Naja, zumindest ist der Text in einigen Teilen ungenau: Zum Beispiel:
Zitat a frame of wooden ribs covered with the lightweight bark of birch trees
Andersrum wird ein Schuh draus... nennt mich kleinlich, aber so entstehen falsche Vorstellungen.
Zitat This type of canoe is usually around 17 feet long, ...
Typischerweise? Keine Ahnung wie sich die Aussage belegen lässt!
Dazu passt aber dann folgendes nicht:
Zitat ... capable of carrying a crew of up to 12 people and a cargo
Zitat ...where spruce bark had to fill in as a substitute
Ich kann nicht 100%ig ausschließen, dass das mal jemand versucht hat, ich habe aber zumindest meine Zweifel dass sich die schuppige Fichtenrinde an Stelle von Birkenrinde verarbeiten ließe.
Zitat The joints of the canoes were held together by the root of the white pine...
Alle Quellen die ich kenne sagen dass es Fichtenwurzeln waren. Kann natürlich sein, dass auch Kiefer hier verwendet wurde, allerdings dachte ich immer dass Kiefernwurzeln nicht fein genug sind.
Außerdem kann im Text zumindest der Eindruck entstehen, dass das Kajak gleichen oder ähmlichen Ursprungs ist wie das Canoe (Auch wenn es nicht explizit da steht) Für mich ist das eine ganz andere Baustelle, sowohl vom Einsatzzweck, den Gewässern, als auch den Völkern die sie verwendet haben.
...so mal als die Beispiele die mir sofort aufgefallen sind.
Hi Sebastian, bei genauem Hinsehen, muss ich Dir recht geben - ich finde es hat aber auch einige positive Ausführungen, wie zum Beispiel die Buchlisten und die Literaturzitate. Gefallen haben mir auch die Hinweise auf Sigurd Olson und seine Kanutrips in den 50er/60ern.
Dann werde ich das mal durchackern,
das Beispiel mit den Wurzeln: ich meine da wurden Wurzeln von den Douglasien (Spruce) genommen????....ein neues Wörterbuch muss her!
Moin, Douglasie ist nicht Spruce, Spruce ist viel leichter. Ich finde das eine coole Geschichte auch wenn es noch nicht wirklich lange her ist. Da sitzen trotzdem schon ein paar dazwischen, die beim Übertragen oder Aufschreiben Fehler gemacht haben können. Die Idee, die alten Routen praktisch nach zu vollziehen, hat schon was, auch wenn ich mir überlege, dass die Jungs die Geschichte damit sicher nur angekratzt haben aber das Feeling am Lagerfeuer, nach einer Portage von der dort genannten Länge, dürfte sicher bemerkenswert und der historischen Realität nahe gewesen sein. Nachtrag: im Vergleich zu dem, was wir mittlerweile so tun, mit unserem ganzen Brimborium..
LG Jürgen
Alle sagten, "das geht nicht". Dann kam einer, der das nicht wußte und hat es gemacht.
Moin zusammen! just to throw my two cents in, Spruce ist Fichte, um hier mal als anglophiler Landschafter zu glänzen, und , wie man bei Tappan Adney nachlesen kann, wurde Fichtenrinde durchaus als Substitut für Birkenrinde verwendet. Klugscheißermodus aus
Moin Andreas, stimmt, dann aber bitte White Spruce zum besseren Verständnis. Es gibt so viele verschiedene Fichtenarten über den Globus verstreut. White Spruce ist der Baum, aus dessen Wurzeln Garn fürs Kanu nähen gemacht wurde und aus dem z.Bsp. auch Masten, Musikinstrumente, etc. hergestellt wurden, wegen der Leichtigkeit und Elastizität des Holzes. LG Jürgen
Alle sagten, "das geht nicht". Dann kam einer, der das nicht wußte und hat es gemacht.
Hi Andreas! Hast du dazu ein konkretes Zitat? Ich meine nämlich auch, dass white spruce Wurzeln zum Vernähen verwendet wurden. Vemutlich wurden auch mal "Ribs" daraus gemacht. Aber wenn man sich das Wuchsbild ansieht, gibt es eigentlich so gut wie keine astfreien Stellen am Stamm. Alleine das spricht schon gegen die Verwendung der Rinde an Stelle von Birke. Von der schuppigen Außenseite und der völlig anderen Konsistenz gar nicht zu reden... Ich lerne gerne was dazu, deshalb würde mich interessieren wie sie es denn gemacht haben, sollte es denn korrekt sein. Schreiber heute, wie damals können sich ja auch mal irren...
Hallo Sebastian, die Kriegskanus der Irokesen waren aus Ulmenrinde, Basswoodrinde, Hickoryrinde . Da ging es aber nicht um Eleganz , sondern darum, das das Ding schwimmt.Bei Adney sind mehrere solche Boote beschrieben. Hier finden sich auch mehrere Spruce Bark Boote der Cree. In München soll es jemanden geben, der seit Jahren schon auch solche Dinger baut. Gruß Hans-Georg
Hallo Hans-Georg / Moose! Interessant! Hat vielleicht jemand eine Info/Idee wie sie es gemacht haben / warum das funktioniert? Wie gingen die z.B. mit den vielen Ästen bei der Fichte um? Oder gab es "Spezialfichten" ;-)?
Hans-Georg: Gibt es mehr Infos zu des "Münchners" Identität?
als alter Baumschuler gehe ich davon aus, das hier die Sitkafichte gemeint ist, da sie weiteste Verbreitung in N Amerika hat.Diese wurde auch nach Europa eingeführt, hat aber nicht die forstwirtschaftliche Bedeutung erlangt. """Native Americans in North America use the thin, pliable roots of some species for weaving baskets and for sewing together pieces of birch bark for canoes. See also Kiidk'yaas for an unusual golden Sitka Spruce sacred to the Haida people."""" das hätten wir dan mal...oder noc andere Quellen? Gruß Albert
Hi Albert! Dass die Spruce-Roots zum vernähen verwendet wurden war ja unstrittig, glaube ich. Bezüglich anderer Rinden als Birke hab ich mal folgendes Gefunden: http://www.quailhigh.com/BarkCanoe.html Allerdings hat das mit einem birch bark canoe nicht mehr so viel gemein - auch nicht in der Bauweise. War wohl eher sowas wie ein Wegwerf-Canoe. Sachen gibt`s
Vermutlich ist doch mehr verrücktes Zeug gebaut worden, als uns heute in unserer Vorstellung von einem Canoe erhalten geblieben ist.
war unstrittig, ich wollte es noch einmal vertiefen und
ich glaube überall auf der Welt wurde nach der Devise gebaut: Hauptsache es schwimmt unter Berücksichtigung des vor Ort erhältlichen Materials. Wobei es durchaus zur Perfektion in manchen Gebieten kam - siehe die Kayaks der Inuit, die den Gewässerverhältnissen angpaßten birchbark canoes - Du machst ja mit Deinen neuen Booten nix anderes: ein Deinem Bedürfnis = freestylen= angepaßten schwimmbaren Untersatz mit den erhältlichen Materialien zu bauen. Wobei wir heutzutage den Luxus/Vorteil haben, aus einem weltweiten Materialangebot wählen zu können und auf die Erfahrungen der Generationen vor uns aufbauen können, da wird es denn schon mehr als nur eine schwimmende "Schüssel", wie man bei Deinem Boot ja sehen kann habe einen schönen Tag Albert
Hi, in den Expeditionstagebüchern von Mc Kenzie wird über den Bau eines Rindenkanus aus Tanne(??), germeint ist wohl irgendeine Nadelholzspezies, berichtet. Das Problem bei dieser Rinde ist, das die Faser, anders, als bei Birke, in Längsrichtung des Stammes verläuft und daher das Vernähen von Gores nicht funktioniert, weil sich das Nahtmaterial nur dann nicht durch die Rinde zieht, wenn es quer zum Rindenfaserverlauf genäht wird. daher kommen diese Boote ohne Gores, an den Kritischen Stellen wurde die Rinde dünner geschabt und dann in einer groben Falte übereinandergelegt. Die daraus entsthenden Formen und Liniengefüge waren sehr plump und die Boote unansehnlich, erfüllten aber ihren Zweck als "makeshift" boote. Jörg Wagner