ich habe soeben die nachfolgende Mail erhalten, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:
"Liebe Bootfahrerinnen und Bootfahrer,
Vor sechs Jahren wurde von einer Gruppe bestehend aus Vertretern der Naturschutzbehörden, Angelvereine, Kanuvermietern, Bundesvereinigung Kanutouristik, Landratsamt etc. gemeinsam eine Verordnung erarbeitet, die das Kanufahren auf der Donau regeln sollte. Ziel war es hierbei eine Verordnung zu schaffen, die die Interessen von Kanufahrern mit denen des Naturschutzes vereinbart.
Die damals erlassene Verordnung hatte sich bewährt und zwar soweit, dass diese zu einer Mustervorlage für andere Landkreise wurde.
Nach nunmehr sechs Jahren soll diese Verordnung nun gekippt und eine neue Verordnung erlassen werden. Hierfür hat das Landratsamt Sigmaringen einen Entwurf erstellt, der jedoch bei Regierungspräsidium Tübingen und den Naturschutzbehörden auf Widerspruch stößt. Aus diesem Grunde hat das Regierungspräsidium ein Gutachten erstellen lassen, dass die Bootfahrer als Störfaktor für die Natur bezeichnet. Daher sieht das Regierungspräsidium vor, eine wesentlich schärfere Verordnung zu erlassen, die das Boot fahren auf der Donau auf ein Minimum einschränkt. Dabei wird das berechtigte Interesse der Bewohner und Besucher des Donautales auf ein Erleben in der Natur vollkommen außeracht gelassen.
Wir bitten Sie daher, unterstützen Sie uns mit Ihrer Unterschrift, damit das Boot fahren auch in Zukunft Bestandteil der Freizeitmöglichkeiten im Donautal bleibt.
Hier haben Sie die Möglichkeit Einfluss zu nehmen, indem Sie die Petition unterzeichnen:
Jede Stimme zählt. Schicken Sie den Text daher an weitere Personen aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis damit auch weiterhin auf der Donau Boot gefahren werden kann.
Dazu fällt einem wirklich nicht mehr viel ein. Ich hab auch grad unterschrieben. Hoffentlich werden es noch viel mehr. Es sind leider nur noch 4 Tage Zeit. Also Leute rafft Euch auf und unterzeichnet die Petition!
Na Leute? Wenn ein Regierungspräsidium sagt, die Kanuten machen alles kaputt, dann muss es doch so sein!!! Wie könnt Ihr Euch dagegen stellen? Die Regierung und die Medien hatten in Deutschland schon immer Recht. Und bisher haben wir Deutschen das doch gerne geschluckt. Wir sind doch voll anpassungsfähig und absolut geil auf Regulierung und Überwachung. Wenn Blöd, SSpiegel und Sternbandführer etwas publizieren, haben wir uns doch immer danach orientiert: Früher rechtsradikal, nach der Kapitulation überamerikanisiert; Prosowjetisch, nach dem Zusammenbruch Kohl-Wähler; 68er und heute Islam- und Türkenhasser. Vielleicht sollten wir mal anfangen, nicht nur dann den Gesetzgeber und die flimmernde oder gedruckte Massenverblödung in Frage zu stellen, wenn wir uns direkt und persönlich berührt fühlen. Vielleicht der Zeitpunkt, aus den Grauzonen des "Den hab ich aber nicht gewählt" herauszutreten und tatsächlich Aktion zu zeigen! Solange wir uns in dieser Form freiwillig und zum Teil sogar noch gegen Bezahlung von den Verdummungsspezialisten entmündigen lassen, kann ich nicht verstehen, warum uns kleine Freiheitsbeschneidungen wehtun sollen, die anderen schon längst widerfahren sind.
Politiker und Manager sind wie kleine Kinder: Sie testen gerne ihre Grenzen aus...
Nun ja, einfach zu sagen "dann paddel ich halt woanders" ist kontraproduktiv. Das sieht man am Kocher. Die Jagst ist im unteren Teil gesperrt, also paddeln alle, inclusive Vermietkanus, die vorher da unterwegs waren am Kocher. Wie lange wird es dauern, bis der auch gesperrt wird?
Und ehrlich gesagt, habe ich nichts gegen Mietkanufahrer. Ist wenigstens was los auf dem Bach. Nicht alles sind Saufbrüder, manchmal sind auch hübsche Mädels unterwegs . Die sind mir entschieden lieber, als bärbeißige Schlapphuttrapper in Öko-Klamotten oder Tarnfleckhose.
Ich werde wohl auch noch die Petition unterschreiben, denn die 15-20 Kontingente für Privatboote sind schon "sauknapp".
Zitat die natur wird tatsächlich geschützt, wenn KEINER mehr dort fährt
... und sich kein Mensch mehr darin bewegt, alle Flussflächen wieder zurückgebaut und entsiedelt werden und die Natur so sich selber überlassen wird. Dann stimme ich Joe zu. Ist meines Erachtens der Weg, durch den die Naturentfremdung noch mehr vorangetrieben wird.
Zitat wenn keiner mehr dort fährt, braucht man auch keine verleiher mehr
Tja, da die meisten Verleiher eher zu der Gruppe der Wirtschaftsabenteurer gehören, befürchte ich, dass an schützenswerten Flussabschnitten diese als letzte aussterben. Das Gesamtvolumen der Verleihkunden ist aber im Groben konstant. Dass heißt, dass wir mit einem Ausweichverhalten rechnen müssen. An geeigneten Lokationen schießen dann neue Kanuverleiher aus dem Boden und übervölkern solange empfindliche Flussabschnitte, bis anschließend auch dort Befahrungsverbote erteilt werden.
Da ich zu den "alten" Menschen gehöre, die das ursprüngliche "Allmansrätten" in Schweden noch kennen- und lieben lernen durften, weiß ich, dass Regulierung das Gegenteil erreicht. Nämlich genau die Ausweichhandlungen, bei denen notfalls eben im Ausland verantwortungslos mit der Natur und der dortigen Öko-Ethik umgegangen wird. Dass Allmansrätt in Schweden ist inzwischen nahezu am Ende. Das haben damals unter Anderem Deutsche Touristen geschafft, die der Meinung waren, dass das, was nicht verboten ist, halt eben erlaubt sein muss.
Nicht sperren, sondern informieren ist angesagt. Kanuverleiher schulen und die Weitergabe der Informationen an die Kanukunden überwachen. Den Kanuten kleine Flyer mit den wichtigsten Informationen zum Bach aushändigen (siehe Wisent), ist eine weitere Möglichkeit. Outdoor-Artikel nur noch mit kleinen Informationsheftchen zum Verantwortungsvollen Umgang mit der Natur aushändigen, ist eine weitere. Nur wenn wir den Menschen offen das Vertrauen aussprechen, dass sie mit ihrem IQ mehr können, als Bierflaschen öffnen und im Wasser entsorgen, dann erreichen wir was.
Totalsperrungen sind wohl selten die beste Lösung, weil die Probleme nur an einen anderen Ort verschoben werden. Die Masse der Privatpaddler und der Leihbootfahrer tummelt sich also auf immer weniger Gewässern. Wenn man die Menschen einfach aus der Natur aussperrt (einen Grund dafür kann man immer finden), ist die atur sicher bestens geschützt, leider geht den Menschen dann auch immer mehr Verständnis und Akzeptanz für die Natur verloren. Natur mutiert dann immer mehr zum "Disneyland" für einen Tag, gebucht, bezahlt und dann natürlich entsprechend genutzt. Das Naturerlebenis wird immer mehr verdrängt vom kommerzialisierten "Spaß".
Kanuverleiher und Tourenanbieter haben hier in der Regel einen Interessenkonflikt zwischen dem Schutz der Natur und der Wirtschaftlichkeit des Gewerbes. Es gibt durchaus sensible, verantwortungsvolle Anbieter, die nicht um jeden Preis expandieren müssen - leider aber auch Leute, die das Kanuabenteuer im Neckermann-Stil all incluvive zum Pauschalpreis verkaufen und Herden von Pauschaltouristen durch die überforderte Natur schicken. An der Stelle fangen dann die Probleme an, dann sind es "die Paddler" ...
Ich denke, daß man zum einen informieren und aufklären sollte, statt zu sperren, zum anderen sollte man die Zugänge zur Natur nicht zu leicht und zu bequem machen, um den gebuchten all-inclusive-Spaß in der Natur in Grenzen zu halten. Also lieber Wanderweg und Brotbüchse statt Touristenbimmelbahn und Ausflugslokal.
Prinzipiell bin ich bei Euch was Sperrungen angeht. In diesem besonderen Fall stößt mir jedoch auf, wie man eingespannt werden soll um das Geschäft der Verleiher zu stützen (Auch wenn ich grundsätzlich nichts gegen Verleiher habe). Ausserdem geht es um einen relativ kurzen Abschnitt unterhalb eines sowieso gesperrten Abschnittes wenn ich mich recht erinnere. Dieser ist bereits seit längerem wegen des Kraftwerksbaus gesperrt. Die Ausweicheffekte müssten also schon seit zwei Jahren zu sehen sein. Es geht mir persönlich also nicht so sehr um die Frage ob gesperrt werden soll, sondern um die Art und Weise wie gerade von wem damit umgegangen wird. Ich finde auch die zuvor bestehende Kontingentierungslösung, die ja wieder angestrebt werden soll, für Private wenig praktikabel (wir haben es drei Jahre lang nicht geschafft dort zu paddeln, weil es entweder keine Karten gab, oder der Pegel nicht stimmte) Insofern ist es eh stressfreier wo anders hin zu gehen. Es gibt ausserdem Abschnitte die sind sehr sensibel und es gibt Bereiche die mehr abkönnen. Und diese darf man ja auch befahren. Das Disneyland haben wir meines Erachtens mit der Eintrittskartenlösung im Naturpark Obere Donau eh schon. Richtig blöd ist es vor allem für die Anwohner. Die haben einen Bach vorm Haus und dürfen dort nicht paddeln, oder müssen ein Ticket lösen.
Liebe Grüße, Sebastian
P.S. Wer von Euch ist den Abschnitt um den es geht schon mal gefahren?
- "Ehm, sorry...the movie we are going to watch tonight - does it have canoes in it?" - 100% pure canoeing: http://www.canoespirit.de
Zitat von MrDick P.S. Wer von Euch ist den Abschnitt um den es geht schon mal gefahren?
Mußt du mal bei "Paddelpartner Süd" suchen. Das war meine erste Tour mit Axel (damals noch "schwimmende Werkzeugkiste" und Michael "mischmael"). Zum Glück durfte ich mich damals in die sichere Paddelführung von Michael flüchten. Da hatte es Wasser . Später bin ich dann nur noch ab dem Camping in Hausen gepaddelt.
Willst du einen Lokaltermin . Momentan hat die Donau 80cm (also ausreichend) und am WE lacht die Sonne. Ich wär dabei.
Es gibt einen sehr knappen Bericht aus der Anfangszeit meiner öffentlichen Aufzeichnungen dazu.
Hat jemand Zeit und Lust die Strecke am Sonntag zu paddeln damit wir wissen wovon die Rede ist? Ich mache mir gerade Gedanken dazu (und muss im Familienkreis noch nachfragen ob ich "frei" bekomme).
Zitat Jo...wär schon nett - aber darf man nicht erst ab Mai bis September fahren?
Aus dem Verzeichnis der Befahrungsregelungen vom Mai 2010:
Zitat Beuron - Laiz 15.02.-30.09. Befahrung nur mit besonderer Genehmigung und nur von 9 - 18 Uhr erlaubt (Anmeldung: 07466/92800 oder Fax 07466/928023 oder NAZObereDonau@t-online.de). Befahrungen ab 1.5. bis 30.9. nur ab Pegel 50 cm in Beuron (Tel. 07466/19700), ansonsten ab Pegel 70cm
Klar, einen Passierschein müssen wir schon beantragen. Aber den kriegen wir auch recht kurzfristig.
Zitat von MrDick Bin auch ledier familiär schon ausgebucht.
Schreibst du das jetzt aus freien Stücken oder hat Tanja das mit den netten Mädels in den Vermietbooten gelesen? War nur Spaß. Die fahren erst im Sommer. Jetzt ist da keine Gefahr.
um sich ein wirkliches Bild zu machen müsste man wissen was den in der neuen bzw. geplanten Verordnung konkret stehen soll. Das erschließt sich aus der aktuellen Petition leider nicht. Mehr will ich dazu dann hier jetzt auch nicht schreiben.
Aber am kommenden Sonntag paddeln, das würde ich schon gerne. Der Pegel passt ja und das Wetter wird voraussichtlich auch OK sein. Ggf. kann ich auch wieder die „Befahrungserlaubnis“ einhohlen, kostet ca. 2€ pro Boot. Falls gewünscht würde ich das am Freitagnachmittag machen.
Schau mal unter Paddelpartner SÜD - da rotten wir uns gerade zusammen. Das mit den Permits wird schon von Christian geregelt. Damit wären wir dann schon mal zu Viert. Und Klemens hat vorhin am Telefon auch sehr interessiert geklungen...