wenn du finanziell ein sattes Polster hast könntest du wohl in Sachen Neopren, Trockenanzug, Paddeljacke aus dem vollen schöpfen. Dann ist ca alle 6-12 Monate einer rausgewachsen und braucht was neues. Fragt sich, wie oft du in dieser Zeit mit den Kindern oft genut auf dem Wasser wärest, damit sich das "lohnt".
Wir sind zunächst wie folgt gestartet: Rettungsweste und "Matschklamotten", 1 Erwachsener ist für 1 Kind verantwortlich. Im Zweifel Kind retten, erst dann Boot und Ausrüstung bergen. Kinder nur auf Touren mitnehmen, auf denen kein Risiko eingeganben wird (Risiko gibt es immer). Also tendenziell warme Temperaturen, Zahmwasser. Im Zweifel umtragen.
Vor einiger Zeit sind zwei Neopren-Shorty dazu gekommen (wegen Badeulaub am Atlantik, nicht wegen Paddeln). Bei Neopren´s gibt es nur eine Empfehlung: er muss eng anliegen und die Nähte dürfen nicht stören. Wenn der Neo nicht eng anliegt ist er nur noch Auftriebshilfe, aber kein Wärmeschutz. Da gibt es kein Markenempfehlung. Allerhöchstens Geschäfte, die auch bei Kindergrößen ein große Auswahl haben: anprobieren, anprobieren, anprobieren...
nein ich hab nicht im Lotto gewonnen ja ich bin schon länger Vater und weiß wie schnell Kinder aus ihren Sachen wachsen. Ich dachte so an: Bei uns hat Xy funktioniert schau dir das doch mal an oder abc war nicht sooo dolle.
Danke für die Idee mit den Gatschsachen, kam mir auch schon vieleicht mit Neo oder Latex Manschetten.
Noch mehr Tips und Ideen ?
Danke
Rüdiger
lej
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Beiträge:
12.12.2010 15:42
#4 RE: Kinder: Rettungswesten und anderes Zubehör ?
Moin Zu viel Geld habe ich auch nicht, deswegen spiele ich kein Lotto. Sehe das ähnlich wie Norbert. Für mich hat sich bei 2 Kindern ein großes und sicheres Kanu bewährt. Kinder brauchen Spielzeug, Platz zum Spielen und Schlafen und Bewegungsfreiheit im Canadier. Sie sollten unvermittelt aufstehen und sich auch mal schneller von einer Seite zur anderen bewegen können, ohne dass man ein Mann über Bord Manöver fahren muß. Nur anfangsstabile Canadier eignen sich eher nicht so gut dafür. Die angesprochenen Matschsachen halte ich für Kinder auch für besser als schlecht sitzende Neos. Matschlatzhose mit Fußgummis in Gummistiefel drücken, Jacke drüber mit Gummiband um die Handgelenke, Rettungsweste gut zuziehen und es kommt minimal und sehr langsam Wasser rein. Hab das ausprobiert. Trockenanzüge für Kinder, von einheimischen Herstellern, haben den Vorteil, dass du unproblematisch Ärmel und Beine verlängern lassen kannst auch der evtl. mal fällige Austausch der Manchetten fällt dann leichter. Trockis kannst du für Kinder auch etwas größer kaufen, der Wiederverkaufswert ist recht hoch, d.h. dass du nicht in Folge viel Geld für einen Neuen bezahlen musst. Für schlecht an Ausrüstung, für mit kleinen Kindern auf Tour, halte ich Zeltöfen. Gruß Jürgen
Hallo Jürgen, das klingt, als wenn Du (bzw. Deine Kinder) schlechte Erfahrungen gemacht hätten. Siehst Du grundsätzliche Probleme Kinder <-> Zeltöfen oder 'nur' einen erhöhten Aufpassaufwand? Hältst Du offenes Feuer mit Kindern für weniger problematisch?
Nils krabbelt zwar noch nicht mal, aber man kann sich ja nicht früh genug informieren...
Unter die Matschklamotten, Fleecesachen, also Fleecehose und Fleecepulli, hält eigentlich auch noch ganz gut warm, wenn er schon ein bisschen nass geworden ist und in die Gummistiefel, solche Wintersocken.
Und im Boot auf ein Stück Isomatte setzen lassen, direkt am Bootsboden ist es nämlich ohne ziemlich kalt.
Bezahlbare Kinderneos gibt's immer wieder mal in Aldi und Co. So wie auch Neoschuhe. Wird meistens als Surfsachen verkauft, kostet aber um welten weniger als "echte" Paddelneos und Co.
Wenn's dann wirklich ein Paddelneo sein muss, einen mit Klettverschluss an den Schultern kaufen, wächst ein bisschen mit und somit spart man sich wieder einen Anzug. (Wir haben im Verein inzwischen welche von Artistik, sind nicht ganz so teuer wie von Langer)
auf die Anfrage von Rüdiger kann ich folgendes sagen: eigentlich komme ich aus dem Bereich "Segeln" bei jedem Wetter am Bodensee. Neoprenanzüge sind für Kinder bei dieser Sportart aus meiner Sicht nicht geeignet. Als ich mit einem Katamaran segelte, habe ich mal einen Neoprenanzug getragen. Es ist wie eine zweite Haut, liegt er eng an kommt allenfalls ein Wasserfilm da rein, der sofort warm gibt, aber solche Anzüge eignen sich nur für Sportler, Surfer, Taucher, denn im Sommer stünden die Kinder sozusagen im eigenen Saft. Trockenanzüge oder eine gut passende ohnmachtssichere Rettungsweste sind sicherlich die bessere Wahl, wenn sich die Kinder noch wohlfühlen sollen. Aufpassen muss man auf den Hinweis: gut passend. Falsch wäre es solche Ausrüstungsteile nach dem Motto zu kaufen, ach nehmen wir eine Nummer größer, dann passt sie auch noch im nächsten Jahr. Das ist vollkommen falsch. Eine ohnmachtssichere Rettungsweste muss exakt passen, sonst schlüpft das Kind beim Ernstfall eventuell raus, oder wird der Kopf nicht genügend über Wasser gehalten.
Für Kinder ist "ohnmachtssicher" ein absolutes "Muss". !°!!!! und das ist ein Neoprenanzug ja nicht.
liebe Grüße Welfi.....
Andreas Schürmann
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Beiträge:
13.12.2010 08:08
#8 RE: Kinder: Rettungswesten und anderes Zubehör ?
Zitat Für Kinder ist "ohnmachtssicher" ein absolutes "Muss". !°!!!! und das ist ein Neoprenanzug ja nicht.
"ohnmachssicher" ist nur dann ein "Muss" wenn sich der/die "Badende" nicht selbst in die richtige Lage drehen kann, z.B. ohnmächtig oder eben noch zu klein.
Aber: Zu klein hört für mich auf wenn die Kinder vernünftig schwimmen können.
Ohnmächtig wegen Baum(der mit dem Segel) an den Kopf bekommen scheidet beim Kanadier ja aus. Dann bleibt noch Paddel an den Kopf geschlagen, als erzieherische Maßnahme eh ungeeignet und Ritterspiele im fahrenden Boot müßen nicht sein.
Ohnmächtig wegen kalten Wasser sollte besser durch vernünftige Kleidung gesichert werden.
Denn: Die Ohnmachtssicheren-Westen sind sehr viel unkomfortabler als richtige Paddelwesten und die bequemere Weste ist für die Tour die bessere.
Ganz wichtig ist der gute Sitz der Weste, unbedingt testen, das man die Kinder an der Weste aus dem Waser ins Boot heben kann, sonst rettet man eventuell nur die Weste. Touren Westen haben oft einen sehr großen Verstellbereich und müßen jeder Kleidungsvariante genau angepaßt werden. Leider findet man nicht so oft Varianten mit Beingurten, gegen das herausrutschen. Die Gurte bieten bei der von mir auch favorisierten Matschklamotten-Fleece-Bekleidung eine deutliche Reduzierung der ins Boot zu hievenden Wassermenge.
!!
Zitat ... !!!! und das ist ein Neoprenanzug ja nicht
Der Neo ist nur Kleidung, keine Schwimmhilfe/-weste.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
ich kann aus Deiner Anfrage noch nicht rauslesen welche Gewässer Du fahren möchtest und zu welcher Jahreszeit.
Rettungsweste gehört natürlich immer zur Ausrüstung. Grundsätzlich sollten die Kinder dem Wetter angepasst gekleidet sein. Ich hatte meinen Junior auch schon mal im Dezember mit auf einer Tour. Da hatte er halt eine Skihose und eine Dicke Jacke an. Zur Isolation gegen das kalte Wasser immer eine Isomatte unter den Füßen bzw. unter dem Hintern. Im Sommer tuts unter Umständen ein T-Shirt und eine Badehose. Ich hatte letzten Sommer meinen 6-Jährigen mit im Canadier im Wildwasser auf der Soca dabei. Ausrüstung: Neo-Longjohn, darunter einen Neo-Shorty und drüber eine Paddeljacke und Neo-Schuhe. Ihm hats Spaß gemacht, mir auch.
Neben den eigentlichen Paddelklamotten ist es besonders wichtig auch Wechselkleidung im Boot zu haben. Und eine Thermosflasche mit heißem Tee hilft auch oft.
Ist auch immer eine Frage was man sich und den Kindern zutraut.
Grüße Gerhard
Angefügte Bilder:
lej
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Beiträge:
13.12.2010 09:20
#10 RE: Kinder: Rettungswesten und anderes Zubehör ?
Moin Markus Meine Älteste hat mit 2J. auf die Herdplatte gefasst und ich selbst verbrenne mir noch heute öfter die Finger an heißem Eisen. Seit Lej stehen kann, ist er mit auf Tour. Seit seinem 3ten Lebensjahr hat er einen Russenhobo und von 2J. an hilft er beim Feuermachen. Kinder haben schnell ein gutes Verhältnis zur Flamme aber nicht zur Hitze, selbst große Kinder verbrennen sich an heißem Eisen noch deutlich öfter als Erwachsene. Selbst wenn Kinder wissen, dass Eisen heiß sein kann, denken sie nicht so schnell daran, weil es nicht offensichtlich ist. Im begrenzten Raum Zelt ist der Ofen im Mittelpunkt eine instinktive Stütze und wird schneller angefasst als du denkst. Es gibt im Haushalt viele Verbrennungen an heißen Öfen, Herdplatten, Zeranfeldern von Kinder, äußerst selten verbrennen sie sich an Gasherden oder Kaminen. Sich einmal am Ofen oder Rohr fest halten ist gleichbedeutend mit Reiseende. LG Jürgen
Hallo Jürgen, ich hatte das eigentlich gar nicht als soo problematisch angesehen ('man kann ja aufpassen'). Bei näherer Überlegung: Ich habe erst letzte Woche eine heiße Eisenpfanne mit Topflappen aus dem Ofen genommen und zwei Minuten später versucht, sie ohne Topflappen hochzuheben... Wahrscheinlich ist offenes Feuer insofern doch weniger verbrennungsgefährdend als spontan gedacht.
Danke für die Info und Grüße auch an die 'kleinen', Markus
Andreas Schürmann
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Beiträge:
13.12.2010 11:23
#12 RE: Kinder: Rettungswesten und anderes Zubehör ?
@Jürgen: Das kann ich voll und ganz bestätigen. Ich hatte aber noch nie darüber nach gedacht.
Auf unseren Kindergeburtstagen mit Lagerfeuer (und das sind jetzt schon einige), gab es nicht eine Verbrennung am Feuer. Heiße Backbleche mit Pizza, da muß man daneben stehen bleiben und trotzdem noch ein Glas mit kaltem Wasser zum Finger kühlen parat haben.
Auch im Tipi gab es mit einem kleinen Feuer und einigen Kindern kein Problem, an einem Petroleumofen (ohne sichtbare Flamme) hab ich mir schon selbst die Fließjacke verkokelt und auch den Kindern mußte man ständig sagen: "Achtung heiß!"
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
@ Gerhard: es geht z.Z. vorallem um ruhigere Flüsse und Stehgewässer. Dies aber auch bei kaltem Wetter. Die Jungs sind "Wetterfest" und fit. Der Frühling / Sommer macht mir auch wenig Kopfzerbrechen, mir geht es eher um Herbst / Winter oder einfacher gesagt Temperaturen ganztägig unter 10 Grad.
Das immer genug Ersatzgewand, Decke und was warmes zum trinken im Rollsack dabei sind, ist für mich selbstverständlich ebenso wie geschlossene Schwimmweste für alle, kein übertriebenes Risiko, etc. Da ich Hauptberuflich sehr viel Erlebnispädagogisch mit Jugendliche arbeite bzw. bis zum Frühjahr (9 Jahre) gearbeitet habe, ist da einiges an "Wissen" vorhanden. OC fahren kommt jetzt privat dazu und wird mit ACA Kursen im Frühjahr verfeinert.
Mein bisheriges Fazit: Wenn nicht die Gatschklamotten Lösung dann eher Trockenanzug (mit angepassten Untergewand) als Neopren, bequeme,aber passende "Ohnmachtsichere" Weste bis sie schwimmen können, ausreichend Beschäftigung während der Fahrt,
wenns nur um leicht fließende bzw. stehende Gewässwer geht würde ich auf teuere Trockenanzüge aus denen die Kinder schnell rausgewachsen sind verzichten. Und stattdessen "nur" normale Winterklamotten anziehen. Also Schneeanzug oder Schneehose und dicke Jacke.
Wichtig ist auch noch vor Kälte von unten durch eine Isomatte zu schützen.
Ansonsten für ausreichend Beschäftigung sorgen, damit sich die Kids nicht langweilen.