Hallo, irgenwo im alten Forum habe ich schon mal etwas zum Thema gefunden, aber so richtig schlauer bin ich damals nicht geworden. Ich möchte zwei zusätzliche Einhängesitze bauen, damit die Kinder gut sitzen können, der Süllrand aber nicht angebohrt werden muss. Über die Konstruktion habe ich schon relativ genaue Vorstellungen. An der Sitzrahmen sollen Alubügel, mit denen ich die Sitze dann einhängen kann. Worüber ich mir völlig unklar bin ist das Material des Geflechtes. Gurtbandsitze scheinen einfach zu bauen zu sein, passt vom Stil her nicht ganz perfekt zum Holzsüllrand und den anderen schon eingebauten Sitzen. Das ist allerdings nicht sehr tragisch, man kann ja auch helles Gurtband nehmen. Wenn es aber kein Problem ist Flechtbandsitze zu bauen, würde ich lieber Flechtbandsitze bauen. Aber über die Art und das Material habe ich keine Ahnung. Hat da schon jemand Erfahrungen? Bei ebay gibt es fertige Geflechte. Aber wie werden die mit dem Holzrahmen verbunden? Danke für die Hilfe!
Hallo Ralf! Für meine beiden Jungs habe ich zwei Einhängesitze gebaut. Zunächst habe ich versucht, Aluprofile zu biegen. Das Profil aus Aluminium war aber zu spröde und zu biegsam. Also habe ich 4 Edelstahlprofile (5mm) pro Sitz gebogen. 2 90-Grad-Winkel. . Die Profile wurden durchgebohrt, die Löcher so erweitert, daß die Schraubenköpfe anschließend versenkt sind. Um den Süllrand zu schützen, wurden Stücke eines Fahrradschlauches über die Profile geschoben. Dies hat auch den Effekt, daß der Sitz nicht rutscht und man sich nicht verletzt. Als Sitz dient ein Brett, das mit Bootslack gestrichen ist. An jede Ecke des Sitzes wurde eines der Z-förmigen Profile geschraubt. Die Konstruktion ist so stabil, daß sich auch ein Erwachsener sicher fühlen kann. Die Sitzoberfläche sollte aber nicht zu glatt sein, da man sonst zu sehr rutscht. Ein Flechtsitz ist bestimmt besser. Solche Flechtungen können paßgenau von einem Polsterer hergestellt werden. Mein kleiner Sohn meinte, man könnte den Sitz umdrehen und hat beim Picknick ein Tischchen. Gib die Paddelsucht weiter! Martin Dull Knife
Ich glaube schon mal in verschiedenen Baumärkten ein Geflecht-für Heizkörperverkleidung- gesehen zu haben, aber was das für ein Material ist, keine Ahnung. Ein frohes Suchen u. Finden wünscht harry
Hallo Vorgefertigtes Rohrgeflecht ist relativ einfach anzubringen. Dazu muß der Sitzrahmen 4 umlaufende Nuten haben, in die das Gerflecht mithilfe eines Keders eingeklebt wird, haltbarer ist aber, speziell beim Eigenbau, ein Gurtbandgeflecht. Jörg Wagner
Hallo, erst einmal vielen Dank fürs mitdenken. Die Variante mit dem Brett ist ja echt einfach. So einfach kann man ja gar nicht denken. Die Idee mit dem Fahrradschlauch gefällt mir auch, ich würde aber trotzdem noch etwas Schaumstoff oder so dazwischen legen. Ich werde mich für das selber flechten entscheiden. Habe mir ein Buch besorgt, indem etwas über Stühle flechten steht. Das müsste eigentlich hinzubekommen sein und ist sicherlich stabiler als eingeklebtes Gewebe weil es einfach besser gespannt werden kann beim Flechten. Das Stuhlflechtrohr bekommt man bei ebay, kostet auch nicht die Welt. Wenn es denn klappt werde ich mal ein Bild reinstellen. Aber alles mit der Ruhe, der Winter ist lang... Gruß Ralf
das Stuhlflechtrohr ist sicherlich gegen Wasser anfälliger als Gurtband. Ich persönlich würde Gurtband bevorzugen, gerade für Kinder. Die rutschen doch etwas mehr drauf rum als Erwachsene. Wenn Du auf Geflecht stehst, schau Dir mal die Sitze an, die Nova Craft hat. Die sind geflochten, aber mit Reepschnur. Sieht gut aus und ist sehr stabil.
wenn ich mit den Kindern unterwegs bin haben wir auch immer jede Menge Proviant dabei. Deshalb habe ich statt "Einhängesitz" eine "Einsetzkiste" mit Sitzdeckel gebaut. Mithilfe einer Pappschablone habe ich sie genau an den Kanuboden angepasst. Weil ich einen Alukanadier habe mußte ich keine nennenswerten Schutzmaßnahmen zur Schonung des Kanubodens einbauen - zum Schutz des Proviants vor Wasserschäden sollte der Kistenboden allerdings einige Zentimeter über dem Kanuboden "schweben" - einige dünne Holzleisten können Abstand halten und so geformt werden, dass die Innenseite des Kanus keine unnötigen Kratzer kriegt. Den Sitzdeckel schützen bei mir zwei lockere Seile vor dem Herausfallen - an ihnen kann ich die Kiste auch gut ins Boot setzen und herausnehmen - wenn sie noch länger wären könnte damit die Kiste an der mittleren Querstrebe festgebunden werden. Wasserdicht ist die Kiste selbstverständlich nicht. Aber auch sowas ist machbar. Wenn die Kiste nicht im Boot ist, lagern in ihr übrigens die Schwimmwesten der Kinder, Angelzubehör, Sonnenschirm (für den Hund) und allerlei andere Kleinigkeiten, die die Kinder gerne dabei haben.
Hallo Axel, das ist ja noch mal ein interessanter Gedanke, ein Wanigan. Nach einigem überlegen habe ich mich aber gegen so ein Teil entschieden, ein wichtiger Grund ist wohl der, dass die Materialbestellungen für meinen Flechtsitz schon abgegeben wurden. Dann scheint mir der Arbeitsaufwand für so ein Wanigan doch recht hoch zu sein. Das wäre allerdings nicht so wild, der Winter ist ja lang. Aber der wichtigste Grund ist der, dass wir uns gerade für viel Geld einen schönen leichten Kanadier gekauft haben, den ich locker alleine über Portagen tragen kann. Es wäre wohl nicht so geschickt, diesen Gewichtsvorteil des Bootes gleich wieder mit dem Nachteil eines Wanigangewichtes wettzumachen. Wir wollen ja im nächsten Jahr wieder mit den Kindern in Schweden auf Tour und da scheinen mir leichte Einhängesitze, die die Kinder auch selbst tragen können doch praktischer als so eine große Holzkiste. Wenn wir nur auf unserem Haussee unterwegs wären, dann wäre das wohl eine Überlegung wert. Danke für die Anregung
Habe übrigens zum neuen Boot auch ein paar Paddel gebaut! Allerdings aus laminiertem Holz, du baust ja wohl eher aus einem Stück?
So ein Wanigan hatte ich auch schons ins Vesier genommen. Ich wollte ihn aus einem großen Stück Styropor formen und anschließend mit Holz verkleiden. Damit dann nicht nur ein großer Auftriebskörper im Boot hängt wollte ich unter der Sitzbank ein paar große Löcher in den Schaumstoff bohren und dort den Kocher, Werkzeug, kleinkram etc. unterbringen. Auf Portagen sicher nicht so günstig, aber ich trage mein HolzBoot eigentlich nie, Portagen nehme höchstens mit `nem Bootswagen... ´
Mein Wanigan (das erst seit einigen Tagen ein solches ist weil ich ja nicht ahnen konnte, das diese nordwestamerikanischen Eingeborenen sowas schon vor mir erfunden haben) ist aus dünnem Sperrholz - das ist einigermaßen leicht und die Kinder können es prima - jedes an einem Griff - durch die Landschaft tragen. Inzwischen habe ich ein wenig weiter recherchiert und stoße auf Berichte von Kunststoff-Wanigans, die man wohl in den USA früher kaufen konnte (die hatten allerdings wohl eher eine rechteckige Form). Wer es leicht mag kann sowas ja angepasst an sein jeweiliges Boot selber bauen und wasserdichte Schraubdeckel einsetzen - dann hat man einen belad- und -sitzbaren Auftriebskörper, der ja wohl irgendwo in Bootsmitte am Joch oder der Querstrebe so befestigt werden kann, dass er nicht rausfällt wenn das Boot kentert (das sollte es mit Kindern nicht tun, tuts aber gerade dann leicht, wenn die Racker wild rumturnen).