Moin an die OC´er Runde so langsam sinkt die Wassertemperatur. Da ich momentan die nächste Tour plane, checke ich auch die winterspezifischen Ausrüstungsteile. Wichtig ist mir z.B. ob die Rettungsfolie noch in der Schwimmweste liegt. Die allg. Notausrüstung ok ist (1. Hilfe, Ausrüstung für Feuer machen…), Die Kopflampe volle Batterien /Akkus hat usw. Vorhin habe ich mal die aktuelle Wassertemperatur gemessen (siehe Bild) und mir fällt der thread topic-threaded.php?forum=3&threaded=1&id=4323&message=9961653 wieder ein. Die Kurze-Hosen-Zeit u.a.m. ist erst einmal vorbei. Dafür gibt es im Winter oft ein tolles Licht, schöne ruhige Touren und ebenso schöne, lange Abende im geheizten Tipi ontour.
Euch allen eine gute, trockene, kenterfreie und schöne Wintersaison. Viele Grüße docook
Aber je länger ich das mache und je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr tendiere ich zu nem Trockenanzug - Zeit im kalten Wasser hat man ja doch wenig.
Trotzdem freu ich mich auf die Saison, auch wenn das Paddeln diesen Winter garantiert zu kurz kommt...
Moin, gestern versprach der Tag mal keinen Regen, sondern Sonne und blauen Himmel also schnell den Canadier in`s Wasser und los. Aber was war das? In der Nacht überzog der Frost die Wasseroberfläche mit 2-5mm Eis. So „gingen“ nur ein paar Kringel vor der „Haustür“ in der hart bis zähflüssigen „Eissuppe“ Trotzdem ein schöner Morgen. Hier ein paar Eindrücke an Euch… Viele Grüße docook
Erst dachte ich, die Kamera hätte auf SW geschalten, dann fand ich doch Farben in den Fotos. Paddeln waren wir zwar nicht, aber ein kleiner Spaziergang entlang der Gurk hatte seine Momente. Besonders, da es heuer der erste Schneefall hier im Süden war, am 20. Januar!!!! LGW
Wir haben grad Hochwasser an der Donau und Schnee kommt auch grad runter. Bootshaus ist nur mehr schwer erreichbar. Aber mit gute Gummistiefel macht es jetzt Spaß draußen! @Wolfgang: Is des das Flußtal, wo der Gurktaler Schnaps herkommt?
Hallo Hans, ja genau. Nur ist das hier am Mittellauf, ein Platz zum Ausbooten nach einer Tagestour von Brückel nach Pogersdorf. Typische Kanuwanderung und ohne Untragung, wenn man das verfallene Wehr oberhalb Sillebrücke fährt und riskiert, einige Literchen Wasser zu übernehmen. Stromauf und stromab, sind ähnliche Tagestouren lohnend.
Der Gurktaler Schnaps kommt dann noch weiter flußauf aus dem eigentlichen Gurktal. Hier wird`s recht lustig. Kürzere Abschnitte, aber viel, viel spritziger! Ganz oben, der Vollständigkeit halber, die enge Gurk: Bei guten Wasserstand für Freaks, Todessehnsüchtige, oder jene, die zuviel Gurktaler Schnaps gekostet haben und ihren Schutzengel trainieren wollen!
.. "Gurk" steht bei mir heuer nicht im Programm ( Pflichtenheft ) , aber in meinem privaten Vergnügungsplan. Von der Kreuzung Hochrindl / Gurktalstrasse bis Weitensfeld sind nur wenige km, aber ein Spielplätze für den ganzen Tag.
Moin, ich weiß-überflüssige Vorankündigung-aber mir ist gerade danach und so einige haben hier (nicht in DIESEM thread) ja einen ordentlichen Winterblues: Ich geh paddeln! Hier im Norden hat es noch einmal geschneit aber zum Wochenende soll es tauen. Warten wir mal ab, wie sich das Wetter entwickelt. Und der Vollständigkeit halber, ja der Dutch oven kommt mit. Es wird wohl u.a. Fisch mit Rosmarinkartoffeln geben... Viele Grüße docook
Moin Docook, wie gesagt bin ich ab heute zwar in OHZ, zum Paddeln bleibt aber keine Zeit. Den ft3-DO hab ich gestern eingeweiht, Barabarieentenkeule, Kartoffeln, Zwiebeln + Knobi. Leeeckerrrrr!
Wünsche gute Fahrt und Appetit!
Björn
__________________________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.
Moin, nach einem Tag nachdenken, komme ich zu dem Schluss hier auch zu berichten, wenn ich Mist gemacht habe bzw „es schief geht“. Wenn nur ein Paddler einen informellen Nutzen aus diesen Zeilen ziehen kann, ist das gut. Ich schreibe eher sachlich und nicht so sehr in Erlebnisform. Zunächst einige Eckdaten der Tour um die Lage besser einschätzen zu können: 2 Canadier, 4 Personen, nach Recherge Standlager also Tour mit Tagesgepäck. Verpflegung, Ausrüstung für warme Getränkeversorgung, Wechselkleidung, Kleinkram als Gepäck im Canadier. Wetter: Temperatur zwischen -1°c und +1°C tags über. Canadierteam ich bin Bugpaddler (50 kg) mein Co folglich Heckpaddler (sicher 100 kg) Gepäcktrimm etwas ausgleichend. Unser Kleinfluss hatte alles zu bieten. Ein paar Brücken, kleine niedrige Stege, jede Menge umgestürzte Bäume in unterschiedlichen Positionen, enge Kehren, S- Kurven mit nur 20 Meter Länge, Schwallstrecken, Steine, Prallhänge usw. Die Ufer waren glatt, da verschneit, der Wasserstand eher winterlich hoch. Nach ca. einer Std. erreichten wir mal wieder einen verschneiten und vereisten Steg, ca. 50 cm hoch. Also schoben wir meinen Canadier schwimmend durch die Brücke und wir stiegen oben über die Brücke aus und danach von der Brücke wieder in`s Boot. Die Aktion war etwas tricky, da man ja von einer erhöhten Position mittig ins Boot tritt und sofort runter muss um den Schwerpunkt niedrig zu halten. Ich hatte das aber schon öfters gemacht und saß schnell bereits vorne im Canadier und als nächstes sollte mein 2. Mann einsteigen. Plötzlich kippte der Canadier nach links, da ich links bereits mein Paddel griffbereit hatte versuchte ich mit einer flachen Paddelstütze zu stützen. Wir kippten trotzdem weiter und ich stütze mich nun mit dem Paddel am Flussboden ab und hing einen kurzen Moment so waagerecht halb im Wasser. Nach einen Zwischenruf nach hinten, was ist los, musste ich raus aus dem Canadier und stand im Wasser. Wie gut das ich die Schwimmweste trug, denn kurzfristig machte sich mein Kreislauf bemerkbar. Dann sofort raus aus dem Wasser, Bootsbergung, Gepäckbergung. Das Gepäck klemmte gut im Canadier fest, trocken umziehen, Gepäck neu verpacken (dabei machte ich den Fehler(?) die nasse Kleidung nicht mit der noch zur Verfügung stehenden trockenen Kleidung in den Liner vom Canoe pack zu packen. Dadurch war die Dichtung nicht mehr optimal. Meine Stiefel legte ich eingeklemmt außen zwischen das Gepäck. Nun ging es weiter mit vielen Hindernissen. Die Tour zerrte an den Kräften. Teilweise waren die Baumhindernisse in hintereinander einsehbaren Entfernungen. Mal konnten wir uns einen Weg zwischendurch erarbeiten, mal musste das Beil heran, mal wurde umtragen (ich schätze am Abend 8mal umtragen aber es waren wohl mehr). Steine konnten wir gut umfahren. Nach mehreren Stunden tauchte mal wieder recht plötzlich hinter einer Rechtskurve ein Baumverhau auf. Die Strömung war stark. Ich wollte noch zu einer Seilfähre rückwärts ansetzen da kippten wir schon nach links. Sofort schwammen wir, der Canadier lief voll, das Gepäck fiel aus dem Boot. Ich bekam teilweise Grund bzw Baumwurzeln unter die Füße und versuchte die großen Gepäckstücke zu halten, eine Tonne, den Camoepack, den Wanigan, den Bootswagen. Alles passierte sehr schnell und gleichzeitig. Den Canadier hielt das folgende Canadierteam, damit der sich nicht am Baumhindernis festklemmte. In der Strömung stehend versuchten wir die Gepäckstücke in ufernahen Baumwurzeln zu klemmen, bzw an das Ufer zu schmeißen. Mein Canoepack war verdächtig schwer. Dann sofort an Land. Kurze Kontrolle, was ist noch da bzw trocken. Mein Canoepack war nicht trocken geblieben , da ich nach der ersten Kenterung nicht wieder sauber genug gepackt hatte. Die Stiefel waren weg, das Beil war weg u.a.m. was lose im Canadier gelegen hatte. Da wir keine trockene Kleidung mehr hatten, kurze Lagebesprechung zum möglichen „Plan B“. Wir hatten vielleicht noch 1,5 Std. bis zur Dunkelheit, erreichbaren Ort-nicht möglich, zu Fuß auf gut Glück (durch Schnee usw)-schlecht also unter einem gewissen Zeitdruck und mit dem Gefühl der Kälte, zügig und möglichst trotzdem nicht leichtsinnig werdend weiter, denn bald müsste ein Ort kommen. Die Disziplin gegen sich selbst dabei auf zu bringen wurde schon schwer, die Konzentration lies nach. In der Dämmerung erreichten wir dann die nächste Straßenbrücke in einem kleinen Ort. Schnell wurde unser Rückholservice angerufen (der hier auch eine reale Chance hatte uns zu finden). Während dessen holten wir die Canadier aus dem Wasser, bauten ein Lichtsignal an der Brücke auf und wir zwei nassen Paddler versuchten unter ständigem laufen etwas warm zu bleiben. Endlich kam der Transporter, schnell gepackt, ½ Std. Fahrt zum Standlager, Chance auf eine heiße Dusche, Gepäck provisorisch verteilt. Während dessen kümmerte sich das zweite Team um eine heiße Suppe. Dabei haben wir die Aktion noch mal in Ruhe versucht zu analysieren. Wie Ihr im obigen Text merkt bin ich das durch aus selbstkritisch… Gut war für mich, dass ich die Schwimmweste trug. Durch Kenterübungen blieb ich in der akuten Situation eher ruhig. Die nasse Kleidung ist sehr schwer, besonders bei Winterkleidung und macht die Bewegung eher unflexibler. Wenn wir hier im Forum über Handlungs -Szenarien reden fällt mir auf wie wenig Zeit man zum Nachdenken direkt in so einer Situation hat. ---------------------------------------------------------------------------------- Die Nacht habe ich dann bei Zeltofen und warmem Schlafsack gut herum bekommen und Stand heute Morgen bin ich wohl fit geblieben. Viele Grüße docook
PS: Bilder gibt es nur eingeschränkt (situationsbedingt). Ich hoffe Ihr versteht das richtig. PPS: Einige Ausrüstungsteile haben wir im Fluss treibend wiedergefunden, so tatsächlich BEIDE Chotastiefel von mir (die schwammen tatsächlich), das gute Wetterlingsbeil ist allerdings weg
Hallo docook, zuerst möchte ich danke sagen für die nicht selbstverständlichen Zeilen und es ist gut so dass es ein verhältnismäßiges gutes Ende noch geworden ist. Diese Zeilen haben mit Sicherheit nicht nur „informellen Nutzen“ sondern regen auch mehr zum Nachdenken und Überdenken an. Am Samstag habe ich die Wassertemperatur der Donau gemessen, die lag bei + 4°C und die Lufttemperatur, die lag bei etwa + 2°C, da machte ich mir kurz auch so meine Gedanken…, weil Winterpaddeln steht auch noch auf meinem Zettel.
das ist ein spannender Bericht - vielen Dank. Super, dass es euch trotz zweimal-baden-gegangen gut geht und dass ihr nur wenig Ausrüstung verloren habt. Das liegt sicher auch daran, dass ihr als Gruppe wenig falsch und viel richtig gemacht habt.
Auch auf unserer gestrigen Fahrt kam es - völlig unerwartet - zu einer ganzen Reihe von Kenterungen. Da aber alle Teilnehmer eine vernünftige Winterausrüstung dabei hatten konnte sich jeder nach seinem Missgeschick flott wieder sortieren und gemütlich und trocken weiter paddeln. Es spricht doch allerhand dafür die Errungenschaften moderner Textiltechnik für das eigene Wohlbefinden zu nutzen und sich nicht aus lauter sentimentalem Traditionalismus unnötigen Risiken auszusetzen.
Zitat von AxeI im Beitrag #18....Da aber alle Teilnehmer eine vernünftige Winterausrüstung dabei hatten konnte sich jeder nach seinem Missgeschick flott wieder sortieren und gemütlich und trocken weiter paddeln. Es spricht doch allerhand dafür die Errungenschaften moderner Textiltechnik für das eigene Wohlbefinden zu nutzen ....
Stimme ich vollkommen zu. Wie oft hatte ich mir diesen worst-case vorgestellt, Ersatzkleidung doppelt verpackt, leicht anzuziehen, Isomattenstück zum Draufstehen, etc.
Nach der gestrigen Erfahrung als "Erstschwimmer" im winterlichen Wasser, möchte ich mir nicht vorstellen, wie das mit normaler Kleidung ausgegangen wäre. Und komm mir jetzt keiner mit Loden oder Wolle oder so ein Krampf. Nach dem Tauchgang im Trockenanzug mußte ich lediglich mein trockenes Ersatzmützchen aus dem Packsack holen und weiter ging es. Mir war zu keiner Zeit kalt und die Fleecehose und Pullover die ich unter dem Anzug anhatte, waren am Ende der Tour auch noch trocken.
Gruß, Stefan __________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß'
Dank an docook für diesen wichtigen Bericht - und an Axel für die Ergänzung. Das macht sehr plastisch klar: Trockene Ersatzklamotten sind keine angemessene Winterausrüstung.