gut, dass du diesen Link hier reinstellst. Leider gibt es diese Typen, die mit einer Waffe durch Wald und Flur streifen und streng geschütze Tiere abknallen. Es ja kein Einzelfall. Offensichtlich gibt es da bei einigen jagenden Zeitgenossen erhebliche Defizite in vielerlei Richtungen. Und gut ist es, dass solche Fälle öffentlich werden und möglichst viele Menschen erreicht.
Wenn jemand 20m neben einem Grizzly steht und mir dabei erklärt, daß ich das niemals tun darf, schalte ich aus. Obwohl mich das Thema an sich interessiert. Diese Filme wenden sich an ein unkritisches Publikum, ich halte sie für schädlich.
Mir gefallen Dokumentationen mit Personen im Mittelpunkt, die zB an Wolfsprojekten arbeiten. Die sind einfach reicher, dichter und für mich viel spannender, da die involvierten Personen viel von Ihrer Haltung glaubhaft vermitteln. Ich bin bereit solchen Menschen viel zu glauben, ganz ohne "atemlose" Bilder, ganz ohne "Fake" - Belegfotos.
Seherkultur: Immer noch glauben wir gerne was wir sehen, trotz Werbung, Starwars, Killing...
Ein Fake damit zu rechtfertigen, daß man sonst ein falsches Bild erhielte, das echt Chuzpe. ( Duden: Substantiv, feminin - Unverfrorenheit, Dreistigkeit, Unverschämtheit)
Zu spektakuläre Bilder sind fast ein Garant dafür, daß alles mit enormen Mitteln, oft zum Schaden des Gezeigten entstanden ist.
>>> Seherkultur: Immer noch glauben wir gerne was wir sehen, trotz Werbung, Starwars, Killing...
Bei aller berechtigten Kritik an Killing, muss man doch berücksichtigen, das die waren Ursachen vor den Fernsehern sitzen und dann, von den Sendeanstalten, per Quotenpeitsche auf die Produzenten gedroschen wird. Selbst ein Günstling wie Herr Gottschalk, kann heute sein Unterhaltungsschiff an einem Quotenriff versenken.
40Std Web-Cam vom Turmfalken-Horst wird im ZDF genauso wenig laufen, wie man einen dreiseitigen Hintergrundbericht über das soziale Engagement der Fürsten von Absurdistan in der Bild lesen kann.
Da trat doch mal ein Sender mit der Idee an: "Ab Morgen sitzt auch Ihr Gehirn vorm Fernseher." Und was ist daraus geworden ...
Wenn man "Bild" ließt darf man nicht, das nicht vorhandene "Zeit"-Niveau beklagen.
@Wolfgang: Also Radio ist bei uns aber auch eher auf einem absteigenden Ast.
Gruß Andreas
"Wie wir die Welt wahrnehmen, hängt davon ab, wie wir uns in ihr bewegen." F. Schätzing
Moin, interessante Meinungen. Soweit nicht zu off topic: Fernsehen ist für mich zunehmend "Dooffernsehen" (nach dem was ich denn mal irgendwo aufschnappe), darum ganz konsequent: kein Fernsehen ,eher Radio. Was ich da evtl. verpasse,da kann ich mit leben. Dafür bleibt mehr Zeit für substanzielle Selbstversorgung oder Schönheit der Dinge siehe "Löffel schnitzen". Für mich die bessere Entscheidung. Viele Grüße docook
Hi, ja der gute Mann ist letztlich auch nur ein Produkt unserer hoeher, schneller, weiter aber billiger Gesellschaft. Als ich die ersten Berichte von Ihm sah kam sehr schnell so ein Gefuehl hoch das da irgendwas nicht stimmig war. (Letztlich genauso wie bei diesem unseligen "Leica" Fotograf der seine Kanufuehrer auch nur als schaut her was ich fuern dollen Kerl bin missbrauchte. Die Substanzielle Info dazwischen mag ja in Teilen stimmen, aber das drumherum macht das Geamtgericht zumindest schwer geniessbar.) Auch wenn die bei Kieling gemachten Aussagen nat. teilweise wirklich gefaehrlich und beinahe fahrlaessig sind kann man das ja kaum aendern. Aber der Griff bzw. nicht Griff zum Ausschalt/Einschaltknopf bleibt uns zum Glueck ja unbenommen. CU Bernd
Gegen berechtigte Kritik ist nichts einzuwenden und da ist sicher einiges berechtigt. Den Filmer Kieling nun aber gleich ganz auf diese "Ausrutscher ins allzu Spektakuläre" zur reduzieren, halte ich aber auch nicht für fair und ausgewogen, aber das ist wohl auch eher eine Geschmacksfrage.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich schlecht streiten und Dokumentarfilme unterliegen nun mal der subjektiven Beurteilung durch Menschen mit unterschiedlichen Geschmäckern. Ich mag auch diese ruhigen Naturfilme, in denen kein Mensch vorkommt. Das ist sehr romantisch, hat aber mit der Realität oft auch nicht viel zu tun, denn wo hat man diese Siuation schon noch wirklich (getrickst wird übrigens auch da heftig). Auch bei diesen Filmen kann man ordentlich verschaukelt werden (oder man hat eben die falsche Erwatungshaltung). Letztens sah ich eine Doku über die Vogesen, der verschiedene mitteleuropäische Tierarten und Ihre Lebensweise vorstellte. Denselben Film hätte man auch bei mir vor der Hautür drehen können und über die Vogesen weiß ich jetzt auch nicht mehr als vorher.
Da habe ich z.B. durch Kielings Wanderung am grünen Band deutlich mehr Erkenntnisgewinn (und auch Unterhaltung) gehabt, wenngleich man insbesondere bei ihm (aber nicht nur bei ihm) immer kritisch sehen muss. Ich wusste zumindest, wo er war und wer da war. Seine fachlichen Erklärungen (und Meinungsäußerungen) sind nicht hochwissenschaftlich, aber gut verständlich. Und zumindest geht ihm die Tendenz ab, die beobachteten und gefilmten Tiere allzu sehr zu vermenschlichen. Bei manch anderen Kommentatoren rollen sich mir schon gelegentlich die Zehnägel hoch. Das zeigt sich besonders bei mit dramatischer Musik untermalten Jagdszenen, bei denen der Zuschauer dann aufatmen darf, wenn irgendein süßes Jungtier der Attacke des Beutgreifers entgangen ist.
Das kritische Zitat weiter oben offenbart - wie so oft - auch viel über den Kritiker selbst. Wer es z.B. so pauschal verteufelt, ein Tier zu berühren und sei es auch nur einen Käfer, gehört ganz offensichtlich zu der Fraktion, die den Menschen vor lauter Respekt möglichst ganz aus der Natur fernhalten möchten. Er sieht schließlich selbst auch eher von außen (und mE etwas unbeholfen) darauf. Jemanden der tagtäglich - aus welchen Gründen auch immer - in der Natur unterwegs ist und dabei zwangsläufig auf unterschiedlichste Weise intensiv mit ihr in Berührung kommt, kann so eine Haltung nur stark verwundern. Sich unverkrampft - ähnlich den Naturvölkern - als Bestandteil dieser Welt vor der großen Stadt zu begreifen und auch den eigenen Zusammenhang mit dieser Welt zu sehen, halte ich für nicht das Schlechteste. Und unter diesem Aspekt leisten Kielings Filme meiner Meinung nach durchaus einiges, gerade weil eben nicht nur Pflanzen und andere Tiere sondern auch er selbst und andere Menschen vorkommen, die sich da draußen bewegen, wenn er eben nur nicht noch mehr in Richtung spektakulärer Action abdriftet.
Die angesprochenen ehrlichen Projektleute greifen übrigens in der Regel viel heftiger und nachhaltiger in die Natur ein, als ein Filmer der sich mal von einem Käfer in die Nase zwicken lässt. Bei denen höre ich viel genauer hin, was sie wollen, was sie machen und vor allem. welches Fachwissen sie offenbaren können. Für mich ist gerade da guter Glaube fehl am Platz, wobei ich die gute Absicht durchaus immer erst einmal respektiere.
Zitat von absolut canoeNachstehend ein offener Brief, den ich bei FB abgegriffen habe - dieser Text gibt genau meine Meinung wieder: """"""""""Rote Karte für Andreas Kieling ...
Neben der berechtigten Darstellung der kritisch zu bewertenden Sachverhalte im filmischen Schaffen des Tierfilmers Andreas Kieling ist dieser offene Brief gegenüber A. Kieling in Passagen persönlich beleidigend und stellt ihn wiederholt einseitig als ignoranten Naturfrevler dar. Er wird als "Egomane" bezeichnet, "dem die Folgen seines Tuns egal sind" und der sich "Im Wildnisoutfit mit strähnigen Haaren" in kritische Situationen begibt. Damit wird dieser offene Brief m.E. selbst zu einem kritsch zu bewertenden Sachverhalt.
Moin, in dem von Albert aus FB eingestellten Brief stehen noch nicht mal alle Negativfakten des Herrn Kieling, der kommt da noch ganz gut weg. Er ist eigentlich doch ein cleverer Geschäftsmann und Schauspieler im Showgeschäft, hat keinen Doktortitel gefälscht, bisher nur wenige Menschenleben gefährdet und es ist noch kein Vorwurf von Steuerhinterziehung gegen ihn erhoben worden und Dummes Zeug erzählt jeder mal. Kieling ist also nach herkömmlichen Maßstäben ein Ehrenmann und nichts weiter als ein häufiger vorkommendes Spiegelbild unserer Gesellschaft. Mich stört, dass er beim Schowgeschäft Bildung und Wissenschaft vorgaukelt. So wie Bernd damit umgeht tue ich es auch. LG Jürgen
Es ist natürlich positiv, dem naturentfremdeten Informations-Konsumenten die Natur verständlich und spannend näher zu bringen, die überzogene Selbstdarstellung in seinen Filmen hat mich schon immer gestört.
Auf der anderen Seite sollte man auch bedenken, wer in diesem Geschäft überleben will bzw. Erfolg haben will, muß sich (und seine Produkte) halt auch "verkaufen". Und genau dort beginnt die Gratwanderung. Die Grenze zum Überzogenen oder gar Unseriösen kann schnell überschritten werden, da sich spektakuläre Dinge besser vermarkten lassen, als die anderen ... Alle Medien leben uns das täglich vor, auch Messner, Fuchs und andere Outdoor-Größen sind nicht frei von diesen Dingen.
Gu MO Andreas, Thema Radio: Ö1 ist ein seriöser Sender, erstaunlicherweise mit gar nicht so schlechter Reichweite. Sendungen, wie das Salzburger Nachtstudio oder die wöchentlich wechselnden Reihen im Radiokolleg sind durchweg gut recherchiert und für den, der Freude am Mitdenken hat, ein Gewinn. Wenn ich in D mit dem Auto unterwegs bin, habe ich Zeit zum Radiohören und finde ich oft interessante Sendungen ( zB Hörspiele und Features im DLF ).
Hallo Nils: Du hast Recht, natürlich gibt es viel schlechter Sendungen. Aber was uns berührt sehen wir umso genauer an. Objektiv gesehen ist Killlings Arbeit geradezu Bildungsfernsehen. Kielings "Wanderung am grünen Band" ist auch für mich auch subjektiv über weite Strecken gute Unterhaltung.
"Über Geschmack lässt sich bekanntlich schlecht streiten" - aber natürlich - was tun wir denn gerade?
"'Über Geschmack lässt sich bekanntlich schlecht streiten' - aber natürlich - was tun wir denn gerade?"
Wenn es um unterschiedlichen Geschmack bezüglich Kultur, Essen und Trinken geht, kann man bestenfalls seinen eigenen Geschmack äußern (auch wenn man in dem hiesigen Fall Gefahr läuft, für jemand gehalten zu werden, der sich ausschließlich in kulturellen "Seichtgebieten" tummelt ;-) ). Aber ich kann mich doch nicht ersthaft darüber streiten wollen, ob jemand nun Salami mag oder nicht.
Es muss und soll schon jeder für sich entscheiden, ob - und wenn ja, wieviel - er mit Kielings Filmen etwas anfangen kann. Ich mag Natur, Abenteuer, einen Hauch Romantik, Widersprüche, andere Menschen und ihre Meinungen kennenzuleren, gelegentlich etwas dazu zu lernen, an meinem eigenen Weltbild zu feilen ... . Ich folge also Kieling in seine filmische und literarische Welt ganz gern, auch wenn ich mich manchmal sehr über einige heftige Ausrutscher ärgere.
Ich bin ihm schon einmal kurz bei einer Gesellschaftsjagd hier im Bundesforst persönlich begegnet. Ich fand ihn sympathisch. Zeit und Gelegenheit für lange Gespräche war da allerdings nicht. Sollte mir das noch einmal passieren, spreche ich ihn auf diese kritikwürdigen Ausrutscher an, versprochen ;-) .
Ich mag den nicht und steh dazu, ist eben Geschmacksache, das hat halt ein Geschmäckle - mindestens.
Aproposle Geschmack. Auf Geschmack hat der mich nun aber doch gebracht. Bin im Mai in Schweden zum paddeln. An Wölfe, zumindest echte, so zum kuscheln, werde ich wohl nicht rankommen. Ich versuchs aber mal mit ner Wildsau, die haben da mächtige Schweinemischlinge wild rumlaufen, am besten mit Frischlingen, das ist dann besonders gefährlich und macht was her. Und vil komme ich an die Braunbären ran. Mit ein bisschen stinkendem Fisch könnte ich einen ins Zelt locken. Wenn das klappt und ich ein Photo hinbekommen, reicht das für den Pudellizerpreis. Das hat noch keine geschafft, soweit ich das verfolgen konnte. moose
ich könnte auch schlimmer schimpfen wollen, so ist es aber ironisch gesitteter
Na dann viel Spaß, moose (übrigens Elche können auch ganz spektakulär ...), und noch ein schöner passender Spruch zum Abend: "jeder ist seines Glückes Schmied" - auch was blutdruckerhöhendes Schimpfen anbelangt ;-) .
ich guck's mir lieber nicht an. Das sind genetisch zwar Wölfe, mehr aber auch nicht. Und "schön" finde ich bei dieser Kuschelei und Küsserei höchsten Frau Askani. Es könnte sich damit ein "Kieling-Nachfolge-Thema" entwickeln. Ich gehe lieber in den LG Peter