Da bestimmt einige, mich eingeschlossen nicht nur Talfahrer auf Wanderflüssen im Canadier sind, sondern auch Bergfahrer, stellt sich für mich folgende Frage:
Achso! Hmm Man kann sich das ja meist nicht aussuchen. Außerdem hängt es für mich stark von Gewicht und Statur des Paddlers ab. Ich würde Grundsätzlich etwas nicht zu langes mit dennoch definierten Fahreigenschaften nehmen. In meinem Fall würde ich wohl meinen Flashfire (13') nehmen und ihn minimal hecklastig trimmen.
Der Twister (13') wäre bestimmt auch gut und verzeiht durch den höheren Rocker und geringeres Deadwood vermutlich eher wenn man mal den Winkel nicht ganz sauber trifft und bietet etwas mehr Volumen.
Für etwas mehr Gewicht oder größere Menschen würde ich nen Wildfire (14')nehmen. Für meine Statur wäre er mir aber etwas zu breit. Gerade wenn man gegen die Strömung paddelt finde ich es wichtig das Wasser gut zu erreichen und das Paddel mühelos vertikal führen zu können.
Eigentlich würde jedes nicht zu lange Boot mit ausgewogenen Eigenschaften passen dass auch halbwegs gut läuft. Meiden würde ich Boote mit zu viel eingebautem Geradeauslauf.
Nachtrag: Ohne groß eigene Erfahrung mit den Booten zu haben fallen mir für mehr Zuladung noch der SRT von Hemlock und der Osprey von Swift ein. Besonders der SRT sollte bei viel Gepäck eine gute Figur machen. Dazu könnte aber Jörg Wagner mehr sagen.
..kommt auf den Bach an. Wir fahren bei Tagestouren wo es geht erst flüßaufwärts, dann zurück. Sogar auf der Soca. Natürlich heißt es da auch hin und wieder aussteigen und ziehen, aber für den ersten Kontakt mit dem Bach ist das eine gute Einstimmung.
Auf der Drau, dem von mir am öftesten befahrenen Fluß hängt es ein wenig davon ab, wie die Schleusen an den Kraftwerken gesteuert sind. Manchmal ist es leicht, dann wird die Tour länger.
Anforderung ans Kanu: Leichtlauf, gut zu beschleunigen, daß man ins nächste Kehrwasser kommt, ausreichende Wendigkeit.
Der Raven ist zwar RX, läuft aber gut ( kein Oilcanning ) und ist der robuste, ideale Begleiter bei guter Zuladung.
Wenn kein Steinkontakt zu erwarten ist, verwende ich gern den Osprey, der ist nicht ganz so flach geschnitten, wie die meisten Flachwasserkanus, hat also mehr Reserven dreht gut, ist vielseitiger, läuft sehr neutral, macht Spaß.
Auch der Keewaydin 16 ist gut geeignet, ausreichend hoch und wendig, aber noch ein wenig weiter in Richtung Flachwasser.
Vor Jahren war das Boot meiner Wahl der Rendezvous. Wer die leicht kapriziösen Eigenheiten bewältigt, hat ein gutes Flußboot. ( Bin hin und wieder, aber nicht ungern, damit geschwommen )
Probiert habe ich auch den Super Nova RX, für mich für bewegtere Abschnitte gut. Der Mad River Guide war zwar neutral und einfach zu fahren, aber gegen die Strömung ein wenig zäh. So ging es auch mit dem Yellowstone 2, mit dem ich wegen Beladung ( ca 100 kg ) und seiner geringen Länge im falschen Kanu saß. Solo 14 fand ich ( aus gleichem Grund? ) deutlich zu zäh.
Independence, Merlin 2 mag ich, finde aber beide auf Flachwasser besser aufgehoben.
Argossy, Rockstar, ... bin ich zuwenig im fließenden gepaddelt, um was Abschließendes zu schreiben.
Einige hatte ich vergessen, Wildernes, ... vielleicht noch kurz zum Shearwater: Mit 16.2 Lãnge üerraschend wendig und vielseitig, verzeiht er auch manche Unachtsamkeit (wie auf der Mosoni Donau von einem Mitpaddler ausgetestet, als er an einem Baumhindernis hängenblieb, ohne zu kentern). Der höhere Aufwand zu Beschleunigen, kehrt sich bei steigender Zuladung bald um, zum Reisen ist das Boot auch gedacht. LGW
Also ich habe noch in keinem Solocanadier gepaddelt(und das waren schon eine Menge)mit dem man nicht gegen den Strom paddeln konnte. Limitierendes Element ist da zur Hauptsache halt die Gewässerfließgeschwindigkeit und die eigene Fitness.
Hallo Thomas! Damit hast Du natürlich absolut recht. Ich hatte die Frage eher so verstanden wie ein Boot aussehen soll dass sich ganz besonders dafür eignet. Für mich war es also eher eine theoretische Überlegung als die konkrete Suche nach einem Boot.
Gerade beim Paddeln gegen die Strömung ist meines Erachtens eine saubere Technik und Gefühl für das Wasser fast noch wichtiger als die Kondition. Wenn der Winkel nicht stimmt braucht man halt Kraft.
Gerade eben - bei einer meiner häufigen Neckarinselrunden - habe ich darüber nachgedacht, ob ich Bedarf an einem kürzeren Boot mit mehr Kielsprung hätte. Denn ich bin bei diesen Fahrten ja immer die Hälfte der Strecke (und die meiste Zeit) "bergauf" unterwegs. Wenn ich von Anfang an vom Bootshaus aus aufwärts fahre habe ich noch dazu eine kleine Schwelle zu überwinden, was ich gewöhnlich mittels Poling mache.
Bei beidem, Paddeln und Poling, wäre mir ein wendigeres Boot gar nicht lieber. So eins brauche ich um mit und aus der Strömung heraus schnell in ein Kehrwasser zu kommen. Mit einem langen eher geradeaus laufenden Boot kann ich gegen die Strömung eher Geschwindigkeit aufbauen und kriege ("von unten" kommend) jedes hinreichend große Kehrwasser, in dem ich mich ausruhen kann.
Nein, meiner Erfahrung nach spricht beim Flussaufwärts fahren viel für ein schnelles langes Boot - wer Poling betreibt ist zusätzlich dankbar, wenn das Boot breit genug ist.
Hallo an alle, habe den Vergleich mit einem Sundowner 17 und 18 zum Am. Traders WC Algonquin oder anderen schönen Kringel und Wellenbooten auf dem Rhein gemacht. Eindeutig leichter bergauf ging es mit den beiden Sundowndern, da diese asymetrisch, schmal und leicht sind, sowie recht stur den eingeschlagenen Kurs gegen die Strömung halten können. Nur aus der Strömung abweichen darf man da nicht, also schön auf Kurs halten. Es gibt noch eine ganz andere Herausforderung. Im Kehrwasser bergauf fahren, bedeutet auf Steine am Flussrand oder Buhnen oder an Angelschnüren hängen zu bleiben oder außen herumfahren. Das bedeutet wieder den Winkel verändern und mehr in die Flussmitte zur Hauptströmung fahren. In beiden Fällen hilft ein schlanker schneller Geradeausläufer mehr als andere Lastboote. Also was gut für flussab zu fahren ist, ist nicht gleich gut für flussauf. Gruß Algonquin Klaus
.... flott, leicht zu beschleunigen, etwas Kielsprung zur feinen Linienwahl, neutrales gut beherschbares Fahrverhalten - ist für mich zum Bergwärtsfahren gut. Nur mit Speed gegen die Hauptströmung ist zu kräfteraubend. Sorgfalt beim Flusslesen ist auch bei scheinbar gleichmäßig fliessenden Bächen wichtig. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Bootsmodellen kommen in kleineren Gewässern schnell zur Wirkung. Beim Schnuperpaddeln auf der Lavant, ( ca. 10 bis 15 mal im Jahr ) ist flußaufwärts schön abgestuft von Kanumodell zum anderen, an immer je demselben Schwall - 3 stufig- Schluss mit Paddeln, dann heisst es aussteigen und ziehen. Bei Tandems, mit wechselnden Besatzungen annähernd dasselbe. Schade, daß ich keine Statistik führe. Bei einer Ausfahrt auf der Drau, 14 km gegen die Srömung von Annabrücke bis Ferlach, war auf den letzten Kilometern in der Hauptströmung nicht daran zu denken Höhe zu gewinnen.. Von Kehrwasser zu Kehrwasser sehr wohl. Nach einer ausgiebigen Erholungspause und Stärkung am Ziel, rechnete ich damit, daß Detlev oder Ewald vorschlagen würden, mit Taxi oder ähnlichem die Autos zu holen. Nichts desgleichen. In stockfinsterer Nacht, im November ist der Tag entsprechend kurz, stiegen wir in die Kanus und fuhren zurück. Das war eine meiner ersten und schönsten Ausfahrten im Soloboot, damals ein TV Rendezvous. Bis irgendwann, am Wasser, W
Ps. Auch das richtige Paddel und passende Paddellänge sind, besonders wenn ein paar schnelle Schläge nötig werden wichtig. Ich habe dann gern ein Reservepaddel mit etwas aderer Länge dabei. Hat sich für mich auch im WW in der Viper bewährt.
Interessante Boote ,Meinungen und Erfahrungen. Danke dafür.
Ich glaube gegen den Berg zu paddeln auf dem Wasser in Richtung Quelle oder einen Berg zu besteigen im wahrsten Sinne des Wortes oder zu erwandern ist eine schöne Herausforderung und Erfahrung. Die Kehrwasser sind die Basis der Besinnung, auch um wieder Kraft zu schöpfen. Zumal ergeben sich verschiedene Ansichten und Perspektiven der Natur die an einem vielleicht beim Talfahren verloren gegangen sind. Ein Boot zu prüfen wie es sich gegen den Strom verhält, ist ein Parameter der auch etwas Gewicht vermag. Herausforderungen Talwärts gibt es sicher genug, zumal ich Anfänger bin, Stromaufwärts kraftraubender, natürlich im Bereich des Möglichen, um nicht den Spaß zu verlieren und um dazuzulernen. Ein Paddel oder ein Reservepaddel was auch fürs Bergfahren einsetzbar ist, daran habe ich noch nicht gedacht.
Gruß Mike
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“ (Laotse, chin. Philosoph, 4 - 3 Jhd. v.Chr.)
ich zähle mich auch zu den begeisterten Bergkanadierfahrern, weil man so ohne großen Aufwand einen Tag auf dem Wasser verbringen kann. Gerade wenn man mit Frau oder Kindern unterwegs ist, kamm man sich mal für kurze Zeit abseilen und hat einen riesen Spaß dabei. Momentan benutze ich dazu einen "dagger sojourn", der bis auf das Kehrwasserfahren alle Anforderungen gut erfüllt. Je leichter und schnittiger ein Kanu ist, desto besser fährt es gegen die Strömung. Ich nehme immer zwei Paddel mit, ein Bentshaft und ein altes etwas längeres Paddel, mit dem ich mich auch mal von Felsen oder Kies abstoßen kann. Das erspart mir bei starker Strömung das Aussteigen. Es ist erstaunlich welche Stellem man mit ausgefeilter Technik und Lesen des Wassers nach oben befahren kann. So bin ich zum Beispiel die Verdonschlucht entgegengesetzt vom Stausee bis zu "faulen Loch" nach oben gepaddelt. Das hat mir fast mehr Spaß gemacht, als die Schlucht von oben her zu fahren. Man empfindet jede Stelle wesentlich intensiver und der Nervenkitzel entfällt, weil man jede kritische Stelle bereits genau von unten gesehen und abgespeichert hat. Beim Bergauffahren kann man sich auch viel mehr auspowern und ist wesentlich motivierter, man hat auch den Vorteil, dass man jederzeit die Tour abbrechen kann, oder schwächere Paddler schon früher umdrehen können.
Falls noch jemand einen Geheimtipp fürs Bergaufpaddeln hat, kann er den ja mal posten.
In meiner Region (Fulda) sieht es eher übel aus, weil die Flüsse meistens zu wenig Wasser haben. Der nächste Spot ist für mich die Mainschleife bei Volkach, es ist zwar kein Wildwasser, aber es sind ein paar hohe Schwälle und angedeutete Stufen vorhanden.
Hallo an alle, es ist sicher ein Unterschied, ob ich am Rande des eingefassten Rheinbettes bergauf fahre oder auf einem Kleinfluß mit Kehrwassermöglichkeiten. Ebenso wie viel Wasser der Fluß gerade führt. Somit kann die Wahl des Bootes unterschiedlich sein und die Möglichkeit voran zu kommen von unmöglich bis leicht möglich schwanken, Gruß Algonquin Klaus
Grundsätzlich ist es doch so, dass Canadier für Flussreisen in beide Richtungen konstruiert worden sind. Es mag Strömungssituationen geben (Stromschnellen, Schwallpassagen oder Hochwasser führende Flüsse), in denen das Paddeln gegen den Strom nicht möglich ist. Das sind aber Ausnahmesituationen in denen getreidelt oder portagiert werden muss. In Grenzfällen kann man noch Hilfstechniken wie Poling betreiben um Strömungshindernisse, in denen mit dem Paddel nichts mehr auszurichten ist, zu überwinden.
Im Regelfall sollte allerdings mit Canadiern gegen die Strömung angepaddelt werden können. Das fällt auf Kleinflüssen nicht unbedingt leichter als in den Uferzonen größerer Gewässer. Naturbelassene Flüsse ohne eingefasste Ufer begünstigen das Flussaufwärtspaddeln natürlich erheblich weil strukturierte Ufer Ruhezonen bieten.
Die meisten von uns sind - was das Flussaufwärtspaddeln angeht - ein wenig aus der Übung weil wir uns daran gewöhnt haben, mit Autos anzureisen, ein Fahrzeug flussabwärts abzustellen oder - im besten Fall - eine Bahnstrecke oder - noch besser - ein Fahrrad für die Rückkehr zum Auto in Anspruch zu nehmen. Wer sich diesen Luxus mal verkneift und zurück zu den Basics will bewegt sein Boot - vor der Abfahrt - stromauf. Das ist eine gute Übung, der sich mancher von uns durchaus etwas häufiger befleißigen sollte.
Beim Lesen dieser Zeilen fällt mir gerade wieder ein, wie ich mit einem Bekannten im Tandem die Altmühl stromaufwärts gepaddelt bin. Das klingt jetzt recht einfach, aber auch die Altmühl hat stärker strömende Stellen, die dazu noch recht flach sind. Mit Paddeln hatten wir wenig Erfolg, weil wir kaum die Hälfte des Blattes eintauchen konnten, was zu wenig Vortrieb brachte. So haben wir uns stellenweise von einem Krautteppich zum Nächsten mit den Paddeln geschoben.
Wie hätte das mit Poling gehen können? Gibt es das, Poling im Tandem? Habe ich noch nie gesehen. Ich könnte mir vorstellen, daß der Hintermann "polt", während der Bugmann mit dem Paddel die Richtung unterstützt. Axel, was meinst du?
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Klar, beides geht: einer der mit der Polingstange von hinten voran treibt während der andere lenkend oder faulenzend im Bug sitzt oder beide, die stehend mit Stangen stochern. Ich habe das noch nicht probiert und würde dafür einen warmen Tag und wenig verblocktes Wasser wählen weil das eine ambitionierte Koordinationsübung ist bei der anfangs mit dem einen oder anderen Ausfallschritt ins Wasser gerechnet werden muss.
Die Idee mal ein paar Tage die Altmühl hinauf zu paddeln und zu stochern hatte ich auch schon mal. Wie ist denn in diesen verkrauteten Abschnitten der Flussgrund beschaffen? Ist da viel Schlick oder eine Kiesschicht?
Hi, im Heimatland des Poling, Maine und den nördlichen Neuenglandstaaten war die Kombination "Poling (im Heck) und Paddeln (im Bug)" durchaus üblich, und wir praktizieren das auf unseren Allagash-Trips als ganz reguläre Methode, auch Tandem-Poling ist üblich und je nach Gewässer und verwendetem Bootsmodell auch sehr wirksam, hierbei bewähren sich die 20 E.M. White-Modelle ganz hervorragend. Jörg Wagner
o.k. dann ist meine Frage zur vollsten Zufriedenheit beantwortet.
Dazu
Zitat von AxeI im Beitrag #17..... Die Idee mal ein paar Tage die Altmühl hinauf zu paddeln und zu stochern hatte ich auch schon mal. Wie ist denn in diesen verkrauteten Abschnitten der Flussgrund beschaffen? Ist da viel Schlick oder eine Kiesschicht?
kann ich nur sagen, daß wir mit den Paddeln nicht auf den Flußgrund gekommen sind, so dicht war das Kraut. Man konnte sich gut voranschieben und auch ausruhen, da das Boot satt auflag.
Kannst du mir eine Polingstange borgen und nimmst mich mit, wenn du es versuchst? Bin zu jeder Schandtat bereit.
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Zitat von AxeI im Beitrag #17Die Idee mal ein paar Tage die Altmühl hinauf zu paddeln und zu stochern hatte ich auch schon mal. Wie ist denn in diesen verkrauteten Abschnitten der Flussgrund beschaffen? Ist da viel Schlick oder eine Kiesschicht?
Hi,
Axel tu das nicht. Die großen Krautbetten der Altmühl (genauer gesagt: Teichrosenteppiche) sind wichtige Rückzugsgebiete für Wassergeflügel und Fische, die sollten möglichst unbefahren bleiben, zumal der Fluss sowieso schon an der Grenze des Belastbaren befahren wird.
Und das bringt mich auf den zweiten Punkt: Du hättest oft heftigen Gegenverkehr, zu einem Teil ohne jegliche Paddelerfahrung quer über den Fluss zickzackend...