In Antwort auf:Gondeln sind aber auch sehr interessante Boote
Die finde ich schon lange spannend. Offenbar werden die nach obiger Definition gerudert. Hier was die Wikipedia dazu zu sagen hat: "Der mehrere Meter lange Riemen liegt in einer besonderen Vorrichtung, der "Gabel" (forcola), die in eine rechteckige Öffnung im Bootskörper auf der Steuerbordseite (trincarino) gesteckt wird."
Spannender noch finde ich den nächsten Satz: "Zum Ausgleich des einseitigen Vortriebs ist der Bootskörper entlang der Mittelachse asymmetrisch gebaut, d.h., die linke Seite ist stärker gewölbt und höher als die rechte, sodass er auf der Steuerbordseite etwa 0,25 m kürzer ist als an der Backbordseite."
Für hartnäckig einseitige Stechpaddler legt das die Überlegung nahe sich ein Boot so asymmetrisch zurecht zu bauen, dass es ohne Steuerschlag geradeaus läuft. Das ist vermutlich in der Realität nicht zu machen weil da allerhand Versuchsrümpfe für einen einzelnen Paddler fabriziert werden müssten, der dann noch super konstant immer mit gleichem Druck paddeln muss. Insofern nur ein reizvolles Gedankenspiel...
kannste den Steven auch mit einem Gelenk versehen, damit man den individuell auf Paddelstil und Tagesform einstellen kann? Nachtrag: Geburtstagsglückwünsche auch von mir - ich habe mit Genugtuung festgestellt, dass ich volle drei Tage älter (und weiser) bin als Du.
Ich glaube dann könnte man am Ende auch ein Heckruder ans Boot schrauben. Das weiter vorne in diesem Thread von We-no-nah gezeigte Pack-Canoe hat da ein entsprechendes Pendant namens "Fusion" (in den Abmessungen weitgehend identisch - bis auf die Breite). Sieht putzig aus - würde ich gerne mal testpaddeln (mit und ohne Heckruder)
Hi Axel, da kam mir bei den venezianischen Gondeln doch etwas "spanisch" vor:
Die Technik des Wriggens ähnelt der Fortbewegungstechnik einer venezianischen Gondel mit dem Unterschied, dass beim Wriggen der Riemen achteraus gerichtet ist, wohingegen der Riemen der Gondel seitlich schräg ins Wasser getaucht und der einseitige Vortrieb durch die asymmetrische Bauweise des Bootskörpers ausgeglichen wird. (Wikipedia)
Ja, es gibt, wie wir ja schon eigentlich wissen, also noch eine Vor- und Rücktriebstechnik mittels eines Paddelblattes, die sich im Kanadier zu allem Überfluß auch noch seitlich, zur On- und Offseite anwenden läßt.
Und ein Boot so krumm zu bauen, das es einseitig gerudert noch geradeaus fährt.... Oh weh, ich gerate "off topic"
drei Gedanken noch über das für und wider von Doppelpaddeln bei Canadier.
Beim Canadier muss man längere Doppelpaddel wählen. Ob das bei längerem Tourengebrauch wegen der höheren Momente auf Arme und Wirbelsäule unangenehm ist wäre interessant zu erfahren.
Bin mit langem Doppelpaddel und Metzler Gummikuh mal bei flotter Strömung auf einem Kleinfluss in einer Astgabel hängen beblieben. Boot fuhr weiter, Paddel hing fest und ich wollte in der Situation wirklich nicht mein Paddel loslassen. Bei kürzeren Doppelpaddeln oder tieferer Sitzposition bei Kajaks ist das auf Kleinflüssen ja vielleicht machbar. Schreckt mich aber für einen Dauergebrauch im Canadier ab.
Konnte man "früher" vielleicht nur aus kurzem Holz anständige Paddel bauen und heute wäre auch für Canadier ein technisch anspruchsvolles Ding möglich? Ja, ja, wir sind zum Schluss alle nur nostalgische Traditionalisten und in 50 Jahren paddeln alle mit Doppelpaddeln.
Ich für meinen Teil paddel Canadier nicht um schnell (mit Turbo) vom Einstieg zum Ausstieg zu kommen. Also keine Angst Klaus, ich bleibe "einarmig".
Wir haben auf unserem diesjährigen Biebrza-Trip auch mehrmals doppelpaddelnde Canadiefahrern gesehen. Da tauchte die Frage 'warum eigentlich nicht?' bei mir auch kurzzeitig auf. Neben grundsätzlichen stilistischen Überlegungen zu Canadier und Technik kommt mir da schlichtweg zu viel Wasser ins Boot, glaube ich... Und es wirkt mir zu hektisch.
Für den Neueinsteiger in den Canadier ist es mit einem Doppelpaddel sicher einfacher, wenn es anfängt zu kurven 2mal links einmal rechts usw. Wenn man schon halbwegs zurecht kommt, ist das Doppelpaddel eher hinderlich, beim Slicen und Stützen stört das zweite Blatt mehr als es nütz.
Soll aber jede/r machen dürfen wie es ihm/ihr gefällt, mir ist es zu nass.
hallo norbert, habe auch garnichts anderes erwartet als das du beim stechpaddel bleibst. mir geht es auch so, auf schnelligkeit lege ich schon garkeinen wert, ankommen auch wenn es schon dunkel wird
klaus
@ andreas, wenn ich an meinen ersten kanadier denke, wo ich paddeln wollte und wo ich ankamm oooje, aber an die nutzung eines doppelpaddel habe ich nicht gedacht.
ich finde es nicht schlecht manchmal ein Doppelpaddel zu benutzen,hat schließlich seine Vorteile.... Das mit dem -Wasser-ins-Boot-schaufeln- hält sich in Grenzen, wenn man den Bogen raus hat. Meine Hände bleiben dabei trocken. Benutze ein 240cm Paddel für den Ally Solo. Etwas länger wäre zwar besser, habe aber noch kein längeres, teilbares Doppelpaddel gefunden. Über längere Strecken kann ich ohne Rückenlehne allerdings so nicht paddeln, da es sonst doch etwas unbequem wird.
Ich finde es gut, dass die Amis einfach so Doppelpaddel benutzen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob es stilecht ist oder die Kumpels einen auslachen ;-).
Zitat von NivekEtwas länger wäre zwar besser, habe aber noch kein längeres, teilbares Doppelpaddel gefunden.
Guten Abend, ich werde es auch mal versuchen. Dazu will ich ein simples 20€-"Kombipaddel" von Lidl modifizieren. Das Set kann normalerweise als 1 215cm-Doppel- oder 2 150cm-Stechpaddel benutzt werden. Wenn ich aber einen Stechpaddelgriff absäge und das Rohrstück zwischen die beiden Doppelpaddelhälften packe, dann bekomme ich ein 250cm-Doppelpaddel. Das wäre vielleicht schon geeignet für das Ally Solo.
mir isses es egal was der einzelne benutzt. ich kenne die langen paddel vom seekajakpaddeln auf dem bodensee und je länger bzw. preiswerter so ein paddel ist, je weniger macht es spass damit zu paddeln meine erfahrung! die technik das kein wasser ins boot gelangt, kenne ich vom kajakpaddeln zb. ohne spritzdecke zu paddeln auch. klaus