Ich will dir ganz bestimmt nix mies machen, aber wenn ich mir die Fotos deines Paddels genau anschaue, habe ich den Eindruck, daß der dickere Teil des Knaufes auf der selben Seite ist wie die Arbeitsfläche des Blattes. Sehe ich das richtig? Wenn's stimmt, dann ist das andersrum als bei meinen und allen anderen Bentshafts, die ich kenne - und ich fuerchte, falsch rum... Check es mal: Wenn du das Paddel in Paddelhaltung vor dem Körper hältst, dann hast du wahrscheinlich den Knauf so in der Oberhand, daß der dicke Teil von dir weg (nach vorne) zeigt, so liegt es am besten in der Hand. Dann sollte auch das Blatt von dir weg (nach vorne) geknickt sein.
Ich hoffe sehr, dir ist da kein Fehler unterlaufen, weil das Paddel ansonsten super aussieht! Gruß, Mark.
da hast Du mich aber für einige Minuten in schiere Verzweiflung getrieben. DU HAST natürlich RECHT! Mir ist aber auch gleich eine Lösung eingefallen, wie ich den Griff umsetzen kann - ich mache einen zweiten Bend dran - davon gibts ja nun auch einige. Bin allerdings doch noch am Überlegen, ob ichs nicht mal so probiere - bei Trockenübungen fühlt sich die von mir ganz willkürlich gewählte Griffposition nämlich ganz gut an. Aber ich will ja nicht das Bent Shaft Paddel neu erfinden...
Wenn ich also nicht vor lauter Scham im Boden versinke halte ich Euch weiter auf dem Laufenden.
hier ein paar Bilder, auf denen zu erkennen ist, wie ich mich aus meinem selbstverschuldeten Dilemma rauswinde. Ein weiterer "Bend" hätte mir den Winkel völlig verhunzt. Deshalb habe ich mich entschieden, den Griff "einfach umzudrehen". Dafür habe ich mir eine kleine Hilfskonstruktion einfallen lassen damit der Sägeschnitt einigermaßen exakt ausfällt. Jetzt habe ich alles geleimt und so bleibt das jetzt bis nach dem Urlaub im Keller liegen und dann schleife ich den Schaft erneut.
sowohl das Paddel als solches als auch der Keilschnitt sieht sehr professionell aus. Bist du Schreiner? Verrate mal, mit was für einer Säge du diesen sauberen feinen Schnitte ausgeführt hast. Mit einer Japansäge mit Längsschnittsägeblatt?
Und wie hast du die Biegung im Bentschaft gelöst? Aus einem Stück geschnitten oder zusammengeleimt? Verwendest du normalen wasserfesten Holzleim oder Epoxi? Viele Grüße
ich habe meine Schreinerei-Ausbildung rechtzeitig abgebrochen um den Spaß an Holzarbeiten zu behalten. Jetzt mache ich das in meiner Freizeit als Ausgleich zur Schreibtischarbeit. So professionell und fein, wie ich das gerne hätte, ist der Schnitt gar nicht geworden - ich verfüge über eine kleine Bandsäge. Verleimt habe ich bisher mit wasserfestem Leim - wenn das Holz vernünftig versiegelt oder eingeölt wird hält das (meiner Erfahrung nach). Die Biegung habe ich aus einem Stück gesägt - hat aber nicht ganz gereicht, also wurde vorn am Blatt ein Stück angesetzt. So, morgen früh fahre ich endlich für eine Woche in den Urlaub. Ohne Kanu.
Schöne Grüße Axel ________________ floating toolbox
Hat etwas länger gedauert - beim Finish bin ich immer etwas ungeduldig und - wie man links daneben sieht - habe ich gleich parallel das nächste Paddel-Projekt angefangen und auch gleich zur Lackierreife gebracht. Das Gewicht beider Paddel ist natürlich nicht unbeträchtlich (rechts 830gr, links 720). Jetzt muss der Lack noch einige Tage richtig aushärten und dann schau ich am Wochenende auf der Moder, wie sichs im Wasser anfühlt.
habe erst das geschwungene ausprobiert. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig so einen schnellen Takt zu paddeln und häufiger die Seiten zu wechseln und ich fürchte, ich verfalle immer wieder in die alte Steuerschlag-Routine. Aber dass das geht ist ja schon mal ganz prima. Ich experimentiere weiter. Übrigens habe ich den Produktionsprozess des laminierten Paddels in Bildern festgehalten. Sie finden sich unter http://good-times.webshots.com/album/554589228zqwBFk
Es ist wahrhaftig kein Hexenwerk so ein Paddel herzustellen. Ich habe Birkensperrholz verwendet (Materialkosten 7,-EUR). Für das nächste Paddel versuche ich 2-3mm - Furnier zu bekommen (bzw. beim Schreiner meines Vertrauens dünne Leisten herunterhobeln zu lassen). Eine Alternative währe, Leisten in einem PVC-Rohr zu dämpfen. Wird alles ausprobiert. Ich aktualisiere dann beizeiten die Bilder bei Webshots...
der Baubericht von Axel hat mich sehr inspiriert und so möchte ich mir nun ebenfalls ein Bent-Shaft-Paddel bauen. Dank der tollen Fotos habe ich eine gute Vorstellung bekommen, wie dieses Paddel entstanden ist. Gleichzeitig sind aber auch einige Fragen aufgetaucht:
- Es wurde hier die Biegerichtung des Griffes diskutiert und Axel hat sie sogar im nachhinein geändert, nämlich so, dass nun beide Biegungen in die selbe Richtung sehen (quasi in etwa ein C). Ich habe im Zuge der Überlegungen ein Buch übers Paddelbauen ("Canoe Paddles, a complete Guide to making your own, von Graham Warren & David Gidmark) rausgefasst, und da steht geschrieben: "If you are making an asymmetrical grip, be sure to having the grip facing the right way, with the curve facing toward the flat power face of the blade". Das klingt für mich jetzt wieder genau andersrum, nämlich in etwa wie ein S. Seh ich das auf den Fotos falsch oder ist mein Englisch "verdreht"?
- Auf einem Foto ist auf der Biegeform eine Markierung von 52" zu sehen. Ich nehme an, dass dies die Länge des Paddels ist. Ist das nicht ein wenig gar kurz? Mein gerades Paddel hat 60" und ist mir - zugegebenermaßen - etwas zu lange. Wie lange sind denn deine geraden Paddel, Axel?
- Was für einen Sinn hat die "Rückbiegung" beim Double-Bent, wenn dann der Griff wieder in einer Flucht mit dem Blatt ist? Nachdem ja eine Hand am Griff liegt und die zweite etwas oberhalb des Blattes, müsste es doch völlig egal sein, welcher Kurve der Schaft dazwischen folgt? Beim Bent-Shaft ist es mir klar: die beiden Hände und das Blatt liegen eben nicht in einer Flucht, sonder haben den beabsichtigten Winkel.
Liebe Grüße aus Österreich, wo es in der Früh nun schon manchmal Reif hat, Thomas
hier die Bilder vom Paddel. Es ist herrlich, beim Arbeiten beobachten zu können, wie die Form und die Linien rauskommen. Mit der Hand über die entstehende Form zu streifen, immer wieder (war da nicht eine leichte Delle, eine leichte Erhöhung?) und irgendwann das Gefühl zu bekommen: jetzt hat die Form den perfekten Schwung.
Wie hast denn Du das Material abgetragen? Ich arbeite großteils mit dem Bandschleifer und mit dem Schabhobel. Mit dem Schabhobel arbeitet es sich viel angenehmer, aber beim Sperrholz reissen mir immer wieder in den Querschichten (zu) tiefe Splitter raus, weswegen ich dann doch wieder lieber schleife.
Als Material habe ich eine alte Kasten-Rückwand aus dreischichtigem, 4mm starkem Mahagoni-Sperrholz mit ein paar Schichten aus Eschen-Sägeschnittfurnier (2mm, fester aber auch schwerer) kombiniert. Unter die großflächige, ebene Eschenschicht auf der Arbeitsseite habe ich noch dazu eine Schicht Glasfaservlies mit eingeleimt. Gedacht als Zugverstärkung. Ob das auf Epoxy getrimmte Glasfaservlies allerdings gut mit dem Weissleim zusammenpasst, kann ich nur hoffen.
Derzeitiger Stand: Nicht-Arbeitsseite des Blattes auf einer Seite fertig geformt, auf der zweiten Seite kann ich noch viel Material abtragen (derzeitiges Gewicht: 1060g, ich möchte deutlich unter einen Kilo. Mein gerades Paddel hat etwas über 700g, das ist schon sehr angenehm zum "Arbeiten"). Man sieht es an den "Höhenschichtenlinien". Auf der Arbeitsseite ist das Blatt fertig (Beachte den aufgesetzten Keil aus Mahagoni!). Der Griff ist auch praktisch fertig, obwohl ich bei ihm noch nicht dieses 100%ige Zufriedenheitsgefühl habe. Mal sehen, obs besser wird, wenn ich noch was wegschleife. Sonst war es wohl schon zu viel. Der Schaft ist acheckig vorgeformt und muss noch rundgeschliffen werden. Ausserdem möchte ich ihn von der Position der unteren Hand nach oben noch stärker verjüngen, um Gewicht zu sparen. Die Hauptbelastung müsste ja bei der unteren Hand und am Übergang von Schaft zu Blatt sein!?
Und ich freue mich schon aufs Lackieren, wenn der Mahagoniton rauskommt und einen deutlichen Kontrast zur Esche bildet.
ich kann Deine Begeisterung allein für den Herstellungsprozess gut nachvollziehen. Da verzichtet man halt eben auf den einen oder anderen Fernseh- oder Kinoabend und gibt sich befriedigenderen Tätigkeiten in der Werkstatt hin. Das Ergebnis spricht wahrhaftig für sich.
Verläuft die Schichtung auf der "Nicht-Arbeits-Seite" so schräg weil Du da noch so viel Schleifen mußt?
Ich verwende für die grobe Arbeit einen potenten Winkelschleifer mit einem grobem Schleifteller. Damit lassen sich prima konkave Flächen bilden. Die Werkstatt (und meine Lungen) versinken danach aber für Stunden im Schleifstaubnebel. Ich setze jetzt immer eine Staubmaske auf und gehe danach direkt unter die Dusche. Für den Schaft und weitere Hobelarbeiten nehme ich einen alten billigen hölzernen Schweifhobel, den ich vor Jahren auf dem Flohmarkt erstanden habe. Seitdem versuche ich es immer wieder einmal mit neuen metallernen Schweifhobeln, die über vielfältige Verstellmöglichkeiten verfügen. Aber keiner davon kommt an das alte Flohmarkteil heran.
Bin sehr gespannt, wie es mit dem Paddel weiter geht.
(Mir ist klar, dass der letzte Beitrag älter ist.)
Hat jemand hier einen Tip, wo ich einen Bauplan/Schablone/Umrißform für solch ein oder ein ähnliches Double-Bentshaft-Paddel bekommen könnte? Ansonsten würde ich mich bei Gelegenheit an einem einfachen Knick-Paddel mit geradem Schaft versuchen, erstmal jedenfalls.
Solo Canoe: GRB Newman Classic XL; Ashes Solo Day (cedar strip) Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo, GRB Newman Racing (new) Tandem Canoe: Wenonah Itasca; Freedom 17.9 Cedar Strip
Das ist schonmal eine interessante Bildanleitung, danke! Mir ginge es aber auch um eine genaue Übertragung der Form, die will ich mir nicht selber ausdenken, sondern erstmal was zum übertragen nutzen.