Denn, als Frank und ich uns heute morgen in Rösrath getroffen haben,um dort ein Auto am Ziel zu lassen schien die Sonne,der Fluss hat "reichlich" Wasser und es waren fast T-Shirt Temperaturen. Nun galt es fix alles umzuladen,uns umzuziehen und uns mit Franks Geländerbeast durch die Wildnis des Sülztales zu schlagen. In Mittelsteeg angekommen wurden dann unter den prüfenden und auch skeptischen Blicken der Eingeborenen alles abgeladen und die Ausrüstung gecheckt. Unser Dank richtet sich hier an die "Schneeschiebeboys", die am Straßenrand den Schnee so hoch aufgetürmt hatten,das er trotz 2-tägigem Tauwetter noch in ausreichender Menge vorhanden war. So mussten wir dann die Boote auch nicht tragen,sonder konnten sie ruhigen Gewissens hinter uns her zum Einstig schleifen. Dieser befindet sich allerdings nicht,wie einige vermuten an der Sülz,sondern an der Lennefe.
Endlich den Hintern auf dem Sperrholzbretchen geparkt,ging es dann auch schon los. Die Lennefe ist bei dem o.g. Wasserstand sehr schnell.Durch paddeln wird man noch schneller und da auch Äste in ausreicher Anzahl vorhanden waren, ist man spätestens an der Mündung garantiert wach!
Kurz das Holz aus Boot und Bekleidung geholt, einen Schwung kaltes Wasser in das gepeitschte Gesicht gehauen und wir paddelten auf der Sülz den ersten Wellen entgegen.
Neben der Bröhl, kann auch die ober Sülz mit querliegenden Bäumen aufwarten.
Also schnell ein Stückchen zurück gepaddelt und in den Seitenarm.Dieser endete leider nicht direkt wieder in der Sülz,sondern einen Meter davor. Aber durch das Aussteigen konnten wir uns einem Problem widmen,welches wohl jeder Paddler kennt.
Gerade erst losgepaddelt und man muss pinkeln!!!
Alles wieder verpackt und den Hintern erneut auf dem Sperrholzbrettchen plaziert,ging es dann weiter. Der nun folgende Abschnitt bot uns dann auch ein paar große Wellen (Zambezi,mindestens) und ich konnte endlich mal wieder meine Lenzpumpe benutzen! Angekommen am ersten Wehr, bot sich uns der Rücklauf des Todes. Mutig und smart fanden wir aber eine Möglichkeit das Wehr an der rechten Seite zu "boofen". Dies hatte zwar keine Kenterung zur folge ,dafür aber erneutes pumpen. (vielleicht doch mal mit ner Persenning liebäugeln?!? Mal sehen) Trockengelegt und mit Nikotin gestärkt ging das Abenteuer weiter.
Die Worte " Ich hör was" leiteten dann auch nach einer Weile die Besichtigung des zweiten Wehres ein. Dort gesellte sich dann noch zu dem "Rücklauf des Todes" die "Welle des Grauens"! Mit jugendlicher Unbeschwehrtheit sprach ich: Ich probiers mal,sonst werd ich halt naß!
In der Anfahrt,welche glücklicherweise auch getroffen wurde , ging mir dann nur eine Frage durch den Kopf: Wann hört diese Welle auf zu wachsen!!! Danach war wieder pumpen angesagt und es ging weiter. Viele Kurven ,ein Packet Mettenden,4 Brötchen und ein paar Gramm Nikotin später kam uns hinter der nächsten Kurve ein markerschütterndes Grollen entgegen. Donnerwetter? Erdrutsch? Die Russen?.....NEIN ,das nächste und auch letzte Wehr. Welches am anfang des Rösrather Campingplatzes liegt.
Verdammt, wie hat die o.g Welle es so schnell hier hin geschafft? und warum hat sie den Rücklauf und eine gut durchdachte Auswahl an Asthindernissen dabei?
Den Gefahren die Stirn geboten, zogen wir wieder in die Schlacht und bezwangen dann auch dieses Hinderniss auf dem Weg zu unseren nächsten paar Gramm Nikotin. Am Ziel angekommen wurden wir von den skeptisch guckenden Eingeborinnen herzlich empfangen und zu unserem Abenteuer befragt. Mit offenem Mund lauschten sie unseren Erzählungen,lehnten aber meine Einladung mit zu fahren dankend ab.
Der Rest dieser Tour verlief dann wie soviele endende Touren ab...Umziehen,Autos holen,Boote laden ,quatschen,ausnahmsweise mal eine rauchen und sich auf direktem Wege zu Frauchen begeben.