da bin ich (über das englische Forum) mal wieder auf eine Seite mit allerhand Canadier-Videos gestoßen, an denen ich mich gar nicht satt sehen kann. Da ist einer (häufig Poling betreibend) auf amerikanischen Flüßen und Fluß-Deltas unterwegs und filmt sich (und seinen Hund) dabei immer wieder. Sehr vergnüglich anzuschauen - vorausgesetzt man hat eine schnelle Internetverbindung.
Hallo Axel, erst mal danke für den Link von nwwoodsman, echt schöne Bilder.
Leider ist es in Deutschland, selbst im Winter, nicht einfach ein freies Leben zuführen.
Habe mit Interesse eure Ausführungen unter, Stakstange-Stochern-mit-dem-Kanadier, gelesen. Aber wo soll man das denn noch machen. Immer mehr Auflagen und Flusssperrungen. Mit dem Hoboofen mal ein Kaffee kochen, dass kann auch im Winter ein Problem geben. Von einfach mal eine Nacht zu lagern, will ich erst gar nicht anfangen, wenn man an manchen Flussabschnitten, nicht mal mehr pinkeln darf. Als Paddler ist man doch immer der, der nichts darf und der auch keine Lobby hat. Dann noch die Idee des DKV mit der Einführung des Europäischen Paddel Pass. Da fragt man sich, ob es noch lange die handbreit Wasser unter dem Kiel gibt.
....ob Du's glaubst oder nicht-genau diese Dinge haben zu einem Grossteil zu unserer Auswanderung beigetragen.... Hier bei uns darf man jedenfalls noch paddeln, pinkeln, zelten,...... leider ist das Wasser oft zu hart zum Paddeln. So wie gerade jetzt. Dafuer geht's zum Ausgleich morgen auf die Piste-250cm Schnee. Hat auch was. Letztes Jahr an einem Maiwochenende war ich Samstags paddeln und Sonntags Skilaufen. Da gibt's nicht viele Orte auf diesem Planeten wo man das kann......
Peter
...at the foot of any rapid, it's far better to be sorry one did not run the rapid than to be sorry one did.....
oder auf deutsch, sehr frei uebersetzt: '...lieber 5 Sekunden feige als ein Leben lang tot...'
ja, diese über- und totregulierung kotzt mich hier auch an. eigentlich braucht man keinen gesunden menschenverstand, sondern nur noch wissen wo was wann verboten ist. eigenverantwortliches handeln wird immer mehr zur nebensache, die leute haben sich bereits daran gewöhnt ...
tja - zu viele menschen in einer zu kleinen landschaft mit zu vielen gesetzen. Aber so lieben die deutschen es ja, man führt ein geregeltes leben ....
gut wenn man noch ein paar ausweichmöglichkeiten hat
Die "Totregulierung" - wie ihr es nennt - hat es genau Euch letztendlich ermöglicht, Euren Sport in Eurer Heimat auszuüben: ohne strenge Naturschutzgesetze würdet Ihr in ätzenden Kloaken paddeln wie vor 30 Jahren. Wahrscheinlich hättet Ihr diesen Sport dann nie ergriffen. In einem dichtbesiedelten Land wie unserem sind strenge Gesetze zur Wahrung der Naturschätze notwendig. Dies mag in einem dünnbesiedelten Land wie Kanada vielleicht anders sein. Bei uns jedenfalls kann es z.B. notwendig sein, durch die intensivere Nutzung der Gewässer durch Paddler die Kiesbänke im Fluss als Laichplätze für Forellen zu bestimmten Jahreszeiten zu schützen. Diese Liste ließe sich mit Fischen fast endlos fortsetzen und mit Vögeln genauso verlängern. Befahrungsverbote sind deshalb keine "Totregulation". Im Gegenteil: ist es kein Glücksgefühl, wenn der Sohn beim Paddeln deshalb eine stattliche Forelle im Fluss entdeckt und sich freut oder sogar einen Eisvogel beim Jagen erspäht? Jeder Paddler - egal ob zurückhaltend oder nicht - greift in den natürlichen Ablauf der Flussläufe ein und muß sich fragen, welches Gut ihm höher Steht: die Befriedigung der eigenen Lust oder der Schutz der Umwelt. Für all jene, denen das Lustprinzip höher steht, müssen Regulierungen da sein!
Eigentlich auch Befürworter der freien Fahrt muss ich immamura leider generell zustimmen. Gesunder Menschenverstand bei allen vorausgesetzt, wäre es sicher auch ohne Verbote möglich. Straßenverkehr in anderen Ländern ohne Schilderwald funtioniert ja auch ohne stärkere Dezimierung der Bevölkerung. In Deutschland hätte ich da so meine Bedenken , das Eigeninteresse siegt ja meist über "gesunden Menschenverstand" und Allgemeinsinn. Je enger das Zusammenleben, desto mehr Reglementierung, um das System vor dem Chaos zu bewahren. Bei den Befahrungsregelungen wünschte ich mir auch eine stärkere bzw. genauere Differenzierung zwischen den "Guten " und den "Bösen". "Stechpaddler" klingt ja auch schon gefährlich und landet deshalb meist bei den Bösen.Wie schon oft diskutiert liegt das Problem häufig bei den Gewerblichen. Da finde ich es auch bedenklich, wenn Himmelfahrt 300 Leihboote auf 30 km Treene unterwegs sind. Oft sind es aber auch gerade diese wirtschaftlichen Interessen, die dann vor weiteren naturschutzrechtlichen Regelungen "schützen".
Auf dem Stechlin ist es aus Naturschutzgründen verboten, mit dem eigenen Boot zu fahren. Es gibt in Neu Globsow aber zwei Bootsverleihe. Vielleicht bin ich ein bißchen beschränkt und kann mir micht erklären, warum Leihboote umweltverträglicher sind, als eigene Boote. Vielleicht kann mich jemand erleuchten. Viele Grüße, Martin
Jeder Paddler - egal ob zurückhaltend oder nicht - greift in den natürlichen Ablauf der Flussläufe ein und muß sich fragen, welches Gut ihm höher Steht: die Befriedigung der eigenen Lust oder der Schutz der Umwelt.
Egal wer daran Schuld hat (der liebe Gott oder die Evolution) - aber der Mensch ist nun auch mal Bestandteil der Natur. Naturschutz bedeutet nicht, den Menschen auszuklammern und ihn von der Natur fern zu halten. Gerade weil sich der Mensch in den letzten Jahren immer mehr von der Natur entfernt hat, ist ihm diese fremd geworden. So ist auch ein respektabler Umgang mit der Natur immer mehr abhanden gekommen. Daraus resultieren dann solche Dinge, daß die Natur zum "Abenteuerspielplatz" verkommt, Flüsse und Seen in das Anlagevermögen von Firmen geraten und entsprechend ausgenutzt werden. Mit dem Wort "Naturschutz" kann man im Kampf der Lobbyisten prima in der Öffentlichkeit punkten. Naturschutz ist immer gut, egal wozu dieses Wort gerade gebraucht oder mißbraucht wird. Lediglich wennman die Zauberwörter "Arbeitsplätze" und "Steuereinnahmen" ins Feld führt, dann ist Naturschutz nicht mehr so wichtig ...
Trotz der Notwendigkeit, das Leben der Menschen zu regeln, sollte man auch in der Natur noch ein wenig Platz für die Menschen lassen, sonst weiß bald niemand mehr, warum die Natur überhaupt zu schützen ist.
Hallo, richtig ist, dass der Mensch seinen Freiraum in der Natur braucht. Meiner Ansicht nach liegt der/die von einigen Menschen betriebene Missbrauch/Übernutzung der Natur in der Entfremdung von dieser. Gerade wir Canoefahrer als Nutzer (und Geniesser) der Natur haben die Verpflichtung unseren Beitrag zum Naturschutz zu leisten, in welcher Form auch immer.(Ich mache z. B. 20 Jahre aktiv Seeadlerschutz) Das stärkt unsere Position gegenüber den Naturschutzverbänden und macht auch noch Spaß. Ich stimme Frank voll zu, dass Steuer und andere Argumente meist gegen den Naturschutz gerichtet eingesetzt werden. Aber wir können ja aktiv was dagegen tun...... Gruß aus der Nordheide Albert
Ich fühle mich schon etwas beleidigt mit der Titulierung als "Hobby-Soziologe", da es nur zeigt, daß meine Einwände gegen das mutmaßliche Vorurteil einer "Totregulierung" zumindest von einem Diskussionsteilnehmer nicht ernstgenommen werden. Ohne aber in die formale Diskussionweise tiefer einzusteigen, möchte ich inhaltlich nocheinmal klarstellen: 1. der Naturschutz ist Staatsprinzip und steht damit im Widerspruch zu Nutzungsinteressen des Menschen 2. im Widerstreit zwischen Naturschutz und Nutzungsinteresse wird politisch entschieden, welchem Interesse der Vorrang gegeben wird, und dies geschieht auf verschiedenen Ebenen 3. im Rahmen der Diskussion bis auf die unterste Naturschutzebene werden Befahrungsverbote erteilt. Wie bei allen Entscheidungen der untersten Naturschutzbehörden können auch hier fragwürdige Entscheidungen getroffen werden. Dies bwiderspricht allerdings nicht dem grundsätzlichen Entscheidungsprinzip. Wr will es denn auch einem Beamten verdenken, ein Befahrungsverbot zu verhängen, der noch nie in einem Kanadier gesessen war, der vielleicht gar nicht schwimmen kann und vielleicht sogar bestochen wurde (siehe Beitrag kommerzielle Nutzung eines Gewässers und nichtkommerzielle). Offensichtlich unsinnige Verwaltungsentscheidungen sind allerdings meiner Ansicht nach schnell zu korrigiern (es sei denn, das Schmiergeld war hoch genug). 4. Es kann aus den genannten Gründen nicht von einer Totregulierung zur Befahrung unserer Gewässer die Rede sein. Befahrungsregelungen entsprechen zu 99% sinnvollen Naturschutzgründen. Eine Unterscheidung zwischen GOC-Mitgliedern, "verantwortungsvollen Paddlern", "kommerziellen Paddlern" und sonstigen zur Befahrung von bestimmten Gewässern sind unerheblich, da es schwarze Schafe erfahrungsgemäß überall gibt.
Manchmal habe ich den Eindruck, die Profi-Paddler glauben, sie haben einen Persil-Schein.
Ich bedanke mich für alle Diskussionbeiträge und ich bin froh, zumindest eine kleine Diskussion angestoßen zu haben, die hoffentlich noch weitere Früchte trägt!
Hallo Jörg, Andreas hat Dich damit ganz sicher nicht beleidigt.
Wr will es denn auch einem Beamten verdenken, ein Befahrungsverbot zu verhängen, der noch nie in einem Kanadier gesessen war, der vielleicht gar nicht schwimmen kann und vielleicht sogar bestochen wurde (siehe Beitrag kommerzielle Nutzung eines Gewässers und nichtkommerzielle).
Ich verdenke es dem Beamten. Genau daran kranken so viele Dinge. Eine solche Inkompetenz in das wirkliche Leben übertragen funktioniert eben nicht. Keine Firma könnte mit einem solchen Entscheider lange überleben, keine Familie kommt so klar, ohne Sachverstand hat ein Mensch in der Natur keine Chance, nur bei Staatsdienern kommt es nicht so drauf an .... Dann muß man eben einfach mal jemand anhören, der den Sachverstand hat: den Paddler, der auch schwimmen kann und nicht bestochen ist. Es geht doch aber oft gar nicht um einen wirklichen Schutz der Natur, sondern um das Durchsetzen von Interessen bestimmter Gruppen. Die Nachrichten sind voll von solchen Beispielen - auf kommunaler- wie auf Bundesebene.
Ich denke, daß Naturschutz sehr wichtig ist. Das funktioniert aber immer nur mit den Menschen, einfach nur ausgrenzen und zusperren löst keine Probleme, sondern verlagert diese nur, z.B. auf den nächsten Bach, der dann noch stärker frequentiert wird.
Vielleicht noch zu Punkt 4: Probleme treten doch sehr oft in der Natur erst dann auf, wenn Tourismuskonzepte gegriffen haben, die Wirtschaft angekurbelt wurde, Arbeitsplätze geschaffen wurden, Steuern eingenommen wurden und man der Geister die man rief (in tollen Prospekten, die das Abenteuer versprechen) nicht mehr Herr wird.