es gibt so entsetzlich wenig Möglichkeiten Paddel auszuprobieren. Und dann würde ich das auch gerne mit dem eigenen Kanu machen. Ich bin im Begriff mir zu meinem Solo-Kanadier ein Bent Shaft Paddel anzuschaffen und rätsele, welche Länge wohl passen könnte. Klar bin ich mir bewußt, dass nichts über Probieren geht aber vielleicht hat der Eine oder Andere ja schon Erfahrungen gemacht:
Wenn ich gewöhnlich mit einem 146cm langen Paddel gut klarkomme - wie viel kürzer sollte dann ein Bent Shaft Paddel sein?
Wenn so ein Paddel um die 200 EUR kostet will das ja wohlüberlegt sein.
Und hat jemand eine Vergleichstabelle zu den üblichen Inch/Zoll/Fuß-(?)angaben parat, die in der einschlägigen Literatur und den Prospekten für Verwirrung sorgen?
Hallo Dein Paddel kommt ja so auf 57 -58 ". Da wirst du wahrscheinlich mit einem 52 " bentshaft hinkommen. Entscheidend wie bei allen Paddellängen sind natürlich deine Proportionen, das Boot und deine Sitzhöhe. Am besten also im Boot ausprobieren, Paddelgriff sollte bei eingetauchtem Blatt auf Schulterhöhe sein. Beim bentshaft zählt nur die ergonomisch richtige Länge, zusätzliche Länge für größere Hebelkraft brauchst du nicht, da Steuern entfällt.Trockentest : Auf harte Unterlage setzen, Paddel ungedreht mit Griff auf Sitz vor dich stellen, Blattansatz sollte dann auf Nasenhöhe sein (s. z.B. Globi Katalog). Komm´ am besten im September zum Paddeltreffen, da kannst du ausprobieren ! Andreas
Hallo Axel, ich kann auch dringend Probepaddeln empfehlen, da ein Paddel ja auch "emotional" passen muss und damit ein Katalogkauf in gewissem Maß Lotteriespiel ist. Ansonsten ist mein Bentshaftpaddel ca. 10 cm kürzer als das "normale", das heißt bei 180cm Körpergröße reine Schaftlänge ca. 75 cm, Gesamtlänge 135 cm (Normalpaddel ca. 145cm = 56"). Ich fahre damit meist sitzend.
ich wohne in Süddeutschland (südlich von Stuttgart). Inzwischen haben einige Paddelklub-Freunde schon angekündigt, dass sie mich mit Bent-Shaft-Paddeln überschütten werden (2 Stück) damit ich mal rumprobieren kann - nach den Ferien (die hören hier erst in knapp vier [Regen-]Wochen auf). Zum Canadiertreffen in Deutschlands Osten werde ich es wohl nicht schaffen (lange Fahrt, Urlaub mit den Kindern - wenn die Arbeit das überhaupt zuläßt).
Hallo Axel, was Du bei Deinem Bentshaft-Test evtl. noch beachten solltest ist, dass sich in deinem Boot wenn möglich noch eine Fußstütze befindet. Das macht diese Technik erst richtig effektiv. Die kannst Du Dir selber basteln mit einer Holzleiste und zwei Leinen dran links und rechts, die Du am Kanusitz befestigst. Größenangaben fürs Paddel gibt es auch in cm - Maßen , z.B. bei Sport Schroer, wo ich meins gekauft habe. Viel Spaß beim ausprobieren. Mani
Hallo Axel, versprich Dir vom Erwerb eines bentshaft nur keine Wunder, frage Dich, ob Du Dich bei Frequenzen von 50+ Schlägen pro Minute und einer effektiven Schlalänge con etwa 35 - 40 cm wohlfühlen wirst und ob Du jemanden findest, der Dich kompetent in die Bentshaft-Technik einführt, die Unterschied in der Paddelphilosophei und damit auch im Gebrauch sind nämlich beträchtlich und nur mit einer Änderung des Stils wirst Du die Vorteile des bentshaft wirklich nutzen können. Jörg Wagner
Hallo Jörg, ist diese hohe Schlagzahl wirklich notwendig oder kann man es auch ruhiger angehen und das Bent einfach (mal) benutzen um sich anders zu bewegen? Oder ist das nur Frust?
Hi Horst, die bentshaft-Technik geht von einem kürzeren Arbeitsbereich aus, bei der normalen Schlaglänge, wie man sie von geraden Paddeln gewöhnt ist, entstheht eine absurde Blattstellung zum Wasser, deshalb die hohen Frequenzen, Du kannst natürlich auch zwischen den notwendig kurzen Schlägen jeweils ein Päuschen machen, aber das bricht wiederum den Paddelrhythmus. Jörg Wagner
Hi! Ich habe mal die Definition von Helmi-Sport kopiert. Hilft vielleicht etwas:
"Bentshaftpaddel werden seit Mitte letzten Jahrhunderts in den USA zum Tourenpaddeln eingesetzt und bilden heute die Standardform für Wanderpaddler. Das Bentschaftpaddel arbeitet nicht mit Tricks. Es ist einfach nur für den effektiven und eleganten Vorwärtsschlag optimiert und ergonomisch auf die Bewegungsmöglichkeiten des Menschen abgestimmt. - Das Bentshaftpaddel ist leicht, damit wenig Hebearbeit geleistet werden muss und schnelle Bewegungen möglich sind. - Das Blatt steht perfekt im Wasser und kann daher kleiner ausfallen, als ein ungünstig stehendes großes Blatt. - Das kleine Blatt ist schneller im Wasser und auch wieder heraus. Die unproduktiven Phasen werden so minimiert. - Der Knick im Schaft begünstigt einen superschnellen und bewegungsarmen Seitenwechsel. Der Seitenwechsel ist die effektivste und eleganteste Art, Hebelkräfte im Canoe umzukehren. Damit ist der Seitenwechsel die bevorzugte Korrektur auf langen Strecken. Für Umsteiger vom Wildwasserpaddel mit großer Blattfläche: Keine Angst, die Bentshaft-Blattfläche ist so groß, dass sogar die Marathon-Rennfahrer genügend Beschleunigung produzieren können. Das sollte für Wanderpaddler allemal reichen. Bevor die Marathonpaddler mehr Kraft investieren (die gegen Ende des Rennens ja fehlen würde), verkürzen Sie die unproduktiven Bewegungsabläufe (Eintauchen, Ausheben, Zurückholen des Paddels und Seitenwechsel) und schalten auf eine höhere Schlagfrequenz um. Die sieht für Laien zwar anstrengend aus, belastet den Körper aber nicht!Da das Bentshaftpaddel für einen effektiven Vorwärtsschlag optimiert ist, sollte auch die Paddellänge darauf abgestimmt sein. Die Griffhand (das ist die obere Hand am Paddel) sollte in Schulterhöhe liegen, wenn das Blatt eingetaucht ist (bitte genau bis zum Hals - das ist der Übergang vom Blatt zum Schaft - eintauchen. Tiefer eintauchen dauert zu lange und bringt nichts. Flacher eintauchen verschenkt Blattfläche und verwirbelt die Wasseroberfläche unnötig.) In Schulterhöhe kann das Paddelgewicht recht leicht ertragen werden und die Griffhand hat einen günstigen Hebel zum Drücken. Mit diesem Wissen können Sie im Boot sitzend sofort Ihre ideale Paddelschaftlänge ausmessen. Addieren Sie zur Schaftlänge die Blattlänge und Sie haben die Gesamtlänge. Und wenn kein Boot vorhanden, dann so: Setzen Sie sich auf einen ungepolsterten Stuhl aufrecht hin und lassen Sie den Abstand zwischen Stuhloberfläche und Nasenspitze genau ausmessen. Die Differenz Schulterhöhe - Nasenspitze deutet die Sitzhöhe über der Wasseroberfläche in einem Standard-Tourencanadier an. Ihre Messung ist die Schaftlänge des Paddels. Addieren Sie die Blattlänge, um die komplette Paddellänge zu erhhalten. Bei extrem hoher Sitzposition wählen Sie eine Paddelgröße länger, bei extrem niedriger Sitzposition wählen Sie eine Paddelgröße kürzer aus.
Amerikanische Paddel werden in Zoll angegeben:
48" sind 122cm / 50" sind 127cm / 52" sind 132cm / 54" sind 137cm"
Normalerweise wird die Technik im Sitzen und in dafür gebaute Boote ausgeführt. Die Sitze sind etwas tiefer eingebaut und meistens ist eine Fussstütze vorhanden. Ich paddle aber diese Technik aber auch in einer Novacraft Supernova im Knien, wenn es mal wieder lang geradeaus geht. Es mag jetzt der Einwand kommen, das das nicht korrekt ist. Mag sein. Auf jeden Fall ist es, für mich, effektiv genug. Muss halt jeder seinen eigenen Weg finden.
Hallo Horst, also ich komme auch ohne spezielle Technik angenehm damit vorwärts, ohne von weitem wie ein Propeller auszusehen (bei 50-60 Schlägen pro Minute....). Möglich dass meine Technik "falsch" ist, für mich ist entspanntes Vorwärtskommen wichtig, ich will schließlich kein Wasserski fahren sondern mich erholen. Und das geht auch mit ca. 15-20 Schlägen pro Minute mit einem passenden Bentshaftpaddel sehr gut.
Erstaunlicherweise wird in Kanada hauptsächlich noch "klassisch" gefahren, also J-Stroke und Kniesitz, während ich in den USA fast nur noch Bentshafts und Schalensitz gesehen habe. Ich finde beide Techniken haben absolut ihre Berechtigung, über die Sit´n switch Technik ist halt bei uns noch nicht so viel bekannt. Ich würde es super finden, wenn sich hier an dieser Stelle mal die Experten melden würden und ein paar Tipps und Tricks beschreiben. Ich glaube, diese Technik wird auch bei uns immer mehr Einzug halten.
Den gemütlichen Feierabendpaddler wird vielleicht die Seite :www.ausableCanoeMarathon.org interessieren. Die kleinen Videos vermittelt schon mal einen Eindruck, was möglich ist.
klar kann man auch mit 15-20 schlaegen bent-shaft paddeln. Wie Joerg aber schon geschrieben hat nutzt man dann den Vorteil nicht. Bei sehr niedrigen Frequenzen ist ein anderes Paddel besser. Die Gleiche Duskussion kommt hier immer wieder auf... Einer: "Wozu ist denn das gut?" Anderer: "Das ist dazu. Man benutzt es so und damit spart man sich ne Menge Arbeit, wenn man es richtig einsetzt." Einanderer: "Ich hab doch gar keine Lust das richtig einzusetzen, will mich doch nur entspannen!"
Ich verstehe das nicht. Wenn man effizient paddelt ist es viel entspannter und auch lohnenswert. Der wichtigste Muskel beim Klettern ist das Gehirn sagte Wolfgang Guellich. Beim Paddeln ist das genau so. Es macht keinen Sinn ein Paddel fuer etwas einzusetzten, fuer das es nicht konzipiert ist. Ich haette keine Freude daran, mit einem Beaver Teil 80 Schlaege pro minute in Seichtwasser zu paddeln. Genau so macht es wenig Sinn mit dem Bent-shaft "lilly dipping" stil zu fahren. (Auch wenn der Nachteil nicht so offensichtlich ist) Wenn dennoch jemand entscheidet es anders zu machen ist das ja auch OK, anderen dazu raten finde ich aber komisch...
Schade, dass das alte Forum hier nicht voll erhalten ist. Die Sit'n'Switch Sache und all das andere wurde da ja schon x-mal durchgekaut. Vielleicht findets ja noch jemand und kanns rueberkopieren.
Ach ja, ob in Kanada hauptsaechlich mit J gefahren wird.... Da bin ich mir nicht so sicher. In Kanada gibt es eine Menge von marathon racern. Einige der besten kommen aus Quebec. In BC ist outrigger auch ganz gross. Es gibt aber auch eine Gruppe von Leuten die sehr traditionell sind....
ja isja genial (wenns funktioniert - ich probiere noch mit anderen Browsern rum)! Vielen Dank. Die Seite sollte all den Bootsbauinteressierten hier publik gemacht werden - mit etwas Fleiß lassen sich dann die ellenlangen Tabellen über Spantmaße in cm übertragen. Allerdings muß man dann immer noch diese "7/8"-Angaben mühsam austüffteln.
Schöne Grüße Axel ________________ floating toolbox
Hi ich umgehe das Umrechnungsproblem mit einem echten ZOLL-Stock, beim Umrechnen entstehen immer kleine Ungenauigkeiten, und wenn man aus amerikanischer Literatur Maße übernimmt, ist das die allereinfachste Methode, Jörg Wagner
das nützt doch nichts! In Canoe Paddles von Graham Warren und David Gidmark sind die Maße in Inches/32nds angegeben. Da steht denn z.B. auf der X-Achse 1/16, also ein Inch und 16 zweiunsdreißigstel. Ein zweiunsdreißigstel Inch sind 0,079375 cm, das nun mal 16 plus 2,54 (ein Inch) ist gleich 3,81 cm. Wie kann man diese Rechnerei mit einem ZOLL-stock umgehen?