Von WeNoNah gibt es ein neues Kanu, das in den amerikanischen Foren teils helle Begeisterung auslöst. Es handelt sich um einen geschlossenen Expeditionscanadier (ähnlich wie die Kruger-Canoes oder der MadRiver Monarch, der auch von Verlen Kruger entworfen wurde) mit Schiebesitz und Gepäckluken aber ohne Abschottungen. In unseren Breiten werden diese Boote ja wenig Verwendung finden, aber wer oft an der Küste unterwegs ist (Lej?!) könnte sich für dieses Boot möglicherweise begeistern.
Wenn das Bell Rob-Roy Model in Anlehnung an klassische Rob Roy Model ist, dann wird es doch eher mit einem Doppelpaddel gefahren - oder?
Und das erste Boot von Wenona sieht auch nicht so aus als ob man knieen kann. Für Fahrten in tiefem Wasser erscheint es mir gänzlich ungeeignet, Form und Spritzdecken dürften jede Bergung vom zweiten Boot aus (Solo sowieso) unmöglich machen. Bei der Form ist ein Schott vorn und/oder wenigstens hinten auf tiefem Wasser doch Pflicht, oder eben Luftsäcke.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Zitat von WenigPaddlerWenn das Bell Rob-Roy Model in Anlehnung an klassische Rob Roy Model ist, dann wird es doch eher mit einem Doppelpaddel gefahren - oder? Und das erste Boot von Wenona sieht auch nicht so aus als ob man knieen kann. Für Fahrten in tiefem Wasser erscheint es mir gänzlich ungeeignet, Form und Spritzdecken dürften jede Bergung vom zweiten Boot aus (Solo sowieso) unmöglich machen. Bei der Form ist ein Schott vorn und hinten auf tiefem Wasser doch Pflicht, oder eben Luftsäcke. Gruß Andreas
Auch wenn ich sicherlich kein Fan von derartigen Booten bin - wenn ich soetwas will, fahr ich Kajak - will mir dein Einwand nicht recht einleuchten. Wenn das, was du schreibst, richtig wäre, wären wohl deutlich mehr als 50% aller Kajaks - die bekanntlich auch ab und zu im tiefen Wasser verwendet werden - für solche Fahrten gänzlich ungeeignet. Jedenfalls der eine oder andere Faltbootfahrer wird dir da sicherlich widersprechen.
Eine vollkommen andere Frage ist die, ob es sinnvoll ist, sein Boot mit zusätzlichem Auftrieb zu versehen oder eben Schotts einzubauen, wenn dies aufgrund der Form schon möglich ist. Das trifft aber letztlich auf jeden OC in gleicher Weise zu.
Im Übrigen ist es kein Rob Roy - Verschnitt, sondern ein gedeckter Prism. Er soll wohl - jedenfalls in dieser Ausstattung - Sit'n'Switch gefahren werden, was nach meiner Erfahrung im Prism keineswegs eine unangebrachte Fortbewegungsart ist.
Mir gefällt er wie gesagt nicht, aber zum Fahren auf welchem Gewässer auch immer ist er sicherlich nicht besser oder schlechter geeignet als jeder andere Prism auch.
moinsen, ja, der Rob Roy von Bell kann mit Doppelpaddel gefahren werden. Ich habe irgendwo schon Bilder gesehen, auf denen selbst der Merlin II mit Doppelpaddeln gefahren wurde. Und in einem befreundeten Verein fahren etwas ältere und beleibtere Damen einen Yoho auch mit Doppelpaddel, weil sie nicht mehr ins Kayak passen. Finde ich super, Hauptsache unterwegs auf dem Wasser....
Als absolute spitze sehe ich die Canoes von Kruger an - das wäre was für die Küste, aber leider die Preise:-( So nehme ich halt den Atkinson:-) Gruß Albert
@ VauWe >>> Im Übrigen ist es kein Rob Roy - Verschnitt, sondern ein gedeckter Prism. Rob Roy bezieht sich auf das Bell Boot, das auch so heißt.
>>> Jedenfalls der eine oder andere Faltbootfahrer wird dir da sicherlich widersprechen. Ich habe zwar schon Faltboote gefahren, aber noch keine geborgen. Ein Faltboot(Klepper Bauart) ohne Luftsäcke oder Seitenschläuche würde ich im Küstenrevier nicht fahren. Ich weiß das damit bis Helgoland und sogar über den Atlantik gepaddelt wurde, bleibe aber bei meiner Behauptung: "Ein Boot in dem beim bergen zuviel Wasser bleibt, ist nicht für die Küste geeignet."
Selbst vom Steg aus ist es schwierig ein ungeschottetes oder nicht mit Luftsäcken ausgerüstetes Kajak zu entleeren. Im schwimm tiefen Wasser kann ich mir nicht voerstellen wie es geht, lasse mich aber gern von den Profis belehren.
Was ich eigentlich schreiben wollte: Nur weil ein Boot einen Deckel oder eine Decke hat, ist es noch lange nicht für die Küstenfahrt geeignet.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Moin Andreas, Sehe das so wie du, egal was für ein handbetriebenes Boot, für die Küste oder größere Flächen muss ausreichend sicherer Auftrieb drin sein und ich muss wieder rein kommen. Die Seekajaker haben oft geschottete Boote aber längst nicht alle und wieder nicht alle beherrschen die Rolle. Allein oder zu zweit kommt man in einen offenen Canadier leichter rein als in ein Seekajak. Sich selbst und das Boot wieder klar kriegen sollte die Voraussetzung sein. Geschlossener Auftrieb, Schaum oder Schotten, keine Luftsäcke, das ist was für WW-Fahrer oder Verlegenheitssituationen. Das Kanu von Wenohna kenne ich noch nicht, hat es genug Frachtraum, kann ich mich darin so frei bewegen wie ich es möchte, segelfähig, hat es Schotten oder Auftrieb? Die Kruger Canadier sind auch mein Traum, habe zu viele Kinder um mir so ein handgearbeitetes und bewiesenermaßen seetaugliches Teil kaufen und schicken lassen zu können. Der Verlen Kruger hat damit eine 18000 km Tour um Amerika gemacht. Vielleicht später mal, die Fracht könnte man ja auch einsparen. Es lohnt sich den Link von Axel mal an zu klicken. Gruß Jürgen
moin auf anliegendem Bild seht Ihr, wie Jürgen und ich auf der Überführungsfahrt von Amerika nach Deutschland sind. Was tut man nicht alles um Fracht zu sparen Gruß Albert
.....also Jungs, alles was recht ist, aber das sind für mich keine Canadier mehr! Die sind klassisch oben offen! Ich halte mich da an die klassischen Vorbilder. Die Naturvölker hatten lange genug Zeit an den entsprechenden Bootsformen zu feilen und wenn man das länger betrachtet, kommt von alleine darauf warum die so aussahen. Mehr sag ich da mal nicht zu..............
Zitat von WenigPaddler@ VauWe >>> Im Übrigen ist es kein Rob Roy - Verschnitt, sondern ein gedeckter Prism. Rob Roy bezieht sich auf das Bell Boot, das auch so heißt. >>> Jedenfalls der eine oder andere Faltbootfahrer wird dir da sicherlich widersprechen. Ich habe zwar schon Faltboote gefahren, aber noch keine geborgen. Ein Faltboot(Klepper Bauart) ohne Luftsäcke oder Seitenschläuche würde ich im Küstenrevier nicht fahren. Ich weiß das damit bis Helgoland und sogar über den Atlantik gepaddelt wurde, bleibe aber bei meiner Behauptung: "Ein Boot in dem beim bergen zuviel Wasser bleibt, ist nicht für die Küste geeignet." Selbst vom Steg aus ist es schwierig ein ungeschottetes oder nicht mit Luftsäcken ausgerüstetes Kajak zu entleeren. Im schwimm tiefen Wasser kann ich mir nicht voerstellen wie es geht, lasse mich aber gern von den Profis belehren. Was ich eigentlich schreiben wollte: Nur weil ein Boot einen Deckel oder eine Decke hat, ist es noch lange nicht für die Küstenfahrt geeignet. Gruß Andreas
Ich denke, wir sind uns weitgehend einig. Ich hatte nur "offenes Gewässer" nicht mit "Meer" gleichgesetzt.
"Rob Roy" ist m.E. eine relativ alte Form (wohl auch älter als Bell), die dem Boot, um das es hier geht, insofern ähnelt, als das auch so aussieht, als hätte jemand ein Kajak gebaut, das halt kein Kajak sein soll. Über Sinn und Zweck solcher Boote mag man ebenso wie bei den Kuger - Booten streiten.
Wie mir das hier schon ab und zu passiert ist,ist der Ansatz, den wir beide wählen, nicht der gleiche. Während ich ersteinmal schaue, ob man mit dem Ding fahren könnte, gehts hier allzuoft um die Frage, wie man mit dem Ding schwimmen kann. Und nein, ich will das nicht diskutieren. Auch wenn ich das hier und da schon mal geschrieben habe; ich komme aus dem Rennsport. Wenn da was passiert, kommt man auf dem Wasser so wie so nicht mehr ins Boot zurück. Also hält man sich zunächst erstmal in einer schwimmbaren Entfernung vom Ufer auf und versucht zum Anderen nicht im Bach zu landen.
So sollte es meiner Meinung nach auch beim Wanderpaddeln sein. Zuerst sollte man sich mal Sorgen darüber machen, das Boot so zu beherrschen, dass man unter gewöhnlichen Umständen nicht im Wasser landet. Dann sollte man lernen, seine Fahrstrecken seinen eigenen Fähigkeiten und den Fähigkeiten des Boots anzupassen. Erst dann sollte man sich über mehr oder weniger spektakuläre Solobergetechniken Gedanken machen, bei denen ich mir nicht sicher bin, wie viele die wirklich bei kritischen Bedingungen - auf dem Ententeich fällt man nicht rein - ausführen können. Das man im Wandercanadier die "normalen" Bootüberboottechniken beherrschen sollte, ist klar; dass man einschätzen können sollte, wann die Bedingungen so sind, dass man das gefahrlos machen kann, i.Ü. auch.
Das gleiche gilt natürlich, wenn man sehr große offene Gewässer überwinden will. Dann stellt sich für mich aber die Frage, ob es nicht von vorn herein sinnvoller wäre, zum (geschotten) Seekajak zu greifen, das von seinem Ursprung her ja genau für diese Bedingungen entwickelt wurde. Eine Rolle zu können, ist sicherlich ebensoweinig schädlich wie nicht zwingend allein unterwegs zu sein.
Aufs Meer würde ich mit sowas - außer in unmittelbarer Ufernähe - auch nicht gehen. Und dafür gibt es auch deutlich besser geeignete Boote, die auch mit Stechpaddel fortbewegt werden.
Ich denke, wir haben nur ein bisschen aneinander vorbei geschrieben.
Zitat von WenigPaddler Selbst vom Steg aus ist es schwierig ein ungeschottetes oder nicht mit Luftsäcken ausgerüstetes Kajak zu entleeren. Im schwimm tiefen Wasser kann ich mir nicht voerstellen wie es geht, lasse mich aber gern von den Profis belehren.
Ich will mich nicht als Profi schimpfen, aber der Wiedereinstieg ins Kajak ist nach meiner Erfahrung einfacher als in den offenen Kanadier. Da gibt es einfach erlernbare Techniken, wie z.B. der Wiedereinsteig mit dem PAddelflaot oder wenn man nicht alleineunterwegs ist die X-Rettung/Y-Wiedereinstieg und dann noch einiges mehr. Für solche einsätze sollte das Kajak geschottet sein, dann wirds beim Solo-Wiedereinstieg leer gelenzt. Das dauer sicherlich ein wenig, funxt aber bestens!
@ Bene >>> ... Für solche einsätze sollte das Kajak geschottet sein, ...
Genau!
Und Wiedereinstieg und Rolle klappt wohl auch nur mit einem Boot das noch Auftrieb hat.
Die Nachteile des offenen klassischen Kanadiers im Küstenrevier liegen doch vorallem in der Windempfindlichkeit. Für die Küste kann ich mich eher für Boote wie die Ulua von Gary Dierking erwärmen: http://homepages.paradise.net.nz/garyd/plans.html Geht auch zum "einseitigen" Paddeln, ist ein bewährtes Design und läßt sich auch noch segeln.
Gruß Andreas
"Doch es ist mit dem Feuer ähnlich wie mit dem Schwimmen, mag kommen was will, man sollte es beherrschen." :Feuer, Andy Müller
Ich denke, es gibt schon einen Grund warum man oder auch frau sowas paddelt. Mit diversen Rückenschäden ist ein Dauerkajaksitzen nicht möglich, also ist da so ein Schifferl für offene Gewässer mit Wind und allem was dazu gehört, garnicht so schlecht. Nur Schotten wäre nicht schlecht und eine Persening wäre dann auch nicht blöd.
Hi Rob Roy basiert auf dem gleichnamigen Modell des amerikanischen Bootsbauers Henry Rushton, den man in einschlägigen Kreisen auch den Stradivari des Holzkanubaus genannt hat. Er hat unter anderem für den Ende des 19.Jh. sehr bekannten Mr. Sears, dessen "Künstlername" Nessmuck war, mehrere Boote gebaut, aus Holz und z.T. nur ca 10 amerikanische Pounds (LBS) schwer. Diese Boote nannte man Pack-Canoes, und weil sie recht klein gerieten, waren sie, knieend gefahren, zu instabil, daher Betrieb im Sitzen und-wegen der größeren Bequemlichkeit, mit Doppelpaddel gefahren. Genau diese Boote und die daraus entwickelten segelbaren Paddelkanus waren Die Boote, die in der Gründungsurkunde des ACA (dessen Gründungsmitglied 'Rushton war, ich glaube, mit der Nr. 7) als zulässig genannt werden :mit Doppelpaddel oder Segel betrieben, heißt es da wörtlich übersetzt. Zeitgenössische Berichte reden von hoher Gebrauchstüchtigkeit, Nessmuks leichtestes Boot (9 lbs) liegt im Blue Mountain Lake Museum in den Adirondacks (Upstate New York) Jörg Wagner
moin Jörg, danke für die ausführliche Hintergrundinformation, Hi Jürge ""keine Luftsäcke, das ist was für WW-Fahrer oder Verlegenheitssituationen.." dass sehe ich nicht so, die Jungs aus England fahren bei ihrem Küstenpaddeln im oc fast nur mit Luftsäecken (wie das Bild vom engl. Channale xing zeigt) und auf den größeren Seen in Scotland sowieso. Man ist damit fexibel, kann das Boot auch mal als Familienboot nutzen, da die Luftsäcke schnell zu entfernen sind. Und einen Angelhaken werden die Teile wohl auch vertragen können. Es wäre nett, wenn Jörg mal ein paar Luftsäcke für ein Tourenboot (Yellowstone solo?)zum Dransee mitbringen würde, dann kann man das Material mal begutachten. Gruß Albert
Lieber Albert Der Zweck heiligt die Mittel. Für WWFahrer sind Luftsäcke optimal, für Daypacktourer mit Begleitboot auf Onewaytour übern Ärmelkanal bei besten Wetterbedingungen sicher auch. Für randvoll mit Gepäck beladene Canadier, aus denen auch noch geangelt wird, zum Dorsche Pilken nehme ich die Hakengröße 1 und meine Meerforellenwobbler sind scharf wie Rasierklingen, sind sie schon von der Dauerbelastung der Wellen her ungeeignet oder nur zweite Wahl, von meinen Kindern will ich mal gar nicht reden. Sicherheit geht vor. Mein Schaum ist genauso schnell zu entfernen, wie ein Luftsack. LG Jürgen
Jürgen, wieso sind Luftsäcke von der Dauerbelastung der Wellen her ungeeignet??? Kann ich nicht nachvollziehen, bitte um Erklärung. Das Material ist von der Stabilität auf den Einsatz im Wildwasser ausgelegt und da gibt es doch auch Wellen?
Das Deine rattenscharfen Angelteile eine Gefahr sein könnten, kann ich nachvoll- ziehen aber nicht jeder, der über großes Wasser fährt, angelt dabei. Und da werden sich die Jungs aus England sicherlich nicht irren, (das BIld ist willkürlich aus dem SotP gegriffen) es sind da keineswegs nur onewaypaddler mit unterwegs. Airbags sind dort bei den Küsten/Seenpaddlern im oc Standard. Ich sehe darin durchaus einen Sinn, auch bei einer Wochenendtour mit hohem Seenanteil das Boot mit airbags zu fitten. Platz für Gepäck bleibt da alle Mal. Man muss sich lediglich überwinden, die vielen Löcher in den Rumpf zu bohren. Gruß Albert
Und es gibt ja z.B. auchmassgefertigte Auftriebskörper mit wasserdichten RVs, die sowohl Gepäck aufnehmen, wie auch den Auftrieb bringen. Soweit ich mich erinnern bastelt die Firma Zölzer die Teile zu zölzerüblichen Preisen