Während meiner Aufenthalte des vergangenen Winters im Oberlausitzer Wolfsrevier reifte der Gedanke, hier mit Freunden eine Kanutour auf der Spree (sorbisch Sprjewja) zu unternehmen. Gänzlich unbekannt war mir bis dahin die Spree an ihrem Oberlauf. Aber eine flotte Strömung und zahlreiche Schwallstrecken an einigen Abschnitten waren doch ganz vielversprechend, um hier zu paddeln. Recherchen über Gewässer – oder Tourenbeschreibungen auf diesem Flussabschnitt ergaben im Internet nicht allzu viele Informationen. Aber „gestrickte“ Kontakte zu ortskundigen Paddlern und Naturfreunden halfen, ein abwechslungsreiches Tourenwochenende zusammen zu basteln. Und um es vorweg zu nehmen am Ende war, so glaube ich jedenfalls, keiner in seinen Erwartungen enttäuscht bzw. der eine oder andere sogar ein wenig überrascht ...
Ich kann mich dem Dank für diesen schönen Bericht nur anschließen. Habe ich das richtig verstanden, dass Ihr einen Tag gepaddelt seid und am nächsten die Fährtenwanderung gemacht habt? Bei so einer Fährtenwanderung mit vorherigem Vortrag war ich vor 2 Jahren auch mal dabei. Es hat uns auch gefallen und war sehr informativ. Als ich an einem späteren Wochenende noch mal allein mit meinem Hund eine kleine Wanderung in diesem Gebiet unterwegs war, habe ich sogar (um die Mittagszeit!) einen Wolf im Anblick gehabt. Allerdings nur ca. 3 Sekunden, dann war er verschwunden. Aber trotzdem war es ein schönes Gefühl, einen Wolf in Deutschland gesehen zu haben.
Ich bin übrigens ein (noch recht frischer) Vertreter der in dem Bericht angesprochenen grünen Zunft und freue mich ehrlich über die Bereicherung der Natur durch den Rückkehrer.
Ja, warum stören sich andere Naturnutzer besagter Zunft an ihm? Ich denke, die Gründe sind vielschichtig und unterschiedlich.
Die einen tragen zwar den Naturschützer demonstrativ vor sich her, denken aber vor allem - wie heutzutage allseits akzeptiert - wirtschaftlich und so gesehen, ist der Wolf einfach kein wirtschaftlicher Vorteil. Diese auf das jagdbare Wild fixierten Vertreter sind nach meiner Einschätzung aber gar nicht mal so viele.
Viel mehr Vertreter der grünen Zunft stören sich an der so emotional geprägten Fixierung auf diese eine Tierart; eben weil sie doch eine gewisse Kenntnis größerer Zusammenhänge haben und daher mehr Wert auf den Schutz von zumindest naturnahen Lebensräumen mit gewisser Artenvielfalt legen (Don Quichote lässt grüßen). Es ärgert sie, dass so ein (auch finanzieller) TammTamm um den Wolf gemacht wird, der sich ohne viel Aufwand auch in Kulturlandnischen zurechtfindet, während den Bemühungen um nicht so spektakuläre Flora und Fauna häufig der nötige (finanzielle und politische) Rückhalt fehlt. Letztere kann ich sogar verstehen, auch wenn es im Kern auch nur wieder um Resourcenverteilung im Naturschutz geht.
Und dann gibt es sicher noch paar aus falschen Informationen gespeiste Ablehnungsgründe. Auch nicht viele, aber letztlich nur auf diese Gruppe fixieren sich (teure) Aufklärungskampagnen. Wenn es gelänge, vielleicht sogar über das große Interesse am spektakulären Rückkehrer Wolf, den Blick der Öffentlichkeit (inbesonderen der politischen) auf die Natur insgesamt und das echte Problem fortschreitender Monotonie zu Lasten der Artenvielfalt schaffenden Lebensräume zu lenken, wäre viel gewonnen. Aber ich bin da eher pessimistisch solange Geld die Welt regiert, denn z.B. auch die Energiewende ist kein Freund der Natur sondern nur der Umwelt (des Menschen).
danke für deine anerkennenden Worte zum Bericht. Schön, dass deine Position zum Wolf anders ist als bei manch anderen. An dieser Stelle aber eine jagdliche Grundsatzdiskussion zu führen, wäre allerdings nicht die geeignete Rubrik in diesem Forum. (Obwohl sich nun manch einer herausgefordert sieht, dazu etwas kund zu tun). Es geht hier um Tourenberichte und dem Thema Jagd habe ich in meinem Bericht mit 3 Sätzen nur kurze Aufmerksamkeit gewidmet.
Gruß Peter
P.S. Damit bei dir kein falscher Eindruck ensteht, ich selber gehe seit 31 Jahren mal mehr und mal wenigen aktiv jagen.
Wenn es so gar nicht passt, kann ich es auf Wunsch auch gern wieder löschen. Mir ging es auch keinesfalls um eine Grundsatzdiskussion zur Jagd. Dass es dazu ganz allgemein unterschiedliche Auffassungen gibt, ist mir klar und darf so bleiben. Mir ging es um die sehr kontroverse Wahrnehmung des Wolfes in der Öffentlichkeit (z.B. auch durch die Jäger). Und Eure schöne Tour hatte doch den Wolf und sein Verbreitungsgebiet zum Thema, wenn ich es recht verstanden habe. Ich wollte also im wesentlichen über den Wolf reden und nahm die Sätze zur grünen Zunft als Einstieg. Aber wenn Du als Themenstarter meinst, dass es nicht passt und/oder irgendwelche abseitigen Grundsatzdiskussionen auszulösen droht, schreibe mir bitte eine Nachricht und ich lösche es wieder unproblematisch.
Hi Niels, vielleicht muß das nicht im Tourenbericht besprochen werden, aber im "Allgemeinen Forum" sollte dafür Platz sein, auch wenn es sich nicht direkt um Paddeln dreht. Es werden hier sooo viele Rezepte ausgetauscht und Gewindesteigungen an Ofenrohrschellen debattiert, da darf der Wolf und der Naturschutz auch gern mal dabei sein. Ich denke schon, dass dieses Thema viele Paddler anspricht.
Wenn Du willst, eröffne dazu einfach einen neuen Thread ...