Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Online-Wahltest gemacht: Welches Themen sind mir wichtig und wie stehe ich dazu. Als für mich passende Parteien wurde dann jeweils eine am rechten und eine am linken Rand genannt. Das hat mich einigermaßen irritiert...
Egal ob nach links oder rechts oder mal wieder zur Mitte ... die in der Volkskammer sitzenden Parteien bewegen sich immer in die Richtung, in der sie Mehrheiten vermuten, die ihnen mal wieder zum Sieg verhelfen sollen.
Nichtwählen ist auf jeden Fall die bescheurste Reaktion und nicht anderes als Selbstbetrug und Resignation. Jeder Büger hat auch eine gewisse politische Pflicht, auch über das Kreuzchen hinaus. Bedenkt, dass das System im Grunde immer noch offen ist und unsere Vorväter dieses mit ihrem Blut bezahlt haben. So unbefriedigend es auch sicher ist, wo bitte in der Welt läuft es denn wirklich besser? Und das der Alltag anders aussieht als gewünscht oder erträumt sollte auch jeder aus seiner Lebenswirklichkeit kennnen.
Wenn euch niemand der Etablierten gefällt, dann wählt doch zumindest Protest, wie die Italiener das zu grossen Teilen auch gemacht haben. Ob es dann besser wird, sei dahin gestellt, aber es zumindest ein deutliches Zeichen. Der deutsche Grillo heisst übrigens Martin Sonneborn und fährt mit seiner Partei "Die Partei" schon Jahre einen klaren Gegegnkurs zum Rest. Und im Gegensatz zu irgendwelchen extremen Parteien oder überhaupt nicht ernst zu nehmenden Parteien wie der Biertrinkerpartei, der Autopartei oder den jogischen Fliegern ist hier ein Protestwahl offenkundig.
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #35 Ich glaube, ein Grund für eine gewisse Zurückhaltung bei Protesten ist auch die Komplexität vieler Themen.
Bei der Komplexität der Themen denke ich immer an Frederick Soddy, englischer Chemiker, Nobelpreisträger der im vorigen Jahrhundert die Ursachen der Globalisierung von Armut erkannte:
die Problematik des Giralgeldes und vor allem der Geldschöpfung der Geschäftsbanken, die Problematik des Zinssystems und der damit verbundene Verschuldungszwang und die Problematik der Geldschöpfung in der Hand privater Zentralbanken (wie die 1913 gegründete FED).
Leider musste er wie (Volker Pisper) schmerzlich festellen: Sie kriegen in einer Demokratie keine Mehrheit für eine Politik, von der 90% der Bevölkerung profitieren würde
die Problematik des Giralgeldes und vor allem der Geldschöpfung der Geschäftsbanken, die Problematik des Zinssystems und der damit verbundene Verschuldungszwang und die Problematik der Geldschöpfung in der Hand privater Zentralbanken (wie die 1913 gegründete FED).
Genau das ist die Wurzel vielen Übels. Aber frag doch mal auf der Straße, wer weiß, wie Geld entsteht .... Ich wette 95% der Leute glauben da an eine Zentralbank und irgendwelche Zusammenhänge mit dem Bruttosozialprodukt, Gold oder sonst etwas.
Für den Anfang sei den Leuten Das Geldsyndrom empfohlen von Helmut Creuz Das ist ein Klassiker, aus dem Dirk Müller neben einer Vortragsreihe von Bernd Senf gerne zitiert. Wer daraufhin unser Geldsystem für das denkbar schlechteste hält, mag mit Margrit Kennedy eine spannende Reise zu Komplementär- und Regionalwährungen unternehmen Vortrag in Frankfurt, 2008/11 (Video)
Vor diesem Hintergrund wirken dann Politiker einfach nur noch lächerlich oder als Lügner, wenn sie dem Volk verkünden, die Staatsverschuldung ist hoch, wir haben über unsere Verhältnisse gelebt und müssen nun sparen. Man fragt sich dann einfach, sind die tatsächlich sooo blöd - was ich kaum glauben kann - oder belügen die ihre Wähler absichtlich???
Frank Schäffler (MdB) ist einer, der versteht wohin die Reise geht. Und im europäischen Parlament empört sich Nigel Farage. Manch anderem mag das Gutachten Rechtsfragen im Kontext der Abgeordnetenkorruption unangenehm sein. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat die Veröffentlichung verboten. Warum wohl?
Zitat von Tiefwasser im Beitrag #45Tja, Parteien sind doof, außerparlamentarische Bewegungen sind auch doof, Gewerkschaften sind erst recht doof, NGOs sind doof - und woran liegt das?
Antwort: Die Leute sind insgesamt und überhaupt doof. Wozu sich also noch den Kopf zerbrechen?
Wird schon seinen Grund haben warum ich Canadier meistens solo und nicht in der Gruppe fahre ... so muss ich mich nur um meine eigene Blödheit kümmern.
Wir haben durchaus die Regierung, die wir verdienen.
Ich mische mich nicht oft in politische Diskussionen, aber dem Obigen kann ich nur vollmundig zustimmen! Ausgezeichnet verwortet!
Wir hatten Landtagswahlen. Eine Stimme, in Zahen "1" !!! Stimme entschied über ein Mandat, öffnete völlig neue Möglichkeiten. Taktisch wählen ist dumm, verzerrt. LGW
Ich halte mich ja hier raus, aber diesen einen Satz möchte ich noch mal unterstreichen. Wenn jeder stur nach Parteiprogramm/bisheriger Leistung/Protestwirkung wählen würde, dann sähe das Ergebnis sicher ganz anders aus.
Zitat Ich hoffe. ...auf jeden Fall ist mir aufgefallen, daß ich am Ende der e-mails wieder "Grüße aus Kärnten" gerne hinschreibe. LGW
darfst Du gern, auch wenn das weniger von den Politikern abhängt.
Ich meinerseits war am letzten Sonntagabend doch positiv überrascht als im deutschen Fernsehen an erster Stelle wieder mal eine positive Schlagzeile aus der Schweiz gekommen ist. War in den letzten Jahren nun wirklich die Seltenheit. Noch mehr hat mich verwundert, wie (nicht nur) deutsche Politiker darauf reagiert haben. Das sollte man auch ausserhalb der Schweiz machen. Und ich denke mir, die wissen nicht was sie sagen. Diese "Abzockerinitiative" besagt nur, dass die Eigentümer (also Aktionäre) den Lohn der CEO und Geschäftsleitung absegnen muss. Auf die Politik übertragen würde dies heissen, dass die Steuerzahler (bzw Wähler)die "Diäten" der Parlamentarier / Regierung gutheissen müssten. Bisher wurden alle Abstimmungen über die Erhöhung der Parlamentarierentschädigung in der Schweiz abgelehnt.
viele Grüsse
Thomas
und nächstes Wochenende wird wieder Boot gefahren.......