ich habe mir mit ein paar Freunden überlegt das nach unserem Abi, so eine Kanutour für 1-2 Wochen in Europa (Russland-Spanien) genau das richtige wäre. Nur leider haben wir überhaupt keine Ahnung von nix. Da es aus gepäcktechnischen Gründen wahrscheinlich schwierig sein wird mit dem Kanu zu fahren, haben wir uns überlegt zwei Kanadier zu nehmen. SO jetzt kommen meine Fragen ;).Kann man grundsätzlich davon ausgehen das eine 'Kanuroute' auch mit Kanadier befahren werden kann? Habt ihr irgendwelche Tipps wo wir für 5-12 Tage hingehen könnten? Wie viel Kilometer schafft man so am Tag, mit dem Kanadier? Ist Mittelmeer mit dem Kanadier möglich (Wellengang, Wind)? Wäre toll wenn ich die eine oder andere geklärt bekomme.
Hallo Bobb Erst einmal würd ich euch mal empfehlen einen Anfängerkurs schon im voraus zu besuchen, denn deinen Fragen nach scheints nicht dass ihr sehr viel Erfahrung mit Kanus habt ( sorry falls ich irre). Da werdet ihr schon mal einiges erfahren können und sicher einige Tipps für die Routen, Ausrüstungsplanung, proviantierung, Pegelstände und etliche weitere Sachen die man zu einer unbeschwerten Tour so braucht. Eine andere Möglichkeit wäre : eine organisierte Tour zu buchen. Mit einem Guide-Team müsstet ihr euch weniger um die Logistik und evtl Rücktransporte kümmern und den Grundkurs somit grad for Ort absolwieren.
Wünsch dir(euch) eine gute Und unbeschwerte Zeit . Gruss: Mucmuc
Danke erstmal für die schnellen Antworten. Braucht man wirklich einen Kanadierkurs? Ich hab mir das jetzt nicht so schwierig vorgestellt. Entschuldige meine eventuelle Naivität, aber die 4 Techniken die man wirklich wissen sollte, kann man doch noch im Internet nachschauen, oder? Organisierte Tour wollen wir definitiv nicht. Wir wollen auf keinem Fall hinter einer Gruppe hinterhertuckern und wir würden gerne da campen, wo wir gerade Lust haben zu campen(ist zwar normalerweis in Europa verboten, aber normalerweise geduldet. Habe aber bis jetzt damit noch nie schlechte Erfahrung gemacht). Danke für den Link, hat tatsächlich die eine oder andere Frage beantwortet. Grundsätzlich wäre Elbe sehr gut, aber wir wollten diesmal etwas exotischeres möglichst ausserhalb von Deutschland. ;) Die Elbe ist aber als Alternative vorgemerkt. Hat noch jemand einen Tipp, wo man sonst hinfahren könnte?
Ich denke auch man sollte da einfach lospaddeln und nicht lange rum üben: Steht alles im Internet und erspart zeitaufwendige Kurse Dieses Bildmit 1. Grundschlag 2. J-Schlag 3. Bogenschlag 4. Ziehschlag 5. Wriggen 6. Entern nach dem Kentern vorne und hinten in Boot kleben und ab damit auf Wasser. Donaudelta wär exotisch, Kizilirmak Anatolien ist für euch das Exotischte: Wasserbüffel PKK Krieger alle freundlich, Wassermelonen, Wölfe alles was das Herz begehrt, Anreise auch günstig. Zelten kein Problem moose
Den Tod zu planen ist schon schwierig genug, das Leben zu organisieren gar unmöglich, jeder Tag in Harmonie mit Mutter Natur ist ein Segen.
Hallo Bobb, natürlich braucht man keinen Kanukurs! Aber - das paddeln macht viel mehr Spass und geht deutlich leichter und sicherer, wenn man es richtig gelernt hat. Strömungsgewässer wie Elbe und Weser stellen deutlich höhere Ansprüche an das Können des Paddlers als der Spreewald. Da ist es hilfreich wenn man die Grundlagen sauber beherrscht. Aber viele Menschen, die nie zuvor Canadier gefahren sind schaffen es auch ohne Lehrgang, die Weser bis Bremen zu paddeln. Von den Abschnitten mit Tide lassen sie dann vernünftigerweise ab. Mein Tip wäre Start auf der Fulda - eventuell Rotenburg - und dann bis Minden zu fahren. Das ist auch für Anfänger in 2 Wochen locker zu schaffen, da bleibt noch Zeit für 1 oder 2 Ruhetage. Der Vorteil - wenig Berufsverkehr und viele Ausstiegsmöglichkeiten, wenn die Zeit knapp wird. Der Nachteil - wild zelten ist problematisch, besser auf Campingplätze oder zu Vereinen. Grüße, Skua
Das mit dem "Kızılırmak" würde ich noch mal überdenken. In der Wikipedia heißt es: "Der Kızılırmak ist auf Grund seiner saisonal sehr unterschiedlichen Wasserführung und seiner Stromschnellen nicht schiffbar". Eventuell gibt es auch Stromschnellen im Unterlauf? Vielleicht wäre dein Tipp, Moose, eher was für mich?
Ich könnte euch ja den Dnester empfehlen. Der fließt durch die Ukraine und Moldawien und seine Stromschnellen sind in Stausseen aus der Sowjetzeit abgesoffen. Eine 1 - 2 Wochentour ist gut drin. Fast überall Wildzelten möglich. Die Anreise ist mit 1431 km auch kürzer als die 2991 km zum Kızılırmak. Dazu zahlst du auf der Kızılırmak-Route auch viel Maut und hohe Benzinpreise. Hier mein Reisebericht aus dem Jahr 2010.
keine Ahnung zu haben von Nix ist doch genau das richtige. Wir sind auch auf dem Youkon losgefahren und konnten nicht mal geradeaus paddeln. Das war richtig toll! Wildes Zelten ist nicht in ganz Europa verboten, vielleicht in der EU, aber nicht in Island und der Schweiz. In Italien und Frankreich kümmert sich niemand um diese Verbote, ausser man übertreibt oder ärgert den Grundstücksbesitzer. Empfehlen könnte ich eigenlich nur die Allier/ Loire, sofern es dort kein Hochwasser hat. Aufs offene Meer würde ich mit einem offenen Kanadier nicht gehen, weil die Wellen zu schnell zu hoch werden können und dann sitzt man im nassen, bzw schwimmt neben dem gekennterten Boot.
zB Drau in Kärnten: ca 250 km 10 Portagen. Campen verboten, Biwak erlaubt ( im öffentlichen Gut und nicht im geschlossenen Wald ). Bootswagen empfohlen. Die "Eingebohrenen" sind skepisch, bis man sie anspricht. Dann freundlich und hilfsbereit.
Eine Einführung ins Prozedere beim Kanufahren ist dennoch sinnvoll, man muß ja nicht jeden Fehler selbst machen.
Peter, der die gesamte Donau gefahren ist, war für Beratung, Kurs, Bootsempfehlung und diverses know how nicht undankber. Donau - Flußkilometer 2000.
Drau in Sovenien bis... ca 1000km zur Mündung. Ein Abenteuer? Weiß nicht, aber möchte ich gern irgendwann selbst probieren. Dazu kann man auch von der Mur in der Steiermark starten.
Warum Drau? Warum Mur? Weil das noch keine Ströme sind, eben handlich.
Also ich finde die Idee Mittelmeer und dazu ohne Kenntnisse eine grandiose Idee. Nur solltet ihr dann ein unbehandeltes Holzboot nehmen, das zersetzt sich nachher besser.
Im Ernst, nicht persönlich nehmen, aber es häufen sich hier im Forum häufiger die Fragen nach dem Motto, wir haben keine Ahnung, können noch nicht paddeln und gibt uns doch mal bitte Tips. Dann kommen Tips, sinnvolle, wie macht mal erst einen Kurs, und nehmt euch ein realistisches Ziel vor. Und dann kommt die Antwort, soll man das wirklich tun. Ja, sollte man. Erstens macht es dann auch Spaß zu paddeln. Zweitens, wenn ihr irgendwo paddelt wo es schön ist, vielleicht auch nicht ungefährlich, und ihr segelt da irgendwo rein, geht dabei kaputt, wird der Sport vielleicht gefährlich oder ein anderer muss euch retten.
Mein Tip, sucht einen Anbieter, wenn Ausland, dann erreichbar. Je nachdem wo ihr wohnt. Richtung Osten, Polen, Masurische Seenplatte. Richtung Westen, Frankreich, Allier, Loire, Dordogne. Richtung Norden Schweden. Da kann man auch Boote mieten und bekommt Tips vom Vermieter. Ansonsten wäre eine Beschreibung was ihr gerne wollt, Natur, Kultur, viel paddeln, wenig paddeln, viel Ausrüstung mieten, keine Ausrüstung mieten, wieviel Leute seid ihr, also möglichst viel Information recht hilfreich. Dann könnte wir euch vielleicht auch sinnhaft weiterhelfen, mit Links und andere Tips. Ansonsten sind Bücher vom Conard Stein Verlag (Kanufahren) nicht schlecht als Einstieg, kostet nicht viel und es steht genügend drin um sich ein Bild zu machen.
ich kann Euch nur empfehlen zumindest einen Schnupperkurs zu besuchen, kost fast nix und macht sich auf jeden Fall bezahlt. Es ist einfach etwas anderes ob man sich 14 Tage irgendwie übers Wasser bewegt oder wenigstens die Grundlegenden Dinge kann und weiß. Es tut einem Abends nur halb soviel weh ;-) wenn man nicht mit einem viel zu langen Paddel fährt.
Wenn es nicht in der Ferne sein soll ist die Elbe sicherlich ein cooler Trip von der Tschechischen Grenze bis zum Meer. Ein wenig mehr Abenteuer aber auch lässig wäre die Weichsel (Wisla) in Polen bis in die Ostsee.
Ich kann Schweden (Dahlsland / Stora Le, Lelang) sehr empfehlen null Probleme ein Boot zu bekommen. Viele Lagerplätze. Wer drauf steht kann z.B. bei Scandtrack komplettes Packet buchen solo oder mit Fremden als Gruppe.
Russland oder Ex-UDSSR Gebiete ist sicher auch sehr spannend aber für Anfänger sicherlich nicht nur logistisch ein Problem. Ich täte es nicht.
Südeuropa ist sicherlich schön, Flussempfehlungen kann ich keine geben.
Es soll ja auch „Feuertaufen“ auf dem Wasser gegeben haben und „kann“ eine wertvolle Erfahrung sein. Viel Spaß bei der Planung, theoretischen Vorbereitung und gutes praktisches Gelingen, nicht nur auf den ersten Flusskilometern der Tour.
Gruß, Mike
„Jeder Mensch setzt sich Ziele, die seiner Entwicklungsstufe entsprechen.“ Emil Oesch
Moin, Kizilirmak ist grundsätzlich gar keine so schlechte Idee, hat nicht so viele Staubecken wie der Euphrat heute aber auch ein paar abenteuerlich zu um tragende Stellen, achtet mal auf die Höhenmeter. Die Landschaft ist wunderschön, die Anwohner sehr gastfreundschaftlich und zumindest 1973 gab es in dem Fluss unterwegs sehr schöne Forellen. An etwas WW-Know How kommt ihr nicht vorbei sonst werdet ihr viel Zeit dafür einplanen müssen um eurem Gepäck hinterher zu schwimmen. Im Sommer oft sehr flache Abschnitte aber noch paddelbar, im Frühjahr für mich zu gefährlich. Einige Abschnitte sind für mich nicht paddelbar gewesen, das mag durch die Stauseen heute auch anders sein. Der Torneälv ist noch ganz schön, mindestens 2 größere Umtragungen von aus der Erinnerung ca. 2km. braucht aber auch etwas WW Know How. Mittelmeer würde ich erst anfassen wenn etwas Erfahrung vorhanden ist, mindestens so 3-5 Jährchen regelmäßiges herantasten. Sonst wären die Rhone, die Donau, der Rhein oder die vielen Flüsse im Osten für den Anfang sicher machbar auch ohne Vorkenntnisse. Ich denke Spartaners Postings über den Osten wären da für mich schon wegen der gehaltvollen präzisen Information die erste Wahl und Landschaft, Flüsse, Menschen sind da oft noch beeindruckendes abenteuerliches Neuland für uns zivilisationsverwöhnten Mitteleuropäer. Der Typus der Flüsse dort ist für euch auch sicher am fahrbarsten. Die Wolga oder der Don sind wunderschön. LG Jürgen
Rhein und Donau sollte vielleicht etwas eingegrenzt werden. Der Rhein ist über die größte fahrbare Strecke Großschifffahrtsstraße mit kräftiger Strömung, Wellen etc., da sollte man schon wissen, was man tut, vor allem im offenen Kanadier. Ohne Großgewässererfahrung ist das eher lebensgefährlich.