ich möchte im August (32 KW) eine Woche lang die Oberweser von Hann. Münden bis befahren. Zur Vorbereitung studiere ich den Jübermanschen Tourenatlas 4. Hier habe ich außerdem eine hilfreiche Liste gefunden. Dort wird in Heinsen und in Brevörde auf eine "Kanu-Treppe" hingewiesen. Weiß jemand, was damit gemeint ist? Anderswo habe ich gelesen, dass eine 'Kanu-Treppe' eine 'Bootsrutsche' ist. Die wären aber doch bei Jübermann verzeichnet, oder?
Vielleicht noch eine Frage an diejenigen, die auch mit Hund im Canadier unterwegs sind: Würdet ihr in Hameln mit Hund und Gepäck die Rutsche runter fahren oder doch umtragen?
Freue mich auch sonst über hilfreiche Tipps und Ratschläge!
Hallo lune, mit Kanutreppen sind in diesem Fall Ausstiegstellen in Treppenform gemeint. Die Bootsrutsche in Hameln geht bei ausreichend Wasser auch mit 10er Canadiern, ein normaler 2er sollte ohne Probleme herunterkommen. Aber besser vorher besichtigen! Ein paar Liter Wasser im Boot sind bei Bootsrutschen aber ganz normal. In einer Woche kommt man ohne Probleme bis Bremen, hat dann aber recht wenig Zeit, sich mal ein wenig umzusehen. Ich persönlich finde 3-5 Paddeltage von HaMü bis Hameln und dann 2 Tage bis Minden für richtig. Dazu ein Pausentag in Hameln, für "sightseeing". Ebenso in Minden, und, wenn man es noch nicht kennt, in HaMü. Ab Minden wird die Weser meiner Meinung nach langweiliger, da reichen 3 Tage für die Mittelweser bis Bremen. Für Bremen sollte man 2-3 Ruhetage einplanen, bevor man in 2-3 Tagen nach Bremerhaven weiterfährt (Achtung, Seeschifffahrtsstrasse, Großgewässererfahrung nötig, vor Allem im Canadier!). Grüße, Skua
Danke für die Antwort Skua, habe gerade meinen Fehler gesehen: bis "Minden" sollte es oben heißen. Für die Strecke Hann. Münden bis Minden plane ich sieben (Paddel-)Tage und hoffe, mich dabei nicht zu verheben. Sonntag Anreise nach Hann. Münden, Montag ins Boot und am folgenden Sonntag lasse ich mich in Minden per Auto abholen - übrigens nach Bremen, wo ich wohne . Die Rutsche in Hameln habe ich mir auf you tube angeguckt - ich würde da gerne runter fahren, bin aber nicht ganz sicher, ob mein Hund nicht versuchen würde rauszuspringen. Viele Grüße lune
Hallo Lune, im Jahr 2008 habe ich mal im Solocanadier, 15 Fuß, das Silbene Weserwanderabzeichen geschafft - 300 km in einer Saison, Ha-Mü. bis Barme bei Dörverden. Bis Minden in 7 Tagen muss bequem zu machen sein. Nach meinem Fahrtenbuch hatte ich folgende Etappen:
1. Ha-Mü bis Beverungen, 53 km in 7 Stunden incl. 1 Landpause und zwei Treibpausen, Quartier beim Kanu-Verein WSV, 2. Beverungen bis Grave, 47,6 km in 8,5 Std. incl. 1 Landpause und Treibpausen, Quartier auf dem kleinen Campingplatz, empfehlenswert weil klein und leise, Straße weit weg, 3. Grave bis Hameln, 35 km in 6.5 Std. incl. Pause, Quartier beim KC HM, bewirtschaftet, 4. HM bis Rinteln, 28,7 km in 5,75 Std. incl. Pause und das eine Wehr, Quartier beim Ri. KC, bewirtschaftet, 5. Rinteln bis Minden, 40 km in 6,5 Std. incl. Pause, mehrere Quartiere, Unterbrechung, im Herbst Fortsetzung, deshalb nur noch am Rande: 6. Minden bis Camping Lahde, 10,5 km in 2 Std. 7. Lahde bis KSC Stolzenau, 29,5 km, 2 Wehre, 7,75 Std. 8. Stolzenau bis KC Nienburg, 26 km, 1 Wehr?, 6,33 Std. 9. Nienburg bis Barme, 37 km, mit 2 Pausen 8 Std.
Wenn Du Minden von Montag bis Samstag schaffen willst, ist das machbar. Dann musst Du wohl nur andere Quartiere wählen. Und es bleibt vielleicht Zeit für die schönen Stadtkerne von Karlshafen oder Höxter oder Bodenwerder. Gut schlafen kann man bei den Kanu-Vereinen, auch günstig und manchmal mit Restauration. Daneben gibt es die zahlreichen kommerziellen Campingplätze. Alle Angaben im Jübermann-Atlas sind noch richtig. So kann man auch im Laufe des Tages immer umplanen.
Alle Bootsrutschen habe ich auf Wunsch der Daheimgebliebenen umtragen. Dafür durfte ich alleine los, was z. B. in Sicherheitsschulungen schon kritisiert wird. Die Umtragungen der Bootsrutschen war für mich immer auch eine Pause. Fand ich o. k. so. Die Bootsrutsche in HM ist vom Ansehen recht flott und führt auf eine Steinmauer zu. Ob das ein guter Hund mitmacht, kann ich nicht sagen.
Ich wünsche Dir viel Spaß, nette Begegnungen, schönes Wetter und Südwind Thomas
Hi Thomas vielen Dank für Deine Antwort. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass noch jemand antwortet...Die Oberweser scheint wohl nicht sooo prickelnd zu sein. Oder ist schon alles gesagt? Für mich ist es jedenfalls sehr aufregend. Die erste 'lange' Tour eben. Ich werde berichten, wie es mir (und dem paddeltechnisch schmarotzenden Hund) ergangen ist. Immerhin tragen wir beide Schwimmwesten, weswegen ich schon einigen Spott zu ertragen hatte... Viele Grüße lune
ich bin die Weser schon 10 x gepaddelt,weil sie eine angenehme Strömung und malerische Kleinstädte hat. Einen halben Tag zu paddeln reicht vollkomen aus, es ist aber zweckmäßig früh aufs Wasser zu kommen. Meine Stationen sahen wie folgt aus: -HaMü - Bad Karlshafen, Weserbogen - Heinsen, einsamer Zeltplatz - Hameln, interessanter Kanuclub - Rinteln, nettes Städtchen - Minden, mehrer KC mit Zeltplätzen - Stolzenau
Ab Minden ist das Paddeln mit Arbeit verbunden, bei Gegenwind hat es selbst im schlanken Einerkanadier keinen Spass mehr gemacht. Ich bin schon um 5 Uhr los um den Wind zu vermeiden, der so gegen 10.00 h eingesetzt hat.
Die Bootsrutsche in Hameln halte ich für ungefährlich, wenn man in die kniende Position geht und das Kanu nicht kopflastig trimmt. Den Hund kann man linls rauslassen und später wiedereinladen.
An alle: Als (im Moment letztes) würde ich mich noch über Tipps freuen, was Pausen und Stadtbummel angeht. Ich muss ohnehin Pausen machen, nicht zu letzt, damit der Hund zwischendurch Bewegung bekommt. Meine Fragen: Wenn ich den beladenen Canadier 'parke', muss / kann ich Vorkehrungen gegen Diebstahl treffen? Ist es sicherer, für die Pausen bei Kanu-Clubs festzumachen? Lasst Ihr Eure Boote aus den Augen?
Moin Lune, Du paddelst entlang der Deutschen Märchenstraße auf unserem einzigen ganz deutschen Strom, geprägt von vielen zu besichtigenden Schlössern und malerischen Fachwerkdörfern, durch eine der schönsten Landschaften. Die Grimmbrüder haben hier den Großteil ihrer Geschichten gesammelt. Am Startort gibt es einen netten Kanuklub, wo Du nach Absprache, dein Auto stehen lassen kannst auch architektonisch ist Hannoversch-Münden ein Juwel. Kloster Corvey liegt mit kleinem Anleger talwärts linksseitig an der Weser und lädt mit seiner bekannten Bibliothek und anderen schönen Dingen zu einer Besichtigung ein, hier hat auch Hoffmann von Fallersleben gewohnt (Deutschlandlied). Ein orthodoxes wie auch evangelische weitere Klöster laden zum Besichtigen ein. Vorsichtiges Wild Zelten ist machbar, in Polle gibt es einen schönen Campingplatz mit Berufsfischer und täglich frisch geräuchertem Fisch. Zu Reisegeschwindigkeiten kann ich nicht viel Brauchbares sagen, bin mit Kindern unterwegs, bis Minden rechne ich 10 Tage. Die Weser bis Bremen weiter ist einsamer und nicht minder schön. Wind kann dich, mit ordentlichem Düseneffekt auch schon bei Karlshafen in die Knie zwingen also überall treffen. Windzugewandte Uferseite paddeln und alles ist halb so schlimm. Mir ist an der Weser noch nie etwas geklaut worden, manchmal habe ich Anlieger auf Campingplätzen oder privat darum gebeten, ein Auge aufs Kanu zu werfen aber auch mal das Boot sich selbst überlassen, war bei uns unproblematisch, eine Garantie wird Niemand geben können. LG und eine schöne Tour Jürgen
Ich bin an der Weser geboren und (nach dem 4. Schuljahr) im Land Bremen zur Schule gegangen. Ich kann mich an kaum eine Klassenreise erinnern, die uns nicht ins Weserbergland geführt hätte . Später habe ich ein paar Jahre in Göttingen gewohnt und von dort die weitere Umgebung erkundet - von daher kenne ich die kulturellen 'Kracher'. Trotzdem möchte ich mir auch jetzt Zeit nehmen für den ein oder anderen Stadt-/Dorfbummel. Aber Museen, Klöster und Schlösser werde ich dieses Mal auslassen. Da, wo ich übernachte (C-Plätze, Kanu-Clubs) mache ich mir überhaupt keine Sorgen um Boot und Ausrüstung. Aber u.a. in Karlshafen, oder Rinteln würde ich gerne rasten und lustwandeln (oder essen gehen), wie sieht es da aus?
Heute war hier das Wetter besser als erwartet, und ich habe das Boot zum ersten Mal mit dem vollen Reisegepäck beladen gepaddelt. War überrascht (und erleichtert), wie gut das geklappt hat. Die Willow Wisp verträgt in jeder Hinsicht mehr als ich gedacht hatte! Und der Wind, das habe ich heute gemerkt, stört mich mit Gepäck viel (!) weniger.
Hallo Lune, in Karlshafen kannst Du Dein Boot am rechten Ufer innerhalb des Campingplatzes liegen lassen. Leute fragen, ob sie ein Auge darauf haben. Es gibt dort auch einen Steg, wo die "Kommerziellen" ihre Gruppen in Empfang nehmen. Wenn von denen einer da, einfach fragen. Rinteln ist für uns immer ein Schlafquartier. Von daher wird der Kanu-Verein angelaufen. Hier aber auch nur Pause zu machen ist möglich. Direkt vor dem Verein stehen Dauercamper, die auch Vereinsmitglied sind. Die haben auch mal ein Auge auf das Boot, denn die Gelände gehen ineinander über. Hat aber wohl nichts mit dem offiziellen Campingplatz zu tun, der dahinter liegt. In beiden Orten geht es über die Brücke in die Altstadt. Weiterhin viel Spaß und Südwind wünscht Thomas
"Die Oberweser scheint wohl nicht sooo prickelnd zu sein. Oder ist schon alles gesagt?"
Sorry, die Aussage hatte ich missverstanden.
In Karlshafen gibts in der Innenkurve zumindest einen Campingplatz mit Aldi in unmittelbarer Nähe, der hübschere Stadtteil mit mehreren Lokalen, liegt auf der anderen Seite. vor ein paar Jahren gab es da die Möglichkeit zum festmachen. LG Jürgen
Moin, moin ich hab's gemacht - meine erste große Gepäcktour! 203 km in sieben Tagen! Die Etappen waren: Hann. Münden - Gieselwerder - Beverungen - Holzminden - Bodenwerder - Hameln - Rinteln - Minden. Die beiden ersten Tage hat es nachts jeweils heftig geregnet. Danach war das Wetter okay - gutes Padelwetter. Am zweiten Tag hatte ich mit starkem Wind zu kämpfen, insbesondere von kurz vor Karlshafen bis hinter Würgassen. Hier kamen auch noch ziemlich hohe Wellen dazu. Abends in Beverungen hörte ich, dass tagsüber etliche Paddler gekentert wären... auch Gruppencanadier darunter. Die Wellen hingen offensichtlich mit einer Flutung der Weser aus dem Edersee zusammen, die einen Schwertransport am folgenden Tag vorbereiten sollte. An allen anderen Tagen bleib der Wind - bis auf kurze Abschnitte - moderat. Gepäck, Hund und Paddler brachten 160 kg auf die Wage. Das Boot, das für die Tour den provisorischen Namen 'Lune' aufgeklebt bekam, lief damit trocken durch die Wellen, war auch durch vorbeifahrende Ausflugsdampfer und Motorboote nicht sonderlich zu beeindrucken. Aber es trägt jetzt deutliche 'Gebrauchsspuren'. - Nichts schlimmes, aber der Anfänger zuckt doch noch bei jedem Ratscher zusammen. Übernachtet habe ich auf Campingplätzen (gute und weniger gute) und in Kanu Clubs (durchweg gute). Danke nochmals für alle Tipps hier aus dem Forum! Viele Grüße lune
Hallo lune, gut gemacht! Jetzt wirst Du Deine nächsten Touren viel gelassener angehen. Zeige mir ein Boot ohne Kratzer und ich zeige Dir ein Boot, das nicht gefahren wird. Vor Allem, wenn man allein unterwegs ist, ist es bei Start und Landung sehr schwierig, Kratzer zu vermeiden. Also einfach ignorieren, das Boot hält es aus! Grüße, Skua