Hallo an alle, weiß jemand von euch, ob man die Drau zwischen Lienz und Villach und/oder die Gail zwischen Kötschach und Villach im Sommer mit einem Royalex Wandercanadier befahren kann? Also Obergrenze Wildwasser 1 - 2. Und ob es das nur kanalähnliche Flüsse sind oder ob die landschaftlich lohnenswert sind? Danke für eine Rückinfo, Gruß Algonquin Klaus
Hallo Klaus,. "Wanderfluss" trifft es bei der Drau recht gut. Wenn Du in Lienz startest, zB an der Iselwelle,hast Du, nach Wasserstand doch ww, nicht jedes Loch ist freundlich, mit ein wenig vorausblick lassen sich aber die gröberen Fallen umfahren. Ab Nikolsdorf sind die Anforderungen gering, besonders bei wenig Wasser sind die vielen Kehrwässer lustig zum Üben und Spielen. Die Fließgeschwindigkeit ist fast durchweg hoch ist fast durchweg hoch. Abschnitte,, die vom Ufer nur gerade erscheinen, sind flott vorbei. Immer mehr Rekultivierungen haben die Drau in den letzten Jahrzehnten immer attraktiver gemacht. Die Sachsenburger Schwälle sind lustig, bei passendem Wassestand kann man aber hier sein Kanu vortrefflich anfüllen. Auch hier gilt wie überall im batrachteten Abschnitt, daß jede schwierige Stelle auch leicht umfahren werden kann. Beim Vogelschutzgebiet in Spittal sind Kehrwässer, die aufgrund hoher Geschwindigkeit und Wasserwucht nur der befahren sollte, der sein Kanu auch wirklich aufkanten kann. Völlig unregelmäßig entstehende Wellen mit beeindruckender Höhe im folgenden Abschnitt, wo schnelles Wasser auf langsames trifft, können vermieden werden, indem man hier die Hauptströmung meidet. Die Weiterfahrt bis Paternion finde ich lohnend. Zwar wird die Srömung successive langsamer und hört schließlich auf den letzten vier Kilomtern im Stausee völlig auf, aber die Landschaft ändert sich, wird offen und weit. Mehrfach habe ich hier erlebt, daß diesen Abschnitt jeder für sich paddelt, in Gedanken. Bis hierher sind es mehr als 80 km ohne Umtragung. Flußabwärts ist die Drau bis Villach uninteressant, dann folgt eine Stauseenkette, in Summe fast 250 km, .. Flachwasser mit wundervollen Abschnitten, für den, der gern paddelt und Aulandschaften mag.
Gail. Ober Kötschach Mauten ernsthaftes WW, empfehle ich einen Start in die Wanderstrecke in St. Daniel under Dellach. Im vergleich zur Drau ist die Gail weniger schnell, mit geringer Wasserwucht, aber mit ienigen verblockten Durchfahrten. Der Abschnitt bis Postran ist abwechslungsreich, das Wasser generell türkis und klar. Sehr schöne Plätze zum wild Campieren. Die Schwierigkeiten gehen nirgendwo über WW2. Hermagor bis Vorderberg, einfach zu fahren, gute Übungsmöglichkeiten, wenig begradigt, ...ideal für Einstaiger. Vorderberg bis Schütt: Erst fad, echt fad, bis Nötsch. Dann naturbelassen, romantisch, mit drei ernstzunehmenden Passagen. Unterschütt bis Gailspitz/Drau. Leider muß hierher mit Auto übersetzt werden. Der Abschnitt führt großteils durch verbautes Gebiet, was vom Fluß aus kaum wahrgenommen wird. Großer Unterhaltungswert, tolle Kehrwässer, Spielstellen. An einer Gefãllebremse sollte ausgestiegen und erkundet werden, da rechts große Steine gefährlich werden können. Bei niedrigem Wasserstand eventuell treideln.
Wasserstand: Auf der Drau sollte es nicht zuviel sein, die Gail ist gut eingeschenkt im oberen Abschnitt besser, imunteren bei wenig Wasser.
Die ccb Tour fahren wir heuer auf der Gail, 15. bis 17. August. LGW
Hallo snowgoos.skipper, Hallo Wolfgang, vielen Dank für die sehr ausführlichen Hinweise, jetzt kann ich das eher einschätzen. Wegen Fragen zu der ccb Tour melde ich mich nochmals, Gruß Klaus
Ich hänge mich hier mal dran, ich hoffe, das ist okay. Die Flussbeschreibungen klingen ja beide spannend. Ich bin ebenfalls auf der Suche nach einer Strecke, die sich Mitte August noch spontan als Mehrtagestour im Tandem-Wandercanadier paddeln lässt und trotzdem ein Gefühl von leichtem Wildwasser oder zumindest schneller Strömung aufkommen lässt. Hatte bisher eigentlich mehr richtung Frankreich gesucht, aber diese Flussbeschreibungen gefallen mir auch sehr gut. Muss wohl mal meine Österreichkarte raussuchen. :-) Die Gail kannte ich bisher nur oberhalb im Wildwasserkajak.
Kann mir jemand der Ortskundigen sagen, wie es mit öffentlichen Verkehrsmitteln aussieht? Wir werden nur mit einem Auto unterwegs sein...
Mitte August... Die Gail sollte mittleren bis guten Wasserstand haben, im oberen Abschnitt ist Niedrigwasser zuwenig. Bei der Drau ist wenig Wasser deutlich lustiger. Zwar ist dann der erste Abschnitt leichter, aber in der Folge sind die vielen Kehrwasser nicht überflutet und aufgefüllt. Wasser hat die Drau aber immer, wenn es sonst trocken und heiß ist, bringt die Isel viel Schmelzwasser vom Gletscher. In den letzten Jahren hatten wir eher das Problem von zuviel Wasser, da mußten wir auch Touren absagen / verschieben.
An der Drau fährt der Zug im Stundentakt, immer wieder sind Stationen nah am Fluß. Fahrzeug abstellen geht in Nikolsdof praktisch an der Bahnstation. An der Gail ist es in Dellach ähnlich. Bis Vorderberg ( Campieren im Bad Vorderberg, ca 500 m zur Bahn) ist zwar der Takt etwas lockerer, aber mit etwas Voraussicht und dem Fahrplan in der Tasche sind Wartezeiten leicht zu minimieren. Flußabwärts ist es besser in der Gruppe zu fahren, für das Umsetzen...
Vielen Dank nochmal für Infos und Fotos. Der Canadier ist jetzt neben den Wildwasserkajaks auf dem Dach verladen, gleich gehts los. Erst in die Schweiz und dann weiter je nach Lust und Laune. Wenn wir tatsächlich an Drau oder Gail landen, werde ich berichten :-)