Ich nehme an, daß Kajakfahrer ebenfalls die emotionale Seite als Grund fürs Doppelpaddeln angeben würden. Emotionen sind vermutlich nicht Bootstypspezifisch.
Die Fragestellung ist doch gar nicht so komisch. In einem Käseforum würde bestimmt ebenfalls vortrefflich diskutiert werden können über: Warum Appenzeller und nicht Gouda oder Mozarella?
@Boris >>>> Nachteile des Canadierpaddelns. Ist langsamer, nasser, kälter, verm. Paddeltechnik anspruchsvoller
langsamer -> Ja, das schon, ob das wichtig ist muss jeder selbst entscheiden
nasser -> Im Gegenteil solange man die offene Seite oben hat, ist Canadier fahren trockener, (im WW wird man im Kajak auch nass). Selbst bei Sit and Switch macht man sich nur einige Tröpfchen vorn ins Boot. Beim Kajak tropft und läuft es gern überall hin. Nur beim Mietboot-Samurei-Paddeln, bekommt man im Kanadier Tropfen auf den Körper (außer natürlich im WW)
kälter -> Kann ich auch nicht so empfinden, man kann sich auch ohne Verrenkungen eine Decke über die Beine legen, oder richtig dicke Stiefel anziehen, mit denen man ins Kajak kaum mehr reinkommt.
verm. Paddeltechnik anspruchsvoller -> welches Wort ist den mit verm. abgekürzt?
Einen +Punkt hast Du vergessen: Mit dem Canadier ist es einfacher durch dünnes Eis zu fahren. Er lässt sich durch Gewichtsverlagerung leichter nicken, um das Eis zu brechen. (Gerade gestern wieder getestet.)
@Claus Käseforum Finde ich gut, da geht es oft gar nicht um Milchprodukte und es ist doch ein "Käseforum".
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Zitat von Sirob188Dem gegenüber stehen die Nachteile des Canadierpaddelns. Ist langsamer, nasser, kälter, verm. Paddeltechnik anspruchsvoller usw., was aber offensichtlich die pos. Vorteile nicht aufwiegt.
Nasser und kälter kann ich beim Thema Wanderpaddeln auch nicht so recht nachvollziehen. Und 'langsamer': Ist Dir das wichtig? Wie wärer es mit einem Flugschein zu Weihnachten... Dann kannst Du mehrere hundert Kilometer Gewässer am Tag 'abhaken' - und Du läufst nicht mal Gefahr, nass zu werden.
Bei uns war die Notwendigkeit, zwei kleine Kinder (jüngstes 1 Jahr alt) mit auf eine Paddelreise zu nehmen, der Ausschlag für die Anschaffung eines Kanadiers (Ally). Wichtig für uns: hauptsache faltbar, denn nur faltbare Boote sind gute Boote . Boote, die nicht im Keller gelagert und in Öffis mitgenommen werden können, sind für uns irrelevant.
Ich mag am Kanadier die einfachere Beladung, das einfachere Einsteigen und eben die gute Einbindungsmöglichkeit von (Klein)kindern.
Für mich bleibt er aber ein Schönwetterboot, im Gegensatz zu Kajaks (Faltbooten), in denen ich mich bei Regen, Schnee oder Wind wesentlich wohler fühle. Mit dem Kanadier mußten wir Etappen abbrechen, weil Vorwärtskommen nicht mehr möglich war. Im Faltboot kenne ich solche Probleme nicht.
Die hohe Zuladungsmöglichkeit eines Kanadiers nutzen wir kaum, da Anreise mit Öffis, wobei das Gepäck ohnehin stark eingeschränkt ist.
Für mich gilt daher: mit noch kleinen Kindern bleiben wir beim Ally, wenn sie größer sind, werden wir eher wieder auf (zwei) Faltboote umschwenken.
nun, bei uns stand ein Segelboot nie zur Discusion, da das Meer ziemlich weit weg ist, und ein See eine Wochentour nur zulässt, wenn man mehrmals im Kreis fährt... Wir haben die erste längere Tour auf dem Yukon zurückgelegt und waren begeistert vom Naturerlebnis. Hauptsächlich von der Zuladung her ist der Kanadier klar im Vorteil. Bei unseren letzten Touren hatten wir nicht nur die Lebensmittel für etwa 2 Wochen dabei, sondern auch z. B. unsere Espressomaschine. Diese kleinen Luxusgüter können wir nur im Kanadier mitnehmen ohne einen Gedanken zu verlieren, ob wir das unterbringen. Auch als wir am Walensee gezeltet hatten, nahmen wir das Holz für das Lagerfeuer problemlos mit, da es an der Landestelle wenig Holz hat. Das paddeln ist für uns nicht der Grund, ich denke mit dem Doppelpaddel könnte man genausogut wenn nicht sogar besser vorwärtskommen. Im Kanadier kann ich vielfältiger sitzen, meine Beine etwas bewegen. Klar, im Wildwasser ist das Kayak im Vorteil, aber für mehrtägiges Flusswandern doch nicht so toll. Auch wenn wir mit dem Kanadier mehr umtragen müssen, das schönste ist eben doch, irgendwo auf einer Sandbank das Lager aufzustellen und alles dabei zu haben.