Meine Frage an die Spezialisten: das Boot hat einen flachen Boden und Kielleiste. Braucht es den Kiel um wegen seiner Kürze halbwegs geradeaus zu fahren und bleibt es trotzdem relativ wenig? Oder ist das eher was für lange Geradeausfahrten?
Gruß, Stefan
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Hallo Stefan, Kiel hat nicht unbedingt mit Länge zu tun, Jack Hurley zB baut seine "Klassiker" mit 16 ´Länge ausschließlich mit Kiel. Andererseits kommen viele Pack Canoes ohne Kiel aus. Flacher Boden, kurzes Kanu - sollte trotz Kiel über den flachen Boden drehen und wendig sein. 375cm kurz für lange Geradeausfahrten? Eher nicht. Für mich ist das ein Kanu, leicht zu handeln, für kurze Strecken, zum Angeln... Wenn ich jetzt schriebe: "Das ist nichts für lange Touren..." fänden sich sicher Stimmen, die mir Beispiele vom Gegenteil bringen - die Ausnahmen eben.
LGW
Ps. Ich habe einen Kunden in Schweden, der fährt einen ADK Pack 13,6 auf langen Touren mit Doppelpaddel. Er genießt das Kanu, das sich wie ein Kajak fahren läßt, aber beim Be- und Entladen und besonders bei Portagen Vorteile hat. Unter 10kg!
Neben der Länge und dem Kiel die ich nur nach ausgiebiger Probefahrt kaufen würde, ist es die einseitige Beschichtung die bei mir Falten auf die Stirn macht. Hat den jemand in unserem Klima so ein Boot in der Bauweise? Natürlich ist ein Kanadier kürzer im Wasser als ein Segelboot, aber trotzdem, Allein der Gedanke, das innen und außen unterschiedlich Beschichtet ist, lässt mich verbeulte Probleme sehen. Überhaupt führt die Mischung von alter und neuer Bauweise für mich nicht gerade zu einer Verbesserung. Zum Beispiel: Wozu Nägel, wenn man die Elastizität sowieso mit der Glasfaseraussenmatte weg nimmt.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
ich glaube, die vom American Trader, wissen schon was sie tun. Denk mal an die alten großen wood canoes, die Jörg mit auf dem HKT 2010/2011 hatte, die waren doch in der gleichen Bauweise hergestellt. Ein ganz normales amerikanisches cabin canoe, zum Feierabend paddeln, Angeln und Brötchen holen...siehe unten Beitrag von Jörg
Der Trapper ist ein Kanu, das gerne von Leuten benutzt wird, die in den backwoods mit kleinen Seen zum Fliegenfischen oder ähnlichen Aktivitäten einsetzen, da es leicht zu tragen ist und die dort "Pondhopping" machen, es trägt Tagesgepäck und ist für genußvolle Tagesausflüge oder zum Paddeln vom Wochenendhaus am See geeignet, mehr nicht. Deshalb ist die von mir auch wenig geschätzte Epoxi-Beschichtung da nicht kritisch, ich fühle mich aber als Berater beim Verkauf mit der Wood-Canvas-Bauweise mehr auf der sicheren und seriösen Seite. Leute, die solche Boote bei mir gekauft haben, sind bislang (ca 15-20 Jahre) nicht unzufrieden und haben nichts negatives berichtet, vermutlich auch, weil sie mit diesen Booten sehr fürsorglich umgehen, andererseits kenne ich auch Boote, die im heftigen Gebrauch sind und z.B. häufig auf schwedischen Seen unterwegs sind und immer noch gut funktionieren. Jörg Wagner
Vielen Dank an Alle für die ausführlichen Erklärungen.
Ich hege keine Kaufabsichten bei diesem Boot, sondern bin lediglich beim Stöbern "darübergestolpert" und Marke, Form und Bauweise hatten mich neugierig gemacht. Ich finde es richtig schön und, sagen wir mal "knuffig".
Eigentlich hatte ich nach einem Kanu für meinen Sohn gesucht, der sich offensichtlich in einem OC wohler fühlt, als in seinem Kajak. Da ist der Trapper von American Traders jedoch weder vom Material, noch vom Budget passend.
Ich bin mal gespannt, für wieviel das Boot verkauft wird.