immer fleißig Tourenpartner mit Kindern finden, das hebt die Stimmung bei allen.
Wir waren auch mal mit einer Familie unterwegs, die immer wieder bei Tempo und Strecke sehr ... ähm *anspruchsvoll* war. Das würde ich so nie wieder machen. Zu viele Stunden im Boot, wenig Pausen und immer der Zwang alles in einer vorgegebenen Zeit zu schaffen ... das war mehr als anstrengend. Mit so was kann man Kindern gut das Hobby Kanu abgewöhnen ;) Wir haben unsere Konsequenzen daraus gezogen und fahren nur noch mit entspannten Mitpaddlern ohne Zeitdruck.
LG, Alex
„Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.“ (Astrid Lindgren)
als wir kleine Kinder hatten, kam einer meiner Paddelfreunde 1990 auf die Idee, über die DKV-Zeitung einen "Familienurlaub mit kleinen Kindern" auszuschreiben. Daraus wurde eine Folge von sieben wundervollen Urlauben mit Familien aus den alten und neuen Bundesländern, die erst zu Ende ging, als alle Kinder in verschiedenen Bundesländern schulpflichtig waren und Eltern/Kinder kein Zeitfenster mehr fanden, um gemeinsam Urlaub zu machen. Wir Alten treffen uns aber noch heute gelegentlich.
Das Wichtigste ist nicht, ob Dein Prospector mit oder ohne Gepäck reicht, sondern was Ihr den Kindern bietet. Nur wenn die Spaß haben, werdet Ihr Spaß haben und Euch nebenbei auch erholen können. Damit Kinder Spaß haben, sollten andere Kinder mit dabei sein, mit denen sie spielen können. Je mehr das sind, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich solche zusammenfinden, die auch zueinander passen. Das Internet und dieses Forum bieten doch eine Möglichkeit, nach netten Menschen mit ähnlicher Familiensituation und ähnlichen Urlaubswünschen zu suchen.
Habe erst heute den Thread entdeckt. Wir sind schon lange mit unserem Sohn im Boot unterwegs. Tagestouren machten wir eigentlich sofort, die erste Übernachtungsfahrt haben wir dann am Ticino (ein Wochenende) unternommen da war er 2 Jahre alt. Es funktionierte einwandfrei also folgte dann auch die Gail (ebenfalls ein Wochenende). Als er dann 4 Jahre alt war sind wir nach Kanada auf den Teslin/Yukon (11 Tage) und es hat super funktioniert: keine Langeweile, genug Steine, Stecken, ... zum spielen und genug Tiere usw zu entdecken. Feuermachen, Zeltaufstellen, Marshmallow-Stecken schnitzen ... die UNO-Karten mußten wir kein einziges Mal auspacken. Mit 7 Jahren waren wir am Big Salmon - platzmäig war es da im Boot schon schwieriger also wird heuer der Wind River voraussichtlich das letzte Mal sein dass er mit uns ins selbe Boot paßt (jetzt ist er 9 Jahre). Ich glaube das Hauptproblem ist die Auswahl der Paddelpartner. Allein funktionierts bei uns am besten weil man niemanden aufhaltet wenn man den x-ten Pinkelstop einlegen muß. Mit Onkel und Tante oder kinderfreundlichen und verständnisvollen Leuten gehts natürlich auch.
Zum Platz/Sitzproblem: bis er ca. 4 Jahre war hat er vor mir im Bug gesessen. Dann war er zu groß und er hätte jedesmal beim Übergreifen das Paddel am Schädel gekriegt also ist er in die Mitte des Bootes platziert worden: Bei längeren Touren sitzt er auf weichen Packsäcken (man kann auch prima Lehen machen) bei kürzeren haben wir einen ganz niedrigen ausklappbaren Sitz (von La Fuma) der genau in unser Boot paßt. Wichtig ist nur dass das Kind warm genug hat und trocken bleibt alle anderen Bedenken haben sich bei uns in Luft aufgelöst. Die ganze Ausrüstung hatten wir früher übrigens immer in wenigen großen Packsäcken/Tonnen jetzt verwenden wir viele kleinere Packsäcke weil sie sich viel besser im Heck, Bug, unterbringen lassen weil der größte Platz im Boot ja schon anderweitig verbraucht wird.