Moin, Samstag, irgendwann mittags gehen wir in Langstedt auf`s Wasser, um die Null Grad also gut aus zu halten. Heinz, Lej und ich haben uns Dank Nobby und Roland viel Fahrerei erspart und starten in Roland´s altem Schlachtschiff, dem Bavaria Mustang aus Laminat. Heinz hinten, Lej in der Mitte und ich vorne. Ist lange her, dass ich im Canadier Angst bekommen habe, am ersten Busch, der uns bei ordentlichem Hochwasser den Weg versperrt, fehlt plötzlich nur ein hauchdünnes Härchen daran, dass unsere Wechselklamotten das erste Mal überhaupt auf Tour zum Einsatz kommen. Ein kleiner Schwall Wasser, mehr nicht aber ein total bescheidenes Gefühl danach. Heinz ist sonst tourerprobter Solopaddler, bei mir ist Lej der Steuerduffek vorne und ich sitze mit sehr wenigen Ausnahmen immer ganz hinten. Wir kommen uns vor wie absolut unsichere Anfänger, diese Konstelation ist mehr als Gewöhnungsbedürftig. Wir verpflichten Nobby, Seerettungshundestaffelmitglied Cajus und Roland zum "mit kurzem Abstand hinter uns her fahren", wir haben nämlich Sorgen, dass wir eventuel doch noch Lej`s Seepferdchenpatent in der Praxis auffrischen werden und zwei Bademeister mit apportierfähigem Rettungshund uns ein sichereres Gefühl vermitteln könnten. In Jerisbek machen wir unsere große Pause. Ein kleines Feuer gelingt uns nur durch die von Heinz mitgebrachten gewachsten Tampons und etwas Starterspähne. Lej´s vor Ort gesammeltes Brennholz ist pitschnass und qualmt erst mal ordentlich. Wie wir mit Bedauern feststellen müssen, haben irgendwelche Vollhonk`s das örtliche Torfklo mit Sylvesterkrachern gesprengt aber das gibts sicher nicht nur hier also Schäufelchen nicht vergessen. Außer mir drängeln alle langsam zum Aufbruch, jetzt, wo ich mich langsam wieder sicher fühle würde ich gerne ein dunkles Tourenende genießen. Durch die ungewohnt starke Strömung sind wir flotter als gedacht und machen an einer nicht zu unterfahrenden Brücke noch eine zusätzliche kleine Pause. Unterwegs entdecken wir neue Durchbrüche der hier im Oberlauf noch sehr stark mäandrierenden Trene, wir machen kleine Erstbefahrungen. Laut dem Gastwirt in Langstedt, er verwaltet die Schlüssel für die Einsetzstelle), sind wir die ersten Paddler dieses Jahr und wir müssen mit Hindernissen rechnen. Bis nach dem ersten Hinweisschild für Petersens Biwakplatz, geht alles gut. links sind schon die Ferienhäuser von Hüning zu sehen als ich vor uns eine Fichte quer übers Wasser liegend ausmachen kann. Mit etwas Mühe steigen Lej und Heinz aus, ich breche vom Kanu aus einiges Holz vom Baumteller ab, Heinz erledigt ein weiteres Hindernis was ich nicht erreichen kann vor dem Bug vom Ufer aus, währendessen ziehe ich an einer langen Feder einen ganzen Reiher aus dem Wasser, den Lej sofort für sich reklamiert. Endlich frei steige ich auf die Baumwurzel, zerre den Mustang durch und springe ins Kanu, ohne den stinkenden Reiher. Heinz gibt Lej und der stinkenden Leiche auf dem Weg zu den Fahrzeugen Geleitschutz durchs Dunkel der Nacht. Die letzten Kurven paddle ich solo wie auch Norbert und Roland zum Anleger. Ein wunderschöner Tag unter verlässlichen Paddelfreunden findet ein viel zu frühes Ende.
Moin, schöne Tour.Irgendwie bekomme ich nicht den Dreh nach Schleswig Holstein. Auch ist mir die Fahrerei für einen Tag paddeln+hin+zurück eher zu weit aber irgendwann bin ich dabei Viele Grüße docook
hättet ihr doch nem Chinarestaurant verkaufen können. Wo wir heute nachmittag gegessen haben, sah das auf dem Teller so ähnlich aus. Jetzt warte ich nur noch auf das Reiher(n).