Lieber Klaus! Am Ende eines Beitrages, verabschiedest Du Dich mit: ... Grüße aus dem verschneiten Süden, Klaus. Das sehe ich völlig anders! Kanada als Traumland zum Paddeln? Da kann ich gerne zustimmen. Und doch, wir meinen recht verschiedene Regionen.
Manchmal nehm ich einen Apfel und schau ihn böse an, weil er dran schuld ist, daß ich hier bin und nicht im Paradies sein kann.
Auf die Frage im kajak.at: "Wo möchtest Du im Hinblick auf Paddelmöglichkeiten Leben?", kam zB. Lienz. Verständlich wenn man Wildwasser in allen Schwierigkeitsstufen auf verschiedenen Flüssen schätzt. Aber auch die lockere Lebensart, die grandiose Bergwelt..... oder die "große Liebe"?
Viele OC-Paddler zieht es offensichtlich generell nach Norden. Weil dort Platz ist? oder Freizeit, oder ....???
In Tourenberichten klingt es manchmal an, was dran ist am Hausbach oder Urlaubsziel.
In Sylvias Bericht aus Main könnte man vermuten, daß es einfach das Unterwegssein selbst ist. So nach dem Motto: Wohin immer Du gehst, da bist immer Du!
Doch jetzt konkret: Was ist es, was dein Lieblingsrevier einzigartig macht?
moin Im Moment geht mir die Kälte auf die Nerven und ich kann es kaum erwarten, dass die Temperaturen wieder steigen, ansonsten fühle ich mich in meinem "vor der Haustürparadies" Ostseeküste mit Förden sehr wohl. Fünen, Alsen, die dänische Südsee,sind nur einen Katzensprung entfernt. Ist das Wetter mal schlecht, stehen mir sehr unterschiedliche Fließgewässer und Seen, in der Nähe, zum Ausweichen zur Verfügung. Eider, Treene, Schlei, Schwentine und unzählige Auen ohne menschliche Begegnungen unterwegs. Skandinavien ist auch nicht weit und ersetzt mir Nordamerika leicht. Ich liebe große Wasserflächen, Fischotter beim Jagen erleben, das Schreien der Seevögel, bedeckten Himmel ohne Regen, Wale auftauchen sehen, das Zerren des Windes am Zelt, versteinerte Zähne, Donnerkeile, Muscheln, Seeigel und Strandgut sammeln, weit sehen können. Inseln und Lagerfeuer am Strand ohne viele Menschen. Hier kann ich mit dem Kanu nach Haithabu fahren, auf historischen Wikingerrouten unterwegs sein und mich wie einer fühlen. Auch wenn es Alternativen, wie z.Bsp. den Bottnischen Meerbusen gibt, so ist "Mein" Paddelparadies wahrscheinlich hier, "Der Da Oben" hat an der Ausstattung nicht gespart.
Was du schon selbst schreibst, " das Unterwegs sein " gilt auch für mich. Es ist auch schon ein fast paradiesischer Zustand, eine Reise in unbekannte Länder auf unbekannten Gewässern vozubereiten und dann auch zu unternehmen.
Anfang Mai ist der See am Campingplatz Teichmann (Krigelfieber) ein Paradies. So viel Input kann ich das ganze restliche Jahr kaum verarbeiten.
Über den Sommer erhole ich mich wunderbar im Paradies des renaturierten Oberlaufes am Main. Kaum 20 Minuten von zu Hause kann ich dort die Seele einfach baumeln lassen!
Letztes Jahr konnte ich im Vorbeifahren ein wunderschönes Seengebiet östlich der Stadt Split (Kroatien) bewundern. Ob diese Seen bepaddelbar sind konnte ich leider nicht erforschen. Aber sie sahen sehr interessant aus und werden von mir bestimmt in absehbarer Zeit (jedoch nicht 2010 und warscheinlich auch nicht 2011) näher untersucht.
Paradies ist für mich da, wo ich mich wohl fühle, wo ich abschalten kann ... Da ich sehr Fließ-/Wildwasserlastig bin ist das paddeltechnisch die Soca in SLO. Glasklares Wasser, WW zum dahintreibenlassen. Aber auch WW das einen fordert. Dann die wunderschöne Koritnica. Grundsätzlich aber alles was abseits von Rummel und Großstädten ist. Im Sommerhalbjahr ist das auch der Obermain (nahe meinem Heimatort), da bin ich Abends einmal unter der Woche mit Vereinskollegen unterwegs. Kehrwasserfahren, Seilfähren üben oder einfach nur so dahingleiten und die Stille und die Natur genießen.
Hallo, Paradies oder paradiesisch, dass ist nun die Frage? Für viele von uns ist der Norden, ob Skandinavien, Kanada die Schärenküste oder was auch immer das "Paddelparadies" schlechthin. Auf den ersten Blick stimmt das sicherlich. Doch entscheidend für eine "paradiesische Erinnerung" ist doch, was man subjektiv dort empfunden/erlebt hat. Der tollste Ort kann im nachhinein eine negative Erinnerung zurück lassen, weil man dort vielleicht Stress hatte (schlechtes Wetter, Auto aufgebrochen, Kenterung und Ausrüstung verloren, etc.). Objektiv betrachtet war das möglicherweise dieLocation für Paddler doch durch das eigene Negativerlebnis nichts Wert. "Da fahr ich nicht mehr hin". oder so ähnlich. Für mich sind meine Paddelparadiese Orte, wo ich die stärksten Empfindungen und Eindrücke mit nach Hause nehmen konnte. Das kann der Hausbach nebenan sein, wo ich mit meiner Frau eine schöne Tagestour mit Picknick und Badepause gemacht habe; die Solotour im Herbst in Dalsland, wo die absolute Stille herrschte und das Wetter grandios war; oder in Kanada, wo wir uns in das vorige Jhd.zurück versetzt fühlten. Für mich sind Paddelparadiese nicht unbedingt vordefinierte Orte sondern eher die Erlebnisse an diesen Orten welche für Wertigkeit sorgen. Sozusagen "paradiesische Zustände". Deshalb anfangs meine Frage: Paradies oder paradiesisch. Peter sieht das ja warscheinlich ähnich wenn er beim Kringelfieber ist oder vor seiner Haustür den renaturierten Main besucht. Es gibt noch viele Gewässer und Gegenden allein in Skandinavien (eines meiner Paradiese) zu entdecken und ich hoffe, dann dort "paradiesische Zustände" zu erleben. Schönen Gruß, Mario
für mich gibt es da nur eine Antwort: Schweden in allen Varianten, im Süden, in der Mitte und im Norden, je nach Lust und Laune und Zeit. Nach einer Zeit, in der ich fast jedes Jahr dort war, gab es dann eine Abstinenz, die viele Gründe hatte, die aber hier nicht her gehören. Aber nach meiner Tour im letzten Frühsommer weiss ich wieder, wo ich urlaubsmässig zu Hause bin. Allein die Anreise über ruhige Nebenstrassen mit vielen landschaftlichen und kulturellen Highlights am Weg ist für mich schon Erholung pur.
Und dann die Luft, das Licht, die Felsen, die Wälder, die Seen, der Geruch von Lagerfeuer in der Kleidung, aaaaaaahhhhhhh....
LG Heinz, der schon wieder ins Träumen kommt
PS.: wie wir ja gehört haben, sind nicht alles Schweden böse Wolfsjäger, ich kann also beruhigt wieder hin fahren...
Nur zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. Wer vom Weg abkommt lernt die Gegend kennen.
Wie leicht ich mit dem Kanadier "Paradiese" erreichen kann, ist mir erst bewußt geworden, als ein Freund mich beim Paddeln fragte: "Wie lange sind wir schon unterwegs?" - "10min" - "Wow, nur noch Natur." Das war mehr oder weniger bei ihm vor der Haustür und hat mir gezeigt, dass der Weg ins Paradies bestimmt mit dem Kanadier zurück gelegt wird.
Tja, mein Paradies kennt ihr ja schon: die Spree und den Spreewald. Die Paradiese, wo ich hunderte oder tausende km Anfahrt habe , mag ich zwar auch , aber die Anfahrt überhaupt nicht. Und nach vielen Versuchen in der Richtung habe ich gemerkt, dass mein Viel-Besser-Land direkt vor der Haustür liegt.
Das Paddelparadies ist wohl weniger mit dem Finger auf der Landkarte zu finden, es sind wohl eher die Orte, an denen ich mich frei fühle, ganz und gar eigenverantwortlich handeln kann, sich die Bedürfnisse auf elementare Dinge wie Wärme, satter Bauch und trockener Schlafplatz reduzieren, das Ganze eingebettet in eine möglichst intakte Natur, gewürzt mit einem ordenlichen Schuß Ruhe und einer Prise Einsamkeit.
So ein kleines Paddelparadies habe ich mit meinem "Hausbach" in Polen gefunden. Außerhalb der Ferienzeit erfüllt der Fluß die meisten "Kriterien" ganz gut .... Allerdings könnte er gern etwas länger sein
Für mich selbst wußte ich es schon: Es gibt nicht nur ein Paradies! Was oder wo die sind, ist eben sehr persönlich. Daß der Apfel von der Sorte Kajak war, ist auch nicht sicher.
Ist das Open Canoe Journal der Baum der Erkenntnis? In der paddelfreien Zeit scheint es so. Wie auch immer: Danke Frank und herzliche Gratulation zum 10. Jahr!
Ich selbst bin noch auf der Suche. Jedes Jahr finde ich mein kleines Paradies, und sei es bei einer Tagesfahrt am Hausbach. Möge die Such noch lange dauern.
Mein/Unser (Familien-)Paddelparadies liegt eindeutig in Schweden. Tolle Landschaft, viele Tourenmöglichkeiten, zahlreiche einsame Reviere und uns wird als Paddler sehr viel Freiheit durch das Jedermannsrecht geschenkt. Es gibt dort noch so viel zu erkunden. Das sind Orte wo man seine Träume doch ganz gut Leben kann.
hallo ich wohne hier in meinem paradies alles da altrheinarme und kleine bäche zum paddeln ,berge zum wandern und besteigen , seen zum baden dörfer und städte in erreichbaren entfernungen was will ich mehr und dazu viel sonne und schönes wetter hier in der ortenau grüße arnulf