Hallo Wolf, aus Sicht eines "Stadtbewohners" dürfte Car-Sharing sicher eine gute Möglichkeit sein. Ich wohne auf dem platten Land, die Infrastruktur besteht aus einer Bushaltestelle, an der wohl 4 - 6 x am Tag ein Bus anhält. Wenn ich ein Brot kaufen will, muß ich mich ins Auto setzen. Ein Arbeitsweg von hier dürfte für fast jeden ohne Auto nicht machbar sein.
leider, leider ist das emissionsfreie Autofahren für uns Kanuten noch fernste Zukunftsmusik. Zuerst müssen wir entweder mehr Atomkraftwerke bauen, die geilsten Wildbäche aufstauen, die Küstenlinien mit Gezeitenkraftwerken versauen, die Dreimeilen-Zonen mittels Offshore-Windparks undurchdringlich machen, an den großen, schiffbaren Flüssen Kohlekraftwerke bauen, die Konvektion über unserem Heimatland ein wenig mittels Solarpanels verstärken oder das spärlich verfügbare Wasser Afrikas nutzen, um mit dessen Hilfe in den Afrikanischen Solarparks aus Hitze Strom zu erzeugen. Den Strom nutzen wir dann, indem wir alle 100-200 Kilometer einen Nachtstopp zum "Auftanken" machen, oder Wasserstoff herstellen und diesen durch Brennstoffzellen jagen, die den gewonnenen Strom in Bewegungsenergie umwandeln.
Ich befürchte, dass wir "Outdoorfreaks", Individualisten und Idealisten gleichzeitig auch zu den größten "Umweltsäuen" gehören. Mit dem Kanadier auf dem Dach, einer superschweren Campingausrüstung im Kofferraum, meist im Solo oder Duett unterwegs, verbrauchen wir sicherlich überdurchschnittlich viel Sprit, um anschließend an stillen, naturnahen Orten die saubere Luft und das klare Wasser zu genießen. Ich kann die Leute, die mit dieser negativen Umweltbilanz Probleme haben, gut verstehen. Leider bin ich so beratungsresistent, dass ich auch dieses Jahr meinen umweltfreundlich im Auto verstauten Ally durch Europa karren werde und jede Gelegenheit nutze, mich mit weiteren unbelehrbaren Menschen irgendwo in Wassernähe zu treffen.
Immerhin habe ich zu Hause meist so viel zu tun, um die Wochenenden vor- und nachzubearbeiten, dass die in Deutschland üblicher Weise 48 Stunden täglich gefrönte elektronische Unterhaltung bei mir noch keinen Einlass gefunden hat. Ferner zwingt mich mein Hobby dazu, mein Bier und das Wochenend-Essen nicht im Kühlschrank sondern im Autokofferraum oder mittels Verdunstungskälte kühl zu halten. Dafür hole ich mir noch schnell ein A++++++ für den Wochenendenergieverbrauch. Damit ist mein Gewissen wieder so reingewaschen, dass ich mich vorbehaltlos auf das kommende Wochenende bei RAFFTAFF freuen kann. Es sind Hin und zurück ja mal nur kanppe 700 Kilometer. Also bei den Temperaturen und den Hügeln bei der Zuladung ca. sieben Übernacht-Ladungen mit dem erwähnten Auto. Da kann man beruhigt sagen: Nur zu Fuß und im Canadier wäre man länger unterwegs
Moin Björn Aus ökologischen und ökonomischen Gründen tüftle ich gerade an einer 4-6 wöchigen Tour ohne Auto, mit nur geringer Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Eine Variante wäre: mit Canadier, Segel, Bootswagen und Klapprad von Kiel nach Schweden und mit oder ohne Fähre wieder zurück. Das würde mich alle in der Vergangenheit von mir begangenen Umweltsünden vielleicht leichter ertragen lassen. Fehlt nur noch das Okay meiner besseren Hälfte, denn Lej will unbedingt mit. LG Jürgen
das ist der Unterschied zwischen Nord- und Süddeutschland. Planst Du eine solche Aktion in unserer Gegend, dann bist Du noch Jahrtausende später Weltberühmt. Wobei man sich fragen muss, ob Hannibal mit seinen Elefanten nicht mehr CO2 produziert hat als wir heutzutage mit unseren Karossen in unserem ganzen Leben produzieren.
sowas geht, und hat schon einer längere Zeit durchgezogen(aber allein) mit nem Faltboot, Faltrad, Bootswagen und Zelt. Einigermaßen gut machbar wärs mit nem Ally, dem Faltrad Birdy oder Brompton und kleinem Hänger. Aber dazu noch Klein Lej und Besegelung....da stößt Du wohl an Grenzen. Gruß! Fred
@Moin Jürgen >>>> mit Canadier, Segel, Bootswagen und Klapprad Das kann ich mir gerade noch vorstellen, aber wenn die Campingausrüstung auch noch mit soll wird es schon ganz schön massig.
Ein Boot mit Ausrüstung kommt leicht auf 50kg. Da ich schon einige Strecken mit dem Fahrrad und Hänger gefahren habe, kann ich Dir sagen, 1Zentner braucht einen fiten Radfahrer. Ich gehöre sicher nicht zu den Vielfahrern (ca. 4000-5000km im Jahr), aber mehr als 25kg im Hänger fahren sich nicht sehr angenehm. Mit einem guten Bootswagen erreicht man geschoben ganz entspannt 5km/h, vielleicht wäre für die Landstrecken "wandern mit Boot" besser als Rad mit Hänger, das Rad muß dann ja auch nicht ins Boot.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Hi Jürgen! Hab noch mal nachgesehen. Der Radl-Paddler heißt Guido Hoffmann und schreibt viele Beiträge auch mit Fotos im Reiserad-Forum (www.rad-forum.de) unter dem Namen fghpw. Seine Ausrüstung ist finanziell bedingt nicht die leichteste. Das macht er aber wett mit ständigem Training. Gruß! Fred
Moin Guido ist schon länger mein sehr geschätzter Freund, wir sind gemeinsam mit Problemkids unterwegs gewesen, er führt die Typendatenbank im Faltbootforum, hat den Schaufelradantrieb für Faltboote erfunden und auf einer Tour von Bergen in Norwegen zurück nach Deutschland unter Praxisbeweis gestellt und war wohl auch der Erste, der sein Faltboot mit dem Drachen angetrieben hat. Guido ist in der Regel mit Faltrad und Klepper Alueiner unterwegs, in dem er in der Regel auch unterwegs schläft. Ja, Lej ist mittlerweile schwerer geworden, doch vom Gewicht her durchaus noch händelbar und wir haben schon ein paar gemeinsame km mit Kanu incl. Lej, Ausrüstung etc. auf dem Bootswagen hinter uns. Dänemark und Schweden ist nicht Bayern, von wegen der Steigungs%e. Angedacht ist, die vor der Haustür liegende Tour mit dem Canadier zu machen und um bei ungeeignetem Wetter auch mal an Land unterwegs sein zu können, z.Bsp. mit dem Fahrrad einkaufen zu können etc.. Man muß nicht immer nur Fisch essen. LG Jürgen
Docook und ich haben vorletztes Jahr von den Templiner Gewässern in die Lychener Gewässer by fair means umgesetzt: Atkinson voll beladen mit Gepäck für 2 Mann/1 Woche auf Bootswagen - steile Böschung rauf - Feldwege Landstraße, Waldwege - div. Böschungen runter Strecke 7,5 km Dauer kompl. 3 Stunden - alles machbar, Klein Lej kann die Strecken ja schon auf eigenen Beinen laufen Gruß Albert
Ja Albert so in der Art kann man tatsächlich Kilometer bewältigen. Wobei ich fand Alleine geht besser als wenn beide am Boot anfassen. Wenn es hoch geht fand ich es angenehmer wenn der/die Zweite nur an einem Seil zieht. Der oder die, mit der Hand am Boot können den "Haltewinkel" dann frei bestimmen.
@Jürgen, kannst ja mal testen ob das ganze Gerödel überhaupt ins Boot paßt: Mein Hänger hat gefaltete 80x56x15cm, plus zwei 16" Speichenräder 11kg Faltrad hat so 67x56x27cm Brompton oder auch 80x60x36cm Birdy ab.12kg
Soll Lej denn ein eigenes Rad kriegen oder noch mit Kindersitz auf Dein Rad.
Ich hab das schon in Alle Richtungen im Kopf hin und her gewendet, für mich hat sich keine brauchbare Lösung gefunden. Solo mit Fahrrad im Zweier paßt ganz gut, aber wie kriegt man das viele Gepäck z.B. am Bahnhof gehandelt. Hier lassen die Zugführer auch Radfahrer gern mal mit der Begründung schon voll am Bahnsteig stehen. Die Überlandbusse sind hier oft normale Reisebusse, da muß man erstmal mit einem Pakboat im Arm reinkommen.
Und die Kosten sind auch nicht zu verachten, da kann man locker 1000km Taxi fahren, bis Pakboat, Faltrad und Hänger bezahlt sind.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Hallo Andreas Ca. 1.Juni Start am Bootshaus und dann unterwegs sehen, ob West- oder Ostroute, je nach Wetter. Dann mal schaun wie weit, bzw. zu welcher Fähre(Göteborg etc.) der Yellowstone uns trägt und wenn es nur bis ans Ende von Dänemark reicht, ists auch okay. So ungefähr ist die Vorstellung. Das mit dem Gepäck ist längst erprobt und bewährt, platzverschwendende Frauen sind keine dabei also wird Raum für die Fahrrädern über sein, insofern wir sie auch mit nehmen. Wer Lust und Zeit hat, im eigenen Canadier mit zu kommen, kann ja mal die Fühler ausstrecken. 15km betrug die bisher längste Strecke am Stück mit Lej im Canadier auf dem Bootswagen, mehrere Hügel rauf und runter, über Feldwege und Acker in Russland, das muss sich nicht unbedingt wiederholen aber etwas weniger ist kein Problem. Warum soll man um Langeland oder eine schmale Zunge unbedingt außen herum fahren, wenns auch bequemer geht. Wie kommst du auf Bahnhof? LG Jürgen
Nachtrag: Jetzt ist der Groschen gefallen, Nein, Festcanadier, kein Anhänger mit Falter. Canadier auf Bootswagen und Lej evtl. da rein. Kein Problem.
Zitat: Docook und ich haben vorletztes Jahr von den Templiner Gewässern in die Lychener Gewässer by fair means umgesetzt: Und wenn es dann anfängt zu regnen und auf den Waldwegen 5 cm Wasser, oder mehr, fließt (so wie bei unserer Portage), kann man fast schon wieder paddeln :-) Noch ein ersthafter Gedanke: Das Gefühl, nach der aus eigener Kraft bewältigten Portage das "neue" Gewässer zu erreichen ist schon irgendwie klasse. Am Ende der Tour war im Rückblick so eine Portage ein tolles Detail, was das Canadierpaddeln und das Erleben der umgebenden Landschaft aus einem anderen Blickwinkel möglich macht. Viele Grüße docook
haben seit November einen Subaru Impreza XV Ecomatic mit LPG-Gasanlage und Anhängekupplung (max. Zuggewicht 1.600 kg gebremst). Ich bin jetzt schon fast 9 tkm gefahren und kann mich an alle dreimal erinnern, als ich Super tanken musste. LPG für 100 km kostet bei viel Stadtverkehr im ungünstigsten Fall 8 € und das trotz Allrad und 150 PS und einem um ca. 15% niedrigeren CO2-Ausstoß. Ich finde hier die Kombination aus Wirtschaftlichkeit und Vermeidung von unnötiger Luftverschmutzung sehr gelungen. Der Aufpreis für die Gasanlage von 3.000 € rechnet sich in jedem Fall.