Das war die kleinste aller Ausfahrten, eigentlich nur um ein Paddel zu testen. Dann wurde es aber richtig gut.
Cafi musste sich noch schonen, kam aber mit, um zu Fotografieren. Pünktlich verzog sich der Nebel und die Sonne ließ den Schnee, der noch von den letzten Niederschlägen auf den Bäumen hing, glänzen und glitzern wie im Wintermärchen. Gut, daß Cafi`s Fahrzeug Allradantrieb hat, sonst wäre der Anmarsch zum Wasser der Linsendorfer Schleife, einem Altarm der Drau nahe Annabrücke, recht mühsam geworden.
Easy der Einstieg, flüssig das Wasser, lustvoll das Paddeln, reizoll die Landschaft: so kam Cafi auf seine fotografischen, ich auf meine paddlerischen Kosten. Vom Steilabfall der Sattnitz im Norden, klang in unregelmäßigen Abständen das Grummeln und Krachen von Steinschlag herüber, offensichtlich taute die Sonne das Eis in der Wand aus Konglomerat an, was das beunruhigende Phänomen auslöste. Für uns nur akustisch beunruhigend, denn bis dort drüben waren doch einige hundert Meter Abstand.
Die Rolle als Model ist für mich eher ungewohnt, wenn es aber darum geht, mit dem Kanu den einen oder anderen Platz einzunehmen, also um Paddeln, finde ich es auch vor der Kamera ok. Dazu funktionierte die Kombination Kanu – Paddel formidabel!! Die Ergebnisse von Cafis Foto- Session seht Ihr am Ende des Berichtes.
Nach weniger als drei Stunden verließ die Sonne und uns bereits die Kraft. Beim Aufladen des Kanus unterbrach uns ein sonores Motorengeräusch: ein Papa machte mit seinen beiden Kindern eine Ausfahrt mit dem Schneemobil, der Schnee wirbelte, daß es eine Freude war! Mich wärmte inzwischen Tee, nein Chai, aus Cafis Thermoskanne.
Mein Auto zu wenden, war die größte Herausforderung des Tages: Rückwärtsgang rein, Gas, Einschlagen, Handbremse kurz anziehen, .. gekonnt wäre gekonnt, wäre ich nicht doch einige cm zu weit hinten gestanden. Durch Vor- und Zurückschaukeln bekomme ich das Fahrzeug wieder flott, Cafis Behauptung, mich tatkträftig durch Anschieben unterstützt zu haben, ist unbewiesen und wird mangels Zeugen ein Gerücht bleiben. So muss ich auch nicht eingestehen, daß ich diesmal Allradantrieb gut hätte brauchen können. Alles eine Frage der Philosophie, oder?
Jürgen, wir sind echte Glückspilze, was das Wetter betrifft. Einerseits weil südlich der Alpen viele Sonnenstunden sind, andererseits ist es natürlich einfacher, für ein paar Stunden ein Sonnenfenster zu nutzen. Wenn es nicht gelingt, ist auch einmal Nebel willkommen.
Danke für das Lob. es gebührt Cafi,dem Fotografen. Da ist er ( Ich habe hin und da zurückgeschossen. )
Moin Wolfgang, schöne Wintertour und Bilder. Und vor allen Dingen: Schnee satt und offenes Wasser! Hier im Norden liegt seit 2 Wochen nur "Zuckerschnee". Dafür frieren die Flussläufe schon wieder zu. Also irgendwie haben die "Bergvölker" einen besseren Draht zum Wettergott! Hier sieht`s meist ganz schnell so (siehe Bilder) aus und dann sitzt man auf dem Trockenen/Eis. Viele Grüße docook
Man habt ihr es gut! Aber passt auf, dass euch (bzw. den Paddelhersteller) nicht das Schicksal der Strickomis ereilt. Die Jack Wolfskin-Advokaten lauern überall
Nach dem die Herren der Modefirma gemerkt haben, dass sie einen nicht unerheblichen Image-Schaden erlitten haben, sind sie zurückgerudert.Ich glaube, ne Menge Outdoorer kaufen prinzipiell keine JW-klamotten mehr.
Sehr schöne Bilder, ein sehr schönes Boot und ein tapferer Fotograf bei traumhaft schönem Wetter!
Kaum zu glauben, gegenwärtig färbt sich der Himmel sogar in Hamburg blau und so ein greller Ball steht am Himmel und lässt den Schnee noch heller erscheinen. Unglaublich.
Viele Grüße Claus
P.S.: Diese Pfotenklamotten kommen (und kamen) mir nicht (nie) ins Haus.
Ob Dachs oder Wolf, das kann ein so ein Wolfskin-Advokat sowieso nicht unterscheiden. Für ihn sieht das zum Verwechseln ähnlich, und darum geht es ihm, um die "Verwechslungsgefahr".
Gruß Michael (vom 'Zurückrudern' ist bei mir nichts angekommen? Wurden den Omis die Anwaltskosten und alle übrigen Aufwendungen in dem Zusammenhang erstattet?)
"Frust, Unzufriedenheit, Neid," so eine dpa-Meldung lösen insbesondere Urlaubsbilder bei über einem Drittel der Nutzer Sozialer Netzwerke aus.
Vor dem Bericht, hatte ich mich selbst schon ertappt, dass Wolfgangs Bilder mich deprimieren - Frustrierend schön wäre vielleicht eine Umschreibung.
Also ich will mir in Zukunft Mühe geben zu den 2/3 zu gehören, die sich einfach nur daran erfreuen. Keine Unzufriedenheit mit den eigenen Ergebnissen, nur Ansporn. Kein Neid, warum auch ich gönne Wolfgang jedes tolle Bild, insbesondere da sie nicht aus Zufall, sondern durch Können entstehen.
Ich freue mich also auf weitere tolle Bilder aus den Alpen.
Gruß Andreas
@claus, aber die Paddelsocke da läuft man schon Gefahr, dass die mit Kleidung verwechselt wird.