wir waren im September für drei Wochen im Rogens-Nationalpark und möchten einen kurzen Bericht mit Bildern hier abgeben. Kurz deshalb, weil es ja eigentlich schon die allertollsten Berichte und Bilder über diese Gebiet gibt (.. u.a "Northtrail" - ganz große Klasse !)
Naja - also Start in Karingsjön. Bei Per Roger Wilberg das Auto abgestellt, die erste und letzte Nacht in einer Hütte verbracht und insgesamt sehr viel Einsamkeit und Wildnis genossen. Das Wetter war skandinavisch super - Nachts manchmal Regen, knappe 0 Grad und tagsüber so um die 10 Grad - keine Knots und herrlicher Indian Summer. Viel gepaddelt , viel gewandert, viel portagiert ( es stehen ja so viele Inseln im Weg, über die man die gesamte Ausrüstung tragen muß). Apropos Portagen: Nach ein paar Tagen Aufenthalt im Seenlabirinth sind wir vom Hän in den Rogen gepaddelt. Zumindest haben wir es versucht. Auf der Karte ist ja ein kleiner Fluß eingezeichnet, Goggle earth lässt es aber schon erahnen: Mit sechs Portagen kamen wir dann am Rogen an. Allerdings empfand ich gerade dieses Stück als das allerschönste. Manchmal konnte man wirklich etwa 150 m auf dem schmalen Bach paddeln - bis zum nächsten Hindernis aus Bäumen, Gestrüpp und Felsblöcken Dann den Rogen an der Ostseite hoch - in den Öster-Rödsjön und weiter in die Nordspitze des Väster-Rödsjön. Dort haben wir eine tolle Wanderung nach Norwegen unternommen. Da steht ja dann tatsächlich ein Grenzzaun in der Wildnis ! Durch ein Gatter gelangt man dann in die Femundsmarka. Zum Schluß durch das Labirynth wieder zurück nach Karingsjön. Die Angelausrüstung war dabei, hat aber außer Ballast nichts gebracht - weil nichts gefangen, dafür haben wir Blaubeermarmelade gekocht.
Ja und jetzt sind wir auf der Suche nach einem weiteren ähnlichen stillen und einsamen Paddelgebiet in Schweden, Norwegen oder Finnland. Habt ihr da ein paar Tips ?
Moin McLean Ja, schöne Bilder, besonders gefällt mir das Panoramabild mit dem Femundsee im Hintergrund. Mit Einsamkeit ist das oft so eine Sache, Menschen und Häuser gibts da fast überall und in der Saison würde ich die Nationalparke evtl. meiden. Torneälven ist sehr schön, ab der Hälfte ists mit echter Einsamkeit aber auch vorbei. Kalixälven ist schön und einsam im Oberlauf, jedoch ein paar Umtragungen zumindest für mich ,Könkämäälven über Muonioälven bis in den Torneälven habe ich noch nicht gemacht, soll aber sehr schön und einsam sein. Im Saimaaseengebiet kann man sich in Einsamkeit verlieren. Gruß Jürgen
wow, danke für den Kurzbericht und die tollen Bilder. Hat meinen Entschluss, mich nächstes Jahr auch dort herum zu treiben, noch bestärkt. Eines noch, könntest du ev. dazuschreiben, wo die einzelnen Bilder entstanden sind bzw. was sie zeigen (für noch größere Vorfreude).
Bild Nr.1 : Zeigt den kleinen Fluß auf dem wir in sechs Portagen vom Hän in den Rogen gepaddelt sind. Eigendlich sind wir mehr gelaufen, aber es war wirklich das schönste und einsamste Stück.
Bild Nr.2 : Zeigt das Seenlabyrinth mit dem dahinterliegenden Rogen. Aufgenommen vom Berg Handskinnvälen.
Bild Nr.3 : Lagerleben am Uthussjön.
Bild Nr.4 : Rentiere bei der Wanderung nach Norwegen.
Bild Nr.5 : Von Norwegen kommend auf dem Skedbrofjället im Hintergrung das Rogens Seenlabyrinth.
Bild Nr.6 : Auf der Wnderung von Norwegen zurück.
Bild Nr.7 : Am Väster-Rödsjön.
Bild Nr.8 : An der Rangerstation in Karingsjön. Letztes Stück Straße ist Privatweg und kostet 40 Kronen, der Stellplatz für's Auto 15 Kronen pro Tag/Nacht. Man kann auch Hütten mieten - sofernwelche frei sind.
Bild Nr.9 : Traum-Sandstrand am Rogen.
Bild Nr.10, 11, 12: irgendwo im Labyrinth.
und das letzte Bild ist noch mal vom Handskinnvälen mit den Seen und im Hintergrund der Skedbrofjället.
Hallo again, hast recht, müßte nach links sonst noch etwas weiter gehen. Der Abstieg zum Femunden ist aber nicht mehr so weit. Bisschen mühsam, lohnt aber. Gruß Jürgen
Ach Mensch...wenn ich nicht eh schon das Rogengebiet für nächstes Jahr Herbst geplant hätte..zum Jahresabschluss kommt das noch mal gut . Aber die Ruska habt Ihr zumindest was die Bilder sagen noch nicht wirklich gehabt. Da geht viel mehr. Wenn man das Glück hat zur richtigen Zeit da zu sein, da brennt die Pampa! Das ist eine Orgie von gelb und rot Tönen das einem schwindelig wird. Besonders wenn noch die Sonne scheint. Aber es ist immer so ein Eiertanz gegen Ende September Anfang Oktober wo es da richtig abgeht. Ich bin bislang jedesmal gleich in den Winter rein gekommen und durfte im Schneeregen zurück paddeln. Das geht da immer von jetzt auf gleich. Aber ich will nicht unken...schöne Bilder und man will gleich wieder los. CU Bernd
@Lodjur: Genau so wie Du es beschreibst haben wir es erlebt. Nur wollte ich nicht über 200 Bilder einstellen. Nach jeder Kurve schlägt die Ruska eine neue Seite aus dem Bilderbuch auf und man meint das kann eigendlich nur eine farbige Computersimulation sein - bis zum Schluss der Schnee kommt ... Jedenfalls macht's süchtig ! Mehr Farben, mehr Stille, mehr Einsamkeit, mehr paddeln, mehr .... Habt Ihr Alternativvorschläge zum Rogengebiet ?
Moin Ein paar Eckdaten für Alternativvorschläge würden helfen, ansonsten Karte nehmen und da suchen, wo wenig Besiedlung und viel Wasser ist. Ihr habt das Wetter betreffend auch ein bisschen Glück gehabt. Vielleicht hat sich in den letzten Jahren wettertechnisch auch da vieles verändert. Ich kann mich trotz toller Erlebnisse auch gut daran erinnern, das die Ruska optisch ausfällt und sich 3 Wochen am Stück im September am Rogen Schnee, Sturm, Kälte und Regen abwechseln. Gruß Jürgen
Ja, ich bin mir schon bewusst dass wir mit dem Wetter absolutes Glück hatten. Das Rogengebiet ist bekannt für seine Wechsel. (Die Höhe auf diesen Breiten- graden - da bleibt das nicht aus). Andererseits gibt es auf Mallorca auch keine Schönwettergarantie - aber: "wir sind zwar süss - aber nicht aus Zucker ..."
Na ja , mit Alternativvorschläge meine ich : wie das Rogengebiet - so ähnlich. Also Skandinavien soll es schon sein. Dass Kanada größer und einsamer ist, das ist mir schon klar. Das Schöne am Rogengebiet ist ja eigendlich das Labyrint. Der See an sich - na ja - wenn man mal drauf war - ok. Natürlich kann mit Goggle earth schauen wo es wie in etwa sein kann. Was mir am Rogengebiet gut gefallen hat ist halt dass es seehr einsam ist. Turbulente Wildwasserfahrten brauche ich nicht, hunderte km paddeln auf Seen oder langsam fliesenden Gewässer und einsame Inseln zum übernachten das hat schon was. Ist ja auch schön dass man sein Auto in Karingsjön einfach abstellt und man davon ausgehen kann dass es nach drei Wochen autakem Wildisleben immer noch da steht. Es wurde hier ja auch schon u.a. das Saimaaseengebiet als sehr einsam beschrieben. Andererseits habe ich gerade über dieses Gebiet gelesen, dass dort fast auf jeder Insel ein Haus steht. (war halt noch nicht da) : Deswegen die Frage ob jemand Erfahrung mit ähnlichen Gebieten hat. Aber die ganze Diskussion kann dann natürlich auch philosophisch werden, denn wenn wir alle im worldwideweb Geheimnise ausplaudern, werden sie wohl nicht mehr lange welche bleiben ... oder ?
"Was mir am Rogengebiet gut gefallen hat, ist halt dass es seehr einsam ist."
Dazu fällt mir ein, dass Du zur richtigen Jahreszeit dort warst. Wir waren 2008 im Sommer im Rogenseegebiet. Zum Monatswechsel Juli-August war es leider nicht so sehr einsam. Die Landschaft da oben in den Bergen ist wirklich sehr schön. Aber das wussten damals auch noch viele andere Wanderer und Paddler. Wenn ich wieder 'mal dorthin fahre, dann nicht in der Hauptsaison.
hallo MC Lean, die Gefahr mit den Geheimnissen stimmt regional begrenzt, der Rogen entwickelt sich ein klein wenig in richtung Glasskogen, Svartälven oder Hotagen, da distanzmäßig vertetbar, Kinder, Benzinkosten, Zeit, etc. Wobei der Hotagen für die Masse schon logistisch etwas außerhalb der Erreichbarkeit liegt. Schweden ist von Jämtland bis Südlappland einsamer als ganz im Norden, wo durch die Minenindustrie mehr los ist, so empfinde ich es. Finnland ist in großen Teilen deutlich einsamer als Schweden oder Norwegen. Die Saimaaseenplatte bietet wirklich viel Platz und recht gutes Wetter auch ohne Häuser, ich habe mich da öfter verfahren und gedacht,ich finde nicht mehr raus. Ein Tip sind die Schären zwischen Lulea und Happenranda. Canadiertauglich, einsam und wunderschön, das Wasser ist jedoch relativ kalt, selten über 18 Grad. Gruß Jürgen
Hallo Peter Für mich geht die schönste Tour am Rogen nicht zurück sondern über den Femundsee und Zeit ist relativ, was ist schon ein Tag. Ich werde sie noch einmal mit Lej machen, wenn er mir groß genug dafür ist. Anfang 70 war es da noch einsam. Gruß Jürgen