Hat schon mal jemand die Form eines vorhandenen Bootes auf Mallen übertragen? Gibt es da eine pfiffige Vorgehensweise?
Ich habe von Raphael einen fast neuen aber verzogenen MadRiver-PE-Explorer bekommen und in unserem Bootshaus liegt ein intakter Royalex-Explorer. Jetzt will ich Mallen in den PE-Rumpf einpassen bevor ich neue Süllränder und Duchten einbaue damit das Boot wieder symmetrisch wird.
Bislang komme ich nur auf die etwas umständliche Idee alle 50cm eine zu kleine Behelfsmalle in den intakten Explorer einzupassen und mit kleinen Abstandshaltern die Form abzunehmen, auf Papier bzw. Holz zu übertragen und dann die endgültigen Mallen anzufertigen. Geht das vielleicht auch einfacher?
Es gab auch mal einen anderen Thread hier, indem eine Mechanische Methode mittels Abtasten beschrieben wurde. Den finde ich aber gerade nicht mehr.
--"Auf der ganzen Welt ist vielleicht nichts so schön, so rein und zugleich so groß wie ein See. Himmelswasser" (H.D. Thoreau) - ...der will nur spielen! Für alle die am Bodensee spielen wollen: http://www.freestylecanoeing.org
Axel: Ist der Rumpf auch unterhab des Süllrandes verzogen? Oder würden ein paar überbreite Duchten ausreichen?
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Ja, wie weit der Rumpf letztendlich verzogen ist kriege ich wohl erst raus, wenn ich die Mallen einpasse. Vorerst hoffe ich das Boot mit leicht überdimensionierten Süllrändern und ein/zwei zusätzlichen Duchten (ggf. keuzweise angeordnet wie bei dem schicken Millbrook-Inferno ) gerade ziehen zu können. Um so ein Laser-Gedöhns wollte ich eigentlich gerne drum rum kommen. Zudem geht es mir ja um die Abnahme des Innenmaßes damit ich die flexible Hülle mittels Riemen an die Mallen anschmiegen kann. Gibts keine einfache mechanische Lösung?
hi warum ist der verzogen? wenn du den süllrand und die duchten entfernst... vieleicht ist das boot dann eh wieder gerade??? hast du bilder vom boot? viel glück robert
Ich habe die alten Süllränder entfernt und auf etwas rustikale Weise provisorische eingefügt. Danach machte das Boot einen etwas symmetrischeren Eindruck, ist aber immer noch reichlich windschief. Wenns jetzt wieder wärmer wird mache ich mich wieder darüber her. Ich hoffe ja sehr, dass ich es Mithilfe einiger Mallen, neuer Süllränder und Duchten gerade ausgerichtet bekomme. Aber PE ist ein sehr ungewohntes Material für mich und dieses Material macht das Boot schon reichlich schwer, so dass ich mit den Anbauten etwas sparsam sein wollte.
Hi Axel! Du könntest aus XPS Platten (gibts günstig im Baustoffhandel als 2cm dicke Dämmplatte) 2cm breite Streifen sägen. Wenn man die leicht mit dem Fön erwärmt kann man die gut biegen. Die passt Du so in Dein intaktes Boot ein und klebst mit Heißkleber Verstärkungsstreifen rein. Das machst Du mit jedem Riss. Dann erhältst Du lauter Bögen, die Du dann auf ein Billiges Holz, z.B. OSB-Platten, übertragen kannst. Anschließend die Mallen grob mit der Stichsäge aussägen und mit dem Tellerschleifer auf exaktes Maß schleifen. Alternativ kannst Du auch viele kleine Stückchen XPS Streifen im Originalboot aufeinander kleben, als würdest Du ein Schott einbauen. Die Radien werden dann halt nicht so genau. Als Heißkleber eigenet sich der Ultrastrong von Steimel, da der keine Lösemittel enthält die das XPS anlösen würden.
Sonst müsstest Du halt wirklich ein kleines Messwerkzeug bauen um Punkte innen abzunehmen, und die dann auf der Zeichnung mittels Kurvenlienal oder french curve verbinden.
Grüße, Sebastian
Nachtrag: Oha - der sieht ja mal echt hart aus. Ich vermute fast, dass da Mallen nicht ausreichen werden zumal PE "keine Richtung" hat- ist halt kein Stripper. Das Material wird da vermutlich in alle Dimensionen abhauen. Willst Du nicht lieber einen Baum reinpflanzen? Alternativ zu Granulat verarbeiten und neu Formen.
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das klingt nach einer eleganten Lösung. Diese Dämmplatten muss ich mir mal ansehen. "Heißleimverstärkungsstreifen" - ob die steif genug sind? Muss ich mal ausprobieren.
Äh nee,, nur zum abnehmen der Radien - die Mallen dann schon aus Holz. Noch nen Tipp: Die Klebepistole rechtzeitig ausstecken, damit der Heißkleber nicht zu heiß wird, sonst gibt's ein China Syndrom. Und die Streifen langsam biegen, sonst brechen sie gerne. vielleicht bekommst Du Platten ohne Waffelprägung. Die dürften dafür besser sein.
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Um ein Einbauregal in ein windschiefes Eck zu passen habe ich folgendes verwendet:
Im Gärtnereigroßhandel gibt es diesen grünen Schaumstoff zum Blumengestecke basteln in der Grösse 50cm x 50cm x 10cm. Dieser habe ich in zwei 5cm dicke Platten geschnitten und in etwa in die Form gebracht, die abzunehmen war. Auf der Rückseite ein Brett mit doppelseitigem Klebeband befestigt und die Platte fest in die Ecke gedrückt. Der Schaumstoff passt sich der Form an, ohne sich zurückzuformen; diese habe ich dann auf Karton übertragen und meist ohne Korrektur direkt auf die Regalböden übertragen können.
Hi Peter! An sowas hatte ich auch schon gedacht - ist das nicht aber sauteuer?
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vielleicht solltest du das boot durch erwärmen wieder richten? natürlich braucht es dazu ne art form, aber alleine mit kraft glaube ich wird das nichts. erwärmen geht bei so grossen booten ganz gut mit heizkanonen. muss dann aber auch was grosses sein, so 15kw und mehr.
Hallo Axel Wenn Dir das mit dem Laser "zu um ist", was ich verstehen kann, den Anfangs wirkt es kompliziert,
dann halte ich etwas in der Art einer "Treppenspinne"* für sinnvoll auf jeden Fall einfacher als eine Profilschablone. So viele Punkte braucht man für einen Spant ja garnicht und dünne Flugzeugsperrholzleisten mit einer Zwinge geklemmt gehen auch.
Ja, auf so eine Lösung könnte es herauslaufen obwohl mir die Vorschläge mit Dämmstoffstreifen oder Blumensteck-Schaum auch recht attraktiv erscheinen. So eine "Treppenspinne" kann man ja Canadier-spezifisch aus einer kleinen Grundplatte (die von den Süllrändern abgehängt wird und sternförmig angepinnten Abstandshölzer aufgesetzt bekommt) improvisieren.
Sobald es wieder warm wird wende ich mich diesem Projekt wieder zu und werde berichten.
ich hab letztens die Innenform für mein Bulkhead wie folgt abgenommen. Zuerst habe ich die ungefähre Form der Malle aus dicker Wellpappe mit dem Messer ausgeschnitten und dann im Boot mit Klebeband fixiert. Dann habe ich den Raum zwischen Pappe und Boot mit Bauschaum ausgefüllt. Hat ne Stunde zum Trocknen gebraucht und hat einen genauen Abdruck gegeben. Um das original Boot vor dem Schaum zu schützen habe ich die Abnahmestelle mit Paketband beklebt (um einen glatten Schaumrand zu bekommen) und den Rest des Bootes großzügig mit Folie bedeckt. Achtung! Bauschaum ist ein Höllenzeug und kann nur mit speziellen Mitteln oder mechanisch wieder entfernt werden. Für mich hat es gut funktioniert und war schnell erledigt.
Hi! wie ist denn das passiert :) Ist das Boot in eine Presse geraten?
Ich mache sowas folgendermaßen: Autolackierer suchen, seine Lackierbox mieten, Bott hinein, Aufheizen. Sollte die Form nicht von selber richtig werden, mit Holzleisten wie du eh schon angefangen hast nachrichten. auskühlen lassen...fertig.
Nach deinen Bildern ist der Schaden ja nicht so mächtig.
Nach der Wärmebehandlung neuen Süllrand aufgebaut und fertig.
Sorry Robert, hast du das wirklich schonmal selbst so gemacht? Kann mir nur schwer vorstellen, dass sich PE einfach von selber richtet. Und es mit Leisten zu machen dürfte auch nicht so trivial sein, da PE in dieser Form gewöhnlich isotropische Eigenschaften hat. Und wozu braucht man eine Lackierbox? Aufheizen müsste doch ausreichen?
Ich bleibe mal skeptisch, lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Grüße, Sebastian
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